"Dass das Gedächtnis
unser ganzes Leben ist."
Luis Buñuel
Wie Schreiben Leben reflektiert, wie der Lebensvollzug sich im Schreiben niederschlägt, wie das Erleben eines Augenblicks über sich hinausweist, sich verdichtet und vertieft, wie Orte und Ereignisse sich berühren, überlappen, zu einer neuen Struktur in einer von der Umgangssprache abweichenden oder gar verfremdenden Sprache zu einer Erkenntnis führen kann: damit beschäftigt sich die hier zusammengetragene Lyrik.
Ähnlich wie in der Bildenden Kunst kann es so zu einer Abstraktion kommen, die sich in neue Dimensionen begibt, letztendlich aber in Figuration mündet, denn der Mensch bleibt dieser Welt und ihrer subjektiven Wahrnehmung verhaftet.
Schreiben basiert auf Erinnerung, die nicht von Ungefähr im Zentrum dieses Lyrikbandes steht. Erinnern ist grenzenlos und zugleich eingegrenzt, sie wählt aus, vieles gehört dem Zufall, der verwandt ist mit dem Kairos, diesem glatzköpfigen Jungen, den man an seiner einzigen Haarlocke ergreifen muss. Lyrisches Schreiben hat auch damit zu tun.
Lyrik spielt zuweilen mit Worten, Klängen und Rhythmen, dann überwiegt das Atmosphärische, das Glück des Augenblicks, das wenig materielle Grundlage braucht. Die knappe Form liebt das Fragment, das schon ein Ganzes enthält. Das ist ähnlich wie in der Bildenden Kunst. Lyrik bringt etwas auf den Punkt, verdichtet das Alltägliche, schöpft aus einer in Zeichen angedeuteten Tiefe.
Aktualisiert: 2023-05-11
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"Dass das Gedächtnis
unser ganzes Leben ist."
Luis Buñuel
Wie Schreiben Leben reflektiert, wie der Lebensvollzug sich im Schreiben niederschlägt, wie das Erleben eines Augenblicks über sich hinausweist, sich verdichtet und vertieft, wie Orte und Ereignisse sich berühren, überlappen, zu einer neuen Struktur in einer von der Umgangssprache abweichenden oder gar verfremdenden Sprache zu einer Erkenntnis führen kann: damit beschäftigt sich die hier zusammengetragene Lyrik.
Ähnlich wie in der Bildenden Kunst kann es so zu einer Abstraktion kommen, die sich in neue Dimensionen begibt, letztendlich aber in Figuration mündet, denn der Mensch bleibt dieser Welt und ihrer subjektiven Wahrnehmung verhaftet.
Schreiben basiert auf Erinnerung, die nicht von Ungefähr im Zentrum dieses Lyrikbandes steht. Erinnern ist grenzenlos und zugleich eingegrenzt, sie wählt aus, vieles gehört dem Zufall, der verwandt ist mit dem Kairos, diesem glatzköpfigen Jungen, den man an seiner einzigen Haarlocke ergreifen muss. Lyrisches Schreiben hat auch damit zu tun.
Lyrik spielt zuweilen mit Worten, Klängen und Rhythmen, dann überwiegt das Atmosphärische, das Glück des Augenblicks, das wenig materielle Grundlage braucht. Die knappe Form liebt das Fragment, das schon ein Ganzes enthält. Das ist ähnlich wie in der Bildenden Kunst. Lyrik bringt etwas auf den Punkt, verdichtet das Alltägliche, schöpft aus einer in Zeichen angedeuteten Tiefe.
Aktualisiert: 2023-05-04
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"Dass das Gedächtnis
unser ganzes Leben ist."
Luis Buñuel
Wie Schreiben Leben reflektiert, wie der Lebensvollzug sich im Schreiben niederschlägt, wie das Erleben eines Augenblicks über sich hinausweist, sich verdichtet und vertieft, wie Orte und Ereignisse sich berühren, überlappen, zu einer neuen Struktur in einer von der Umgangssprache abweichenden oder gar verfremdenden Sprache zu einer Erkenntnis führen kann: damit beschäftigt sich die hier zusammengetragene Lyrik.
