Die Ideologie der Menschenrechte und das Ethos des Menschseins

Die Ideologie der Menschenrechte und das Ethos des Menschseins von Brandner,  Rudolf
Die westliche Moderne kennzeichnet bis heute ein langer, widersprüchlicher Prozess um die Statuierung der Menschenrechte. Es waren die schrecklichen Erfahrungen mit den Totalitarismen des letzten Jahrhunderts, die schließlich den Diskurs darüber in eine weitest gefasste, abstrakte »Erklärung« goss. Abgeleitet allein aus seinem elementaren, nackten Menschsein sollte die Würde des Einzelnen durch Rechte mit unbedingtem, universellem Geltungsanspruch garantiert werden. Diese verabsolutierende Sakralisierung der Menschenrechte forcierte zum einen die zunehmende Verdrängung des Politischen durch eine sich universell verstehende Moral in den westlichen Gesellschaften, was – wie sich heute gut sehen lässt – zu einem im tiefer gehenden Konflikt zwischen dem Einzelnen und dem Staat, der Gemeinschaft als ethischem, kulturellem Gebilde, führte. Zum anderen verschärfte sie, nach außen getragen, als eine neue Form imperialistischen Anspruchs den ideologischen Konflikt zwischen den Kulturen. Wobei der Westen, der auf der gleichzeitigen Entwicklung von Wissenschaft und Kapitalismus gründet, sich stets auf sein ausgeprägtes liberales Demokratieverständnis beruft und vor allem globale Ökonomisierung meint. Letztlich zielen beide Ausrichtungen mit der Ideologisierung der Menschenrechte auf ein supranationales Konstrukt als eine Art »Welteinheitsstaat« ab. Der Philosoph Rudolf Brandner hat in einem ersten großen Abschnitt seines souverän vorgetragenen Essays die Widersprüche des Menschenrechtsdiskurses in all ihren geschichtlichen und kulturellen Verästelungen großräumig dargelegt. In einem zweiten Teil geht er stets anschaulich auf die ethischen, rechtlichen und politischen Implikationen ein. Der ethische Gehalt der Menschenrechte wird dabei nie in Frage gestellt – sehr wohl aber wird ihre ideologische Rechtfertigung, die tiefe Einsichten in die geschichtliche Verfasstheit moderner Gesellschaften und ihres Freiheitsverständnisses gewährt, scharf in den Blick genommen.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Martin Wernert : Verfinsterung

Martin Wernert : Verfinsterung von Brandner,  Rudolf, Wernert,  Martin
Der Kunstband „Verfinsterung“ gibt zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über das Schaffen des Malers Martin Wernert der vergangenen 30 Jahre. Mit über 100 Abbildungen wird das in weitgehender Abgeschiedenheit entstandene Werk zum ersten Mal einem breiteren Publikum zugänglich. Dominierendes Thema der, meist großformatigen, Bilder, sind junge Frauen in Interieurs, welche die unmittelbare Umgebung (seit langem die Kartonagenfabrik Birk in Trossingen) des Künstlers widerspiegeln. Die anfangs lichten Darstellungen alltäglichen Lebens wandeln sich im Laufe der Jahre mehr und mehr zu denen nächtlicher Szenerien, rätselhafter Begegnungen der Frauen mit sich selbst und einer altertümlichen Maschinenwelt. In seinem begleitenden Essay „Vom Geschick des Eros in der Moderne“ zeichnet der Freiburger Philosoph Rudolf Brandner die Entwicklung dieser „Welt-Innenraum-Bilder“ nach und stellt sie in den Kontext gegenständlicher Malerei der neueren Kunstgeschichte. Von einer tiefgründigen Analyse der Bildinhalte und Titel dieses zentralen Werkblocks ausgehend, gelangt er über die kleine Gruppe der „Welt-Außenraum-Bilder“ in einer überraschenden Wendung, zum zweiten großen Thema im Werk Martin Wernerts, den Stilleben. Die sorglose Verspieltheit ihrer Inhalte und das Zu-sich-selbst-kommen einer raffinierten Malerei, stehen wie eine Apotheose am Ende dieses langen Ganges durch die ambivalenten Welten menschlicher Existenz. Ergänzt wird der Band durch ein kurzes Statement des Künstlers, in dem er die Zielsetzungen seiner Arbeit umreißt.
Aktualisiert: 2021-09-02
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Universitätsphilosophie

