Unterbrechung
Studien zur Kritischen Bildungstheorie
Ludwig A. Pongratz
Die hier vorgelegte Textsammlung zur Kritischen Bildungstheorie beabsichtigt, Entwicklungslinien und Widerspruchslagen der Gegenwartspädagogik bildungstheoretisch auszubuchstabieren. Sie umreißt den Horizont eines Bildungsdenkens, das den funktionalistischen Zuschnitt aktueller Reformdiskussionen überschreitet. Anstatt die Theoriegeschichte der Bildung im Licht der herrschenden Bildungsreform zu lesen, widersetzt sich Kritische Bildungstheorie den gängigen Vereinnahmungsstrategien von Bildung: ihrer sakrosankten Überhöhung ebenso wie ihrer gesellschaftlichen Gleichschaltung. Aufs Ganze gesehen veranschaulicht die Textsammlung nicht nur die theoretische Spannweite, sondern auch die Entwicklungsdynamik Kritischer Bildungstheorie. Sie präsentiert in erster Linie kein wohlgeordnetes Theoriegebäude, sondern versteht sich vielmehr als Theoriebaustelle. Der widerständige Geist, der die Kritische Bildungstheorie beseelt, taugt nicht zur Reformpropaganda, doch sorgt er für eine anhaltende Beunruhigung. „Unterbrechung“ – so lautet der kürzeste Name des spezifischen Eigensinns kritischer Bildung, den der Autor in seinen Studien umreißt.