Der 11. Band der „Einsichten“ innerhalb der Reihe Arbeitsberichte stellt die Ergebnisse von Rettungs- und Forschungsgrabungen der Jahre 2012 bis 2014 im Süden des Landes Brandenburg vor. Besonders hervorzuheben sind die Ergebnisse aus den mittelalterlichen Stadtkernen von Calau, Kirchhain, Luckau und Lübben sowie die Forschungen zur frühen Eisenverhüttung in der Niederlausitz am Institut für Prähistorische Archäologie der Freien Universität Berlin (Beitrag Brumlich et al., 169 ff.).
Diese „Einsichten“ werden auf absehbare Zeit die letzten sein: die starke und immer noch zunehmende Arbeitsbelastung der ausgrabenden Kolleginnen und Kollegen und die dünne Personaldecke am Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum selbst geben leider keine Freiräume mehr her, die „Einsichten“-Bände zusammenzustellen.
Aktualisiert: 2020-01-09
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Der Band erfasst ca. 620 Kirchen- und Kapellenstandorte im Nordosten des mittelalterlichen Bistums Meißen, wobei das Arbeitsgebiet den Süden des Landes Brandenburg sowie Teile Sach-sens, Sachsen-Anhalts und der Republik Polen einschließt. Für alle Sakralbauten erfolgte eine Auswertung bezüglich ihrer archäologischen, baugeschichtlichen, urkundlichen und archivali-schen Überlieferung. Wichtigste Grundlage dafür bildet die Sichtung von Materialien aus etwa 220 archäologischen Ausgrabungen. Ziel war es, die Entwicklung des Kirchenbestandes zu re-konstruieren und dadurch zu besiedlungsgeschichtlich relevanten Aussagen zu gelangen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Darstellung von archäologischen Befunden, die auf das Vor-handensein von Vorgängerkirchen hindeuten. Steinerne Vorgängerbauten treten fast ausschließ-lich an Stadt- und Klosterkirchen auf. In der Mehrzahl sind die nachweisbaren Vorgänger von Dorfkirchen Holzbauten. Sie lassen sich archäologisch durch Spuren von Holzpfosten, mehrere parallel liegende oder einzelne in den Boden eingegrabene Holzbalken oder Unterlegsteine für die Schwellbalken nachweisen. Holzkirchen, die auf Pfosten und eingegrabenen Balken gegrün-det waren, können in den Zeitraum vom Ende des 12. bis zum Anfang des 13. Jhs. datiert wer-den. Die Gründung auf Unterlegsteinen ist eine jüngere Entwicklung und ab dem 14. Jh. belegt.
In einigen Kirchen haben sich Bauhölzer erhalten, die sehr wahrscheinlich von älteren Holzkir-chen stammen und in den nachfolgenden Steinbauten wiederverwendet wurden. So sind z. B. Überreste von Schwellbalken, tragenden Ständern und Wandbauteilen wie Planken und Bohlen überliefert. Eichene Spaltbretter mit Nut können von Wandverkleidungen herrühren. Dendrochronologische Datierungen stellen die erschließbaren Holzkirchen in den Zeitraum von um 1200 bis in die erste Hälfte des 13. Jhs.
Die Zusammenschau der Untersuchungsergebnisse verdeutlicht, dass man die ersten Kirchen als Holzbauten zeitgleich mit der im späten 12. Jh. einsetzenden Besiedlung des Arbeitsgebiets wäh-rend der Ostsiedlung errichtete. Eine Überprägung slawischer Kultstätten ist nicht zweifelsfrei nachweisbar. Danach verlief die Entwicklung innerhalb des Arbeitsgebiets recht unterschiedlich. Vor allem im Westteil entstanden relativ bald – etwa um die Mitte des 13. Jhs. – steinerne Kir-chen. Ausweislich von Dendrodaten dauerte es annähernd 25–80 Jahre, also ein bis drei Genera-tionen, bevor die ersten Steinkirchen fertiggestellt waren. An anderen Standorten folgte auf die ersten Holzkirchen mindestens eine weitere Holzkirchengeneration, bevor man im 15. Jh. stei-nerne Gotteshäuser erbaute. In wieder anderen Gegenden herrschen bis heute Holzbauten in Ge-stalt von Fachwerkkirchen vor.
Die Ursachen für den regional unterschiedlichen Beginn des Steinkirchenbaus sind vielschichtig. Beispielhaft wurden die Einflüsse der oberflächennahen Geologie und der Geomorphologie, des Bodens, der Lage an Verkehrswegen, von weltlicher Herrschaft und kirchlicher Institution sowie von Religiosität und Frömmigkeit untersucht. Wie sich zeigte, kamen all diese Faktoren mit unterschiedlichem Gewicht zum Tragen.