Ähnlich wie in der Bildenden Kunst kann es so zu einer Abstraktion kommen, die sich in neue Dimensionen begibt, letztendlich aber in Figuration mündet, denn der Mensch bleibt dieser Welt und ihrer subjektiven Wahrnehmung verhaftet.
Schreiben basiert auf Erinnerung, die nicht von Ungefähr im Zentrum dieses Lyrikbandes steht. Erinnern ist grenzenlos und zugleich eingegrenzt, sie wählt aus, vieles gehört dem Zufall, der verwandt ist mit dem Kairos, diesem glatzköpfigen Jungen, den man an seiner einzigen Haarlocke ergreifen muss. Lyrisches Schreiben hat auch damit zu tun.
Lyrik spielt zuweilen mit Worten, Klängen und Rhythmen, dann überwiegt das Atmosphärische, das Glück des Augenblicks, das wenig materielle Grundlage braucht. Die knappe Form liebt das Fragment, das schon ein Ganzes enthält. Das ist ähnlich wie in der Bildenden Kunst. Lyrik bringt etwas auf den Punkt, verdichtet das Alltägliche, schöpft aus einer in Zeichen angedeuteten Tiefe.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Von Steinen, Sand und Sternenstaub
Ein Geologe, der eine Landschaft überblickt, wird aus der Vegetation schon erste Schlußfolgerungen hinsichtlich des Untergrunds ziehen. Steinbrüche und andere Aufschlüsse, die Gestein bloßlegen, werden ein Übriges tun.
Kosmologen beschreiben den Beginn des Universums als Urknall. Was war davor? Ein Nichts ist nicht vorstellbar. Mit dem Big Bang begannen Materie, Raum und Zeit, und sie expandierten, tun es immer noch. Eine unbekannte dunkle Energie treibt den Kosmos mitsamt seinen Galaxien immer schneller auseinander.
Zunächst bildeten sich Kernbausteine, leichte und einfach aufgebaute Elemente. Wasserstoff war das erste. Alle schweren Elemente entstanden später durch die Verschmelzung von Atomkernen. 80 Elemente gelten heute als stabil. Sie bewegen sich als Sternenstaub durchs Universum. Meteoriteneinschläge haben vermutlich den Sternenstaub und damit das Leben auf die Erde gebracht.
Der Stoff, aus dem wir und die ganze Schöpfung bestehen, hat also eine lange Reise durch die Weiten des Alls hinter sich.
Die Geschichte unserer Erde durchläuft viele Phasen, die durch die Plattentektonik, den Vulkanismus, sowie Temperaturschwankungen beeinflusst werden. Auch unsere heutigen Kontinente mit den Gebirgen und Meeren haben sich erst in langen Prozessen gebildet, die vom Erdinnern und den dortigen Druckverhältnissen hervorgerufen werden.
Wenn wir reisen, können wir durch die Gestalt der Landschaften, die Gesteine, einen Eindruck bekommen von der Erdgeschichte. So haben die Gletscher der letzten Eiszeiten Gestein an der Ostseeküste abgelegt und die norddeutsche Tiefebene geformt. Auf der Schwäbischen Alb können wir die Schichten des Jura erkennen und wie der Stein die Landschaft prägt. Steine sind faszinierende Zeugen der Erdgeschichte. Jeder ist einzigartig.
Die Geschichte einer Landschaft verstehen
verdichtet, vertieft, verortet -
das Erleben im Augenblick.
So entsteht Lyrik.
Aktualisiert: 2022-11-17
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Der Mensch in der Skulptur der Moderne
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kommt es in der Malerei zur Abstraktion, die auf die Skulptur übetragen wird. Nach dem Zweiten Weltkrieg tritt die Figuration zunächst hinter der Abstraktion zurück.
Auguste Rodin steht am Wendepunkt. Er bleibt Orientierung für Künstler, die den Menschen als Ausgangspunkt ihres Schaffens betrachten. Mit Rodin tritt auch der Torso, die Fragmentierung als dauerhafte Neuerung hinzu.
Der Klassiker Aristide Maillol feiert den Körper, ohne ein Individuum abzubilden. Wilhelm Lehmbruck schafft überlange, schlanke Frauenfiguren. Das Gesicht wird zum stärksten Ausdruck des Immateriellen.
