Innerhalb der aktuellen Buchmaterialitätsforschung kommt die Betrachtung der Lektüre oft zu kurz. Dies verkennt die intrikate Verschlingung von Buch und Lektüre in der Entdeckung der Druckschrift um 1800. Charlotte Coch zeigt, wie sich das »absolute Buch« bei Friedrich Schlegel im Zeichen der Arabeske als spezifisches, symmetrisches Lektüreprogramm formiert. Sie verfolgt außerdem die Umcodierung dieses Lektüreprogramms bei Walter Benjamin und Niklas Luhmann: Parallel zu einer Prozessualisierung des Formbegriffs verwandelt sich das absolute Buch von der Arabeske in das Ornament - und wird signalförmig. Damit wird Literatur als Paratext und Theorie als Metatext lesbar.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Innerhalb der aktuellen Buchmaterialitätsforschung kommt die Betrachtung der Lektüre oft zu kurz. Dies verkennt die intrikate Verschlingung von Buch und Lektüre in der Entdeckung der Druckschrift um 1800. Charlotte Coch zeigt, wie sich das »absolute Buch« bei Friedrich Schlegel im Zeichen der Arabeske als spezifisches, symmetrisches Lektüreprogramm formiert. Sie verfolgt außerdem die Umcodierung dieses Lektüreprogramms bei Walter Benjamin und Niklas Luhmann: Parallel zu einer Prozessualisierung des Formbegriffs verwandelt sich das absolute Buch von der Arabeske in das Ornament - und wird signalförmig. Damit wird Literatur als Paratext und Theorie als Metatext lesbar.
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Literatur ist nicht einfach eine Sammlung von Texten - sie ist ein materielles, haptisches und nicht zuletzt visuelles Erlebnis. Der Blick der Lesenden wird gleichermaßen fasziniert und irritiert durch das Aufscheinen des Wortes - nicht als auflösbares Zeichen, sondern als gedrucktes Artefakt. Theoretisch ist dies immer wieder ins Feld geführt worden - etwa in Luhmanns Funktionsbestimmung der Literatur -, im wissenschaftlichen Umgang mit literarischen Texten dominiert jedoch das Lesen. Die Beiträge des Bandes widmen sich einer theoretischen, methodischen und praktischen Symmetrisierung von Lesen und Sehen für die Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts.
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Aktualisiert: 2023-06-16
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Aktualisiert: 2023-06-09
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Literatur ist nicht einfach eine Sammlung von Texten - sie ist ein materielles, haptisches und nicht zuletzt visuelles Erlebnis. Der Blick der Lesenden wird gleichermaßen fasziniert und irritiert durch das Aufscheinen des Wortes - nicht als auflösbares Zeichen, sondern als gedrucktes Artefakt. Theoretisch ist dies immer wieder ins Feld geführt worden - etwa in Luhmanns Funktionsbestimmung der Literatur -, im wissenschaftlichen Umgang mit literarischen Texten dominiert jedoch das Lesen. Die Beiträge des Bandes widmen sich einer theoretischen, methodischen und praktischen Symmetrisierung von Lesen und Sehen für die Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts.
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