Über die Liebe oder Platons Gastmahl

Über die Liebe oder Platons Gastmahl von Blum,  Paul Richard, Ficino,  Marsilio
»De amore sive in convivium Platonis«, dessen Wirkungsgeschichte bis weit ins 17. Jahrhundert reicht, ist Nachdichtung und Platon-Kommentar in einem und eines der bedeutendsten philosophischen Werke der Renaissance. Bei einem Bankett vorgeblich anlässlich von Platons Geburtstag stellen neun Gäste, allesamt bekannte Florentiner Gelehrte, ihre Auffassungen über die Liebe in wechselnden Reden vor, indem sie Platons »Symposion« in zeitgenössischer Neuakzentuierung paraphrasieren. Dabei wird die Lehre von amor / caritas zum spekulativen Ansatzpunkt für Erkenntnislehre, Theologie, Kosmologie, Ethik und Naturphilosophie. In das Grundkonzept des »Symposion« trägt Ficino als neues Element die Konvergenz des Platonismus mit dem Christentum ein, wobei er den ›Eros‹ einerseits neuplatonisch in sinnliche und himmlische Liebe differenziert, andererseits den Liebesbegriff christlich dynamisiert und erweitert. Nicht nur, wie bei Platon, bewirkt der ›Eros‹ das Streben des Sinnlichen zum Höheren, auch umgekehrt richtet sich das erotische Bestreben des Göttlichen auf das Materielle. Und schließlich ist die Liebe das Moment, das alle Dualismen, Form und Materie, Gott und Universum, zusammenhält: Der Eros wird zur Chiffre des Hervorgangs und der Rückwendung alles Seienden in Relation zu Gott – eine Relation, deren irdisches Abbild die irdische Liebe ist. Ficinos Metaphysik, die für die Philosophie der Renaissance von fundamentaler Bedeutung ist, enthält gleichzeitig auch eine für die Geschichte der Ästhetik bedeutsame Theorie des Schönen: Liebe wird als Sehnsucht nach dem Schönen verstanden, der Mensch gelangt über die Schau der körperlichen Schönheit zur geistigen Schönheit und letztlich zur Erkenntnis der Ordnung der Ideen und des Universums. Ficinos neuplatonische »Ästhetik« ist weit entfernt von subjektivistischer Kunsttheorie, enthält aber bereits Ansätze zu einer Theorie des menschlichen Liebens und Wahrnehmens.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Austreibung des triumphierenden Tieres

Austreibung des triumphierenden Tieres von Blum,  Elisabeth, Blum,  Paul Richard, Bruno,  Giordano
»Was uns hier vorgestellt wird, ist nicht eine Ethik, sondern Metaethik: eine Anleitung und Methode zur Wertung von Wertungen. Und somit wäre der »Spaccio« auch inhaltlich genau das, als was er dem äußeren Gewande nach erscheint: ein göttliches Gericht über die Götter und eine Reform des Himmels.« (Aus der Einleitung der Herausgeber) Unter den italienischen Schriften Giordano Brunos ist die Austreibung des triumphierenden Tieres«, 1584 in London geschrieben, der Dialog, der ihm den unauslöschlichen Ruf eines Ketzers eingetragen hat. Das gilt gerade deshalb, weil der Text mehrschichtig und vieldeutig ist. Er ist ein Fürstenspiegel und eine Parodie darauf, eine Religionskritik im Stil des römischen Dichters Lukian und vor allem eine Abfertigung des Christentums im konfessionellen Zeitalter, eine Anwendung der Gedächtniskunst Brunos, eine Kritik der philosophischen Sprache in einem Feuerwerk volkssprachlicher und vulgärer Wendungen und damit zugleich eine politische und eine Erkenntniskritik. Vor allem aber erweist sich dieser Text als eine Ethik in der Form der Verweigerung einer Ethik, als Metaethik: nämlich als eine Anleitung und Methode zur Wertung von Wertungen. Dem äußeren Gewande nach gibt sich Brunos »Spaccio« als ein göttliches Gericht über die Götter und eine Reform des Himmels. Unter der Leitung Jupiters wird darüber beraten, wie die Sternzeichen und Konstellationen anhand ihrer traditionellen mythologischen Bedeutung durch Tugenden ersetzt werden können, die im System des Fixsternhimmels verortet und auf kontroverse Weisen interpretiert werden. Auch die Götter haben widersprüchliche Rollen: Jupiter kann als Herrscher gerecht oder despotisch, göttlich oder menschlich sein; er fungiert zugleich als Karikatur eines altersschwachen Tyrannen, als Mustermonarch, als Inbegriff der göttlichen Vorsehung oder auch der menschlichen Vernunft; Momus als das schlechte Gewissen der Götter, aber auch als purer Rationalist.«
Aktualisiert: 2023-06-16
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Über das Seiende und das Eine

