Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat in den 200 Jahren ihres Bestehens eine wechselvolle Geschichte, die nicht zuletzt durch die politischen Rahmenbedingungen bestimmt wurde. Das Buch beschreibt die teilweise dramatischen Phasen ihrer Entwicklung, zunächst im noch weithin katholischen Staat und unter dem Summepiskopat katholischer Monarchen, dann ihre endgültige Lösung vom Staat nach der Revolution von 1918, schließlich den – nur teilweise erfolgreichen – Versuch einer bekenntnisgebundenen Selbstbehauptung unter Bischof Meiser gegen die ideologischen Gleichschaltungsbemühungen der nationalsozialistischen Weltanschauungsdiktatur.
Der Autor: Professor Dr. jur. Dr. theol. h.c. Christoph Link, geb. 1933, war nach Professuren in Wien, Salzburg und Göttingen von 1986 bis zu seiner Emeritierung 2001 Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht, Staats- und Verwaltungsrecht sowie Direktor des Hans- Liermann-Instituts für Kirchenrecht in der Juristischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat in den 200 Jahren ihres Bestehens eine wechselvolle Geschichte, die nicht zuletzt durch die politischen Rahmenbedingungen bestimmt wurde. Das Buch beschreibt die teilweise dramatischen Phasen ihrer Entwicklung, zunächst im noch weithin katholischen Staat und unter dem Summepiskopat katholischer Monarchen, dann ihre endgültige Lösung vom Staat nach der Revolution von 1918, schließlich den – nur teilweise erfolgreichen – Versuch einer bekenntnisgebundenen Selbstbehauptung unter Bischof Meiser gegen die ideologischen Gleichschaltungsbemühungen der nationalsozialistischen Weltanschauungsdiktatur.
Der Autor: Professor Dr. jur. Dr. theol. h.c. Christoph Link, geb. 1933, war nach Professuren in Wien, Salzburg und Göttingen von 1986 bis zu seiner Emeritierung 2001 Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht, Staats- und Verwaltungsrecht sowie Direktor des Hans- Liermann-Instituts für Kirchenrecht in der Juristischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
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Die Edition umfasst sämtliche Schriften und Predigten Johannes Schwanhausers (um 1485–1528), Kanonikus im Kollegiatstift St. Gangolf in Bamberg und seit 1525 evangelischer Prediger am Dominikanerinnenkloster St. Katharina in Nürnberg. Seine Werke – kommentiert und mit historischen Einführungen versehen – lassen die Grundstruktur seiner reformatorischen Theologie erkennen und eröffnen Einblicke in sein Wirken in der geistlichen Residenzstadt Bamberg und in der Reichsstadt Nürnberg. Es wird evident, dass die Frühreformation in Franken wesentlich facettenreicher gewesen ist, als man gemeinhin annimmt.
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Die Edition umfasst sämtliche Schriften und Predigten Johannes Schwanhausers (um 1485–1528), Kanonikus im Kollegiatstift St. Gangolf in Bamberg und seit 1525 evangelischer Prediger am Dominikanerinnenkloster St. Katharina in Nürnberg. Seine Werke – kommentiert und mit historischen Einführungen versehen – lassen die Grundstruktur seiner reformatorischen Theologie erkennen und eröffnen Einblicke in sein Wirken in der geistlichen Residenzstadt Bamberg und in der Reichsstadt Nürnberg. Es wird evident, dass die Frühreformation in Franken wesentlich facettenreicher gewesen ist, als man gemeinhin annimmt.
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Die Edition umfasst sämtliche Schriften und Predigten Johannes Schwanhausers (um 1485–1528), Kanonikus im Kollegiatstift St. Gangolf in Bamberg und seit 1525 evangelischer Prediger am Dominikanerinnenkloster St. Katharina in Nürnberg. Seine Werke – kommentiert und mit historischen Einführungen versehen – lassen die Grundstruktur seiner reformatorischen Theologie erkennen und eröffnen Einblicke in sein Wirken in der geistlichen Residenzstadt Bamberg und in der Reichsstadt Nürnberg. Es wird evident, dass die Frühreformation in Franken wesentlich facettenreicher gewesen ist, als man gemeinhin annimmt.
