Die Freie Akademie legt zum Thema „Freiheit und Erkenntnis“ einen neuen Band ihrer Schriftenreihe vor. Dieser Sammelband ist in der Corona-Pandemie entstanden und soll die Tätigkeiten der Freien Akademie auch außerhalb von wissenschaftlichen Tagungen präsentieren. Er enthält Artikel und Textbeiträge aus den Fachdisziplinen der Autorinnen und Autoren und aus interdisziplinären Zusammenhängen. Das Buch soll ein Beitrag zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Daseins- und Wertfragen der Gegenwart und unseres Lebens leisten und damit dem Vereinszweck der Freien Akademie dienen.
Die Freie Akademie verfolgt weiterhin ihre Aufgabe, den Menschen inmitten gegensätzlicher Interpretationen Orientierungshilfe zu geben und damit die Spannungen zwischen den Wissenschaften, Weltanschauungen/ Religionen und Kunstrichtungen fruchtbar zu machen.
In diesem Buch sind Beiträge von Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats und des Präsidiums der Freien Akademie enthalten. In den Beiträgen kommen das vielfältige Spektrum des wissenschaftlichen Forschens und Bildens in unterschiedlichen Fachdisziplinen zum Ausdruck. Besonders bedeutsam erscheinen der interdisziplinäre Ansatz und die Gegenwartsrelevanz.
Den Autorinnen und Autoren ist die Freie Akademie zu großem Dank für ihre Mitarbeit und die generelle Unterstützung bei der Entstehung dieses Buches verpflichtet.
Aktualisiert: 2022-07-07
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Die Freie Akademie hat das Thema „Das menschliche Gehirn“ in den Mittelpunkt ihrer wissenschaftlichen Tagung 2018 gestellt.
Über Jahrhunderte hinweg waren den Menschen das Gehirn, das Denken und Wollen, das Erinnern, Erkennen, Lernen und Erfinden ein Rätsel. Das menschliche Gehirn fasziniert Menschen seit jeher. Und auch wenn viele Geheimnisse noch verborgen sind, wissen Forscherinnen und Forscher heute mehr darüber, als je zuvor. Die einen suchen danach, wie Gefühle im Gehirn entstehen, andere danach, wie wir eigentlich lernen und Wissen erwerben. Einige forschen daran, wie sich Krankheiten des Gehirns auf unsere Persönlichkeit auswirken, andere, ob sich Intelligenz auch künstlich herstellen lässt.1 Fragen und Ergebnisse der gegenwärtigen Hirnforschung sind auch aus interdisziplinärer Sicht bedeutsam und zu beurteilen.
Was wissen wir heute sicher darüber, wie sich das menschliche Gehirn und Bewusstsein entwickelt hat und wie es sich weiterentwickelt? Was sind Bewusstseinsprozesse aus neurobiologischer Sicht? Was folgen daraus für psychologische und ethische Konsequenzen? Wieso streiten die Hirnforscherinnen und Hirnforscher darum, ob es einen freien Willen gibt oder nicht? Wie wird heutzutage an der Optimierung des Gehirns gearbeitet? Darf man das überhaupt, der Natur ins Handwerk pfuschen, oder muss man es, weil man es kann? Wie entstehen Emotionen in Kopf, von denen wir oft meinen, sie wären eine Sache des Herzens? Welche Fragen können Forscherinnen und Forscher heute schon beantworten und was ist offen?
Aktualisiert: 2020-01-23
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Wir leben in einer Welt voller Bilder, allein, wenn wir an die vielen Bilder denken, die durch die Medien und vor allem die Werbung auf uns einströmen, oder die viele Zeit, die Menschen vor ihrem Computer oder ihrem Smartphone verbringen. Aber wir leben auch in einer Welt mentaler Bilder von Vorstellungen, Simulationen, Erinnerungen. Angst und Freude sind von schlechten und schönen Bildern begleitet. In diesem Buch sind die Bildsprache des 20. und 21. Jahrhunderts in Werbung und politischem Zusammenhang, die Sprache des Rechtspopulismus und grundlegende Bilder im Reden über Soziales und die Wirtschaft thematisiert worden. Welche Rolle spielen mentale Bilder für Wahrnehmen und Erkennen, für den Zusammenhalt der Gesellschaft, für gesellschaftliche Prozesse? Erscheint unsere menschliche Sprache deutlich mehr als nur durch das gesprochene Wort?