Über das Seiende und das Eine von Blum,  Paul Richard, Damschen,  Gregor, Kaegi,  Dominic, Mulsow,  Martin, Pico della Mirandola,  Giovanni, Rudolph,  Enno, Vigo,  Alejandro
Diese Ausgabe bietet erstmals einen Schlüsseltext für die Reformation der Metaphysik in der Philosophie der Renaissance in deutscher Übersetzung. Der lateinische Text ist beigegeben. Die ausführliche Einleitung und ein sorgfältiger Kommentar erschließen die richtunggebenden Pointen, die Pico mit dieser Schrift gesetzt hat.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Philosophenphilosophie und Schulphilosophie

Philosophenphilosophie und Schulphilosophie von Blum,  Paul Richard
Neuzeitliche Philosophie ist "Philosophenphilosophie", das ist die These dieses Buches, denn seit der Renaissance und besonders seit der Wende der Philosophie bei Descartes bezieht die Philosophie ihre Autorität aus dem Philosophen selbst, der sie vertritt. Das für das moderne philosophische Argumentieren selbstverständliche "Selbstdenken" belastet den Philosophen mit Verantwortung für die Wahrheit, was auch moralische Konsequenzen hat. Das Gegenmodell ist die Schulphilosophie, die parallel dazu eine fortgesetzte Tradition hat, ausgehend von den Lehrbüchern der Philosophie an katholischen (v.a. Jesuiten-) Universitäten bis hin zu den letzten Ausläufern der Neuscholastik. In Fallstudien wird die neuzeitliche Schulphilosophie vorgestellt und ihr Anspruch, Philosophie zu sein, auf den Begriff von Philosophie hin untersucht. Inhalt: Descartes und das scholastische Argumentieren – Scholastik und Humanismus im Bildungsprogramm der Jesuiten – Nikolaus Cusanus – Marsilio Ficino – Giordano Bruno – Studienordnung und Philosophiebegriff: die Ratio studiorum SJ – Der Standardkursus der katholischen Schulphilosophie – Aufklärung und Scholastik – Cusanus und Bruno neuscholastisch gelesen – Philosophenphilosophie und Schulphilosophie.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Austreibung des triumphierenden Tieres

