Philosophin einer „neuen Ethik“: Helene Stöcker (1869-1943)

Philosophin einer „neuen Ethik“: Helene Stöcker (1869-1943) von Bockel,  Rolf von
Eine „mutige Vorkämpferin für ein freies Menschentum“ nannte der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Paul Löbe die Sexualreformerin und Pazifistin Helene Stöcker (1869-1943). Als eine der ersten Frauen mit dem akademischen Titel „Dr. phil.“ (1901, Universität Bern) ist sie Repräsentantin einer demokratischen Tradition, an die heutige Emanzipationsbewegungen anknüpfen, ohne sich dessen immer bewußt zu sein. Helene Stöckers Lebensweg war geprägt vom Kampf gegen jegliche Form blutiger Gewalt, gegen überkommene gesell schaftliche Konventionen, die individuellen Selbstbestim mungsrechten entgegenstehen. Aktiv kämpfte sie gegen den Paragraphen 218, warb für Mutterschutz und die Rechte nichtehelicher Lebensgemeinschaften. Zusammen mit Persönlichkeiten wie Käthe Kollwitz, Albert Einstein und Clara Zetkin setzte sie sich für eine deutsch-sowjetische Verständigung ein und warb in ihrer Zeitschrift, „Die neue Generation“ (1905-1932), für eine „neue Ethik“, die konservative Wertmaßstäbe noch heute in Frage stellt. 1933 floh Stöcker über die Schweiz nach Schweden und schließlich (über die Sowjetunion und Japan) in die USA. Völlig verarmt und verbittert verstarb sie 1943 in New York.
Aktualisiert: 2021-01-28
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Demokratische Wege

Demokratische Wege von Asendorf,  Manfred, Bockel,  Rolf von
"Demokratie im Spannungsfeld der Geschichte" lautet das Stichwort, unter dem in diesem Lexikon Biographien deutscher Politiker und Schriftsteller vom 16. Jahrhundert bis 1945 versammelt worden sind. In den 420 Lebensläufen werden die Spannungen und Brüche des demokratischen Gedankens im Laufe von fünf Jahrhunderten sichtbar. Mit einem alphabetischen Verzeichnis der Biographien und einem chronologisches Verzeichnis nach Geburtsjahren der Porträtierten.
Aktualisiert: 2023-01-17
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Kurt Hiller und die Gruppe Revolutionärer Pazifisten (1926-1933)

Kurt Hiller und die Gruppe Revolutionärer Pazifisten (1926-1933) von Bockel,  Rolf von
Kurt Hiller (1885-1972) war in den zwanziger Jahren einer der streitbarsten und umstrittensten Mitarbeiter der Zeitschrift „Die Weltbühne“. Der Philosoph, Literat und Zeitkritiker gründete 1926 die Gruppe Revolutionärer Pazifisten (GRP). Persönlichkeiten wie Kurt Tucholsky, der linke Sozialdemokrat Hans Bauer, der Pfarrer August Bleier, der Kommunist und Lyriker Erich Weinert, Ernst Toller, Walter Mehring, Pauline Nardi, Alfred Kurella (nach 1945 SED-Kulturfunktionär), Walther Karsch (nach 1945 „Tagesspiegel“-Herausgeber), der Ökonom Alfons Goldschmidt, die Frauenrechtlerin Helene Stöcker und andere bekannte Intellektuelle schlossen sich der Gruppe an. Der Zusammenhang von kapitalistischen Gesellschaftsordnungen und kriegerischen Gewaltpotentialen wurde thematisiert. In dem Bekenntnis zum Sozialismus spiegelte sich aber keineswegs ein einheitliches und einendes Gesellschaftsbild der Mitglieder wieder. Auch Hillers Politikmodell einer „Logokratie“, die „Herrschaft der Geistigen“, fand hier Anhänger. Stets diskutierte die Gruppe tagespolitische Ereignisse der Weimarer Republik, die Kriegsschuldfrage (am Ersten Weltkrieg), Versailler Friedensvertrag, die Revisionsbewegung, Reichswehr, Nationalismus und Militarismus. Es