Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), der sich selbst einen „practischen Aesthetiker“ nannte, galt seinen Zeitgenossen Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel und Wilhelm von Humboldt als bahnbrechender Kunstkritiker. Seine innovativen Ansätze, mittels exakter Archivstudien zu quellenmäßig fundierten Analysen zu gelangen, fanden bei Fachkollegen wie Waagen, Schorn, Förster und Gaye Anerkennung. Rumohrs Autorität in disziplingeschichtlichen Fragen ist jedoch nur eine Facette seiner Mehrfachbegabung: Er entwarf landeskulturelle Modelle, erarbeitete gastrosophische Konzepte und nahm als Reiseschriftsteller, Novellentheoretiker, Übersetzer und Romancier aktiv am literarischen Leben teil. In dieser kulturgeschichtlichen Perspektive ist sein vielschichtiges Schaffen noch kaum erforscht, nicht zuletzt deswegen, weil mit Ausnahme des öfter aufgelegten Geistes der Kochkunst, der ihn „bei Literaturfreunden und Gourmets unsterblich gemacht“ hat (Wolfgang Koeppen), keine Werkausgabe vorliegt. Eine von Rumohr selbst geplante Ausgabe letzter Hand gelangte nicht zum Druck, und die 1920 von Julius Schlosser betreute Neuedition der Italienischen Forschungen – ein Meilenstein im Emanzipationsprozeß der frühen Kunsthistoriographie – ist den rara zuzurechnen.
Die Nachdruckausgabe macht erstmals das Gesamtwerk zugänglich. Eine Darstellung des Œuvre sowie eine Bio-Bibliographie leiten den ersten Band ein. Darüber hinaus werden die zumeist schwer greifbaren Journalbeiträge, die Rumohr als meinungsbildender Publizist in die Blätter für Literarische Unterhaltung, die Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik, sowie in das Cottasche Kunstblatt und in das Schlegelsche Deutsche Museum einrückte, vollständig dargeboten. Der Nachdruck der Auktionskataloge seiner zerstreuten Kunst- und Büchersammlungen soll ebenfalls dazu beitragen, das breite Spektrum der Interessen des Connoisseurs und Förderers der deutsch-römischen Künstler (u.a. F. Overbeck, F. Nerly, F. Horny) vor Augen zu führen.
***************
Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), who called himself a “practical aesthetician”, was regarded by his contemporaries – among them Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel and Wilhelm von Humboldt – as a pioneering art critic. His innovative approach – to rely on archival records for his aesthetic analysis – was widely acclaimed. Rumohr was also active as a literary writer and a translator, and he is well-known as an outstanding gastronomic writer. This is the first collected edition of his works.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), der sich selbst einen „practischen Aesthetiker“ nannte, galt seinen Zeitgenossen Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel und Wilhelm von Humboldt als bahnbrechender Kunstkritiker. Seine innovativen Ansätze, mittels exakter Archivstudien zu quellenmäßig fundierten Analysen zu gelangen, fanden bei Fachkollegen wie Waagen, Schorn, Förster und Gaye Anerkennung. Rumohrs Autorität in disziplingeschichtlichen Fragen ist jedoch nur eine Facette seiner Mehrfachbegabung: Er entwarf landeskulturelle Modelle, erarbeitete gastrosophische Konzepte und nahm als Reiseschriftsteller, Novellentheoretiker, Übersetzer und Romancier aktiv am literarischen Leben teil. In dieser kulturgeschichtlichen Perspektive ist sein vielschichtiges Schaffen noch kaum erforscht, nicht zuletzt deswegen, weil mit Ausnahme des öfter aufgelegten Geistes der Kochkunst, der ihn „bei Literaturfreunden und Gourmets unsterblich gemacht“ hat (Wolfgang Koeppen), keine Werkausgabe vorliegt. Eine von Rumohr selbst geplante Ausgabe letzter Hand gelangte nicht zum Druck, und die 1920 von Julius Schlosser betreute Neuedition der Italienischen Forschungen – ein Meilenstein im Emanzipationsprozeß der frühen Kunsthistoriographie – ist den rara zuzurechnen.
