Verbbildungs-Suffixe im Mandschu und Mongolischen
Kyoko Maezono
In den agglutinierenden Sprachen Mandschu und Mongolisch werden durch Anhängen von Suffixen neue Wörter gebildet. In dieser Arbeit werden solche Verbbildungs-Suffixe diskutiert, die ausgehend vom Verb bzw. Nomen Verben bilden, die in Form und Funktion Gemeinsamkeiten aufweisen. Manche Verbbildungs-Suffixe dieser Sprachen sind ausschließlich in ursprünglich gemeinsamen Wörtern und manche produktiv an verschiedene Wörter angehängt belegt. Diese Arbeit könnte somit zur typologisch-kontrastiven Klassifikation der Verben der beiden Sprachen sowie zur Diskussion beitragen, ob einige dieser Suffixe möglicherweise ursprünglich den beiden Sprachen eigen gewesen sind oder ausschließlich auf Lehnbeziehungen beruhen sollen. Als Sprachmaterialien dienen als Hauptquellen das in Mandschurisch verfasste Werk Man-jou Shih-lu (Manju i yargiyan kooli) „Wahrhafte Annalen der Mandschuren“ und seine mongolische Übersetzung aus dem 18. Jahrhundert.