Austreibung des triumphierenden Tieres von Blum,  Elisabeth, Blum,  Paul Richard, Bruno,  Giordano
«?as uns hier vorgestellt wird, ist nicht eine Ethik, sondern Metaethik: eine Anleitung und Methode zur Wertung von Wertungen. Und somit wäre der »Spaccio« auch inhaltlich genau das, als was er dem äußeren Gewande nach erscheint: ein göttliches Gericht über die Götter und eine Reform des Himmels.« (Aus der Einleitung der Herausgeber) Unter den italienischen Schriften Giordano Brunos ist die Austreibung des triumphierenden Tieres«, 1584 in London geschrieben, der Dialog, der ihm den unauslöschlichen Ruf eines Ketzers eingetragen hat. Das gilt gerade deshalb, weil der Text mehrschichtig und vieldeutig ist. Er ist ein Fürstenspiegel und eine Parodie darauf, eine Religionskritik im Stil des römischen Dichters Lukian und vor allem eine Abfertigung des Christentums im konfessionellen Zeitalter, eine Anwendung der Gedächtniskunst Brunos, eine Kritik der philosophischen Sprache in einem Feuerwerk volkssprachlicher und vulgärer Wendungen und damit zugleich eine politische und eine Erkenntniskritik. Vor allem aber erweist sich dieser Text als eine Ethik in der Form der Verweigerung einer Ethik, als Metaethik: nämlich als eine Anleitung und Methode zur Wertung von Wertungen. Dem äußeren Gewande nach gibt sich Brunos »Spaccio« als ein göttliches Gericht über die Götter und eine Reform des Himmels. Unter der Leitung Jupiters wird darüber beraten, wie die Sternzeichen und Konstellationen anhand ihrer traditionellen mythologischen Bedeutung durch Tugenden ersetzt werden können, die im System des Fixsternhimmels verortet und auf kontroverse Weisen interpretiert werden. Auch die Götter haben widersprüchliche Rollen: Jupiter kann als Herrscher gerecht oder despotisch, göttlich oder menschlich sein; er fungiert zugleich als Karikatur eines altersschwachen Tyrannen, als Mustermonarch, als Inbegriff der göttlichen Vorsehung oder auch der menschlichen Vernunft; Momus als das schlechte Gewissen der Götter, aber auch als purer Rationalist.«
Aktualisiert: 2023-06-14
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Über die Liebe oder Platons Gastmahl

Über die Liebe oder Platons Gastmahl von Blum,  Paul Richard, Ficino,  Marsilio
»De amore sive in convivium Platonis«, dessen Wirkungsgeschichte bis weit ins 17. Jahrhundert reicht, ist Nachdichtung und Platon-Kommentar in einem und eines der bedeutendsten philosophischen Werke der Renaissance. Bei einem Bankett vorgeblich anlässlich von Platons Geburtstag stellen neun Gäste, allesamt bekannte Florentiner Gelehrte, ihre Auffassungen über die Liebe in wechselnden Reden vor, indem sie Platons »Symposion« in zeitgenössischer Neuakzentuierung paraphrasieren. Dabei wird die Lehre von amor / caritas zum spekulativen Ansatzpunkt für Erkenntnislehre, Theologie, Kosmologie, Ethik und Naturphilosophie. In das Grundkonzept des »Symposion« trägt Ficino als neues Element die Konvergenz des Platonismus mit dem Christentum ein, wobei er den ›Eros‹ einerseits neuplatonisch in sinnliche und himmlische Liebe differenziert, andererseits den Liebesbegriff christlich dynamisiert und erweitert. Nicht nur, wie bei Platon, bewirkt der ›Eros‹ das Streben des Sinnlichen zum Höheren, auch umgekehrt richtet sich das erotische Bestreben des Göttlichen auf das Materielle. Und schließlich ist die Liebe das Moment, das alle Dualismen, Form und Materie, Gott und Universum, zusammenhält: Der Eros wird zur Chiffre des Hervorgangs und der Rückwendung alles Seienden in Relation zu Gott – eine Relation, deren irdisches Abbild die irdische Liebe ist. Ficinos Metaphysik, die für die Philosophie der Renaissance von fundamentaler Bedeutung ist, enthält gleichzeitig auch eine für die Geschichte der Ästhetik bedeutsame Theorie des Schönen: Liebe wird als Sehnsucht nach dem Schönen verstanden, der Mensch gelangt über die Schau der körperlichen Schönheit zur geistigen Schönheit und letztlich zur Erkenntnis der Ordnung der Ideen und des Universums. Ficinos neuplatonische »Ästhetik« ist weit entfernt von subjektivistischer Kunsttheorie, enthält aber bereits Ansätze zu einer Theorie des menschlichen Liebens und Wahrnehmens.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Philosophenphilosophie und Schulphilosophie