Die Nachdruckausgabe macht erstmals das Gesamtwerk zugänglich. Eine Darstellung des Œuvre sowie eine Bio-Bibliographie leiten den ersten Band ein. Darüber hinaus werden die zumeist schwer greifbaren Journalbeiträge, die Rumohr als meinungsbildender Publizist in die Blätter für Literarische Unterhaltung, die Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik, sowie in das Cottasche Kunstblatt und in das Schlegelsche Deutsche Museum einrückte, vollständig dargeboten. Der Nachdruck der Auktionskataloge seiner zerstreuten Kunst- und Büchersammlungen soll ebenfalls dazu beitragen, das breite Spektrum der Interessen des Connoisseurs und Förderers der deutsch-römischen Künstler (u.a. F. Overbeck, F. Nerly, F. Horny) vor Augen zu führen.
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Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), who called himself a “practical aesthetician”, was regarded by his contemporaries – among them Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel and Wilhelm von Humboldt – as a pioneering art critic. His innovative approach – to rely on archival records for his aesthetic analysis – was widely acclaimed. Rumohr was also active as a literary writer and a translator, and he is well-known as an outstanding gastronomic writer. This is the first collected edition of his works.
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Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), der sich selbst einen „practischen Aesthetiker“ nannte, galt seinen Zeitgenossen Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel und Wilhelm von Humboldt als bahnbrechender Kunstkritiker. Seine innovativen Ansätze, mittels exakter Archivstudien zu quellenmäßig fundierten Analysen zu gelangen, fanden bei Fachkollegen wie Waagen, Schorn, Förster und Gaye Anerkennung. Rumohrs Autorität in disziplingeschichtlichen Fragen ist jedoch nur eine Facette seiner Mehrfachbegabung: Er entwarf landeskulturelle Modelle, erarbeitete gastrosophische Konzepte und nahm als Reiseschriftsteller, Novellentheoretiker, Übersetzer und Romancier aktiv am literarischen Leben teil. In dieser kulturgeschichtlichen Perspektive ist sein vielschichtiges Schaffen noch kaum erforscht, nicht zuletzt deswegen, weil mit Ausnahme des öfter aufgelegten Geistes der Kochkunst, der ihn „bei Literaturfreunden und Gourmets unsterblich gemacht“ hat (Wolfgang Koeppen), keine Werkausgabe vorliegt. Eine von Rumohr selbst geplante Ausgabe letzter Hand gelangte nicht zum Druck, und die 1920 von Julius Schlosser betreute Neuedition der Italienischen Forschungen – ein Meilenstein im Emanzipationsprozeß der frühen Kunsthistoriographie – ist den rara zuzurechnen.
Die Nachdruckausgabe macht erstmals das Gesamtwerk zugänglich. Eine Darstellung des Œuvre sowie eine Bio-Bibliographie leiten den ersten Band ein. Darüber hinaus werden die zumeist schwer greifbaren Journalbeiträge, die Rumohr als meinungsbildender Publizist in die Blätter für Literarische Unterhaltung, die Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik, sowie in das Cottasche Kunstblatt und in das Schlegelsche Deutsche Museum einrückte, vollständig dargeboten. Der Nachdruck der Auktionskataloge seiner zerstreuten Kunst- und Büchersammlungen soll ebenfalls dazu beitragen, das breite Spektrum der Interessen des Connoisseurs und Förderers der deutsch-römischen Künstler (u.a. F. Overbeck, F. Nerly, F. Horny) vor Augen zu führen.
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Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), who called himself a “practical aesthetician”, was regarded by his contemporaries – among them Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel and Wilhelm von Humboldt – as a pioneering art critic. His innovative approach – to rely on archival records for his aesthetic analysis – was widely acclaimed. Rumohr was also active as a literary writer and a translator, and he is well-known as an outstanding gastronomic writer. This is the first collected edition of his works.
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Carl Friedrich von Rumohrs Schreiben an den Cotta‘schen "Kunstblatt"-Redakteur Ludwig Schorn geben Einblicke in eine publizistische Interessengemeinschaft, die die beiden Briefpartner vor dem Hintergrund eines regen deutsch-italienischen Kulturtransfers verband: Die hier mitgeteilten Briefe (1820-1832) dokumentieren deren gemeinsames Engagement für die Kunstpraxis und -theorie im Zusammenspiel mit den Beiträgen, die Rumohr zeitgleich in Schorns Journal publizierte. Es wird nachgezeichnet, wie tatkräftig er auf das Programm des "Kunstblatts" einwirken konnte, das sich schon in der Aufbauphase zum Fachorgan der Kunstliteratur entwickelte.