Alberto Giacomettis Figuren bleiben auf Distanz. Joan Miró, vom Surrealismus geprägt, findet zu einer eigenen Formensprache. Er spielt mit Fundstücken. Die Figur des Vogels spielt bei ihm und bei Max Ernst eine zentrale Rolle. Es kommt zur Berührung von Figuration und Abstraktion.
Der Mensch als Abbild spielt bei George Segal, Duane Hanson, Stephan Balkenhol und Karin Sander auf recht unterschiedliche Weise eine Rolle. Jügen Brodwolfs Tubenfigur, Horst Antes' Kopffüßler und A.R. Pencks Strichmännchen interpretieren den Menschen aus einer reduzierten Figuration heraus.
Der Dialog mit demKunstwerk wird zur zentralen Forderung des Künstlers an den Betrachter, dem viel Freiheit zugestanden wird.
Aktualisiert: 2022-09-22
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Im Dialog mit sich selbst und dem Meer
Drei Maler und die Ostsee
Otto Niemeyer-Holstein - Lyonel Feininger - Caspar David Friedrich
Der Maler Otto Niemeyer-Holstein lebt und schafft in Lüttenort auf Usedom. Es ist eine unwirtliche Brache an der schmalsten Stelle der Insel zwischen Ostsee und Achterwasser, die durch den Maler erst zu einem Ort wird. Lyonel Feininger verbringt zu Anfang des 20. Jahrhunderts einige Sommer auf Usedom, wo er zu seiner Art der Umsetzung des Gesehehen findet. Ausgehend von Zeichnungen nach der Natur, einer Methode, die auch Otto Niemeyer-Holstein anwendet, entwickelt er seine für ihn so typische prismatisch-kristalline Darstellungsweise. Ein Jahrhundert zuvor findet Caspar David Friedrich, in Greifswald geboren, auf Wanderungen an der Ostsee zu seinen großen Themen.
Alle drei Maler zeichnen vor der Natur und malen ihre Bilder im Atelier. Sie arbeiten aus sich heraus, im Dialog mit dem Sujet. Es sind die in der Landschaft gemachten Notizen, die ihren Gemälden zugrunde liegen. Keinem der drei genügt die bloße Abbildung. Die Realität wird von Friedrich durch die von der Romantik gefeierte Mathematik transzendiert. Geometrische Figuren wie die Hyperbel, Proportionen wie sie der Goldene Schnitt vorgibt, stecken als Bauprinzipien unauffällig in seinen Bildern, die auf den ersten Blick allein der Natur folgen und schaffen eine tiefere Bedeutung. Niemeyer-Holstein geht von der Farbe aus, seinem Empfinden, seiner Erfahrung, seinem Vorwissen. Feininger empfindet in zunehmendem Maße ein Ungenügen am bloßen Abbilden und sucht nach einer Struktur, die für ihn hinter der Natur erscheint. Eine zweite Ebene, die man auch Transzendenz nennen könnte, ist freilich für die beiden jüngeren Maler nicht im engeren Sinne im Religiösen zu suchen.
Doch die Erhabenheit der Begegnung mit dem Meer ist bei allen dreien auf ihre Weise verwirklicht.
Dieses den Einzelnen Übersteigende erlebt der junge Uwe Kolbe im Februar 1963 auf Usedom: Der Junge war angezogen "vom Erhabenen, vielleicht durch die Ikone des Bildes im Kopf verstärkt ... Das Wirkliche war größer, als die Kunst. ... Aber das Wirkliche war noch größer, weil es die Kunst gab. ... Ich trat in etwas Gigantisches ein, allein. ... Mein Privileg war die Einsamkeit. Mein Privileg war das Große und ich, miteinander im Zwiegespräch."
Aktualisiert: 2022-03-02
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Skulptur im 20. Jahrhundert - Leere als Tiefe
Die Skulptur verlässt zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren narrativen Kontext. Es kommt zu einer Reduktion der Form. Nicht mehr der sie umgebende Raum ist allein wichtig. Wenn Barbara Hepworth etwa zur gleichen Zeit wie Henry Moore ein Loch in einen Stein bohrt und damit den Innenraum einer Skulptur öffnet, ereignet sich ein Schritt in die Moderne.