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Die vorliegende Arbeit versucht, die Lebensverhältnisse der Lehrerschaft in Rothenburg – es handelt sich um 150 Personen, die Zahl dürfte abschließend sein – für die nachreformatorische reichsstädtische Zeit – das sind die Jahre von 1544 bis 1802 – nachzuzeich- nen: Woher kommen die Lehrer – regional und sozial? Wie finanzieren sie ihre Ausbildung? Welche Laufbahnen stehen ihnen offen? Wie ist ihre Position – Rechte und Pflichten – als Angestellte der Stadt? Was sind die fachlichen Voraussetzungen, welche Aus- und Vorbildung wird für die Übernahme einer Präzeptorenstelle verlangt? Wie viel verdienen die Lehrer an der Lateinschule, wie ist ihre wirtschaftliche Lage? Und damit eng zusammenhängend: Welches Dienstverständnis haben sie, welche Dienstauffassung wird deutlich? Wie ist ihr Selbstverständnis, welches Ansehen genießen sie auf Grund ihrer Tätigkeit, wie angesehen ist ihr Beruf? Schließlich: Wie prägt die Gruppe der Präzeptoren das geistige Gesicht der Stadt mit?
Der Versuch diese Fragen zu beantworten führt in allen Bereichen zu keinen statischen Ergebnissen, vielmehr zeigen sich vielfach Entwicklungen über die Zeit hin. Zu beobachten ist, wie die Tätigkeit an der Lateinschule als Vorstufe für das Pfarramt gesehen wurde, auf das hin die nachmaligen Lehrer während ihres Studiums ausgebildet worden sind und das während des gesamten Untersuchungszeitraumes vom Großteil der Lehrer nachdrücklich angestrebt wird. Nicht ohne Grund stammen sie weitgehend aus Pfarrfamilien, und noch 1804 werden sie unterschiedslos als „Candidaten des geistlichen Standes“ bezeichnet. Allmählich aber entsteht auch ein Sonderbewusstsein der Lehrerschaft, sichtbar bei z.T. bedeutenden und nach außen hin wirksamen Personen v.a. des 18. Jahrhunderts: Sie emanzipieren sich vom geistlichen Stand und entwickeln ein spezifisches Berufsbewusstsein. Lehrersein
wird – auch in Rothenburg sichtbar – „Profession“.
Thematisiert werden daneben auch mehrfach die Maßstäbe, nach denen ein kleines Gemeinwesen wie die Reichsstadt Rothenburg Personalpolitik im Bildungsbereich betreibt. Weiter kann die möglichst detaillierte Beschreibung der Lehrerschaft eines zeitlich und räumlich überschaubaren Raumes einen Beitrag zu einer Sozialgeschichte der Lehrerschaft insgesamt leisten und zugleich Licht auf die Geschichte des Pfarrerstandes werfen.
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Die vorliegende Arbeit versucht, die Lebensverhältnisse der Lehrerschaft in Rothenburg – es handelt sich um 150 Personen, die Zahl dürfte abschließend sein – für die nachreformatorische reichsstädtische Zeit – das sind die Jahre von 1544 bis 1802 – nachzuzeich- nen: Woher kommen die Lehrer – regional und sozial? Wie finanzieren sie ihre Ausbildung? Welche Laufbahnen stehen ihnen offen? Wie ist ihre Position – Rechte und Pflichten – als Angestellte der Stadt? Was sind die fachlichen Voraussetzungen, welche Aus- und Vorbildung wird für die Übernahme einer Präzeptorenstelle verlangt? Wie viel verdienen die Lehrer an der Lateinschule, wie ist ihre wirtschaftliche Lage? Und damit eng zusammenhängend: Welches Dienstverständnis haben sie, welche Dienstauffassung wird deutlich? Wie ist ihr Selbstverständnis, welches Ansehen genießen sie auf Grund ihrer Tätigkeit, wie angesehen ist ihr Beruf? Schließlich: Wie prägt die Gruppe der Präzeptoren das geistige Gesicht der Stadt mit?