Die anhand ergänzender Dokumente abgerundete Brieffolge gewährt auch Einsicht in die Werkstatt eines Connaisseurs, für den Polemik eine konstruktive Triebfeder war, um der »practischen Kunstlehre Gewinn« zu bringen. Dies geht insbesondere aus Rumohrs Konfrontation mit Johann David Passavant und Johann Dominik Fiorillo um die Mittelalterverehrung der Nazarener und die schönheitlichen Normen der Klassizisten hervor.
Ferner spiegelt sich die Anerkennung wider, mit der Schorn seinem impulsgebenden Mitarbeiter als Quellenforscher, Stilkritiker und Vasari-Kenner begegnete, welcher ihm auch bei der Bearbeitung der ersten deutschen Gesamtausgabe der "Vite" (Bd. I, 1832) Beistand leistete. In den "Kunstblatt"-Beiträgen historiographischen Inhalts, die Rumohr weitgehend in seinem Standquartier Florenz verfasste, war es ihm ein zentrales Anliegen, die Thesen zur Erhellung der Frühstufe italienischer Malerei durch ein visuelles Dokumentationsmaterial zu untermauern. Aus diesen Vorstufen erwuchs das Hauptwerk "Italienische Forschungen" (1827-1831): Es sollte jüngeren Fachkollegen, wie Johannes Gaye, Alfred Reumont und Heinrich Wilhelm Schulz, den Weg in die Archive bahnen und wesentlich zur Entfaltung einer urkundlich begründeten Kunstgeschichte beitragen.****************Carl Friedrich von Rumohr’s letters to the editor of Cotta’s Kunstblatt, Ludwig Schorn, offer new insights into the shared journalistic interest which united the two correspondents in the context of an active German-Italian cultural transfer. The letters reproduced here (1820-1832) document their mutual engagement with artistic practice and theory in conjunction with the essays that Rumohr was publishing in Schorn’s journal during the same period. They show how dynamically he influenced the programme of the Kunstblatt, which even in the initial phase of its development was becoming a journal for literature about art.
The correspondence, augmented by other documents, also provides insights into the working practices of a connoisseur for whom the polemical form was a constructive impetus to bring “gain to the practical study of art”. This is particularly evident in Rumohr’s confrontations with Johann David Passavant and Johann Dominik Fiorillo over the Nazarenes’ reverence for the Middle Ages and the Classicists’ standards of beauty.
Also reflected is the recognition that Schorn gave his influential collaborator as an original researcher, stylistic critic and Vasari expert, who also helped him with the preparation of the first complete German edition of Vasari’s Lives (vol. 1, 1832). In his historiographical essays for the Kunstblatt, which he mainly wrote from his lodgings in Florence, one of Rumohr’s chief concerns was to underpin his theses on the elucidation of the early phases of Italian painting with visual documentation. These preliminary studies grew into his major work Italienische Forschungen (1827-1831). This would open the way into the archives for younger colleagues such as Johannes Gaye, Alfred Reumont and Heinrich Wilhelm Schulz, and was a significant contribution to the development of art history studies based on original documents.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Carl Friedrich von Rumohrs Schreiben an den Cotta‘schen "Kunstblatt"-Redakteur Ludwig Schorn geben Einblicke in eine publizistische Interessengemeinschaft, die die beiden Briefpartner vor dem Hintergrund eines regen deutsch-italienischen Kulturtransfers verband: Die hier mitgeteilten Briefe (1820-1832) dokumentieren deren gemeinsames Engagement für die Kunstpraxis und -theorie im Zusammenspiel mit den Beiträgen, die Rumohr zeitgleich in Schorns Journal publizierte. Es wird nachgezeichnet, wie tatkräftig er auf das Programm des "Kunstblatts" einwirken konnte, das sich schon in der Aufbauphase zum Fachorgan der Kunstliteratur entwickelte.