Die Skulptur in ihrer Dreidimensionaltät wandelt sich von etwas, das Raum einnimt, zu etwas, das Tiefe im Raum öffnet. Die Skulptur ist umgeben von Raum und schließt Raum ein.
Leere und Tiefe sind nur scheinbar Gegensätze. Die von Jeanette Wintersen erwähnten Astrophysiker, darunter Albert Einstein, entdeckten die Schwarzen Löcher im Raum, die alles aufsaugen, in die Tiefe reißen, was in ihre Nähe kommt. Es sind Löcher und gleichzeitig stellen sie so etwas wie eine ultimative Tiefe dar. In den hier beschriebenen Skulpturen wird Substanz vermindert, um einen Innenraum zu schaffen, der mit der Tiefe des Unterbewussten in enigmatischer Beziehung steht. Solche Skulpturen müssen umschritten werden, leben aus der Bewegung um eine nicht dargestellte Mitte: Leere, die zur Tiefe figuriert.
Das Fragmentarische ist auch wesentlich für die Ruine, die so Teilaspekten die Bedeutung eines Ganzen zukommen lässt.
Die Abspaltung der englischen Kirche von Rom führt zur Zerstörung mittelalterlicher Gotteshäuser in Britannien. Bedauerlich wie dieser Vorgang war, so führt er doch zu ganz einzigartigen Wirkungen, die aus den Details dieser Bauten eigenständige Skulpturen werden lässt.
Antike Figuren sind heute häufig auf Torsi reduziert und erhalten durch ihre Ablösung aus dem ursprünglichen mythischen Kontext neue Bedeutung und treten zudem näher an den heutigen Betrachter heran. Auch in musealen Räumen kommt es zu ähnlichen Begegnungen.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt aber auf der bei Barbara Hepworth fast ausschließlich abstrakten Skulptur mit dennoch biografischen Konnotationen. Bei Henry Moore dagegen bleiben meist figurative Reste, wie allein die Titel andeuten, so die "Liegenden".
Der Baske Eduardo Chillida gestaltet in seinen Plastiken Innenräume auf unterschiedliche Art. In Deutschland kennt jeder die Skulptur vor dem Bundeskanzleramt in Berlin, eine Verwandte der "Windkämme" von San Sebastián, die in den Atlantik hinausragen.
Aktualisiert: 2022-04-28
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Der Goldene Schnitt
Teil II
Kunst und Architektur
Das Bauhaus, seine Vorläufer, seine Strömungen
Im 20. Jahrhundert kommt es zu einer Erneuerung, die sich wieder auf die Geometrie beruft. Die Grundformen von Kreis, Quadrat und Dreieck sind geradezu das Logo des Bauhauses. Es hat nur eine kurze Zeit existiert. Seiner Konzeption gehen andere Strömungen voraus. Sie alle wenden sich gegen den Historismus, der die alten Stile wiederbeleben will. Künstlerfürsten wie Lenbach und Stuck stehen am Scheideweg. In England ist die Arts-and-Crafts-Bewegung ein Impuls. Der Jugendstil ist eine Bewegung, die in europäischen Ländern zu unterschiedlichen Formen führt und unterschiedliche Namen annimmt: den Modernisme von Gaudì in Barcelona, Eisenstein in Riga, Lalique und Mucha in Paris, die Secession und die Wiener Werkstätten in Wien, die Mackintoshs in Glasgow, die Mathildenhöhe in Darmstadt.
Das Bauhaus wächst aus der Arts-and-Crafts-Bewegung. Auch die geometrische Fraktion des Jugendstils kann als Vorläufer betrachtet werden. Die Reformbewegungen der Zeit spielen herein wie die esoterischen Bewegungen der Theosophie, ergänzt von der Reformpädagogik, die sinnliche, ganzkörperliche Elemente wie den Tanz einbezieht. Schlemmers Triadisches Ballett gehört zum künstlerischen Bereich, der immer mitgedacht werden muss, wenn wir an Bauhausmeister wie Feininger, Klee und Kandinsky denken, die schwerpunktmäßig in Teil III besprochen werden. Was wollte das Bauhaus? Eine von der Kunst herkommende Richtung sollte mit der handwerklichen Seite kombiniert werden. Der Künstler sollte dem Handwerk dienen, der Handwerker dem Künstler. Das Gesamtkunstwerk wird angestrebt. Die industrielle Entwicklung, neue Materialien kommen hinzu.
