Autor: Bezirksregierung Arnsberg

Festschriften werden in der Regel Persönlichkeiten gewidmet, die allein schon Kraft ihres Alters den Eindruck erwecken, diese Ehre verdient zu haben. Wenn wir mit der hier vorliegenden Festschrift eine Institution würdigen, die in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen feiert, ist dies vielleicht genauso überraschend wie die Tatsache, dass die 1816 gegründeten Bezirksregierungen in Nordrhein-Westfalen immer noch bestehen. Was bringt uns also dazu, eine Festschrift für und über eine Behörde zu veröffentlichen? Zum einen ist es ein wenig Stolz, Teil einer 200-jährigen Erfolgsgeschichte zu sein: Deutlich zu machen, dass die Stellung zwischen Ministerien und den Partnern auf lokaler Ebene, die Bündelung unterschiedlicher Kompetenzen unter einem Dach, ein hoher Grad an Neutralität, der passgenaue regionale Zuschnitt und die Bereitschaft zu permanenter Weiterentwicklung die Garanten für ein erfolgreiches Verwaltungshandeln sind. Zum anderen ist es der Wunsch, Behördengeschichte im Kontext mit regionalen Besonderheiten und gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen darzustellen und festzuhalten. Ich freue mich, dass es gelungen ist, neben aktiven und ehemaligen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Wissenschaftlern einen ehemaligen Regierungsvizepräsi-denten sowie einige ehemalige Abteilungsdirektoren zur Mitarbeit an dieser Festschrift zu gewinnen, die mit dem notwendigen Abstand zu „ihrer“ Behörde und der sprichwörtlichen Gelassenheit des Alters Entwick-lungen und Zusammenhänge kompetent schildern, sie einordnen – und damit auch ein hohes Maß an Objektivität gewährleisten. Die Beiträge über die Rolle der Bezirksregierung Arns-berg und des ehemaligen Landesoberbergamtes – heute die Abteilung Bergbau und Energie in NRW unserer Behörde – im Unrechtsstaat von 1933 bis 1945 wurden von Wissenschaftlern im Rahmen von Forschungsprojekten der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erstellt. Sie sind Essenzen umfassender wissenschaftlicher Unter-suchungen, die von beiden Autoren unabhängig von die-ser Festschrift veröff entlicht werden. Für die Zukunft wünsche ich der Bezirksregierung Arns-berg, dass sie ihre Fähigkeit erhält, sich neuen Herausforderungen zu stellen und Verwaltungshandeln für die positive Entwicklung der Region und der dort lebenden Menschen einzusetzen. Dann bin ich sicher, dass ihr Weg noch ein weiter ist. Den Leserinnen und Lesern der Beiträge dieser Festschrift wünsche ich informative Stunden bei der zeitgeschichtlichen Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Bezirksregierung Arnsberg.