Der Versuch diese Fragen zu beantworten führt in allen Bereichen zu keinen statischen Ergebnissen, vielmehr zeigen sich vielfach Entwicklungen über die Zeit hin. Zu beobachten ist, wie die Tätigkeit an der Lateinschule als Vorstufe für das Pfarramt gesehen wurde, auf das hin die nachmaligen Lehrer während ihres Studiums ausgebildet worden sind und das während des gesamten Untersuchungszeitraumes vom Großteil der Lehrer nachdrücklich angestrebt wird. Nicht ohne Grund stammen sie weitgehend aus Pfarrfamilien, und noch 1804 werden sie unterschiedslos als „Candidaten des geistlichen Standes“ bezeichnet. Allmählich aber entsteht auch ein Sonderbewusstsein der Lehrerschaft, sichtbar bei z.T. bedeutenden und nach außen hin wirksamen Personen v.a. des 18. Jahrhunderts: Sie emanzipieren sich vom geistlichen Stand und entwickeln ein spezifisches Berufsbewusstsein. Lehrersein
wird – auch in Rothenburg sichtbar – „Profession“.
Thematisiert werden daneben auch mehrfach die Maßstäbe, nach denen ein kleines Gemeinwesen wie die Reichsstadt Rothenburg Personalpolitik im Bildungsbereich betreibt. Weiter kann die möglichst detaillierte Beschreibung der Lehrerschaft eines zeitlich und räumlich überschaubaren Raumes einen Beitrag zu einer Sozialgeschichte der Lehrerschaft insgesamt leisten und zugleich Licht auf die Geschichte des Pfarrerstandes werfen.
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Die vorliegende Arbeit versucht, die Lebensverhältnisse der Lehrerschaft in Rothenburg – es handelt sich um 150 Personen, die Zahl dürfte abschließend sein – für die nachreformatorische reichsstädtische Zeit – das sind die Jahre von 1544 bis 1802 – nachzuzeich- nen: Woher kommen die Lehrer – regional und sozial? Wie finanzieren sie ihre Ausbildung? Welche Laufbahnen stehen ihnen offen? Wie ist ihre Position – Rechte und Pflichten – als Angestellte der Stadt? Was sind die fachlichen Voraussetzungen, welche Aus- und Vorbildung wird für die Übernahme einer Präzeptorenstelle verlangt? Wie viel verdienen die Lehrer an der Lateinschule, wie ist ihre wirtschaftliche Lage? Und damit eng zusammenhängend: Welches Dienstverständnis haben sie, welche Dienstauffassung wird deutlich? Wie ist ihr Selbstverständnis, welches Ansehen genießen sie auf Grund ihrer Tätigkeit, wie angesehen ist ihr Beruf? Schließlich: Wie prägt die Gruppe der Präzeptoren das geistige Gesicht der Stadt mit?
Der Versuch diese Fragen zu beantworten führt in allen Bereichen zu keinen statischen Ergebnissen, vielmehr zeigen sich vielfach Entwicklungen über die Zeit hin. Zu beobachten ist, wie die Tätigkeit an der Lateinschule als Vorstufe für das Pfarramt gesehen wurde, auf das hin die nachmaligen Lehrer während ihres Studiums ausgebildet worden sind und das während des gesamten Untersuchungszeitraumes vom Großteil der Lehrer nachdrücklich angestrebt wird. Nicht ohne Grund stammen sie weitgehend aus Pfarrfamilien, und noch 1804 werden sie unterschiedslos als „Candidaten des geistlichen Standes“ bezeichnet. Allmählich aber entsteht auch ein Sonderbewusstsein der Lehrerschaft, sichtbar bei z.T. bedeutenden und nach außen hin wirksamen Personen v.a. des 18. Jahrhunderts: Sie emanzipieren sich vom geistlichen Stand und entwickeln ein spezifisches Berufsbewusstsein. Lehrersein
wird – auch in Rothenburg sichtbar – „Profession“.
