Vertreibungsdiskurs und europäische Erinnerungskultur von Troebst,  Stefan

Vertreibungsdiskurs und europäische Erinnerungskultur

Deutsch-polnische Initiativen zur Institutionalisierung. Eine Dokumentation

Zwischen 1991 und 1995 fanden während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien zahlreiche politisch motivierte Zwangsmigrationen, so genannte „ethnische Säuberungen“ statt. Sie haben im kollektiven Gedächtnis Europas die Erinnerung an den Holocaust und andere Genozide sowie vor allem an die gigantischen erzwungenen Bevölkerungsverschiebungen in Mittel- und Osteuropa 1912-1922 und 1939-1949 geweckt.

Das neue europäische Interesse am Thema Vertreibung manifestierte sich im politischen Raum auf unterschiedliche Weise: 1999 initiierte der Bund der Vertriebenen das Projekt eines primär nationalen „Zentrums gegen Vertreibungen“, 2002 empfahl der Deutsche Bundestag die Bildung eines „Europäischen Zentrums gegen Vertreibungen“ und 2004 regten sowohl die Parlamentarische Versammlung des Europarats wie die Kulturminister der Visegrád-Staatengruppe, Deutschlands und Österreichs die Gründung einer europäischen Einrichtung zur Beschäftigung mit dem Thema Zwangsmigration in Zentraleuropa im 20. Jahrhundert an. Treibende Kraft der beiden letztgenannten Initiativen waren dabei Polen und Deutschland. Während die Entscheidung über ein „Europäisches Zentrums der Erinnerung an Opfer erzwungener Bevölkerungsbewegungen und ethnischer Säuberung“ des Europarats im Herbst 2006 fallen soll, ist das von Polen, Deutschland, der Slowakei und Ungarn unter temporärer bzw. partieller Mitwirkung der Tschechischen Republik und Österreichs konzipierte „Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität“ im Sommer 2005 formell gegründet worden.

Die vorliegende Dokumentation zeigt die Entwicklung dieser parallelen Initiativen, beleuchtet aber auch die „Werkstatt“ der Gedenk- und Jubiläumskultur, in der Geschichtspolitiker der Regierungen und Parlamente – bisweilen unter Mithilfe von Historikern – erste Elemente einer künftigen europäischen Erinnerungskultur aushandeln. Neben rund 60 offiziellen und halbamtlichen Quellen enthält der Band auch Hintergrundberichte des Herausgebers sowie eine aktuelle Auswahlbibliographie.

> findR *
Produktinformationen

Vertreibungsdiskurs und europäische Erinnerungskultur online kaufen

Die Publikation Vertreibungsdiskurs und europäische Erinnerungskultur - Deutsch-polnische Initiativen zur Institutionalisierung. Eine Dokumentation von ist bei fibre erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Erinnerungskultur, Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität, Vertreibung. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buch-findr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 24 EUR und in Österreich 24.7 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!