Auf der Basis aller untersuchten Befunde, Funde und Fakten folgt abschließend der Versuch, den Bestand an Kirchen für den Zeitraum vom 13. bis zum 15. Jh. zu ermitteln. Im Ergebnis ist für die im Verlauf der Ostsiedlung neu besiedelten Gebiete zu schlussfolgern, dass die Mehrheit der um 1500 fassbaren Kirchen bereits im 13. Jh. bestanden hat. In den slawischen Altsiedelland-schaften war die Situation anscheinend eine andere, wie am Beispiel des Siedlungsgebietes der Lusizi herausgearbeitet wurde. Möglicherweise gab es hier bis in das 13. Jh. hinein keinen nen-nenswerten Kirchenbestand. Über die Hintergründe lässt sich im Augenblick nur spekulieren.
The present work covers some 620 churches and chapels located in the north-east of the medieval bishopric of Meissen, covering an area which includes the southern region of Brandenburg as well as parts of Saxony, Saxony-Anhalt and the Republic of Poland. These sacral buildings were appraised regarding their archaeological, architectural, documentary and archival records. The study is primarily focussed on the classification of material from around 220 archaeological ex-cavations. The aim was to reconstruct the development of church building and thus to arrive at conclusions relevant to settlement history.
One key aspect of the work is the investigation of archaeological contexts that indicate phases of earlier church building. Early stone-built edifices of are almost exclusively associated with town and monastery churches. Most of the verifiable predecessors of village churches are, however, timber-framed buildings, archaeologically recognisable from traces such as wooden posts, parallel and single wooden beams dug in the ground, or stone foundation pads for sill beams. Wooden churches built using post and beam construction were common from the end of the twelfth to the beginning of the thirteenth century. Foundation construction that employed stone is a more re-cent development dating from the fourteenth century onwards.
Several churches display timber that most probably originated from older wooden churches and was reused in the subsequent construction of the stone buildings. Hence remnants of, for exam-ple, sill beams, load-bearing posts and wall components such as planks and boards are recycled. Grooved oak planks possibly originate from wall panelling. Dendrochronological dating place the timber-framed churches in the period from around 1200 to the first half of the thirteenth century.
A summary of the results of the investigation shows that the first timber-framed churches in the study area were contemporary with the settlement occupation of the German eastward expan-sion, which began in the late twelfth century. The acquisition of Slavic ritual sites remains un-proven. Subsequent development within the study area was uneven. Mostly in the western part, stone-built churches were erected relatively soon – around the middle of the thirteenth century. Per dendrochronological data, it took from 25 up to 80 years (one to three generations) before the first stone-built churches were completed. At other locations, the first wood-built churches were followed by at least one other phase of wooden construction, before stone-built churches replaced them in the fifteenth century. Again, in other regions wooden structures are still present in the form of half-timbered churches.
The reasons for the regional variance observed in the start of church building in stone are diverse. The influence of, for example, surface geology and geomorphology, soil, traffic routes, governance and ecclesiastical institutions as well as religiousness and piety were investigated. As shown, these factors were of varying importance.
Based on the investigation of all the contexts, finds and facts, an attempt was made to determine the number of churches built in the period from the thirteenth to the fifteenth century. It can be concluded that in the regions newly acquired during the German eastward expansion, most of the around 1,500 known churches already existed in the thirteenth century. In old Slavic settlement regions, for example those of the Lutici, the situation was apparently different. Very possibly, no significant number of churches were built here until well into the thirteenth century. The reasons for this are, at present, speculative.
Aktualisiert: 2020-09-03
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Der Band der stellt die Ergebnisse
aktueller Rettungs- und Forschungsgrabungen vor. Besonders hervorzuheben sind u. a. die
Entdeckung einer zweiten bronzezeitlichen Vogelschale aus der Niederlausitz
(Beitrag Fornfeist; Titelbild) sowie ein
neuartiger Forschungsansatz zur Klassifizierung
mittelalterlicher Keramik. Erstmalig werden hier auf naturwissenschaftlicher
Basis Erklärungsmodelle für die Herkunft
der einzelnen Warenarten erarbeitet (Beitrag
Henker).
Aktualisiert: 2020-01-10
Autor:
Markus Agthe,
Ulrich Bauer,
Felix Biermann,
Eberhard Bönisch,
Gregor Döhner,
P. Döring,
Sabine Eickhoff,
Jan Fornfeist,
Anja Grothe,
Jens Henker,
René Irrgang,
Bettina Jungklaus,
Andreas Kieseler,
C. Korluß,
Bernd Müller-Stückrad,
Horst Rösler,
Burkhard Schauer,
K. Schmeiduch,
A. Sommer,
Kay U Uschmann,
K. Wenzel,
Günter Wetzel
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Wolkenberg ist das erste Dorf im Niederlausitzer Braunkohlenrevier, in
dem vor der Überbaggerung großflächige archäologische Ausgrabungen
stattgefunden haben. Das war ein Novum in der Dorfarchäologie über die
Region hinaus für das gesamte Land Brandenburg. Damit ist hier zu Beginn
der 1990-er Jahre eine Entwicklung eingeleitet worden, die einerseits
aus Sicht des Bodendenkmalschutzes längst erforderlich und andererseits
für die Mittelalterarchäologie ein gewaltiger Schritt nach vorn war. Von
50 zuvor hier umgesiedelten und abgetragenen Dörfern konnten trotz
vollkommen unzulänglicher Rahmenbedingungen bis dahin wenigstens einige
Kirchen und einzelne Gutshäuser und damit gewissermaßen die
Kristallisationspunkte der Dorfgenese durch Ausgrabung dokumentiert
werden. Viele Orte ohne Kirche blieben jedoch ohne jeden auch noch so
kleinen archäologischen Schnitt. Bedauerlicherweise ist so die aus
ökonomischen Gründen unvermeidlich gewesene Vernichtung des gesamten
Bodendenkmalbestandes von Dorflagen und damit ein –
forschungsgeschichtlich bedingt erst allmählich erkanntes – gewaltiges
Forschungspotenzial bis auf wenige kleinste Einblicke ungenutzt
geblieben.