Thematisiert werden daneben auch mehrfach die Maßstäbe, nach denen ein kleines Gemeinwesen wie die Reichsstadt Rothenburg Personalpolitik im Bildungsbereich betreibt. Weiter kann die möglichst detaillierte Beschreibung der Lehrerschaft eines zeitlich und räumlich überschaubaren Raumes einen Beitrag zu einer Sozialgeschichte der Lehrerschaft insgesamt leisten und zugleich Licht auf die Geschichte des Pfarrerstandes werfen.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Wilhelm Löhes (1808-1872) Berliner Tagebuch vom Sommer 1828 lässt den jungen, gerade 20jährigen Theologiestudenten zu Wort kommen. Aus dem umfangreichen, in sich ganz unterschiedlichen Bestand von Tagebüchern des schließlich weit wirkenden Lutheraners wird hier erstmals ein Beispiel publiziert - ein markantes Beispiel. Das Dokument verbindet Selbstreflexion und Rechenschaftsablage über sein Leben als Student in Berlin. Ersteres lässt in hohem Maße die Suche nach Einwurzelung im christlichen Glauben erkennen. Erschwert wird dies durch ein massives Sünden- und Unvollkommenheitsbewusstsein. Penibel ist die Rechenschaftsablage über seine Studien- und Tagesgestaltung sowie seinen Umgang mit ihm meist schon bekannten fränkischen Kommilitonen. Kaum geschwächt werden aber Zweifel daran, ob sein Leben göttlichen Normen genüge. Den intensiven Besuchen von Vorlesungen und Predigten entspricht nicht eine ebensolche Teilhabe an städtischem Leben. Im weiteren Sinn liegt der religiöse Text noch am Anfang eines weiten Weges Löhes von erwecktem Christentum hin zu konfessionellem Luthertum. Das hohe Maß an Selbstreflexion zeigt - so eine Stimme der Löhe-Forschung - schon die Stärke des späteren Seelsorgers: eine durch früh geübte Selbstbeobachtung gewonnene Fähigkeit des eindringenden Beobachtens von Seelsorgeklienten. Der Text empfiehlt sich auch eingehender religionspsychologischer Deutung. Die Ausgabe von Löhes Berliner Tagebuch von 1828 stand vor massiven Schwierigkeiten der Texterstellung, Sacherläuterung und Bündelung zahlreicher Einzeldaten. Innerhalb des Gesamtbestandes von Löhes einschlägiger Hinterlassenschaft wird sich nicht leicht ein vergleichbares Beispiel finden.
