Von fleißigen Mitmachern, Aktivisten und Tätern. Die Technische Hochschule Braunschweig im Nationalsozialismus.
Hans-Ulrich Ludewig, Daniel Weßelhöft
Nach 1945 entstand die Legende von den während der nationalsozialistischen Herrschaft vollkommen unpolitischen, nur der reinen Wissenschaft dienenden Hochschulen und Wissenschaftlern. Dass diese Legende nicht ohne weiteres aufrecht zu erhalten ist, veranschaulicht das Beispiel der Technischen Hochschule Braunschweig. Bereits vor 1933 zeigten die Nationalsozialisten an der TH, vor allem in den Reihen der Studenten, offen Flagge. Mit der Ernennung des Nationalsozialisten Paul Horrmann 1933 zum Rektor, stellte sich die neue Hochschulleitung „vorbehaltlos hinter die Regierung der nationalen Erhebung“. Auch viele Hochschullehrer, Assistenten sowie Arbeiter und Angestellte bewährten sich bis 1945 – weit über eine reine NSDAP Mitgliedschaft hinaus – als gute Nationalsozialisten und hoben sich so von der schweigenden Mehrheit ab.
Anhand von 72 Kurzbiographien von Personen, die zwischen 1930 und 1945 in verschiedenster Funktion an der Technischen Hochschule Braunschweig im Sinne des Nationalsozialismus aktiv waren, wird aufgezeigt, wie unterschiedlich ein nationalsozialistisches Engagement aussehen konnte.