Universitätsphilosophie von Brandner,  Rudolf
Es ist zum zeitgeschichtlichen Paradox geworden, daß die Philosophie innerhalb der maßgeblich durch sie «aufgeklärten» Welt der Moderne auf eine universitäre Marginalexistenz reduziert ist. Warum ist das so – und welche Besinnung muß die Universitätsphilosophie selbst leisten, um sich als Bildungsinstanz des Menschseins zurückzugewinnen?
Aktualisiert: 2020-07-08
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Heidegger. Sein und Wissen

Heidegger. Sein und Wissen von Brandner,  Rudolf
Das Erstaunlichste an Heidegger ist wohl, dass und wie er das Denken selbst umdenkt und verwandelt. Es verhält sich anders zu seinem Gedachten, als wir es unmittelbar an uns selbst finden und aus der Überlieferung der abendländischen Metaphysik gewohnt sind. Dies gelingt ihm nur, indem er das Verhältnis von Sein und Wissen grundsätzlich überdenkt und neu bestimmt. Der Ort dieser Bestimmung ist der Begriff der Aletheia: an ihm verwandelt sich das überlieferte metaphysische Denken zu einem neuen êthos, das, so Heidegger, allein vermag, dem geschichtlichen Entzug menschlichen In-der-Welt-Seins im Zeitalter wissenschaftlich-technologischer Rationalität gegenzuhalten. Eine Auseinandersetzung mit Heideggers Denken wird solange ins Leere gehen, als diese Verwandlung sowenig wie ihre geschichtliche Notwendigkeit nicht eigens auf den Begriff gebracht ist. Die vorstehende „Einführung“ in Heideggers Denken ist dazu unterwegs: sie versucht, das im Begriff der Aletheia neu gedachte Verhältnis von Sein und Wissen auf seine konstitutiven Momente hin auseinanderzulegen.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Was ist und wozu überhaupt – Philosophie?

Was ist und wozu überhaupt – Philosophie? von Brandner,  Rudolf
Es ist längst zu einer fraglosen Selbstverständlichkeit der Gegenwartsphilosophie geworden, im Hinweis auf verschiedene „Ansätze“ des Philosophierens jede Auseinandersetzung um das Philosophieren schon im „Ansatz“ zu ersticken. Und dies paradoxerweise angesichts einer geschichtlich erfahrenen Fragwürdigkeit der Philosophie selbst, die nur noch im gelangweilten Hinweis auf den vereinbarten geschichtlichen Vollzug der Moderne Erwähnung findet. So hat ein jeder seinen Ansatz und ist zufrieden.Die Frage nach der Philosophie, wie Brandner sie stellt, versucht demgegenüber, das im „Ansatz“ verschluckte Potential des Denkens zu reaktivieren und eine Auseinandersetzung um die geschichtliche Situation zugänglich zu machen.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Warum Heidegger keine Ethik geschrieben hat

Warum Heidegger keine Ethik geschrieben hat von Brandner,  Rudolf
Das geschichtliche Bedürfnis nach einer „Ethik“ unterstellt dem, was von der Philosophie heute noch übrig geblieben ist, eine gesellschaftliche Führungsfunktion in der Abwehr der technologischen Aushöhlung des Menschseins und seiner Selbstverständnisse insgesamt. Die Philosophie, ohnehin in „Legitimationsnot“, antwortet beflissen mit der „Rehabilitation der praktischen Philosophie“. Die „Ethik“ wird zum vermittelbaren Marktwert eines Denkens, dem seine raison d"être abhanden gekommen ist, ohne dass seine geschichtliche Grundproblematik, wie sie an erster Stelle von Nietzsche, dann von Heidegger auseinandergesetzt wurde, noch eigens bedacht würde. Damit ist man die Unbequemlichkeit los, sich auf ein geschichtliches „Denken des Denkens“ einlassen zu müssen, das die Lebenswirklichkeit der modernen Welt als das geschichtliche Resultat des Überlieferungszusammenhanges, dem es selbst entstammt, verantwortet und daraus seine Konsequenzen im Hinblick auf ein grundsätzliches „Umdenken des Denkens“ zieht.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Heideggers Begriff der Geschichte und das neuzeitliche Geschichtsdenken