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Wilhelm Löhes (1808-1872) Berliner Tagebuch vom Sommer 1828 lässt den jungen, gerade 20jährigen Theologiestudenten zu Wort kommen. Aus dem umfangreichen, in sich ganz unterschiedlichen Bestand von Tagebüchern des schließlich weit wirkenden Lutheraners wird hier erstmals ein Beispiel publiziert - ein markantes Beispiel. Das Dokument verbindet Selbstreflexion und Rechenschaftsablage über sein Leben als Student in Berlin. Ersteres lässt in hohem Maße die Suche nach Einwurzelung im christlichen Glauben erkennen. Erschwert wird dies durch ein massives Sünden- und Unvollkommenheitsbewusstsein. Penibel ist die Rechenschaftsablage über seine Studien- und Tagesgestaltung sowie seinen Umgang mit ihm meist schon bekannten fränkischen Kommilitonen. Kaum geschwächt werden aber Zweifel daran, ob sein Leben göttlichen Normen genüge. Den intensiven Besuchen von Vorlesungen und Predigten entspricht nicht eine ebensolche Teilhabe an städtischem Leben. Im weiteren Sinn liegt der religiöse Text noch am Anfang eines weiten Weges Löhes von erwecktem Christentum hin zu konfessionellem Luthertum. Das hohe Maß an Selbstreflexion zeigt - so eine Stimme der Löhe-Forschung - schon die Stärke des späteren Seelsorgers: eine durch früh geübte Selbstbeobachtung gewonnene Fähigkeit des eindringenden Beobachtens von Seelsorgeklienten. Der Text empfiehlt sich auch eingehender religionspsychologischer Deutung. Die Ausgabe von Löhes Berliner Tagebuch von 1828 stand vor massiven Schwierigkeiten der Texterstellung, Sacherläuterung und Bündelung zahlreicher Einzeldaten. Innerhalb des Gesamtbestandes von Löhes einschlägiger Hinterlassenschaft wird sich nicht leicht ein vergleichbares Beispiel finden.
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Die Innere Mission als das soziale Gesicht der Kirche orientierte sich zwischen 1933 und 1945 vielfach zwischen vorsorgender Anpassung und verhaltenem Widerspruch gegen das Regime, zwischen anfänglicher Euphorie und baldiger Enttäuschung. Auch der Münchner Verein wurde hineingezogen in den Strudel politischer Ereignisse des Nationalsozialismus. In Bayern unterstellte sich die Innere Mission dem Landesbischof und der Landeskirche im Sinne einer erwünschten „Verkirchlichung“, die eine gewisse Rechtssicherheit erbrachte.
Felder der Bewährung wie die Seelsorge im KZ Dachau und an den
zum Tod Verurteilten im Zuchthaus Stadelheim sowie den intensiven Kontakt zur Hilfsstelle für „nichtarische Christen“ und den Protest gegen die Zwangssterilisation eines Mündels übernahmen die Vereinsgeistlichen und der Diakon.
Die überragende Figur mit besonderem organisatorischem Geschick der Inneren Mission in München war Pfarrer Friedrich Hofmann, dem eine Reihe hervorragender Persönlichkeiten
zur Seite standen. Sein Wandel vom antidemokratischen Gegner der Weimarer Republik zum pragmatischen Gegner nationalsozialistischer Weltanschauung bewahrte schließlich die Substanz der Einrichtungen.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Die Innere Mission als das soziale Gesicht der Kirche orientierte sich zwischen 1933 und 1945 vielfach zwischen vorsorgender Anpassung und verhaltenem Widerspruch gegen das Regime, zwischen anfänglicher Euphorie und baldiger Enttäuschung. Auch der Münchner Verein wurde hineingezogen in den Strudel politischer Ereignisse des Nationalsozialismus. In Bayern unterstellte sich die Innere Mission dem Landesbischof und der Landeskirche im Sinne einer erwünschten „Verkirchlichung“, die eine gewisse Rechtssicherheit erbrachte.
Felder der Bewährung wie die Seelsorge im KZ Dachau und an den
zum Tod Verurteilten im Zuchthaus Stadelheim sowie den intensiven Kontakt zur Hilfsstelle für „nichtarische Christen“ und den Protest gegen die Zwangssterilisation eines Mündels übernahmen die Vereinsgeistlichen und der Diakon.
Die überragende Figur mit besonderem organisatorischem Geschick der Inneren Mission in München war Pfarrer Friedrich Hofmann, dem eine Reihe hervorragender Persönlichkeiten
zur Seite standen. Sein Wandel vom antidemokratischen Gegner der Weimarer Republik zum pragmatischen Gegner nationalsozialistischer Weltanschauung bewahrte schließlich die Substanz der Einrichtungen.