Philosophenphilosophie und Schulphilosophie von Blum,  Paul Richard
Neuzeitliche Philosophie ist "Philosophenphilosophie", das ist die These dieses Buches, denn seit der Renaissance und besonders seit der Wende der Philosophie bei Descartes bezieht die Philosophie ihre Autorität aus dem Philosophen selbst, der sie vertritt. Das für das moderne philosophische Argumentieren selbstverständliche "Selbstdenken" belastet den Philosophen mit Verantwortung für die Wahrheit, was auch moralische Konsequenzen hat. Das Gegenmodell ist die Schulphilosophie, die parallel dazu eine fortgesetzte Tradition hat, ausgehend von den Lehrbüchern der Philosophie an katholischen (v.a. Jesuiten-) Universitäten bis hin zu den letzten Ausläufern der Neuscholastik. In Fallstudien wird die neuzeitliche Schulphilosophie vorgestellt und ihr Anspruch, Philosophie zu sein, auf den Begriff von Philosophie hin untersucht. Inhalt: Descartes und das scholastische Argumentieren – Scholastik und Humanismus im Bildungsprogramm der Jesuiten – Nikolaus Cusanus – Marsilio Ficino – Giordano Bruno – Studienordnung und Philosophiebegriff: die Ratio studiorum SJ – Der Standardkursus der katholischen Schulphilosophie – Aufklärung und Scholastik – Cusanus und Bruno neuscholastisch gelesen – Philosophenphilosophie und Schulphilosophie.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Philosophenphilosophie und Schulphilosophie

Philosophenphilosophie und Schulphilosophie von Blum,  Paul Richard
Neuzeitliche Philosophie ist "Philosophenphilosophie", das ist die These dieses Buches, denn seit der Renaissance und besonders seit der Wende der Philosophie bei Descartes bezieht die Philosophie ihre Autorität aus dem Philosophen selbst, der sie vertritt. Das für das moderne philosophische Argumentieren selbstverständliche "Selbstdenken" belastet den Philosophen mit Verantwortung für die Wahrheit, was auch moralische Konsequenzen hat. Das Gegenmodell ist die Schulphilosophie, die parallel dazu eine fortgesetzte Tradition hat, ausgehend von den Lehrbüchern der Philosophie an katholischen (v.a. Jesuiten-) Universitäten bis hin zu den letzten Ausläufern der Neuscholastik. In Fallstudien wird die neuzeitliche Schulphilosophie vorgestellt und ihr Anspruch, Philosophie zu sein, auf den Begriff von Philosophie hin untersucht. Inhalt: Descartes und das scholastische Argumentieren – Scholastik und Humanismus im Bildungsprogramm der Jesuiten – Nikolaus Cusanus – Marsilio Ficino – Giordano Bruno – Studienordnung und Philosophiebegriff: die Ratio studiorum SJ – Der Standardkursus der katholischen Schulphilosophie – Aufklärung und Scholastik – Cusanus und Bruno neuscholastisch gelesen – Philosophenphilosophie und Schulphilosophie.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Philosophenphilosophie und Schulphilosophie

Philosophenphilosophie und Schulphilosophie von Blum,  Paul Richard
Neuzeitliche Philosophie ist "Philosophenphilosophie", das ist die These dieses Buches, denn seit der Renaissance und besonders seit der Wende der Philosophie bei Descartes bezieht die Philosophie ihre Autorität aus dem Philosophen selbst, der sie vertritt. Das für das moderne philosophische Argumentieren selbstverständliche "Selbstdenken" belastet den Philosophen mit Verantwortung für die Wahrheit, was auch moralische Konsequenzen hat. Das Gegenmodell ist die Schulphilosophie, die parallel dazu eine fortgesetzte Tradition hat, ausgehend von den Lehrbüchern der Philosophie an katholischen (v.a. Jesuiten-) Universitäten bis hin zu den letzten Ausläufern der Neuscholastik. In Fallstudien wird die neuzeitliche Schulphilosophie vorgestellt und ihr Anspruch, Philosophie zu sein, auf den Begriff von Philosophie hin untersucht. Inhalt: Descartes und das scholastische Argumentieren – Scholastik und Humanismus im Bildungsprogramm der Jesuiten – Nikolaus Cusanus – Marsilio Ficino – Giordano Bruno – Studienordnung und Philosophiebegriff: die Ratio studiorum SJ – Der Standardkursus der katholischen Schulphilosophie – Aufklärung und Scholastik – Cusanus und Bruno neuscholastisch gelesen – Philosophenphilosophie und Schulphilosophie.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Traktate zur Platonischen Philosophie