Viele Impulse, was Architektur und Kunst betrifft, gehen vom Bauhaus aus in die Welt, bis zum heutigen Tage. Doch gibt es auch andere Strömungen in der Architektur des 20. Jahrhunderts, die in Teil II zur Sprache kommen.
Aktualisiert: 2022-04-26
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Der Goldene Schnitt
Teil III: Kunst vor, am und nach dem Bauhaus
In Teil III geht es im Unterschied zu Teil II, wo die Architektur im Mittelpunkt steht, vornehmlich um Kunst. Hier geht es um Farbtheorien, angefangen bei Goethe. Im Mittelpunkt steht neben Adolf Hölzel Wassily Kandinsky. Auf ihre Wege in die Abstraktion wird ausführlich eingegangen. Adolf Hölzels "Künstlerische Mittel" werden durch seine Schüler Johannes Itten und Josef Albers ans Bauhaus getragen. Wichtige Entwicklungen finden zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt, die Voraussetzung sind für die Maler am Bauhaus: der Kubismus von Picasso, der Orphismus von Delaunay. Bedeutende Maler setzen sich mit der Ablösung der figurativen Kunst auseinander. Unterschiedliche Positionen finden wir etwa bei Kandinsky, Klee und Feininger, die als Meister am Bauhaus lehren. Sie bringen ihre Erfahrung in die Werkstätten ein, setzen sich dem Experiment aus, ohne sich selbst zu verlieren. Theorie und Praxis befruchten einander. Wie die Architektur ist auch die Kunst auf der Suche nach der Proportion. Dafür habe ich den Goldenen Schnitt als Metapher gewählt.
Einige Beispiele von Künstlern, die Gedanken der klassischen Moderne weiter verfolgen, und Museen, die sich sowohl in ihrer Architektur, als auch durch die Positionen der ausgestellten Künstler der zeitgenössischen Kunst widmen, schließen sich an.
Aktualisiert: 2022-04-26
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Der Goldene Schnitt
Teil I: Kunst und Architektur - Geometrie der Frühe
Geometrie als Prinzip der Ordnung
Geometrie als geistige Basis, als Grundelenment eines Denkens, das zurückgeht auf die Urformen des Lebens.
(Tanka)
Schon Galileo Galilei stellt die These in den Raum, dass die Natur in der Sprache der Mathematk geschrieben sei, dass Dreiecke und Kreise die Buchstaben seien, in denen sich Mathematik darstellt. Mathematische Gesetzmäßigkeiten finden sich im Mikrokosmos wie im Makrokosmos. Proportionen wie der Goldene Schnitt sind mit den Fibonacci-Zahlen verbunden, die sich auch in der Natur wiederfinden, wo wir sie weniger erwartet hätten als in Architektur und Kunst. Die Nautilusmuschel und die Galaxien haben die Spiralform als Gemeinsamkeit.
Geometrische Grundformen beruhen auf den Zahlen, und deren Bedeutung geht über den bloßen Zahlenwert hinaus. Sie dienten früh schon der Erklärung der Welt. Kreis und Quadrat sind Symbole für Himmel und Erde.
Die ersten Wohnungen beruhen auf diesen Grundrissen. Die Grundformen von Kreis, Quadrat und Dreieck spielen in der Architektur der Frühzeit eine Rolle, man denke an die altägyptischen Pyramiden. Aber auch im europäischen Raum sind sie von Bedeutung, zum Beispiel in der griechischen und römischen Bauweise. Gundlegend ist das gebundene System in der Romanik.
Aktualisiert: 2022-04-30
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Haiku - das ist die kürzeste lyrische Form, sie hat sich aus dem etwas längeren Tanka entwickelt. Entstanden sind die beiden Formen im 16. und 17. Jahrhundert in Japan. Anders als die europäischen Strophenformen, die auf dem Wechsel der Betonung beruhen, wird hier nach Silben gezählt. So folgt der Dreizeiler Haiku der Silbenfolge 5 7 5, der Fünfzeiler Tanka der Silbenfolge 5 7 5 7 7, wobei das Haiku die Kurzform des Tanka darstellt. Die beiden Formen spielen mit Assonanzen und Alliterationen. In der Regel handeln Haikus (und Tankas sind hier immer mitgemeint) von der Natur. Es ist gerade das Jahreszeitliche, das sich in ihnen ausdrückt. Haikus gehen auf eine Situation, ein Ereignis, einen bestimmten Augenblick zurück. Und diese Momente werden in die Gegenwart gerückt.
