Der Briefschreiber berichtet seinem Freund, wie er sich in eine verheiratete Frau verliebt und sie mittels Faust-Lektüre für sich gewinnt, dann aber zusehen muss, wie die Geliebte sich in Wahn und Krankheit verliert und stirbt. Turgenjew, der die 1856 entstandenen Erzählung zwar in der intimen Briefform niederschrieb, gelangte am Schluss, als das Unheil über die Affäre und den Briefschreiber hereinbricht zu einer modernen, wenn man so will hartherzigen Darstellungsform, um den Schmerz irgendwie erträglicher zu machen. Psychologisch wird Sigmund Freuds psychoanalytischen Theorie vorweggenommen, dessen These der Verdrängung hier literarisch meisterhaft durchexerziert wird, zumal der Autor auch selbst in äußerst unglückliche Liebeshändel verstrickt war und möglicherweise mit diesem kleinen Text eine erste Selbsttherapie wagte.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Nachdem mit Russland mittlerweile ein kalter bis lauwarmer Krieg ausgebrochen ist, gilt hierzulande als politisch unkorrekt, welcher versucht zu verstehen, wie die Russen ticken – d.h. wie sie denken und fühlen. Die derzeit massenweise veröffentlichte Meinung suggeriert, das sogenannte Russlandversteher als fünfte Kolonne firmieren. Wenn das so weiter geht, dann landet womöglich ein Schriftsteller wie Dostojewski auf dem Index. Es gilt also die verbleibende Zeit zu nutzen, um ein Zipfelchen von dem zu erhaschen, dass uns die Gemengelage einigermaßen plausibel macht. Und bis dato ist noch niemand am Firmament aufgetaucht, der das besser und treffender in Worte gefasst hat als der Großschriftsteller und Großhumorist F. M. Dostojewski. Insbesondere sein Roman „Die Besessenen“ (auch übersetzt mit „Die Dämonen“, „Die Teufel“, „Böse Geister“), der zu großen Teilen 1870 in Dresden geschrieben wurde und der in der verblichenen Sowjetunion de facto verboten war, enthält immens viel (Zünd)Stoff, den generellen Irrsinn des Weltenlaufs zu beglaubigen. Dostojewski war sich selbst durchaus im Klaren, dass er mit seiner rigorosen Offenheit und seinem horrenden Humor sich nur wenig Freunde machen würde: „Ich schreibe diesen Roman, weil ich zornig bin. Sie werden mich wie Hunde anbellen, die Nihilisten und die Westler und mich als einen Reaktionär behandeln. Aber hol` sie der Teufel, ich werde alles sagen, was ich denke.“
Aktualisiert: 2023-05-15
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Der Briefschreiber berichtet seinem Freund, wie er sich in eine verheiratete Frau verliebt und sie mittels Faust-Lektüre für sich gewinnt, dann aber zusehen muss, wie die Geliebte sich in Wahn und Krankheit verliert und stirbt. Turgenjew, der die 1856 entstandenen Erzählung zwar in der intimen Briefform niederschrieb, gelangte am Schluss, als das Unheil über die Affäre und den Briefschreiber hereinbricht zu einer modernen, wenn man so will hartherzigen Darstellungsform, um den Schmerz irgendwie erträglicher zu machen. Psychologisch wird Sigmund Freuds psychoanalytischen Theorie vorweggenommen, dessen These der Verdrängung hier literarisch meisterhaft durchexerziert wird, zumal der Autor auch selbst in äußerst unglückliche Liebeshändel verstrickt war und möglicherweise mit diesem kleinen Text eine erste Selbsttherapie wagte.
Aktualisiert: 2020-04-14
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Es war einmal ein uraltes Haus. Ein Gasthaus, Haltestelle für Postkutschen und Lastfuhrwerke. Sehr groß und verwinkelt war es. Es gab Böden für Heu und Getreide, Keller für Bier und Wein, Kammern für Knechte und Mägde, Gästezimmer und die Wohnung für die Wirtsleute. Und es gab da noch etwas. Auf dem Dachboden, in der Aschegrube, unter der Remise, im knarrenden Schrank, im Weinkeller wandeln, flitzen und huschen Gestalten umher, die nur in einem uralten Haus anzutreffen sind. Da ist Kuhlemann, der Dachbodenwichtel, Zischel, der Ofenwicht, da sind die Müllranfte und die Knatterlinge, da ist Knarr, der Hausknisterer und der kleine Kuckuck, der Sehnsucht nach der Welt hat und seine enge Wanduhrbehausung verlässt …Christian Grün, Jahrgang 1957, lässt in seinen 18 Märchen eine geheimnisvoll-romantische Welt von Wichteln, sprechenden Tieren und obskuren Gestalten erstehen, die zugleich eine Reminiszenz an seine eigene Kindheit ist.
Gelesen von Uwe Behnisch, mit einer Einführung von Herbert Graedtke, musikalische Untermalung: LAND ÜBER (Benni Gerlach - Cello & Karl Helbig - Saxophon)
Aktualisiert: 2020-10-30
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Nachdem mit Russland mittlerweile ein kalter bis lauwarmer Krieg ausgebrochen ist, gilt hierzulande als politisch unkorrekt, welcher versucht zu verstehen, wie die Russen ticken – d.h. wie sie denken und fühlen. Die derzeit massenweise veröffentlichte Meinung suggeriert, das sogenannte Russlandversteher als fünfte Kolonne firmieren. Wenn das so weiter geht, dann landet womöglich ein Schriftsteller wie Dostojewski auf dem Index. Es gilt also die verbleibende Zeit zu nutzen, um ein Zipfelchen von dem zu erhaschen, dass uns die Gemengelage einigermaßen plausibel macht. Und bis dato ist noch niemand am Firmament aufgetaucht, der das besser und treffender in Worte gefasst hat als der Großschriftsteller und Großhumorist F. M. Dostojewski. Insbesondere sein Roman „Die Besessenen“ (auch übersetzt mit „Die Dämonen“, „Die Teufel“, „Böse Geister“), der zu großen Teilen 1870 in Dresden geschrieben wurde und der in der verblichenen Sowjetunion de facto verboten war, enthält immens viel (Zünd)Stoff, den generellen Irrsinn des Weltenlaufs zu beglaubigen. Dostojewski war sich selbst durchaus im Klaren, dass er mit seiner rigorosen Offenheit und seinem horrenden Humor sich nur wenig Freunde machen würde: „Ich schreibe diesen Roman, weil ich zornig bin. Sie werden mich wie Hunde anbellen, die Nihilisten und die Westler und mich als einen Reaktionär behandeln. Aber hol` sie der Teufel, ich werde alles sagen, was ich denke.“
Aktualisiert: 2020-04-15
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