Die anhand ergänzender Dokumente abgerundete Brieffolge gewährt auch Einsicht in die Werkstatt eines Connaisseurs, für den Polemik eine konstruktive Triebfeder war, um der »practischen Kunstlehre Gewinn« zu bringen. Dies geht insbesondere aus Rumohrs Konfrontation mit Johann David Passavant und Johann Dominik Fiorillo um die Mittelalterverehrung der Nazarener und die schönheitlichen Normen der Klassizisten hervor.
Ferner spiegelt sich die Anerkennung wider, mit der Schorn seinem impulsgebenden Mitarbeiter als Quellenforscher, Stilkritiker und Vasari-Kenner begegnete, welcher ihm auch bei der Bearbeitung der ersten deutschen Gesamtausgabe der "Vite" (Bd. I, 1832) Beistand leistete. In den "Kunstblatt"-Beiträgen historiographischen Inhalts, die Rumohr weitgehend in seinem Standquartier Florenz verfasste, war es ihm ein zentrales Anliegen, die Thesen zur Erhellung der Frühstufe italienischer Malerei durch ein visuelles Dokumentationsmaterial zu untermauern. Aus diesen Vorstufen erwuchs das Hauptwerk "Italienische Forschungen" (1827-1831): Es sollte jüngeren Fachkollegen, wie Johannes Gaye, Alfred Reumont und Heinrich Wilhelm Schulz, den Weg in die Archive bahnen und wesentlich zur Entfaltung einer urkundlich begründeten Kunstgeschichte beitragen.****************Carl Friedrich von Rumohr’s letters to the editor of Cotta’s Kunstblatt, Ludwig Schorn, offer new insights into the shared journalistic interest which united the two correspondents in the context of an active German-Italian cultural transfer. The letters reproduced here (1820-1832) document their mutual engagement with artistic practice and theory in conjunction with the essays that Rumohr was publishing in Schorn’s journal during the same period. They show how dynamically he influenced the programme of the Kunstblatt, which even in the initial phase of its development was becoming a journal for literature about art.
The correspondence, augmented by other documents, also provides insights into the working practices of a connoisseur for whom the polemical form was a constructive impetus to bring “gain to the practical study of art”. This is particularly evident in Rumohr’s confrontations with Johann David Passavant and Johann Dominik Fiorillo over the Nazarenes’ reverence for the Middle Ages and the Classicists’ standards of beauty.
Also reflected is the recognition that Schorn gave his influential collaborator as an original researcher, stylistic critic and Vasari expert, who also helped him with the preparation of the first complete German edition of Vasari’s Lives (vol. 1, 1832). In his historiographical essays for the Kunstblatt, which he mainly wrote from his lodgings in Florence, one of Rumohr’s chief concerns was to underpin his theses on the elucidation of the early phases of Italian painting with visual documentation. These preliminary studies grew into his major work Italienische Forschungen (1827-1831). This would open the way into the archives for younger colleagues such as Johannes Gaye, Alfred Reumont and Heinrich Wilhelm Schulz, and was a significant contribution to the development of art history studies based on original documents.
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Carl Friedrich von Rumohrs Schreiben an den Cotta‘schen "Kunstblatt"-Redakteur Ludwig Schorn geben Einblicke in eine publizistische Interessengemeinschaft, die die beiden Briefpartner vor dem Hintergrund eines regen deutsch-italienischen Kulturtransfers verband: Die hier mitgeteilten Briefe (1820-1832) dokumentieren deren gemeinsames Engagement für die Kunstpraxis und -theorie im Zusammenspiel mit den Beiträgen, die Rumohr zeitgleich in Schorns Journal publizierte. Es wird nachgezeichnet, wie tatkräftig er auf das Programm des "Kunstblatts" einwirken konnte, das sich schon in der Aufbauphase zum Fachorgan der Kunstliteratur entwickelte.
Die anhand ergänzender Dokumente abgerundete Brieffolge gewährt auch Einsicht in die Werkstatt eines Connaisseurs, für den Polemik eine konstruktive Triebfeder war, um der »practischen Kunstlehre Gewinn« zu bringen. Dies geht insbesondere aus Rumohrs Konfrontation mit Johann David Passavant und Johann Dominik Fiorillo um die Mittelalterverehrung der Nazarener und die schönheitlichen Normen der Klassizisten hervor.