Haikus basieren auf dem Konkreten, und obwohl eigentlich keine bestimmte Person spricht, ist das Subjekt doch einbezogen, gibt wieder, was der Mensch in diesem Moment empfindet. Haikus sind eine besondere Art der Welt- und Existenzerfahrung. Häufig findet sich eine Zweiteilung, der im Deutschen oft ein Bindestrich entspricht. So können Haikus durchaus auf den ersten Blick vom Widerspruch geprägt sein. In Japan wurde das Haiku eine gesellschaftliche Institution, die Kunst und Religion, aber auch Unterhaltung beinhalten konnte. Ein Haiku in der westlichen Welt wird sich natürlicherweise nicht auf japanische Welterfahrung gründen, und doch führen allein Form und Motiv schon auf zumindest verwandte Wege.
Aktualisiert: 2022-04-28
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Erinnerungen sind nicht der Chronologie unterworfen. Sie kommen und gehen, sie sind voller Lücken. Vergessen ist genauso wichtig wie erinnern. Wir können beides weder er-zwingen, noch verhindern. Erinnerungen sind einfach da und sind unser persönlicher Fingerabdruck: sie machen unsere Identität aus. Erinnerungen kehren wieder, verändern sich, manchmal ohne dass wir es merken. Das liegt an unserem Gehirn und seinen sich verändernden Vernetzungen. Erinnerungen wiederholen sich, im Laufe des Lebens kommen neue Erkenntnisse hinzu, manches wird nun verstanden, manches wird vertieft, verdichtet sich.
Die Teile dieses Bandes sind im Zeitraum von 30 Jahren entstanden. Erzähltes wiederholt sich in anderer oder ähnlicher Form, das entspricht der Natur des Erinnerns, das in Wellen verläuft. Ich habe es so belassen, wenn es mir im Gesamtkontext des jeweils Erzählten notwendig erschien. Es entspricht einem Kreisen um einen Kern, um eine Nabe, für uns wesentliche Momente. Es ist auch ein Versuch, diesem Kern möglichst nahe zu kommen. In den mehr fiktiven Teilen sind Wiederholungen gewollte Stilmittel der Verdichtung.
Wir alle leben in einer von der Geschichte, den Zeitumständen gestalteten Zeit, und können nur mit ihr zusammen verstanden werden. Das Kind nimmt die Welt, so wie es sich ihm darbietet. Erst mit der Pubertät reflektieren wir das uns bis dahin Selbstverständliche, unterwerfen es unserer erweiterten Perspektive. Das kann zu Konflikten führen, die uns vielleicht lange, vielleicht unser Leben lang beschäftigen. Wir können aber nicht umhin, auch die älteren Generationen aus ihrer Zeit heraus, aus ihren Lebensbedingungen heraus zu betrachten. Verstehen und verstanden werden gehören für mich zum Wesentlichen . Empathie gilt es einzuüben.
Aktualisiert: 2022-04-25
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Ein Philosophisches Brevier im Jahr 2017? Wir befinden uns im 21. Jahrhundert und merken nicht, wie Moral, Instinkt, Idealismus, Lebensfreude, Charakterstärke, Mut immer mehr verlustig gehen. Sie sind nicht mehr prägend sondern nur noch Stafette.
Dekadenz, Gier, Neid, Egozentrik, Rauschsucht, Pöbelei, Untreue, Unehrlichkeit und Gewissenlosigkeit sind typische Ausprägungen, die unser täglichen Umgang mit anderen bestimmen. Gleichgesinnte Freunde sind selten geworden. Man ist Freund vom anderen, um noch etwas schnell mitzunehmen, bevor es der andere tut.
