Atlanten des Wissens
Adolph Goldschmidts Corpuswerke 1914 bis heute
Kai Kappel, Claudia Rückert, Stefan Trinks
1914 erschien der erste Band von Adolph Goldschmidts monumentalem, bis heute unverzichtbarem Corpuswerk über die Elfenbeinskulpturen des Mittelalters. Schlagartig wird Goldschmidt damit in mehrfacher Hinsicht zum Avantgardisten und Ideengeber. Vorliegende Publikation handelt von der Entstehung, Rezeption sowie von den bild- und mediengeschichtlichen Aspekten dieses Opus magnum. Die kritische Auseinandersetzung über die wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung derartiger Corpuswerke für das erste Drittel des 20. Jahrhunderts wurde jüngst wieder eröffnet. Als Diskussionsgrundlage fokussiert dieser Band auf die einschlägigen Vernetzungen zwischen Goldschmidt, Richard Hamann, Arthur Kingsley Porter und Aby Warburg. Die damalige Bildpublizistik, auch im europäischen Vergleich, wird dabei ebenso in den Blick genommen wie die technischen Rahmenbedingungen eines solchen Mammutwerkes. In Zeiten einer tiefgreifenden Verunsicherung durch Fälschungen werden die unveränderte Notwendigkeit wie auch das produktive Nachleben dieses epochalen Corpuswerkes umso deutlicher.