Ferner spiegelt sich die Anerkennung wider, mit der Schorn seinem impulsgebenden Mitarbeiter als Quellenforscher, Stilkritiker und Vasari-Kenner begegnete, welcher ihm auch bei der Bearbeitung der ersten deutschen Gesamtausgabe der "Vite" (Bd. I, 1832) Beistand leistete. In den "Kunstblatt"-Beiträgen historiographischen Inhalts, die Rumohr weitgehend in seinem Standquartier Florenz verfasste, war es ihm ein zentrales Anliegen, die Thesen zur Erhellung der Frühstufe italienischer Malerei durch ein visuelles Dokumentationsmaterial zu untermauern. Aus diesen Vorstufen erwuchs das Hauptwerk "Italienische Forschungen" (1827-1831): Es sollte jüngeren Fachkollegen, wie Johannes Gaye, Alfred Reumont und Heinrich Wilhelm Schulz, den Weg in die Archive bahnen und wesentlich zur Entfaltung einer urkundlich begründeten Kunstgeschichte beitragen.****************Carl Friedrich von Rumohr’s letters to the editor of Cotta’s Kunstblatt, Ludwig Schorn, offer new insights into the shared journalistic interest which united the two correspondents in the context of an active German-Italian cultural transfer. The letters reproduced here (1820-1832) document their mutual engagement with artistic practice and theory in conjunction with the essays that Rumohr was publishing in Schorn’s journal during the same period. They show how dynamically he influenced the programme of the Kunstblatt, which even in the initial phase of its development was becoming a journal for literature about art.
The correspondence, augmented by other documents, also provides insights into the working practices of a connoisseur for whom the polemical form was a constructive impetus to bring “gain to the practical study of art”. This is particularly evident in Rumohr’s confrontations with Johann David Passavant and Johann Dominik Fiorillo over the Nazarenes’ reverence for the Middle Ages and the Classicists’ standards of beauty.
Also reflected is the recognition that Schorn gave his influential collaborator as an original researcher, stylistic critic and Vasari expert, who also helped him with the preparation of the first complete German edition of Vasari’s Lives (vol. 1, 1832). In his historiographical essays for the Kunstblatt, which he mainly wrote from his lodgings in Florence, one of Rumohr’s chief concerns was to underpin his theses on the elucidation of the early phases of Italian painting with visual documentation. These preliminary studies grew into his major work Italienische Forschungen (1827-1831). This would open the way into the archives for younger colleagues such as Johannes Gaye, Alfred Reumont and Heinrich Wilhelm Schulz, and was a significant contribution to the development of art history studies based on original documents.
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Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), der sich selbst einen „practischen Aesthetiker“ nannte, galt seinen Zeitgenossen Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel und Wilhelm von Humboldt als bahnbrechender Kunstkritiker. Seine innovativen Ansätze, mittels exakter Archivstudien zu quellenmäßig fundierten Analysen zu gelangen, fanden bei Fachkollegen wie Waagen, Schorn, Förster und Gaye Anerkennung. Rumohrs Autorität in disziplingeschichtlichen Fragen ist jedoch nur eine Facette seiner Mehrfachbegabung: Er entwarf landeskulturelle Modelle, erarbeitete gastrosophische Konzepte und nahm als Reiseschriftsteller, Novellentheoretiker, Übersetzer und Romancier aktiv am literarischen Leben teil. In dieser kulturgeschichtlichen Perspektive ist sein vielschichtiges Schaffen noch kaum erforscht, nicht zuletzt deswegen, weil mit Ausnahme des öfter aufgelegten Geistes der Kochkunst, der ihn „bei Literaturfreunden und Gourmets unsterblich gemacht“ hat (Wolfgang Koeppen), keine Werkausgabe vorliegt. Eine von Rumohr selbst geplante Ausgabe letzter Hand gelangte nicht zum Druck, und die 1920 von Julius Schlosser betreute Neuedition der Italienischen Forschungen – ein Meilenstein im Emanzipationsprozeß der frühen Kunsthistoriographie – ist den rara zuzurechnen.