So treiben wir langsam Verfall und Verwahrlosung von Grundwerten entgegen, die in unserer Gesellschaft bereits Fuß gefasst haben. Nur noch die eigenen Tatkräfte stehen einem zur Verfügung, für sich zu sorgen und dem Leben einen Sinn zu geben. Die Chancen einer demokratisch sozial und fürsorglich ausgerichteten Gesellschaft ruhen nur noch auf den Schultern von allen Beteiligten, die bestimmen, ob der Verfall weiter zunimmt oder andere Wege einschlägt.
In diesem Buch wird auf leichte Weise zu einfachen Begriffen, Taten, Eigenschaften, Neigungen philosophiert, die alle ihren Platz in unserem Dasein haben.
Aktualisiert: 2019-08-21
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Die Künstlerkolonie in Skagen an der Nordspitze Dänemarks hat im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ihre Blütezeit erlebt. Der französische Impressionismus hat für eine Malerin wie Anna Ancher das ganz besondere Licht des Nordens zum eigentlichen Protagonisten ihrer Bilder werden lassen. Sie verbinden Innen und Außen miteinander. Der Besucher kann die Räume betreten, in denen die Anchers gelebt und gemalt haben, ihren Lebensraum. Dies gilt auch für Peder Severin Krøyer und Holger Drachmann. Freundschaften und Ehen werden dabei lebendig. In Kopenhagen verwurzelt sind die stillen Räume von Vilhelm Hammershøi.
An der Côte d'Azur angesiedelt sind die Interieurs von Pierre Bonnard und Henri Matisse. Hier flutet das Licht des Südens in die Räume. Zwei sehr unterschiedliche Maler sind sich in lebenslanger Freundschaft verbunden.
Und jenseits des Atlantik malt Edward Hopper die als typisch amerikanisch verorteten Räume.
Mein Anliegen ist es, das diese Maler Verbindende und Unterscheidende herauszuarbeiten und die Verbindung des äußeren Raums mit dem inneren Raum, dem Lebensraum aufzuzeigen.
Aktualisiert: 2022-04-16
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Portugal - Lyrisches Kaleidoskop
Portugal liegt am steilen Abhang Europas. Die Algarve am südwestlichen Rand besteht aus vulkanischem Gestein und aus einem Gemisch von Sand und Kalk, was zu einer spektakulären Küste führt. Das Cabo de São Vicente stellt den westlichsten Punkt Europas dar. Jenseits dieser 'Säulen des Herkules' vermutete man das Ende der Welt. Und von hier nahm die Eroberung der übrigen Welt ihren Ausgang.
Portugals Geschichte, insbesondere das Goldene Zeitalter, steht im Mittelpunkt einer Reise, die auf das Jahr 2005 zurückgeht. Lissabon, Tomar, Batalha, Coimbra sind nur einige der besuchten Städte, die mich zu eigenen Überlegungen angeregt haben. Eine Wanderreise 2017 ergänzt dieses kulturelle Bild durch die Begegnung mit der Natur der Vizentinischen Küste.
Dieses Buch will kein Reiseführer im engeren Sinn sein, sondern will dazu anregen, über Gesehenes und Erlebtes nachzudenken. Es kann auch als Einführung in dieses interessante Land dienen, das aus seiner exponierten Lage heraus eine ganz eigene Kultur entwickelt hat.
Aktualisiert: 2022-04-13
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Das Buch stellt eine Würdigung des künstlerischen Schaffens von Doris Knapp dar. Ich lernte sie vor etwa 20 Jahren in einer Galerie für zeitgenössische Kunst kennen, für die ich zu der Zeit tätig war. Seitdem habe ich ihre Arbeit begleitet, die von Freundschaft und gegenseitiger Empathie getragen war. Ich schrieb in einem Kartalog,"dass Bezüge da sind zwischen ähnlichen Erfahrungen an unterschiedlichen Orten und dass Erinnerungen zerlaufen wie Farben, dass unsere inneren Bilder am Geflecht der Erinnerungen orientiert sind."
