Mythen Mächte – Mythen als Argument
Wolfgang Schmale, Anette Völker-Rasor
Die neue Reihe INNOVATIONEN im Berlin Verlag Arno Spitz GmbH verschafft wissenschaftlichen Arbeiten aus der Geschichte und ihren Nachbardisziplinen ein Forum, auf dem originelle und schöpferische Themen und Methoden entfaltet werden, die eine prägende Wirkung erwarten lassen.
Die Medien haben ein altes Wort mit geheimnisvoller Aura wiederentdeckt: Vom „Mythos“ ist mehr und mehr die Rede. Ob Naturerzeugnisse, Industrieprodukte oder Personen – nahezu alles ist heute als Mythos etikettierbar. Diese Tendenz schlägt sich auch in den Geschichtswissenschaften nieder. Diese Beobachtung legt den Gedanken nahe, die neue Verwendung eines so bedeutungsschweren – oder hinsichtlich seiner scheinbar universalen Anwendbarkeit womöglich bedeutungsleeren? – alten Begriffs kritisch zu beleuchten. Die Beiträge von Gita Dharampal-Frick, Wolfgang Schmale und Matthias Waechter behandeln die Problematik identitätsstiftender Mythen im internationalen Kontext (Indien, Europa, USA), während Anette Völker-Rasor, Beate Wagner-Hasel und Wolfgang Weber das problematische Verhältnis von Historiographie und Mythographie an Hand eines interdisziplinären Problemaufrisses, des Beispiels der Altertumswissenschaften und der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung als solcher analysieren.
Die sechs Beiträge gehen auf die von den Autorinnen und Autoren veranstaltete Sektion „MythenMächte – Mythen als Argument“ auf dem 41. Deutschen Historikertag in München 1996 zurück. Über die Sektion wurde im Bayerischen Fernsehen, in verschiedenen Rundfunksendern sowie in überregionalen Tageszeitungen berichtet.