Heideggers Begriff der Geschichte und das neuzeitliche Geschichtsdenken von Brandner,  Rudolf
Zum Phänomen der neuzeitlichen Vergeschichtlichung des Denkens gehört das seiner Entwirklichung, die sich in den Historisierungs- und Ästhetisierungsprozessen der Moderne niederschlägt. Entwirklichung aber verweist auf die subjektzentrierte Modifikation des Naturverhältnisses, der das neuzeitliche Geschichtsdenken allererst entspringt. Deshalb schließt die Frage nach der geschichtlichen Konstitution des Denkens die Frage nach seinem konstitutiven Naturbezug mit ein. Infrage steht das, was heute ist – und mit ihm dieses Fragen selbst. Der Begriff der Geschichte wird damit zum Zentrum der Auseinandersetzung um Möglichkeit und Notwendigkeit philosophischen Denkens in der Moderne, und es ist dieses Zentrum, das es auf seine Momente hin auseinanderzulegen gilt.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Autistische Subjektivität

Autistische Subjektivität von Brandner,  Rudolf
Das Prinzip der «Subjektivität» wird als Begriff der Befreiung von der christlichen Theologie & Metaphysik zur geschichtlichen Grundlage der Neuzeit und fundiert die Ausbildung ihres Weltverhaltens im Rahmen wissenschaftlich-technologischer Rationalität: Sie ist es nun, die es als bestimmte Bildungsform des Erkennens übernehmen soll, den Menschen von der Negativität des Seins – soweit als möglich – zu befreien. An die Stelle des vormaligen monotheistischen Entwurfs der Freiheit als metaphysische Erlösung rückt das Projekt der physischen Entnegativierung allen Seins, das die Moderne in ihre eigene dialektische Erfahrungsgeschichte verstrickt. Es ist diese Dialektik der Freiheit, die es eigens aufzuzeigen und als Grundlage einer geschichtlichen «Erkenntnistheorie» freizulegen gilt, um die Frage nach der Geschichtlichkeit des Erkennens jenseits aller relativistischen und vernunftteleologischen Positionen neu zu eröffnen und der geschichtlichen Selbstbesinnung der Moderne zuzuführen. Wie steht es um die Freiheit der Moderne?
Aktualisiert: 2020-12-09
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Ereignis «Mensch»

Ereignis «Mensch» von Brandner,  Rudolf
Im Rahmen der von Brandner erneuerten philosophischen Grundlagenforschung erschienen im Verlag K & N schon die Untersuchungen zur Grundlegung wesenslogischen (Aristoteles, 1996) und reflexionslogischen (subjektivitätstheoretischen) Seinsverständnisses (Schelling 2002), auf breiter Basis fortgesetzt in den «Untersuchungen zu Grundlegung und Ausbildung menschlichen Weltverhältnisses» (Band I: Was ist Religion?-(2002), Band II: «Aletheia und Moksa» (2004) zu den Grundlegungsparadigmen griechischen und indischen Denkens). Indem sich an dieser geschichtlichen Konstitution menschlichen Weltverhältnisses die Wesensverfassung des Menschseins selbst darstellt, entspringt daraus nun in komplementärer Umkehrung die Aufgabe, diese an sich selbst als Grundlage der geschichtlichen Wirklichkeit des Menschen zu rekonstruieren: Die phänomenologische Rekonstruktion der ontologischen Wesensverfassung des Menschseins ist der nach den kantischen Vernunftkritiken und ihrer transzendentalphilosophischen bzw. dialektischen Fortentwicklung (Fichte, Schelling, Hegel) sowie Heideggers Existenzialontologie und ihren Derivaten unumgänglich erneuerte Versuch, menschliche Wirklichkeit «auf den Begriff zu bringen», um daran die Dimension philosophischen Erkennens wieder neu zu eröffnen. Darin fallen beide ineins - die anthropologische Perspektive auf das Naturwesen «Mensch» und die fundamentalontologische auf das «Sein selbst»: Alles, was der Mensch wesentlich ist, ist er nicht von sich, sondern «von Natur her» (physei). An der Wesensverfassung des Menschen offenbart sich das Wesen des Seins selbst (physis) - ob er dies nun weiß oder nicht. In Ereignis «Mensch» geht es darum, wie sich die «Physis» am Menschen als Offenbarungsgeschehen von Welt ins Werk setzt.
Aktualisiert: 2020-12-09
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