gab sogar die Initiative gegen den „Hindenburg-Geist“, einen Kandidaten Heinrich Mann zur Wahl des Reichspräsidenten vorzuschlagen. Trotz der Kapitalismuskritik sprachen die revolutionären Pazifisten um Kurt Hiller mehrheitlich supranationalen Organisationen friedensfördernde Wirkung zu. Man beschäftigte sich mit dem Kellogg-(Kriesgächtungs-)Pakt (1928) und der Paneuropa-Idee (Richard N. Graf von Coudenhove-Kalergi) und ging kritisch mit dem Friedenspostulat des Genfer Völkerbunds ins Gericht. Die Entwicklung in Russland – dem „großen sozialen Experiment“ – wurde aufmerksam verfolgt, – aber auch unterschiedlich beurteilt. Die Frage nach der Anwendung von Gewalt als Mittel des Pazifismus war ein zentraler Diskussionspunkt, speziell: Soziale Revolution, Methoden gewaltfreien Widerstands wie Kriegsdienstverweigerung, die Legitimität des Tyrannenmords (zur Abwendung von drohenden Kriegen). Damit verbunden war stets die Frage: War und ist der revolutionäre Bürgerkrieg eine pazifistische „Friedensstrategie“? Mit Beginn der 1930 Jahre waren die Ursachen des NS-Erfolgs ein Schwerpunktthema. Die „revolutionären“ Pazifisten traten für die „Linke Einheit“ ein, um den „Rutsch des Reichs in den Dreck“ abzuwenden. Im März 1933 löste sich die Gruppe auf. Die vorliegende Neuauflage erscheint mit einem umfangreichen Anhang, der entlegene Hiller-Schriften und Dokumente der Gruppe Revolutionärer Pazifisten enthält, – ergänzt von einer Bibliographie, die die Literatur zum Thema von 1990 bis heute erschließt.
Aktualisiert: 2020-08-27
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Kurt Hiller — Rezeptions-Geschichte(n)

Kurt Hiller — Rezeptions-Geschichte(n) von Bockel,  Rolf von, King,  Ian, Kraushaar,  Kurt, Lütgemeier-Davin,  Reinhold, Lützenkirchen,  Harald, Wolfert,  Raimund
An dem Literaten, Publizisten, Sexualreformer, Pazifisten und Weltbühne-Autor Kurt Hiller (1885-1972) schieden und scheiden sich stets die „Geister“. Hiller-Kritiker Arnold Zweig forderte von Klaus Mann bei der Redaktion für die Exil-Zeitung Die Sammlung, auf Hillers Mitarbeit zu verzichten oder seine Texte von „ärgsten Entgleisungen zu reinigen“. Mann verteidigte Hiller: „Sein sehr leidenschaftliches und – wie mir scheint – sehr sauberes, jedenfalls sehr eigenwilliges Denken imponiert mir.“ Im Sommer 2018 veranstalteten die Kurt Hiller Gesellschaft und das Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte eine Tagung, auf der in Beiträgen und Diskussionen Einzelaspekte zu einer zeitgenössischen Rezep-tion Kurt Hillers zur Sprache kamen. Inhalt u.a.: Einleitung des Herausgebers • Ian King: „Ein klares Bekenntnis zur Kriegsdienstverweigerung ist die Basis für allen Pazifismus.“ Zum Verhältnis Hiller/Tucholsky • Raimund Wolfert: „Die Presse schwieg fast durchgehends.“ Kurt Hiller und der Gegenentwurf des Kartells für Reform des Sexualstrafrechts 1927 • Kurt Kraushaar: „Denken – eine verfluchte Branche!“ Hillers Weg zu den „Profilen“ und deren Rezeption • Reinhold Lütgemeier-Davin: Zwischen Stuhlpaaren sitzen. Kurt Hillers publizistisches Schaffen und dessen Rezeption in der Frühphase des Kalten Krieges (1945-1955) • Rolf von Bockel: ... „die Stätte zweier mir wesentlicher Erfolge ...“ – Zur Rezeption Kurt Hillers in Hamburg vor 1945 • Harald Lützenkirchen: Bilanzierungen. Die späten Geburtstagswürdigungen und die Nachrufe auf Kurt Hiller • Harald Lützenkirchen: 20 Jahre Kurt Hiller Gesellschaft (1998-2018).