Die Nachdruckausgabe macht erstmals das Gesamtwerk zugänglich. Eine Darstellung des Œuvre sowie eine Bio-Bibliographie leiten den ersten Band ein. Darüber hinaus werden die zumeist schwer greifbaren Journalbeiträge, die Rumohr als meinungsbildender Publizist in die Blätter für Literarische Unterhaltung, die Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik, sowie in das Cottasche Kunstblatt und in das Schlegelsche Deutsche Museum einrückte, vollständig dargeboten. Der Nachdruck der Auktionskataloge seiner zerstreuten Kunst- und Büchersammlungen soll ebenfalls dazu beitragen, das breite Spektrum der Interessen des Connoisseurs und Förderers der deutsch-römischen Künstler (u.a. F. Overbeck, F. Nerly, F. Horny) vor Augen zu führen.
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Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), who called himself a “practical aesthetician”, was regarded by his contemporaries – among them Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel and Wilhelm von Humboldt – as a pioneering art critic. His innovative approach – to rely on archival records for his aesthetic analysis – was widely acclaimed. Rumohr was also active as a literary writer and a translator, and he is well-known as an outstanding gastronomic writer. This is the first collected edition of his works.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), der sich selbst einen „practischen Aesthetiker“ nannte, galt seinen Zeitgenossen Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel und Wilhelm von Humboldt als bahnbrechender Kunstkritiker. Seine innovativen Ansätze, mittels exakter Archivstudien zu quellenmäßig fundierten Analysen zu gelangen, fanden bei Fachkollegen wie Waagen, Schorn, Förster und Gaye Anerkennung. Rumohrs Autorität in disziplingeschichtlichen Fragen ist jedoch nur eine Facette seiner Mehrfachbegabung: Er entwarf landeskulturelle Modelle, erarbeitete gastrosophische Konzepte und nahm als Reiseschriftsteller, Novellentheoretiker, Übersetzer und Romancier aktiv am literarischen Leben teil. In dieser kulturgeschichtlichen Perspektive ist sein vielschichtiges Schaffen noch kaum erforscht, nicht zuletzt deswegen, weil mit Ausnahme des öfter aufgelegten Geistes der Kochkunst, der ihn „bei Literaturfreunden und Gourmets unsterblich gemacht“ hat (Wolfgang Koeppen), keine Werkausgabe vorliegt. Eine von Rumohr selbst geplante Ausgabe letzter Hand gelangte nicht zum Druck, und die 1920 von Julius Schlosser betreute Neuedition der Italienischen Forschungen – ein Meilenstein im Emanzipationsprozeß der frühen Kunsthistoriographie – ist den rara zuzurechnen.
Die Nachdruckausgabe macht erstmals das Gesamtwerk zugänglich. Eine Darstellung des Œuvre sowie eine Bio-Bibliographie leiten den ersten Band ein. Darüber hinaus werden die zumeist schwer greifbaren Journalbeiträge, die Rumohr als meinungsbildender Publizist in die Blätter für Literarische Unterhaltung, die Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik, sowie in das Cottasche Kunstblatt und in das Schlegelsche Deutsche Museum einrückte, vollständig dargeboten. Der Nachdruck der Auktionskataloge seiner zerstreuten Kunst- und Büchersammlungen soll ebenfalls dazu beitragen, das breite Spektrum der Interessen des Connoisseurs und Förderers der deutsch-römischen Künstler (u.a. F. Overbeck, F. Nerly, F. Horny) vor Augen zu führen.
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Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), who called himself a “practical aesthetician”, was regarded by his contemporaries – among them Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel and Wilhelm von Humboldt – as a pioneering art critic. His innovative approach – to rely on archival records for his aesthetic analysis – was widely acclaimed. Rumohr was also active as a literary writer and a translator, and he is well-known as an outstanding gastronomic writer. This is the first collected edition of his works.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), der sich selbst einen „practischen Aesthetiker“ nannte, galt seinen Zeitgenossen Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel und Wilhelm von Humboldt als bahnbrechender Kunstkritiker. Seine innovativen Ansätze, mittels exakter Archivstudien zu quellenmäßig fundierten Analysen zu gelangen, fanden bei Fachkollegen wie Waagen, Schorn, Förster und Gaye Anerkennung. Rumohrs Autorität in disziplingeschichtlichen Fragen ist jedoch nur eine Facette seiner Mehrfachbegabung: Er entwarf landeskulturelle Modelle, erarbeitete gastrosophische Konzepte und nahm als Reiseschriftsteller, Novellentheoretiker, Übersetzer und Romancier aktiv am literarischen Leben teil. In dieser kulturgeschichtlichen Perspektive ist sein vielschichtiges Schaffen noch kaum erforscht, nicht zuletzt deswegen, weil mit Ausnahme des öfter aufgelegten Geistes der Kochkunst, der ihn „bei Literaturfreunden und Gourmets unsterblich gemacht“ hat (Wolfgang Koeppen), keine Werkausgabe vorliegt. Eine von Rumohr selbst geplante Ausgabe letzter Hand gelangte nicht zum Druck, und die 1920 von Julius Schlosser betreute Neuedition der Italienischen Forschungen – ein Meilenstein im Emanzipationsprozeß der frühen Kunsthistoriographie – ist den rara zuzurechnen.