Bild und Wort - Berührungen zwischen bildender Kunst und Sprache
Das Wort erscheint stärker verbunden mit dem Realen, Greifbaren, ist Notation, festgelegte Bedeutung. Andererseits hat das Wort eine Konnotation. Es enthält Gefühle, Wertungen, die sich je nach Sprecher oder Leser unterscheiden. Auch die Sprache ist also Träger des Emotionalen, Unbestimmten, löst Anmutungen aus und gleicht somit dem Bild, das durch Farbe und Form Gestalt gewinnt. Wird der Lyriker von einem Bild berührt, so sucht er dieses Erlebnis in Worte zu fassen. Das mag näher oder entfernter von dem sein, was der bildende Künstler bewusst oder unbewusst gestaltet hat. Im glücklichen Fall kommt es zum Dialog, einer Erweiterung des bildhaften Gedankens, ohne dass eine Übereinstimmung angestrebt wird.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Augenblicke, das Wort enthält den Begriff der Augen, im Blick steckt das Sehen. Dieser II. Teil beschäftigt sich mit der Kultur Europas, wo Gesicht und Auge weiterhin und vor allem im Porträt eine große Rolle spielen. Es ist die Renaissance, die dem Einzelnen ein Gesicht gibt. So zeigt Leonardo da Vinci ein ganz besonderes Interesse am menschlichen Auge. Mit dem Porträt verwandt ist die Maske, hinter der der Einzelne verschwindet. Das Auge geht verlustig, wird zur Leerstelle. Dem Sich-Verbergen hinter einer Maske, einem anderen, fremden Gesicht, können unterschiedliche Motivationen zu Grunde liegen.
Das Individuum wird zum Typus. Solches leisten die Theatermasken der Griechen und Römer, die Figuren der Commedia dell' Arte. Die Maske gibt ihrem Träger auch Anonymität. Die Masken archaischer Gesellschaften machen ihren Träger zum Schamanen, rücken die Maske in einen transzendenten Bereich.
Reisen, schauen, lesen und über das Erfahrene reflektieren - so ergeben sich persönliche Schwerpunkte. Ein Ordnen der Eindrücke wird unerlässlich.
Aktualisiert: 2022-05-04
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Augenblicke - das Wort enthält den Begriff der Augen, im Blick steckt das Sehen. Augen sind von außerordentlicher Bedeutung, seit der Mensch versucht, den Menschen darzustellen. Mit dem Auge erobern wir die Welt, das innere Auge schafft Vorstellungen, Visionen, führt den Menschen schon früh über die reale, die materielle Welt hinaus in eine Transzendenz.
In Teil I: "Augenblicke der Menschheit" geht es um entscheidende Momente in der Geschichte des Homo sapiens. Augenblicke im buchstäblichen Sinn waren gleichwohl mit wesentlichen Entwicklungsschritten im Leben unserer Vorfahren verbunden. Augen haben schon in den ersten figurativen Darstellungen eine wesentliche Rolle gespielt. Im Bereich des "Fruchtbaren Halbmonds" wird die Betonung der Augen zum bestimmenden Merkmal.
Reisen, schauen, lesen und über das Erfahrene reflektieren - so ergeben sich persönliche Schwerpunkte. Ein Ordnen der Eindrücke wird unerlässlich.
Aktualisiert: 2022-05-04
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Augenblicke - das Wort enthält den Begriff der Augen, im Blick steckt das Sehen. Augen sind von außerordentlicher Bedeutung, seit der Mensch versucht, den Menschen darzustellen. Wir alle sehen Augen, auch da, wo sie nicht gemeint sind. Wir haben am Beginn unseres Lebens gelernt, in die Augen der Mutter, des Vaters, der Bezugsperson zu blicken. Dieser Blick in die Augen eines anderen Menschen wurde für uns prägend. Es genügen zwei Punkte, um den Eindruck eines Gesichts zu erwecken: Punkt, Punkt, Komma, Strich ...
In diesem III. Teil geht es um die Entwicklung der Darstellung des menschlichen Gesichts in der Moderne, die häufig archaische Muster aufnimmt. Wie Denken durch Bilder zutage tritt, wie Bilder zu gemalten Gedanken werden können, wie die Welt durch die Darstellung des menschlichen Antlitzes gedacht wird, das möchten meine Ausführungen beleuchten.
Reisen, schauen, lesen und über das Erfahrene reflektieren - so ergeben sich persönliche Schwerpunkte. Ein Ordnen der Eindrücke wird unerlässlich.
Aktualisiert: 2022-05-04
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Sommerschwer die Vogelbeerdolden: Lyrik von Ingeborg Bauer
Aktualisiert: 2022-04-20
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