In Wolkenberg kamen die politische Wende und damit das Brandenburgische
Denkmalschutzgesetz (DSchG) von 1991 gerade noch rechtzeitig vor der
unwiederbringlichen Zerstörung.
Die Umsetzung des archäologischen Großprojektes auf der Grundlage eines
damals keinesfalls allgemein üblichen Grabungskonzeptes einschließlich
der Schaffung der erforderlichen Grabungs-Infrastruktur war vor allem
unter dem Zeitdruck der unmittelbar im Jahr 1994 bevorstehenden
Überbaggerung nicht ganz einfach. In Wolkenberg erfolgte einer der
ersten großen Grabungsfirmeneinsätze des Landes Brandenburg überhaupt.
Mit der Voruntersuchung durch zahlreiche Schnitte und der flächigen
Ausgrabung war die im Rheinland ansässige Fachfirma LAND GmbH
beauftragt. Die Kirche, ein Teil des Friedhofes und der Gutshof wurden
von verschiedenen Grabungsteams unter der Gesamtleitung des neu
geschaffenen Referates Braunkohlenarchäologie am damaligen
Brandenburgischen Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte mit großem
Engagement und unterstützt durch Partner wie das Heidemuseum Spremberg,
das damalige Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und die
Universität Göttingen ausgegraben.
Aktualisiert: 2020-01-10
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Der Band stellt archäologische Aktivitäten des Jahres 2003 in der
Lausitz (außerhalb der Braunkohlentagebaue) und im Elsterland vor,
enthält aber auch zusammenfassende Aufsätze über Grabungen, die die
Archäologen in Südbrandenburg in den vergangenen Jahren beschäftigten.
So finden sich unter den Beiträgen neben kurzen Vorberichten auch
komplette Materialvorstellungen, beispielsweise zum Münzschatz von
Herzberg und zu den Untersuchungen mehrerer Fundplätze spätneolithischer
bis jüngstbronzezeitlicher Zeitstellung in Brottewitz. Inhaltlicher
Schwerpunkt ist wiederum die Stadtarchäologie, genannt seien der
neuzeitliche Friedhof vom Weinberg in Cottbus, der Markt in Uebigau und
verschiedene Kirchengrabungen, jedoch spielen auch die älteren Perioden
eine Rolle. Zu erwähnen sind hier ein slawischer Friedhof bei
Mittenwalde, eisenzeitliche Ofenanlagen bei Waltersdorf und
frühbronzezeitliche Funde bei Forst.
In guter Tradition steht am Ende des reich illustrierten Bandes eine
Aufstellung sämtlicher archäologischer Aktivitäten des Berichtsjahres in
Südbrandenburg.
Aktualisiert: 2018-10-23
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In den Jahren 2006/2007 hat sich die Zahl der archäologischen
Aktivitäten im Bereich der Gebietsbodendenkmalpflege Lausitz-Elsterland -
vergleicht man mit den Vorjahren - grundsätzlich nicht verändert. 2006
gab es 152, 2007 171 Untersuchungen - überwiegend baubegleitend und in
kleinerem Umfang, beispielsweise im Zusammenhang mit der Verlegung von
Leitungen unterschiedlichster Funktion. Diese Untersuchungen und auch
die weniger häufigen Flächengrabungen oblagen in bewährter Weise
hauptsächlich archäologischen Fachfirmen. Der vorliegende Band fasst die
wichtigsten Ergebnisse zusammen (Inhalt ).
Die archäologischen Maßnahmen des Referats Großvorhaben/Sonderprojekte
im Gebietsreferat Lausitz-Elsterland konzentrierten sich im Wesentlichen
auf zwei Großprojekte: den Großflughafen BBI und die Ferngasleitung
OPAL. Ein drittes großes Projekt ist die Europäische
Wasserrahmenrichtlinie (Wasserrahmenrichtlinie). Vor Beginn der eigentlichen Ausgrabungsarbeiten gibt der Band hierzu
einführende Informationen und einen Ausblick auf Kommendes.
Aktualisiert: 2020-01-10
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