Die Nachdruckausgabe macht erstmals das Gesamtwerk zugänglich. Eine Darstellung des Œuvre sowie eine Bio-Bibliographie leiten den ersten Band ein. Darüber hinaus werden die zumeist schwer greifbaren Journalbeiträge, die Rumohr als meinungsbildender Publizist in die Blätter für Literarische Unterhaltung, die Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik, sowie in das Cottasche Kunstblatt und in das Schlegelsche Deutsche Museum einrückte, vollständig dargeboten. Der Nachdruck der Auktionskataloge seiner zerstreuten Kunst- und Büchersammlungen soll ebenfalls dazu beitragen, das breite Spektrum der Interessen des Connoisseurs und Förderers der deutsch-römischen Künstler (u.a. F. Overbeck, F. Nerly, F. Horny) vor Augen zu führen.
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Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), who called himself a “practical aesthetician”, was regarded by his contemporaries – among them Schelling, Hegel, Friedrich Schlegel and Wilhelm von Humboldt – as a pioneering art critic. His innovative approach – to rely on archival records for his aesthetic analysis – was widely acclaimed. Rumohr was also active as a literary writer and a translator, and he is well-known as an outstanding gastronomic writer. This is the first collected edition of his works.
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Carl Friedrich von Rumohrs Schreiben an den Cotta‘schen "Kunstblatt"-Redakteur Ludwig Schorn geben Einblicke in eine publizistische Interessengemeinschaft, die die beiden Briefpartner vor dem Hintergrund eines regen deutsch-italienischen Kulturtransfers verband: Die hier mitgeteilten Briefe (1820-1832) dokumentieren deren gemeinsames Engagement für die Kunstpraxis und -theorie im Zusammenspiel mit den Beiträgen, die Rumohr zeitgleich in Schorns Journal publizierte. Es wird nachgezeichnet, wie tatkräftig er auf das Programm des "Kunstblatts" einwirken konnte, das sich schon in der Aufbauphase zum Fachorgan der Kunstliteratur entwickelte.
Die anhand ergänzender Dokumente abgerundete Brieffolge gewährt auch Einsicht in die Werkstatt eines Connaisseurs, für den Polemik eine konstruktive Triebfeder war, um der »practischen Kunstlehre Gewinn« zu bringen. Dies geht insbesondere aus Rumohrs Konfrontation mit Johann David Passavant und Johann Dominik Fiorillo um die Mittelalterverehrung der Nazarener und die schönheitlichen Normen der Klassizisten hervor.
Ferner spiegelt sich die Anerkennung wider, mit der Schorn seinem impulsgebenden Mitarbeiter als Quellenforscher, Stilkritiker und Vasari-Kenner begegnete, welcher ihm auch bei der Bearbeitung der ersten deutschen Gesamtausgabe der "Vite" (Bd. I, 1832) Beistand leistete. In den "Kunstblatt"-Beiträgen historiographischen Inhalts, die Rumohr weitgehend in seinem Standquartier Florenz verfasste, war es ihm ein zentrales Anliegen, die Thesen zur Erhellung der Frühstufe italienischer Malerei durch ein visuelles Dokumentationsmaterial zu untermauern. Aus diesen Vorstufen erwuchs das Hauptwerk "Italienische Forschungen" (1827-1831): Es sollte jüngeren Fachkollegen, wie Johannes Gaye, Alfred Reumont und Heinrich Wilhelm Schulz, den Weg in die Archive bahnen und wesentlich zur Entfaltung einer urkundlich begründeten Kunstgeschichte beitragen.****************Carl Friedrich von Rumohr’s letters to the editor of Cotta’s Kunstblatt, Ludwig Schorn, offer new insights into the shared journalistic interest which united the two correspondents in the context of an active German-Italian cultural transfer. The letters reproduced here (1820-1832) document their mutual engagement with artistic practice and theory in conjunction with the essays that Rumohr was publishing in Schorn’s journal during the same period. They show how dynamically he influenced the programme of the Kunstblatt, which even in the initial phase of its development was becoming a journal for literature about art.
