Hermann Strauß
Internist und Wissenschaftler in der Charité und im Jüdischen Krankenhaus Berlin
Harro Jenss, Peter Reinicke
Hermann Strauß gehörte um die Wende zum 20. Jahrhundert zur Gruppe höchst kreativer jüdischer Ärzte der Berliner Medizinischen Fakultät, die wichtige originäre Beiträge zur Fortentwicklung der Medizin lieferten. Strauß befasste sich wissenschaftlich intensiv mit Magen-, Darm-, Nieren- und Stoffwechselkrankheiten. Die Einführung der kochsalzarmen Diät bei Nierenerkrankungen, das Straußsche Sigmoidoskop sowie die Strauß-Kanüle gehen auf ihn zurück. Strauß starb 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt.
Ergänzt wird dieser Band mit einem Beitrag über Elsa Strauß, Begründerin der Krankenhausfürsorge. Sie gehörte zur Generation bürgerlicher Frauen, die sich darum bemühten, bestehende Klassengegensätze im Kaiserreich aufzubrechen. Sie gründete Arbeiterinnenheime, war aktiv im Jüdischen Frauenbund und gilt als Wegbereiterin einer modernen Krankenhaussozialarbeit in Deutschland.