Traktate zur Platonischen Philosophie von Blum,  Elisabeth, Blum,  Paul Richard, Ficino,  Marsilio, Leinkauf,  Thomas
Frontmatter -- Inhalt -- Einleitung -- Argumentum in Piatonicam Theologiam / Einführung in die Platonische Theologie -- Compendium Platonicae Theologiae / Kompendium der Platonischen Theologie -- Quaestiones quinqué de mente / Fünf Fragen über den Geist -- Quid est felicitas, quod habet gradus, quod est eterna / Über die Glückseligkeit
Aktualisiert: 2023-05-29
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Traktate zur Platonischen Philosophie

Traktate zur Platonischen Philosophie von Blum,  Elisabeth, Blum,  Paul Richard, Ficino,  Marsilio, Leinkauf,  Thomas
Frontmatter -- Inhalt -- Einleitung -- Argumentum in Piatonicam Theologiam / Einführung in die Platonische Theologie -- Compendium Platonicae Theologiae / Kompendium der Platonischen Theologie -- Quaestiones quinqué de mente / Fünf Fragen über den Geist -- Quid est felicitas, quod habet gradus, quod est eterna / Über die Glückseligkeit
Aktualisiert: 2023-05-29
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Ernesto Grassi in München

Ernesto Grassi in München von Asal,  Sonja, Blank,  Richard, Blum,  Paul Richard, Büttemeyer,  Wilhelm, Meyer,  Annette, Rubini,  Rocco, Schmale,  Hugo, Seubert,  Harald, Stavru,  Alessandro, Till,  Dietmar
Der Philosoph Ernesto Grassi (1902–1991) gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den bekanntesten und einflussreichsten Professoren der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der Band arbeitet verschiedene Aspekte seiner intellektuellen Biographie heraus und leistet damit einen Beitrag zum akademischen Selbstverständnis der jungen Bundesrepublik. Im Vordergrund stehen Grassis Wirken in München, seine Auseinandersetzung mit der deutschen Philosophie, seine Versuche zur Neukonstituierung einer bürgerlichen Öffentlichkeit im Nachkriegsdeutschland und seine internationale Ausstrahlung.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Austreibung des triumphierenden Tieres

Austreibung des triumphierenden Tieres von Blum,  Elisabeth, Blum,  Paul Richard, Bruno,  Giordano
«?as uns hier vorgestellt wird, ist nicht eine Ethik, sondern Metaethik: eine Anleitung und Methode zur Wertung von Wertungen. Und somit wäre der »Spaccio« auch inhaltlich genau das, als was er dem äußeren Gewande nach erscheint: ein göttliches Gericht über die Götter und eine Reform des Himmels.« (Aus der Einleitung der Herausgeber) Unter den italienischen Schriften Giordano Brunos ist die Austreibung des triumphierenden Tieres«, 1584 in London geschrieben, der Dialog, der ihm den unauslöschlichen Ruf eines Ketzers eingetragen hat. Das gilt gerade deshalb, weil der Text mehrschichtig und vieldeutig ist. Er ist ein Fürstenspiegel und eine Parodie darauf, eine Religionskritik im Stil des römischen Dichters Lukian und vor allem eine Abfertigung des Christentums im konfessionellen Zeitalter, eine Anwendung der Gedächtniskunst Brunos, eine Kritik der philosophischen Sprache in einem Feuerwerk volkssprachlicher und vulgärer Wendungen und damit zugleich eine politische und eine Erkenntniskritik. Vor allem aber erweist sich dieser Text als eine Ethik in der Form der Verweigerung einer Ethik, als Metaethik: nämlich als eine Anleitung und Methode zur Wertung von Wertungen. Dem äußeren Gewande nach gibt sich Brunos »Spaccio« als ein göttliches Gericht über die Götter und eine Reform des Himmels. Unter der Leitung Jupiters wird darüber beraten, wie die Sternzeichen und Konstellationen anhand ihrer traditionellen mythologischen Bedeutung durch Tugenden ersetzt werden können, die im System des Fixsternhimmels verortet und auf kontroverse Weisen interpretiert werden. Auch die Götter haben widersprüchliche Rollen: Jupiter kann als Herrscher gerecht oder despotisch, göttlich oder menschlich sein; er fungiert zugleich als Karikatur eines altersschwachen Tyrannen, als Mustermonarch, als Inbegriff der göttlichen Vorsehung oder auch der menschlichen Vernunft; Momus als das schlechte Gewissen der Götter, aber auch als purer Rationalist.«
Aktualisiert: 2023-05-21
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Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen

Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen von Beierwaltes,  Werner, Blum,  Paul Richard, Bruno,  Giordano, Lasson,  Adolf
In seiner bekanntesten und wirkungsgeschichtlich bedeutendsten Schrift überwindet Bruno 1584 den mittelalterlichen Dualismus von Gott und Welt. Seine satirisch-polemische Auseinandersetzung mit Aristoteles, der Scholastik und dem Neuplatonismus mündet in einen Pantheismus, der schon teilweise auf die Lehren von Spinoza und Leibniz vorausweist.
Aktualisiert: 2023-05-21
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Über die Liebe oder Platons Gastmahl

Über die Liebe oder Platons Gastmahl von Blum,  Paul Richard, Ficino,  Marsilio
»De amore sive in convivium Platonis«, dessen Wirkungsgeschichte bis weit ins 17. Jahrhundert reicht, ist Nachdichtung und Platon-Kommentar in einem und eines der bedeutendsten philosophischen Werke der Renaissance. Bei einem Bankett vorgeblich anlässlich von Platons Geburtstag stellen neun Gäste, allesamt bekannte Florentiner Gelehrte, ihre Auffassungen über die Liebe in wechselnden Reden vor, indem sie Platons »Symposion« in zeitgenössischer Neuakzentuierung paraphrasieren. Dabei wird die Lehre von amor / caritas zum spekulativen Ansatzpunkt für Erkenntnislehre, Theologie, Kosmologie, Ethik und Naturphilosophie. In das Grundkonzept des »Symposion« trägt Ficino als neues Element die Konvergenz des Platonismus mit dem Christentum ein, wobei er den ›Eros‹ einerseits neuplatonisch in sinnliche und himmlische Liebe differenziert, andererseits den Liebesbegriff christlich dynamisiert und erweitert. Nicht nur, wie bei Platon, bewirkt der ›Eros‹ das Streben des Sinnlichen zum Höheren, auch umgekehrt richtet sich das erotische Bestreben des Göttlichen auf das Materielle. Und schließlich ist die Liebe das Moment, das alle Dualismen, Form und Materie, Gott und Universum, zusammenhält: Der Eros wird zur Chiffre des Hervorgangs und der Rückwendung alles Seienden in Relation zu Gott – eine Relation, deren irdisches Abbild die irdische Liebe ist. Ficinos Metaphysik, die für die Philosophie der Renaissance von fundamentaler Bedeutung ist, enthält gleichzeitig auch eine für die Geschichte der Ästhetik bedeutsame Theorie des Schönen: Liebe wird als Sehnsucht nach dem Schönen verstanden, der Mensch gelangt über die Schau der körperlichen Schönheit zur geistigen Schönheit und letztlich zur Erkenntnis der Ordnung der Ideen und des Universums. Ficinos neuplatonische »Ästhetik« ist weit entfernt von subjektivistischer Kunsttheorie, enthält aber bereits Ansätze zu einer Theorie des menschlichen Liebens und Wahrnehmens.
Aktualisiert: 2023-05-21
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Austreibung des triumphierenden Tieres