Aktualisiert: 2021-09-09
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Lynx. Anmerkungen zu Politik und Literatur.

Lynx. Anmerkungen zu Politik und Literatur. von Beutin,  Wolfgang, Bockel,  Rolf von
1960 feierte der „Verband Deutscher Tonkünstler“ in seinen Publikationen die Gedenktage deutscher Komponisten, ließ jedoch – ganz in der NS-Tradition – Komponisten jüdischer Herkunft aus (Mendelssohn, Mahler, u.a.). Dagegen formierte sich Protest von Studenten und Hochschullehrern, der in Leserbriefen und Artikeln weites Echo fand (auch in Israel und New York). Im Umfeld der Universität Hamburg fand aus dem Kreis dieser Initiative die LYNX-Gründung statt. 1960 erschien die Nr. 1, redigiert von dem Musikwissenschaftler Georg Borchardt und dem Germanisten Wolfgang Beutin (ab Heft 2 lag die Redaktion allein bei Wolfgang Beutin). Bis 1966 erschienen 32 Ausgaben in Auflagen von 200 bis 500 Exemplaren. Zentrales Anliegen der Zeitschrift war: Der Kampf gegen die „Stickluft“ der frühen Bundesrepublik, gegen neofaschistische Machenschaften, – gegen eine Presselandschaft und einen Hochschulbetrieb mit „(Ewig-)Gestrigen“ , – gegen die Kontinuitäten des Kulturbetriebs zur NS-Zeit und klerikale Dunkelmänner. Gegen Militarismus und Wiederaufrüstung. Schon für das erste Heft gewannen die Herausgeber einen der letzten ehemaligen Stamm-Autoren der „Weltbühne“ als Mitarbeiter: Kurt Hiller (1885-1972). Dieser sorgte fortan auch für die Verbreitung des LYNX in anderen europäischen Ländern, Israel und Amerika. Unter den Autorinnen und Autoren aus der Weimarzeit befanden sich Joseph Baur, Eugen Brehm, Georg Burckhardt und David Luschnat u.a. An jüngeren Autoren schrieben: Ruprecht Großmann, Dietrich Stahlbaum, Juan Allende-Blin, Harald Hartung, Peter Schütt, Dieter Schumacher, Karlheinz Deschner, Hans Wollschläger u.a. Im Winter 1966/67 – im Vorfeld „der Achtundsechziger“ – stellte die Zeitschrift ihr Erscheinen ein. Der LYNX war ein Vorbote jener gesellschaftlichen Eruption. Der Band enthält eine CD mit den 32 Ausgaben des Lynx im PDF-Format. Verzeichnisse und eine kurze Geschichte der Zeitschrift ebnen den Zugang zu den einzelner Ausgaben.