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Die Innere Mission als das soziale Gesicht der Kirche orientierte sich zwischen 1933 und 1945 vielfach zwischen vorsorgender Anpassung und verhaltenem Widerspruch gegen das Regime, zwischen anfänglicher Euphorie und baldiger Enttäuschung. Auch der Münchner Verein wurde hineingezogen in den Strudel politischer Ereignisse des Nationalsozialismus. In Bayern unterstellte sich die Innere Mission dem Landesbischof und der Landeskirche im Sinne einer erwünschten „Verkirchlichung“, die eine gewisse Rechtssicherheit erbrachte.
Felder der Bewährung wie die Seelsorge im KZ Dachau und an den
zum Tod Verurteilten im Zuchthaus Stadelheim sowie den intensiven Kontakt zur Hilfsstelle für „nichtarische Christen“ und den Protest gegen die Zwangssterilisation eines Mündels übernahmen die Vereinsgeistlichen und der Diakon.
Die überragende Figur mit besonderem organisatorischem Geschick der Inneren Mission in München war Pfarrer Friedrich Hofmann, dem eine Reihe hervorragender Persönlichkeiten
zur Seite standen. Sein Wandel vom antidemokratischen Gegner der Weimarer Republik zum pragmatischen Gegner nationalsozialistischer Weltanschauung bewahrte schließlich die Substanz der Einrichtungen.
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Nach Hermann von Bezzel und vor Hans Meiser hat Kirchenpräsident Friedrich Veit die bayerische Landeskirche vom Ende des Kaiserreiches bis zum Machtantritt des Nationalsozialismus geleitet und sie in den Jahren der Weimarer Republik nachhaltig geprägt. Aus der Zeit der Monarchie hat er die Kirche in die neue Epoche nach dem Ersten Weltkrieg geführt, die politisch und kirchlich eine Zäsur nach Jahrhunderten darstellt. Die Selbständigkeit der Kirche und ihre Beziehung zum demokratischen Staat von Weimar kommen in den epochemachenden Dokumenten der Kirchenverfassung von 1920 und in dem Vertrag der Evangelisch-Lutherischen Kirche mit dem Freistaat Bayern 1924 zum Ausdruck, an denen Kirchenpräsident Veit entscheidenden Anteil hatte. Sie markieren wichtige Ereignisse nicht nur in der bayerischen evangelischen Kirchengeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Der immer stärker werdende Einfluss des Nationalsozialismus in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts war die große Herausforderung im Wirken von Kirchenpräsident Veit. Er hat sich ihr frühzeitig gestellt und verschiedene Schritte unternommen, um Pfarrer und Gemeinden vor dieser drohenden Gefahr zu warnen. Dass die bayerische Landeskirche in der Weimarer Republik bis 1933 vonseiten der Kirchenleitung eine eindeutig antinationalsozialistische Haltung einnahm, ist dem Wirken von Kirchenpräsident Veit zu verdanken.