Austreibung des triumphierenden Tieres von Blum,  Elisabeth, Blum,  Paul Richard, Bruno,  Giordano
»Was uns hier vorgestellt wird, ist nicht eine Ethik, sondern Metaethik: eine Anleitung und Methode zur Wertung von Wertungen. Und somit wäre der »Spaccio« auch inhaltlich genau das, als was er dem äußeren Gewande nach erscheint: ein göttliches Gericht über die Götter und eine Reform des Himmels.« (Aus der Einleitung der Herausgeber) Unter den italienischen Schriften Giordano Brunos ist die Austreibung des triumphierenden Tieres«, 1584 in London geschrieben, der Dialog, der ihm den unauslöschlichen Ruf eines Ketzers eingetragen hat. Das gilt gerade deshalb, weil der Text mehrschichtig und vieldeutig ist. Er ist ein Fürstenspiegel und eine Parodie darauf, eine Religionskritik im Stil des römischen Dichters Lukian und vor allem eine Abfertigung des Christentums im konfessionellen Zeitalter, eine Anwendung der Gedächtniskunst Brunos, eine Kritik der philosophischen Sprache in einem Feuerwerk volkssprachlicher und vulgärer Wendungen und damit zugleich eine politische und eine Erkenntniskritik. Vor allem aber erweist sich dieser Text als eine Ethik in der Form der Verweigerung einer Ethik, als Metaethik: nämlich als eine Anleitung und Methode zur Wertung von Wertungen. Dem äußeren Gewande nach gibt sich Brunos »Spaccio« als ein göttliches Gericht über die Götter und eine Reform des Himmels. Unter der Leitung Jupiters wird darüber beraten, wie die Sternzeichen und Konstellationen anhand ihrer traditionellen mythologischen Bedeutung durch Tugenden ersetzt werden können, die im System des Fixsternhimmels verortet und auf kontroverse Weisen interpretiert werden. Auch die Götter haben widersprüchliche Rollen: Jupiter kann als Herrscher gerecht oder despotisch, göttlich oder menschlich sein; er fungiert zugleich als Karikatur eines altersschwachen Tyrannen, als Mustermonarch, als Inbegriff der göttlichen Vorsehung oder auch der menschlichen Vernunft; Momus als das schlechte Gewissen der Götter, aber auch als purer Rationalist.«
Aktualisiert: 2023-05-21
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Über die Liebe oder Platons Gastmahl

Über die Liebe oder Platons Gastmahl von Blum,  Paul Richard, Ficino,  Marsilio
»De amore sive in convivium Platonis«, dessen Wirkungsgeschichte bis weit ins 17. Jahrhundert reicht, ist Nachdichtung und Platon-Kommentar in einem und eines der bedeutendsten philosophischen Werke der Renaissance. Bei einem Bankett vorgeblich anlässlich von Platons Geburtstag stellen neun Gäste, allesamt bekannte Florentiner Gelehrte, ihre Auffassungen über die Liebe in wechselnden Reden vor, indem sie Platons »Symposion« in zeitgenössischer Neuakzentuierung paraphrasieren. Dabei wird die Lehre von amor / caritas zum spekulativen Ansatzpunkt für Erkenntnislehre, Theologie, Kosmologie, Ethik und Naturphilosophie. In das Grundkonzept des »Symposion« trägt Ficino als neues Element die Konvergenz des Platonismus mit dem Christentum ein, wobei er den ›Eros‹ einerseits neuplatonisch in sinnliche und himmlische Liebe differenziert, andererseits den Liebesbegriff christlich dynamisiert und erweitert. Nicht nur, wie bei Platon, bewirkt der ›Eros‹ das Streben des Sinnlichen zum Höheren, auch umgekehrt richtet sich das erotische Bestreben des Göttlichen auf das Materielle. Und schließlich ist die Liebe das Moment, das alle Dualismen, Form und Materie, Gott und Universum, zusammenhält: Der Eros wird zur Chiffre des Hervorgangs und der Rückwendung alles Seienden in Relation zu Gott – eine Relation, deren irdisches Abbild die irdische Liebe ist. Ficinos Metaphysik, die für die Philosophie der Renaissance von fundamentaler Bedeutung ist, enthält gleichzeitig auch eine für die Geschichte der Ästhetik bedeutsame Theorie des Schönen: Liebe wird als Sehnsucht nach dem Schönen verstanden, der Mensch gelangt über die Schau der körperlichen Schönheit zur geistigen Schönheit und letztlich zur Erkenntnis der Ordnung der Ideen und des Universums. Ficinos neuplatonische »Ästhetik« ist weit entfernt von subjektivistischer Kunsttheorie, enthält aber bereits Ansätze zu einer Theorie des menschlichen Liebens und Wahrnehmens.
Aktualisiert: 2023-05-21
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Über das Seiende und das Eine