Aktualisiert: 2022-06-30
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Literaturwüste City Nord

Literaturwüste City Nord von Ackermann,  Sabine, Ahmadi,  Akram, Baade,  Michael, Beutin,  Wolfgang, Bockel,  Rolf von, Dieken,  Heiko van, Dulski,  Anita, Egbering,  Heidi, Flotow,  Angelika, Grapenthien,  Uwe, Husseini,  Ahmad, Kellner,  Rainer, Krause,  Gabriele, Leunig,  Otto, Otte,  Hans, Özdemir,  Ilyas, Peche,  Carmen, Schmudlach,  Sylvia, Schütt,  Peter, Silvester,  Margret, Timm,  Hans G, Zorn,  Gerda
Das vorliegende Buch stellt erstmals in Geschichten, Reportagen und Dokumentationen Alltagsleben in und um die Hamburger City Nord herum dar. Vielfältige Aspekte werden aufgegriffen, ob es dabei um Geschichten über Bauernproteste vor Lebensmittelfirmen in der City Nord geht oder über ein Neujahrsfest im Heim am Dakarweg, - das Aufeinandertreffen einer Vielzahl von Nationalitäten am Wesselyring oder Freizeitaktivitäten wie Schachspielen im Stadtpark, - Einsamkeitserfahrungen trotz hoher Einwohnerdichte oder Weihnachten als Muslim, - die allmorgendlich „putzenden Kopftuchbataillone“ in den Bürobauten oder Rendezvous-Erfahrungen am Planetarium, - historische Betrachtungen über den Stadtplaner Werner Hebebrand oder auch nur eine kurze Begegnung mit Inge Meysel, die für kurze Zeit zu den ersten Bewohnerinnen der City Nord gehörte, und anderes mehr: Die Texte geben einen Eindruck von dem Leben in einem Hamburger Stadtgebiet, das mit dem Image des „Unwirtlichen“ zu kämpfen hat und bisher noch nie in einem Stadtteilbuch gewürdigt wurde. Der Band beweist: Die Wüste lebt!
Aktualisiert: 2021-01-12
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Stadtpark mon amour

Stadtpark mon amour von Bockel,  Rolf von, Schütt,  Peter
Das große Stadtparkjubiläum wurde 2014 mit zahlreichen Festen und Veranstaltungen gefeiert. Nun würdigen im 101sten Jahr des Parks an die 30 Autorinnen und Autoren das Leben und Treiben im Hamburger Stadtpark in der jetzt vorliegenden Anthologie erneut. In rund 50 Kurzgeschichten, Gedichten, Reportagen, Erzählungen und Romanauszügen werden unterschiedliche Blicke auf den Stadtpark geworfen: Tiere im Stadtpark, der Kandelaberbaum, das Alltagsgeschäft der Hundebesitzer(innen), Nöte mit Wespen und Bewunderung der Wespen, unglückliche Liebschaften und glückliche Liebschaften, autobiographische Familiengeschichten, Feste auf der großen Wiese oder auch ein Arbeitsfrühstück mit Ida Ehre im Landhaus Walter, der Blick ins Jahr 2030, Rückbesinnungen auf die Nachkriegsjahre, Verstecke in Rhododendronbüschen und vieles andere mehr. Die unterschiedlichen Themen erfahren vielfältige Zugänge. Gemein ist den Autorinnen und Autoren eine emotionale Bindung an den Park, - mit einem „MON“ zum Park, und zum Teil mit „AMOUR“. Diese neue Stadtpark-Anthologie erscheint 2 Jahre nach dem Band „und am siebten Tag schuf Hammonia den Stadtpark“ (von Bockel Verlag, 2013), die unter maßgeblicher Beteiligung der „Literaturwerkstatt am Wesselyring“ entstand, - ein „kleines