In diesem Band 37 der Schriftenreihe der Freien Akademie sind die Ergebnisse der wissenschaftlichen Tagung der FA enthalten, die vom 25. bis 28. Mai 2017 in der Frankenakademie Schloss Schney, bei Lichtenfels, stattfand. Während der Tagung wurde im Rahmen von Vorträgen, Kurzreferaten und Diskussionsbeiträgen das Thema „Macht der Bilder, Macht der Sprache“ behandelt.
Auf unserer Tagung und in diesem Buch haben Expertinnen und Experten aus den Kognitionswissenschaften, den Bildwissenschaften, der Philosophie und der Ökonomie zusammengewirkt. Wieder wurde eine Synthese aus fruchtbarem interdisziplinärem Ansatz von Wissen, Information und Urteil erreicht. Darüber freue ich mich sehr.
Ich danke allen Autorinnen und Autoren für ihre fundierten Beiträge und vor allem Frau Prof. Dr. Silja Graupe und Herrn Prof. Dr. Walter Otto Ötsch für die Herausgabe dieses Bandes.
Dr. Volker Mueller, Herausgeber der Schriftenreihe und Präsident der Freien Akademie
Aktualisiert: 2020-01-23
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Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und das Recht auf Menschenwürde. Unser Recht auf Leben zu bewahren und durchzusetzen, ist eine wesentliche gesellschaftliche und ethische Aufgabe. In den letzten 100 Jahren gab es allerdings Krieg, heiße Kriege und den Kalten Krieg. Jeder Krieg stellt das Recht auf Leben durch Gewalt gegen andere Menschen (und die Natur) und durch militärische Mittel grundlegend infrage. Die Friedensbewegungen der letzten Jahrzehnte haben diese Sachverhalte als Grundlage ihrer Aktivitäten, jedoch mit eher geringen Erfolgen im 20. und 21. Jahrhundert. Wir haben gerade dort Verluste an Freiheiten und Menschenrechten erleben müssen, wo Diktaturen und Autokratien herrschen und Rechtsstaatlichkeit abgebaut wurde. Frieden, Freiheit und Menschenrechte gehören zusammen, sie bedingen einander. Wir haben ein natürliches Recht darauf.
Das Thema dieses Buches befasst sich mit diesem grundlegenden Thema des Daseins und Zusammenlebens der Menschen. Es stellt Frieden und Krieg im 20. und 21. Jahrhundert und einige wesentliche Ursachen, Konsequenzen und Alternativen in den Mittelpunkt. Dabei suchen wir, wie viele andere Menschen, nach einem Leben in Frieden und Vielfalt, in Freiheit und Demokratie, in Toleranz und Humanität.Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und das Recht auf Menschenwürde. Unser Recht auf Leben zu bewahren und durchzusetzen, ist eine wesentliche gesellschaftliche und ethische Aufgabe. In den letzten 100 Jahren gab es allerdings Krieg, heiße Kriege und den Kalten Krieg. Jeder Krieg stellt das Recht auf Leben durch Gewalt gegen andere Menschen (und die Natur) und durch militärische Mittel grundlegend infrage. Die Friedensbewegungen der letzten Jahrzehnte haben diese Sachverhalte als Grundlage ihrer Aktivitäten, jedoch mit eher geringen Erfolgen im 20. und 21. Jahrhundert. Wir haben gerade dort Verluste an Freiheiten und Menschenrechten erleben müssen, wo Diktaturen und Autokratien herrschen und Rechtsstaatlichkeit abgebaut wurde. Frieden, Freiheit und Menschenrechte gehören zusammen, sie bedingen einander. Wir haben ein natürliches Recht darauf.
Das Thema dieses Buches befasst sich mit diesem grundlegenden Thema des Daseins und Zusammenlebens der Menschen. Es stellt Frieden und Krieg im 20. und 21. Jahrhundert und einige wesentliche Ursachen, Konsequenzen und Alternativen in den Mittelpunkt. Dabei suchen wir, wie viele andere Menschen, nach einem Leben in Frieden und Vielfalt, in Freiheit und Demokratie, in Toleranz und Humanität.
