Am 25. Juni ist die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) fünfzig Jahre alt geworden. Natürlich war das, was da am 25. Juni 1972 geschah, nicht der Anfang selbständiger lutherischer Kirchen in Deutschland. Die Anfänge reichen tief ins 19. Jahrhundert zurück, als in verschiedenen deutschen Landen in Auseinandersetzung mit Union und Rationalismus bekennende Lutheraner und Lutheranerinnen ihre Landeskirchen verließen, um die lutherische Kirche weiterleben zu lassen und zu bewahren.
Kirche - das sind Menschen. Menschen, die sich in ihrem Denken, Reden und Handeln vom Glauben an Jesus Christus, ihren Herrn, leiten und bestimmen lassen, und die davon in Wort und Tat Zeugnis geben.
Das Oberurseler Heft "50 Jahre - 50 Köpfe" thematisiert anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums darum nicht die Grundordnung der SELK, auf die man sich damals einigte, und auch nicht die geschaffenen Institutionen oder Texte, sondern nimmt Menschen in den Blick, die in dieser Kirche und ihren Vorgängerkirchen gelebt, gelitten, gestritten und gebetet haben - als das wandernde Gottesvolk durch die Zeiten hindurch bis zum heutigen Tag. Versammelt sind in diese Heft eine Auswahl an Porträts kirchlicher Persönlichkeiten. Sie stehen exemplarisch für die vielen Ungenannten, die auch hätten erwähnt werden können und müssen.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Emin Pascha, eigentlich Eduard Schnitzer (1840–1892), war ein aus Oppeln (Opole) in Oberschlesien gebürtiger Mediziner, Forscher und Beamter. Als Student der Medizin gehörte er in Breslau zeitweilig der Burschenschaft Arminia an. Wilhelm Wolff, Mitstreiter von Karl Marx und Friedrich Engels, Ferdinand Lassalle und dessen Vetter, der Journalist Max Friedländer, waren somit seine Bundesbrüder. Im November 1864 verließ er Deutschland ohne Abschlussexamen. Nach Stationen in Europa und Kleinasien trat er 1875 in ägyptische Dienste und wurde als Regierungsarzt für die ägyptische Äquatorialprovinz eingesetzt und 1878 zum Gouverneur dieser Provinz ernannt. Der Mahdi-Aufstand schnitt ihn völlig von den Verbindungen zu seiner Regierung ab. Eine von Henry Morton Stanley geführte Rettungsexpedition sollte ihn gemeinsam mit seinen Leuten zur Küste geleiten. Im ostafrikanischen Bagamoyo (Tansania) trat Emin Pascha dann nach seinem dort erlittenen schweren Unfall in deutsche Dienste. Dabei hielt er sich weithin nicht an erteilte Weisungen. Am 23. Oktober 1892 wurde er, der die Sklaverei stets bekämpfte, in Kinena (damals Kongostaat) letztlich auch infolge seiner Eigenmächtigkeiten von Sklavenhändlern ermordet. Emin Pascha war wohl ein „Wanderer zwischen den Welten“, vielleicht auch einer zwischen den Religionen. Vor allem verstand er sich aber als Forscher und Entdecker, der am liebsten ausschließlich für die Wissenschaft gelebt sowie seiner Provinz und seinen Patienten gedient hätte. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch er ein „Gratwanderer zwischen Forschung und Kolonisierung“ gewesen ist.
Aktualisiert: 2023-04-20
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Der 1870 in Berlin geborene Generaloberarzt a. D. Dr. med. Alexander Lion entstammte einer jüdischen Familie und konvertierte 1900 zum Katholizismus. Er diente als königlich- bayerischer Sanitätsoffizier auf drei Kontinenten. Von 1904 bis 1906 gehörte er der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika an, dem heutigen Namibia. Im Ersten Weltkrieg diente Lion als Arzt auf den westlichen Kriegsschauplätzen, in Palästina und auf dem Balkan, nach dem Krieg auch in der Reichswehr. Lion begeisterte sich für die von Robert Baden-Powell ins Leben gerufenen „Boy scouts“ und begründete alsbald, gemeinsam mit anderen, die deutsche Pfadfinderbewegung. 1938 wurde Lion unter dem später fallen gelassenen Vorwurf des Landesverrats verhaftet und dann wegen der verbotenen Tätigkeit für die Pfadfinder angeklagt und verurteilt. Nach der Befreiung 1945 setzte er sich mit Erfolg für den Neuaufbau des deutschen Pfadfinderwesens ein. Alexander Lion verstarb 1962 auf Schloss Elmichwang.
Aktualisiert: 2019-10-09
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„Wer wird denn weinen“ oder „Jeder einmal in Berlin“ zählen zu den bekanntesten Melodien des „Königs der Operette“ Hugo Hirsch (1884‒1961). Im Berlin der 1920er Jahre werden seine Revuen und Operetten auf allen großen Bühnen der Stadt und darüber hinaus aufgeführt. Doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ist für den einst so gefeierten Komponisten kein Platz mehr in seinem geliebten Berlin. Zusammen mit seiner treuen „arischen“ Frau Ottilie flieht er über London und Belgien nach Frankreich. Auf die Bitte von Ernst Reuter hin kehren sie 1949 nach Berlin zurück. Dort macht Hirsch die bittere Erfahrung, dass ihm bezüglich erneuter öffentlicher Wahrnehmung manche Steine in den Weg gelegt werden; vielen gelten seine Kompositionen als angeblich nicht mehr zeitgemäß. Wie DER TAG anlässlich seines 75. Geburtstags schreibt: „Hirsch ist noch da, er ist mitten unter uns am Roseneck und hat mehrere Schubladen voll neuer Melodien. Hugo Hirsch will immer ein Stück Berlin sein.“
Aktualisiert: 2019-10-09
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Bernhard Dernburg (1865–1937) prägte und gestaltete maßgeblich die deutsche Kolonialpolitik unter Kaiser Wilhelm II. in den Jahren 1906 bis 1910, zunächst als Direktor der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes und später als Staatssekretär des Reichskolonialamtes. Der liberale Politiker stammte väterlicherseits aus einer traditionsreichen jüdischen Familie, mütterlicherseits aus einem evangelischen Pfarrhaus. Für die Rasseantisemiten war das jedoch ohne Bedeutung. Dernburg war für diese und viele andere ein Jude. Bartmuß unternimmt den Versuch, den Politiker und Finanzexperten aus seiner Zeit heraus zu verstehen. Dernburg war ein auf Ausgleich bedachter Vertreter der Kolonialmacht des Deutschen Reiches.
Aktualisiert: 2019-10-09
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Als die Otavi-Minen-und-Eisenbahngesellschaft den Bau einer eigenen Bahnlinie von Swakopmund nach Tsumeb (Namibia) beschließt, zeigt auch Regierungsbaumeister Joseph Bendix (1874–1904) aus Dülmen/Westfalen Interesse an diesem Projekt. Ende September 1903 trifft er in Swakopmund ein. Seine Mitarbeit ist jedoch von kurzer Dauer, denn im Januar 1904 erheben sich die Hereros gegen die deutsche „Schutzmacht“. Der Leutnant d.R. wird zur Kaiserlichen Schutztruppe eingezogen. Am 13. März 1904 gehört Bendix zu einer Erkundungsabteilung, die bei Owikokorero fast völlig aufgerieben wird. Unter den Gefallenen ist auch Joseph Bendix, einer der jüdischen Soldaten, die in den deutschen Kolonial- und Überseetruppen gedient und gekämpft haben.
Aktualisiert: 2019-10-09
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