Der Band „Zwischen Rausch und Kritik 1“ ist der Versuch, zwei unsere Kultur konstituierende Momente, nämlich den produktiven Rausch, wie er in Nietzsches Tragödienschrift als „dionysisch“ gefaßt wird, mit dem Begriff der Kritik, wie dieser vornehmlich von Adorno verstanden worden ist, spannungsgeladen zu fusionieren. Der dionysisch schaffende Rausch, als ästhetisch-ethisches Fundament der Postmoderne, wird dabei an den sinnlichen Leib des Menschen gekoppelt, der – wie bei Nietzsche und noch mehr bei Benjamins Surrealismusverständnis – durchaus nicht geistlos ist. Dem daraus folgenden Kulturverständnis ist eine Vernunft immanent, die der herrschenden Logik, Logistik und Ökonomie, sowie der Vereinzelung der Individuen, mit notwendig destruktiver Kritik begegnet. Adorno jedoch kann aus moralisch-kritischen Gründen nur für einen schlafenden Dionysos sprechen, weil die Gesellschaft und ihre Kunst zum einen durch ihr Leiden gekennzeichnet sind und zum anderen die Kulturproduktion des Rausches in präfaschistischen oder kulturindustriell hedonistischen Spielarten münden. So ist der dionysisch unruhige Schlaf Ausdruck im hermetisch autonomen Kunstwerk: Adornos Plädoyer für eine künstlerische, aber negative Avantgarde. Die Ethik wird, indem sie sich ihrem ästhetischen Moment entzieht, zur asketischen Negativität, und die Ratio tendiert zum borniert „sokratisch“-wissenschaftlichen Positivismus. Letzteres kritisieren Adorno und Nietzsche gemeinsam. Es geht um das Zusammenspiel von Negativer Dialektik (Adorno) und produktivem Rausch (Nietzsche), aus dem beide Momente nicht als beschädigte, sondern als gegenseitig befruchtete hervorgehen.
Aktualisiert: 2022-05-04
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Der Band „Zwischen Rausch und Kritik 1“ ist der Versuch, zwei unsere Kultur konstituierende Momente, nämlich den produktiven Rausch, wie er in Nietzsches Tragödienschrift als „dionysisch“ gefaßt wird, mit dem Begriff der Kritik, wie dieser vornehmlich von Adorno verstanden worden ist, spannungsgeladen zu fusionieren. Der dionysisch schaffende Rausch, als ästhetisch-ethisches Fundament der Postmoderne, wird dabei an den sinnlichen Leib des Menschen gekoppelt, der – wie bei Nietzsche und noch mehr bei Benjamins Surrealismusverständnis – durchaus nicht geistlos ist. Dem daraus folgenden Kulturverständnis ist eine Vernunft immanent, die der herrschenden Logik, Logistik und Ökonomie, sowie der Vereinzelung der Individuen, mit notwendig destruktiver Kritik begegnet. Adorno jedoch kann aus moralisch-kritischen Gründen nur für einen schlafenden Dionysos sprechen, weil die Gesellschaft und ihre Kunst zum einen durch ihr Leiden gekennzeichnet sind und zum anderen die Kulturproduktion des Rausches in präfaschistischen oder kulturindustriell hedonistischen Spielarten münden. So ist der dionysisch unruhige Schlaf Ausdruck im hermetisch autonomen Kunstwerk: Adornos Plädoyer für eine künstlerische, aber negative Avantgarde. Die Ethik wird, indem sie sich ihrem ästhetischen Moment entzieht, zur asketischen Negativität, und die Ratio tendiert zum borniert „sokratisch“-wissenschaftlichen Positivismus. Letzteres kritisieren Adorno und Nietzsche gemeinsam. Es geht um das Zusammenspiel von Negativer Dialektik (Adorno) und produktivem Rausch (Nietzsche), aus dem beide Momente nicht als beschädigte, sondern als gegenseitig befruchtete hervorgehen.
Aktualisiert: 2019-11-18
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Das Gemeinsame dieser sechs Essays zur Musik liegt in der Wahrnehmung des musikalischen Tones als Ausdruck, als Produkt des menschlichen Rausches sowie seiner tragischen Existenz. Was bei Strawinsky, bei Wagner oder in Mozarts Höllenarie der „Zauberflöte“ rauscht, ist der Ton der entfesselten Natur, der uns unsere Naturwesenhaftigkeit vorspielt. Doch dieser der Musik innewohnende, existentielle Rausch ist nicht der Rausch eines hellen, lieblichen Bächleins – was bereits Schumanns und Eichendorffs Romantik nahe legt und bei Schönberg, Berg und Webern kompromisslos in die Moderne geführt wird. Wir sind gesellschaftliche Wesen, und darum kann der menschliche Ton nicht anders, als dies zum Ausdruck bringen; was besagt, daß Leid und tragische Existenz aus ihm sprechen. So also sprechen im Ton der Musik Rausch und menschliche Tragödie sich aus.
Aktualisiert: 2019-11-18
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Die Erfahrung von Glücksmomenten, die zumeist rauschhafter Natur sind und uns lebendig lustvoll das bloße Dasein überschreiten lassen, führt notwendig zum heute kaum noch bemerkbaren Aufschrei, zur destruktiven Leidenschaft gegen den Ohnmachtsdiskurs, der dieses Glück abwürgt. Der daraus erwachsende Wille, nicht regiert zu werden – auch wenn er postmodern tabuisiert ist –, läßt sich im Sinne Foucaults als Begriff von Kritik bestimmen. 12 Autoren der Philosophie und Literatur – so unterschiedlich sie auch sein mögen – werden als Protagonisten dieser kritischen Haltung vorgestellt.
Der Band versteht sich als eine referierende Bestandsaufnahme und gleichzeitige Fortschreibung der Kritischen Theorie, die, über Adorno und Horkheimer hinausgehend, substanziell erweitert wird, um den neueren hegemonialen Machtdiskursen adäquater begegnen zu können. Diese Erweiterung geschieht durch drei Momente: 1. durch die Erkenntnis der eigenen Sinnlichkeit/Leiblichkeit, die ausgehend vom frühen Marx, den Menschen anthropologisch zum gesellschaftlichen Wesen macht, 2. durch die Frage, wie Macht, die niemals einfach abstrakt ist, funktioniert (Foucault, Baudrillard, Kafka) und 3. durch die Reflexion auf den destruktiven Stachel, der notwendig existenziell der Kritik innewohnt (wie in Benjamins „destruktivem Charakter“ und in Derridas Dekonstruktion, aber auch in Bachmanns kritischer Prosa)…
Aktualisiert: 2019-11-18
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