literarisches Denkmal“ für den Stadtpark urteilte das „Hamburger Mieterjournal“ über diese erste Stadtpark-Anthologie, voller Berichte über „Müßiggang und Freizeitfreuden in Hamburgs Bürgerpark“ (Winterhuder Wochenblatt), „so bunt gewürfelt wie die Besucher des Stadtparks“ (Norddeutscher Rundfunk). Daran knüpft der neue Band an. Beiträgerinnen und Beiträger: Michael Baade - Wiebke Bähnk – Rolf von Bockel - Loice Buhr - Heidi Egbering - Rashida Eikmeier - Joachim Frank - Ralph Giordano - Evelyn Hagen - Dietmar Helle - Matthias Hellermund - Agnes Hüfner - Harald Karolczak - Volker Maaßen - Michaela Mikolai - Corinna Reinke - Antje Raabe-Pieper - Inga Sawade - Cordula Scheel - Annelie Schlobohm - Sylvia Schmudlach - Wladimir Schopjak - Peter Schütt - Ellen Sell - Margret Silvester – Rüdiger Stüwe - Monika Zeh
Aktualisiert: 2021-01-09
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„… und am siebten Tag schuf Hammonia den Stadtpark …“

„… und am siebten Tag schuf Hammonia den Stadtpark …“ von Bockel,  Rolf von, Schütt,  Peter
In den 1890er Jahren waren die Wohn- und hygienischen Verhätnisse in der Hansestadt für manchen „einfachen“ Hamburger elendig. „Der Hamburger fragt sich“, schrieb 1897 der Direktor der Kunsthalle, Alfred Lichtwark, „ob seine Vaterstadt, wenn nicht ein großer Stadtpark geschaffen wird, auf die Dauer bewohnbar bleibt.“ Lichtwark schwebte ein Park vor, der nicht dem Promenieren dient, sondern dem aktiven Leben Raum bietet, – auch mit Angeboten an Kunst, Kulinarik, Sport und Spielflächen. Nach wechselvoller Geschichte und langwierigen Diskussionen wurde auf dem ehemaligen Jagdgelände des Winterhuder Goldschmieds Adolph Sierich (1826-1889) der Stadtpark projektiert. 1912 fand der erste Spatenstich statt. Am 1. Juli 1914, konnte bereits der größte Teil der Anlage für die Bevölkerung freigegeben werden. In dem vorliegenden Band wird nach 100 Jahren der Stadtpark gewürdigt und damit über den Anspruch von einst – das von Oberbaudirektor Fritz Schumacher erhobene Postulat des „Volksparks“ für alle – reflektiert. Wenn die Blickwinkel der Beiträge auch sehr individuell erscheinen, – so ergibt sich doch ein Gesamteindruck: Für die hanseatischen Städter war und ist der Stadtpark nicht nur Raum für Freizeit, sondern auch für Lebensinhalte. Es ist ein „Bürger“-Park, wie es ihn nur in wenigen Metropolen auf der Welt gibt, – vergleichbar dem Hyde Park in London, dem Gorkipark in Moskau, den Gärten rund um den Topkapi-Palast in Istanbul oder den Bois de Boulogne in Paris. Beiträge von: Michael Baade, Raoul Beyderov, Rolf von Bockel, Wolf-Ulrich Cropp, Heidi Egbering, Uwe Grapenthien, Gernot Gricksch, Reinhard Großmann, Evelyn Hagen, Dietmar Helle, Matthias Hellermund, Eberhard Höhn, Fasia Jansen, Rainer Kellner, Otto Leunig, Laila Mahfouz, Michaela Mikolai, Jutta Noak, Antje Raabe-Pieper, Inga Sawade, Anton Schiefer, Sylvia Schmudlach, Peter Schütt, Fatma Sellami, Ellen Sell, Margret Silvester, Tatjana Tichá, Sevgi Ünver, Miriam Vagts, Agnes Voigt.
