Chinesische Gegenwartsliteratur von Chan,  Shelley W., Henningsen,  Lena, Hermann,  Marc, Kubin,  Wolfgang, Xu-Cobb,  Anne, Zhang,  Jie, Zimmer,  Thomas

Chinesische Gegenwartsliteratur

Zwischen Plagiat und Markt?

Es ist an der Zeit, einen kritischen, wissenschaftlich fundierten Blick auf die chinesische Gegenwartsliteratur zu werfen. Wie kommt es, dass so viele seichte, kitschige und endlos langweilige Romane aus China übersetzt und veröffentlicht werden?
Wolfgang Kubin geht mit der chinesischen Prosaliteratur hart ins Gericht: Er bezeichnet die Autoren als „verliebte Eunuchen“, denen es an Sprachkraft fehle. Mit ihren zur bloßen Unterhaltung geschriebenen Geschichten biederten sie sich dem Markt an. Thomas Zimmer nimmt die allgegenwärtige Kommerzialisierung in den Blick. „Wie viel Freiheit braucht die Literatur?“, fragt er und kommt dabei zu demselben Schluss wie die große alte Dame der chinesischen Literatur, Zhang Jie: Die Freiheit, auf die es ankommt, ist eine innere Freiheit, die sich in der Bereitschaft äußert, gegen die Kommerzialisierung anzuschwimmen, hin zu einer tieferen Geistigkeit, die sich von der dominierenden Fastfoodkultur absetzt. Zimmer macht zudem die Hintergründe dieses Problems deutlich, die Eigenheiten des chinesischen Literaturbetriebs, vor allem aber den „Fluch des Realismus“. In einem zweiten Beitrag befasst sich Zimmer mit der Literatur der jungen, in den 1980er Jahren geborenen Autoren. Literarästhetisch mag die junge Literatur bislang wenig ergiebig sein, literatursoziologisch ist sie umso spannender.
Das gilt erst recht für Lena Henningsens Beitrag, in dem sie dem verbreiteten Phänomen von Plagiat und Imitat auf dem chinesischen Buchmarkt nachgeht. Welche Haltung nehmen Staat und Autoren, gerade auch die jungen, dazu ein? Anne Xu und Shelley W. Chan stellen die Bücher der renommierten Romanciers Mo Yan (Der Überdruss) und Yu Hua (Brüder) vor, der ausführliche Rezensionsteil Bücher, die meist noch unübersetzt sind. Hier entsteht ein vielschichtiges Bild der chinesischen Gegenwartsliteratur, das zeigt: Es gibt noch manches zu entdecken.

(Themenheft 2009 der Zeitschrift ORIENTIERUNGEN: Zeitschrift zur Kultur Asiens, hrsg. von Berthold Damshäuser und Wolfgang Kubin, Universität Bonn)

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