Der vorliegende Band anlässlich seines 150. Geburtstages möchte die Aufmerksamkeit innerhalb wie außerhalb der bayerischen Landeskirche auf Friedrich Veit lenken und zu zeigen versuchen, welche Bedeutung er für den bayerischen und gesamtdeutschen Protestantismus gehabt hat.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Nach Hermann von Bezzel und vor Hans Meiser hat Kirchenpräsident Friedrich Veit die bayerische Landeskirche vom Ende des Kaiserreiches bis zum Machtantritt des Nationalsozialismus geleitet und sie in den Jahren der Weimarer Republik nachhaltig geprägt. Aus der Zeit der Monarchie hat er die Kirche in die neue Epoche nach dem Ersten Weltkrieg geführt, die politisch und kirchlich eine Zäsur nach Jahrhunderten darstellt. Die Selbständigkeit der Kirche und ihre Beziehung zum demokratischen Staat von Weimar kommen in den epochemachenden Dokumenten der Kirchenverfassung von 1920 und in dem Vertrag der Evangelisch-Lutherischen Kirche mit dem Freistaat Bayern 1924 zum Ausdruck, an denen Kirchenpräsident Veit entscheidenden Anteil hatte. Sie markieren wichtige Ereignisse nicht nur in der bayerischen evangelischen Kirchengeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Der immer stärker werdende Einfluss des Nationalsozialismus in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts war die große Herausforderung im Wirken von Kirchenpräsident Veit. Er hat sich ihr frühzeitig gestellt und verschiedene Schritte unternommen, um Pfarrer und Gemeinden vor dieser drohenden Gefahr zu warnen. Dass die bayerische Landeskirche in der Weimarer Republik bis 1933 vonseiten der Kirchenleitung eine eindeutig antinationalsozialistische Haltung einnahm, ist dem Wirken von Kirchenpräsident Veit zu verdanken.
Der vorliegende Band anlässlich seines 150. Geburtstages möchte die Aufmerksamkeit innerhalb wie außerhalb der bayerischen Landeskirche auf Friedrich Veit lenken und zu zeigen versuchen, welche Bedeutung er für den bayerischen und gesamtdeutschen Protestantismus gehabt hat.
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Nach Hermann von Bezzel und vor Hans Meiser hat Kirchenpräsident Friedrich Veit die bayerische Landeskirche vom Ende des Kaiserreiches bis zum Machtantritt des Nationalsozialismus geleitet und sie in den Jahren der Weimarer Republik nachhaltig geprägt. Aus der Zeit der Monarchie hat er die Kirche in die neue Epoche nach dem Ersten Weltkrieg geführt, die politisch und kirchlich eine Zäsur nach Jahrhunderten darstellt. Die Selbständigkeit der Kirche und ihre Beziehung zum demokratischen Staat von Weimar kommen in den epochemachenden Dokumenten der Kirchenverfassung von 1920 und in dem Vertrag der Evangelisch-Lutherischen Kirche mit dem Freistaat Bayern 1924 zum Ausdruck, an denen Kirchenpräsident Veit entscheidenden Anteil hatte. Sie markieren wichtige Ereignisse nicht nur in der bayerischen evangelischen Kirchengeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Der immer stärker werdende Einfluss des Nationalsozialismus in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts war die große Herausforderung im Wirken von Kirchenpräsident Veit. Er hat sich ihr frühzeitig gestellt und verschiedene Schritte unternommen, um Pfarrer und Gemeinden vor dieser drohenden Gefahr zu warnen. Dass die bayerische Landeskirche in der Weimarer Republik bis 1933 vonseiten der Kirchenleitung eine eindeutig antinationalsozialistische Haltung einnahm, ist dem Wirken von Kirchenpräsident Veit zu verdanken.
Der vorliegende Band anlässlich seines 150. Geburtstages möchte die Aufmerksamkeit innerhalb wie außerhalb der bayerischen Landeskirche auf Friedrich Veit lenken und zu zeigen versuchen, welche Bedeutung er für den bayerischen und gesamtdeutschen Protestantismus gehabt hat.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Zum 200. Geburtstag Wilhelm Löhes erscheint ein vor 100 Jahren vorgetragener Text Hermann Bezzels, als Rektor der Diakonissenanstalt der zweite Nachfolger des Gründers Wilhelm Löhe. Bezzel hatte beabsichtigt, die Zeit Löhes auszuleuchten und ihn in seinen verschiedenen Facetten sichtbar werden zu lassen: Predigt, Seelsorge, Ordnung und Ordnungen, „sakramentale“ Führung, kirchliche Schulung und Erziehung. Der Text verrät tiefe historische Bildung, breitet das aber nicht aus. Die 13 Unterrichtseinheiten bereiteten 32 Probeschwestern auf ihre Einsegnung am 21. Februar 1908 vor. Hier leitete das Interesse, die Geschichte ernst zu nehmen durch den Versuch, sie auf die Gegenwart hin zu öffnen. Tiefes seelsorgerliches Anliegen ist ein die Stunden durchziehender Grundzug.