Über das Seiende und das Eine von Blum,  Paul Richard, Damschen,  Gregor, Kaegi,  Dominic, Mulsow,  Martin, Pico della Mirandola,  Giovanni, Rudolph,  Enno, Vigo,  Alejandro
Diese Ausgabe bietet erstmals einen Schlüsseltext für die Reformation der Metaphysik in der Philosophie der Renaissance in deutscher Übersetzung. Der lateinische Text ist beigegeben. Die ausführliche Einleitung und ein sorgfältiger Kommentar erschließen die richtunggebenden Pointen, die Pico mit dieser Schrift gesetzt hat.
Aktualisiert: 2023-05-21
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Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen

Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen von Beierwaltes,  Werner, Blum,  Paul Richard, Bruno,  Giordano, Lasson,  Adolf
In seiner bekanntesten und wirkungsgeschichtlich bedeutendsten Schrift überwindet Bruno 1584 den mittelalterlichen Dualismus von Gott und Welt. Seine satirisch-polemische Auseinandersetzung mit Aristoteles, der Scholastik und dem Neuplatonismus mündet in einen Pantheismus, der schon teilweise auf die Lehren von Spinoza und Leibniz vorausweist.
Aktualisiert: 2023-05-19
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Über die Liebe oder Platons Gastmahl

Über die Liebe oder Platons Gastmahl von Blum,  Paul Richard, Ficino,  Marsilio
»De amore sive in convivium Platonis«, dessen Wirkungsgeschichte bis weit ins 17. Jahrhundert reicht, ist Nachdichtung und Platon-Kommentar in einem und eines der bedeutendsten philosophischen Werke der Renaissance. Bei einem Bankett vorgeblich anlässlich von Platons Geburtstag stellen neun Gäste, allesamt bekannte Florentiner Gelehrte, ihre Auffassungen über die Liebe in wechselnden Reden vor, indem sie Platons »Symposion« in zeitgenössischer Neuakzentuierung paraphrasieren. Dabei wird die Lehre von amor / caritas zum spekulativen Ansatzpunkt für Erkenntnislehre, Theologie, Kosmologie, Ethik und Naturphilosophie. In das Grundkonzept des »Symposion« trägt Ficino als neues Element die Konvergenz des Platonismus mit dem Christentum ein, wobei er den ›Eros‹ einerseits neuplatonisch in sinnliche und himmlische Liebe differenziert, andererseits den Liebesbegriff christlich dynamisiert und erweitert. Nicht nur, wie bei Platon, bewirkt der ›Eros‹ das Streben des Sinnlichen zum Höheren, auch umgekehrt richtet sich das erotische Bestreben des Göttlichen auf das Materielle. Und schließlich ist die Liebe das Moment, das alle Dualismen, Form und Materie, Gott und Universum, zusammenhält: Der Eros wird zur Chiffre des Hervorgangs und der Rückwendung alles Seienden in Relation zu Gott – eine Relation, deren irdisches Abbild die irdische Liebe ist. Ficinos Metaphysik, die für die Philosophie der Renaissance von fundamentaler Bedeutung ist, enthält gleichzeitig auch eine für die Geschichte der Ästhetik bedeutsame Theorie des Schönen: Liebe wird als Sehnsucht nach dem Schönen verstanden, der Mensch gelangt über die Schau der körperlichen Schönheit zur geistigen Schönheit und letztlich zur Erkenntnis der Ordnung der Ideen und des Universums. Ficinos neuplatonische »Ästhetik« ist weit entfernt von subjektivistischer Kunsttheorie, enthält aber bereits Ansätze zu einer Theorie des menschlichen Liebens und Wahrnehmens.
Aktualisiert: 2023-05-19
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