Aktualisiert: 2020-01-23
Autor:
Tina Bär,
Renate Bauer,
Rüdiger Blaschke,
Jan Bretschneider,
Dieter Fauth,
Matthias Jochheim,
Thomas Junker,
Christian Michelsen,
Volker Mueller,
Werner Onken,
Gerhard E Sollbach,
Bernhard Verbeek,
Mathias Weifert,
Franz M. Wuketits
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Ökonomie für den Menschen –
Beitrag für eine humane Sozialethik
Was hat die Ökonomie mit der Sozialethik zu tun? Wenn man vom amerikanischen Casino-Kapitalismus ausgeht, dann gar nichts.
Der beeindruckende Film „Home“ des Franzosen Yann Arthus-Bertran beschrieb den heutigen Umgang mit unseren Ressourcen. Es ist zu spät Pessimist zu sein, war eine der Kernaussagen, die uns alle zum Handeln für eine umweltfreundliche Energiepolitik mit geschlossenen Stoffkreisläufen aufforderte.
Die Dogmen der Ökonomie beleuchtete Grahl von der Uni in Würzburg. Sie gehen immer noch von unbegrenztem Wachstum in einer begrenzten Welt aus. Die natürlichen Ressourcen sind einfach nur eine weitere Kapitalform, die die Gesellschaft besitzt wie schnelle Computer, Humankapital in Form gut ausgebildeter Arbeitskräfte oder technologisches know-how in ihren Wissenschaftlern und Technikern. Mit solchen Zitaten von Nobelpreisträgern der Ökonomie öffnete Grahl allen Teilnehmern die Augen.
Schrimpff wiederum machte deutlich wie indianische Kulturen im Amazonasgebiet die dort vorhanden ausgezehrten Böden durch die Produktion von Schwarz-Erde, Terra Preta in fruchtbare Kulturlandschaften umwandelten. Der entsprechende Arte-Film über Nullbodenbearbeitung verdeutlichte die vorsorgende Wirtschaftsweise dieser mit der Bibel unterm Arm und den mitgebrachten Infektionskrankheiten der Spanier ausgerotteten Hochkulturen. Für alle relativ neu war die Erkenntnis, dass diese Humusbildung wesentliche Mengen CO2 aus der Atmosphäre binden kann. Hier wurden Zukunftsfragen angesprochen, die für unser Überleben auf dem Raumschiff Erde entscheidend sind.
Mueller machte in einer Analyse über Ethik und Ökonomie deutlich, dass Ökonomie einem humanen Leitbild folgen muss. Urheber, Mittelpunkt und Ziel aller Wirtschaft ist der Mensch. Das Gemeinwohl ist gegenüber Sonderinteressen Einzelner vorrangig. Diese These wurde auch von Bär unterstützt.
Solange aber alle Klimakosten mit einer Diskontrate von 20% real auf Barwerte umgerechnet werden und es egal ist, ob der Golfstrom in einigen hundert Jahren aufgrund unserer heutigen Emissionen abreißt, dient Ökonomie nicht dem Menschen. Es ist Aufgabe der Politik dem Casino-Kapitalismus die ökologisch-soziale Marktwirtschaft als Handlungsoption gegenüberzustellen und umzusetzen.
Wer diese Zusammenhänge gehört hatte fragte sich zurecht, was päpstliche Enzykliken wie die „Caritas in Veritate“ zur Lösung unserer Probleme noch beitragen können oder ob sie nicht vielmehr aufgrund ihres falschen Welt- und Menschenbildes ein Teil des Problems sind. Umso wichtiger ist es, dass die humanistischen Verbände Alternativen aufzeigen, die uns an die Grundlagen unseres Lebens zurückführen. Ökonomie ist kein Selbstzweck, sondern sie muss dem Menschen dienen.
Viele Teilnehmer verließen das 25. DFW-Seminar in Schney vom 22.-24. Januar 2010 sehr nachdenklich, da sie über Zusammenhänge informiert wurden, die sie so noch nicht gesehen hatten.
Horst Prem, Vizepräsident des DFW, und Volker Mueller, Präsident des DFW
Aktualisiert: 2020-01-22
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