Aktualisiert: 2021-01-09
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Das Recht über sich selbst

Das Recht über sich selbst von Bockel,  Rolf von, Hiller,  Kurt
Die fortgesetzten Diskussionen um den Paragraphen 218, um Sterbehilfe, um Patientenverfügung, um gleichgeschlechtliche Ehen, um einen strafrechtlich relevanten „Sittlichkeitsbegriff“, die unsägliche Geschichte des Paragraphen 175 in der Bundesrepublik u.a.m. zeigen: Kurt Hillers Arbeit "Das Recht über sich selbst" blieb/bleibt Jahrzehnte nach ihrer Erstveröffentlichung (1908) aktuell. In seinen Memoiren schreibt Kurt Hiller (1885-1972) über die Entstehung seiner Arbeit: „Beim Studium des in Deutschland geltenden Strafrechts entdeckte ich plötzlich, daß die Befugnis des Individuums, körperlich über sich selbst zu verfügen und über andere voll Willensfähige mit deren freier und ernstlicher Zustimmung, gar auf ihre flehentlichen Bitten, an allen Ecken und Enden unsres Gesetzbuches verneint und verweigert wird. Das Freiheitsfeindliche, Gedankenlose, Barbarische dieses legalen Zustands erschütterte mich, und ein Zwang überkam mich, ihn mindestens aufzudecken.“ Hiller verfasste darauf die Schrift "Das Recht über sich selbst". Mit einem Auszug, unter dem Titel "Die kriminalistische Bedeutung des Selbstmordes", promovierte er an der „Grossherzoglich Badischen Universität Heidelberg“. Allerdings wurde der überwiegende Teil der Arbeit als Dissertationsschrift nicht zugelassen. Kapitel wie die über die Paragraphen 175 oder 218 waren offensichtlich zu brisant. „Als Kurt Hiller 1908 mit der Schrift Das Recht über sich selbst (.) die literarische Bühne der Juristerei betrat“, schreibt der Bremer Rechtsgelehrte Ruprecht Großmann (1992), „legte er mit einem Schlag das Elend des kaiserlichen Strafrechts bloß. Er rügte die Haltlosigkeit der zugrundeliegenden Geschichts- und Gesellschaftsauffassung und bewies, daß bisher als klassisch angesehene Strafandrohungen entweder aus strafrechtsimmanenten Konsequenzen oder aus übergreifenden kritisch-philosophischen Gründen keine Rechtfertigung hatten“. Schon vor dem Ersten Weltkrieg war die Schrift vergriffen und wurde seitdem oft diskutiert, - aber nie wieder gedruckt. Sie lag lange nur in sehr wenigen Bibliotheken vor. „Der vernünftige Mensch wird nie verkennen, daß die soziale Ordnung ihm verbieten muß, mit seinen willkürlichen Dispositionen schädigend in die Sphären anderer einzugreifen; aber nie wird er es verstehen, warum der Staat ihn dort antaste, wo er niemanden - auch die abdifferenzierten Interessen des Staates nicht! - verletzt.“ Kurt Hiller, 1908
Aktualisiert: 2021-01-09
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Metropole und Region

Metropole und Region von Benz,  Elisabeth, Beutin,  Heidi, Beutin,  Wolfgang, Biegel,  Gerd, Bockel,  Rolf von, Buchholz,  Michael, Hiller,  Kurt, Lütgemeier-Davin,  Reinhold
Der Publizist und Schriftsteller Kurt Hiller (1885-1972) erfuhr mit dem Ersten Weltkrieg seine Politisierung. Da die „Verwalter der Nationen auf das bloße Wort des Geistes“ nicht hörten, müssten die „geistigen Menschen selbst die Verwaltung der Erde in die Hand nehmen“, lautete sein Credo in der 1918/19-Revolution. Regionale Erscheinungen der Revolution und das Berliner Wirken Kurt Hillers standen im Juni 2017 auf einer gemeinsamen Tagung der ‚Kurt Hiller Gesellschaft‘ und des ‚Instituts für Braunschweigische Regionalgeschichte‘ zur Diskussion. Unter diesem Aspekt rückten die Wechselwirkungen von Metropole und Region ins Blickfeld. Auch stand die Frage im Raum: Konnten Intellektuelle wie Kurt Hiller von Berlin Impulse in den Regionen setzen? INHALT: Einleitung der Herausgeber • KURT HILLER UND BERLIN 1918/19: Wolfgang Beutin: Vom kaiserlichen Patriotismus zum Aktivismus und Pazifismus. Hillers Weg im ersten Weltkrieg, in der Novemberrevolution und in der Weimarer Republik • Michael Buchholz: Ehemalige und „Alte Herren“ der „Freien Wissenschaftlichen Vereinigung“ als Akteure in der deutschen Revolution von 1918/19: Otto Landsberg, Paul Hirsch, Oskar Cohn, Karl Liebknecht und Kurt Hiller • AUSSTRAHLUNGEN NACH HAMBURG UND MÜNCHEN 1918/19: Rolf von Bockel: Ein bürgerlich-revolutionäres Erfolgsmodell: Der Hamburger „Werkbund Geistiger Arbeiter“ • Kurt Hiller: Ein Deutsches Herrenhaus • Reinhold Lütgemeier-Davin: „Die Aufgabe der Geistigen“. Zu Hillers „Herrenhaus“-Rede • Heidi Beutin: Die Novemberrevolution, die Weltwirtschaftskrise und die „braune Gegenrevolution“. Ernst Toller (1893-1939), ein Mitstreiter Kurt Hillers, über die Geschichte seiner Zeit • Reinhold Lütgemeier-Davin: Kurt Hiller und Ernst Toller – Brüder im Geiste • AUSSTRAHLUNGEN IN DIE REGION: Gerd Biegel: Braunschweigs Novemberrevolution 1918. Reichsgeschichte und regionale Wirkungskraft • Elisabeth Benz: Fritz Rück: Der wandernde schwäbische Spartakist – von Stuttgart nach Braunschweig • Reinhold Lütgemeier-Davin: Revolution im Saal in nachrevolutionärer Zeit. Kurt Hillers Rede „Linkspazifismus“ in Braunschweig (1920).