Dem Verständnis dieses dichten Textes und seines Kontextes dient die nun erfolgte wissenschaftliche Bearbeitung samt den vielfachen Beigaben. Lange nur ,unter der Hand‘ weitergereicht, erscheint hier ein „Klassiker“ der Historiographie der Diakonissenanstalt Neuendettelsau.
Arbeiten zur Kirchengeschichte Bayerns - AKGB 86.
Aktualisiert: 2023-07-02
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„Wir ermächtigen und beauftragen die Ehefrauen unserer Geistlichen hiermit in aller Form zu Dienstleistungen.“, schrieb der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im zweiten Kriegsjahr 1941 in sein Amtsblatt unter dem Betreff: „Heranziehung der Pfarrfrauen zu kirchlichen Diensten“.
Die Pfarrfrau Klementine Lipffert, mit der rassistischen Bezeichnung „nicht arisch“ und „Mischling ersten Grades“ behaftet, blieb von solcher Ermächtigung ausgeschlossen, ihrer Herkunft wegen. Väterlicherseits stammte sie aus einer jüdischen Familie.
Sie hatte die Mitte ihres Lebens bereits überschritten, war beinahe
25 Jahre verheiratet, als sie mit der Vergangenheit ihrer jüdischen
Vorfahren, mit ihren Wurzeln, konfrontiert und dafür schuldig erklärt worden war. Sie ist kein Einzelfall, aber dieses Schicksal musste im einzelnen Fall durchlebt und durchlitten werden.
Aktualisiert: 2023-07-02
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„Wir ermächtigen und beauftragen die Ehefrauen unserer Geistlichen hiermit in aller Form zu Dienstleistungen.“, schrieb der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im zweiten Kriegsjahr 1941 in sein Amtsblatt unter dem Betreff: „Heranziehung der Pfarrfrauen zu kirchlichen Diensten“.
Die Pfarrfrau Klementine Lipffert, mit der rassistischen Bezeichnung „nicht arisch“ und „Mischling ersten Grades“ behaftet, blieb von solcher Ermächtigung ausgeschlossen, ihrer Herkunft wegen. Väterlicherseits stammte sie aus einer jüdischen Familie.
Sie hatte die Mitte ihres Lebens bereits überschritten, war beinahe
25 Jahre verheiratet, als sie mit der Vergangenheit ihrer jüdischen
Vorfahren, mit ihren Wurzeln, konfrontiert und dafür schuldig erklärt worden war. Sie ist kein Einzelfall, aber dieses Schicksal musste im einzelnen Fall durchlebt und durchlitten werden.
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„Wir ermächtigen und beauftragen die Ehefrauen unserer Geistlichen hiermit in aller Form zu Dienstleistungen.“, schrieb der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im zweiten Kriegsjahr 1941 in sein Amtsblatt unter dem Betreff: „Heranziehung der Pfarrfrauen zu kirchlichen Diensten“.
Die Pfarrfrau Klementine Lipffert, mit der rassistischen Bezeichnung „nicht arisch“ und „Mischling ersten Grades“ behaftet, blieb von solcher Ermächtigung ausgeschlossen, ihrer Herkunft wegen. Väterlicherseits stammte sie aus einer jüdischen Familie.
Sie hatte die Mitte ihres Lebens bereits überschritten, war beinahe
25 Jahre verheiratet, als sie mit der Vergangenheit ihrer jüdischen
Vorfahren, mit ihren Wurzeln, konfrontiert und dafür schuldig erklärt worden war. Sie ist kein Einzelfall, aber dieses Schicksal musste im einzelnen Fall durchlebt und durchlitten werden.
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