Aktualisiert: 2021-09-23
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Kurt Hiller und die Frauen

Kurt Hiller und die Frauen von Beutin,  Heidi, Beutin,  Wolfgang, Bockel,  Rolf von, Großmann,  Ruprecht, Lütgemeier-Davin,  Reinhold, Lützenkirchen,  Harald, Wolfert,  Raimund
Kurt Hiller (1885-1972) und die Frauen – ein ungewöhnliches und gerade deshalb reizvolles Thema einer Tagung der Kurt Hiller Gesellschaft in Bremen 2016. Es untersucht die Beziehungen und Kontakte des assimilierten Juden, bekennenden Agnostikers, homosexuellen Logokraten, Juristen, Schriftstellers, Essayisten, Publizisten, Philosophen, des intellektuellen Außenseiters, radikalen Pazifisten, unabhängigen Sozialisten und Sexualreformers zu seinen Frauenbeziehungen. Beziehungen werden beleuchtet, die in ihrer Art oft gegensätzlicher und widersprüchlicher kaum sein können. Sie reichen von einer engen Mutter-Sohn-Bindung über eine tragisch endende Zweckehe mit einer heterosexuellen Frau, über Sachkameradschaften mit sozialpolitisch oder künstlerisch engagierten, emanzipierten Frauen hin zu erbitterten Feindschaften zu solchen, die Kurt Hiller persönlich oder mit politischen Absichten, nicht selten unredlich, öffentlich angriffen. Diese Beziehungsgeflechte decken damit Aspekte von Freundschaft, Zuneigung, Heroisierung sowie blanker Verachtung auf, ebenso von antifeministischen und sexistischen Verirrungen. In diesem Tagungsband steht nicht der scharfe Analytiker und profunde Essayist Hiller an erster Stelle, sondern der Mensch, der zwischen cholerischen Zornesausbrüchen, Liebenswürdigkeit und Bewunderung für die Schaffenskraft von Frauen wechselt. – Die Analysen stammen aus der Feder von Fachleuten, die mit dem Lebenswerk Kurt Hillers bestens vertraut sind.
Aktualisiert: 2021-01-08
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Demokratische Wege

Demokratische Wege von Asendorf,  Manfred, Bockel,  Rolf von
"Demokratie im Spannungsfeld der Geschichte" lautet das Stichwort, unter dem in diesem Lexikon Biographien deutscher Politiker und Schriftsteller vom 16. Jahrhundert bis 1945 versammelt worden sind. In den 420 Lebensläufen werden die Spannungen und Brüche des demokratischen Gedankens im Laufe von fünf Jahrhunderten sichtbar. Mit einem alphabetischen Verzeichnis der Biographien und einem chronologisches Verzeichnis nach Geburtsjahren der Porträtierten.
Aktualisiert: 2023-04-03
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