The correspondence, augmented by other documents, also provides insights into the working practices of a connoisseur for whom the polemical form was a constructive impetus to bring “gain to the practical study of art”. This is particularly evident in Rumohr’s confrontations with Johann David Passavant and Johann Dominik Fiorillo over the Nazarenes’ reverence for the Middle Ages and the Classicists’ standards of beauty.
Also reflected is the recognition that Schorn gave his influential collaborator as an original researcher, stylistic critic and Vasari expert, who also helped him with the preparation of the first complete German edition of Vasari’s Lives (vol. 1, 1832). In his historiographical essays for the Kunstblatt, which he mainly wrote from his lodgings in Florence, one of Rumohr’s chief concerns was to underpin his theses on the elucidation of the early phases of Italian painting with visual documentation. These preliminary studies grew into his major work Italienische Forschungen (1827-1831). This would open the way into the archives for younger colleagues such as Johannes Gaye, Alfred Reumont and Heinrich Wilhelm Schulz, and was a significant contribution to the development of art history studies based on original documents.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Carl Friedrich von Rumohrs Schreiben an den Cotta‘schen "Kunstblatt"-Redakteur Ludwig Schorn geben Einblicke in eine publizistische Interessengemeinschaft, die die beiden Briefpartner vor dem Hintergrund eines regen deutsch-italienischen Kulturtransfers verband: Die hier mitgeteilten Briefe (1820-1832) dokumentieren deren gemeinsames Engagement für die Kunstpraxis und -theorie im Zusammenspiel mit den Beiträgen, die Rumohr zeitgleich in Schorns Journal publizierte. Es wird nachgezeichnet, wie tatkräftig er auf das Programm des "Kunstblatts" einwirken konnte, das sich schon in der Aufbauphase zum Fachorgan der Kunstliteratur entwickelte.
Die anhand ergänzender Dokumente abgerundete Brieffolge gewährt auch Einsicht in die Werkstatt eines Connaisseurs, für den Polemik eine konstruktive Triebfeder war, um der »practischen Kunstlehre Gewinn« zu bringen. Dies geht insbesondere aus Rumohrs Konfrontation mit Johann David Passavant und Johann Dominik Fiorillo um die Mittelalterverehrung der Nazarener und die schönheitlichen Normen der Klassizisten hervor.
Ferner spiegelt sich die Anerkennung wider, mit der Schorn seinem impulsgebenden Mitarbeiter als Quellenforscher, Stilkritiker und Vasari-Kenner begegnete, welcher ihm auch bei der Bearbeitung der ersten deutschen Gesamtausgabe der "Vite" (Bd. I, 1832) Beistand leistete. In den "Kunstblatt"-Beiträgen historiographischen Inhalts, die Rumohr weitgehend in seinem Standquartier Florenz verfasste, war es ihm ein zentrales Anliegen, die Thesen zur Erhellung der Frühstufe italienischer Malerei durch ein visuelles Dokumentationsmaterial zu untermauern. Aus diesen Vorstufen erwuchs das Hauptwerk "Italienische Forschungen" (1827-1831): Es sollte jüngeren Fachkollegen, wie Johannes Gaye, Alfred Reumont und Heinrich Wilhelm Schulz, den Weg in die Archive bahnen und wesentlich zur Entfaltung einer urkundlich begründeten Kunstgeschichte beitragen.****************Carl Friedrich von Rumohr’s letters to the editor of Cotta’s Kunstblatt, Ludwig Schorn, offer new insights into the shared journalistic interest which united the two correspondents in the context of an active German-Italian cultural transfer. The letters reproduced here (1820-1832) document their mutual engagement with artistic practice and theory in conjunction with the essays that Rumohr was publishing in Schorn’s journal during the same period. They show how dynamically he influenced the programme of the Kunstblatt, which even in the initial phase of its development was becoming a journal for literature about art.
The correspondence, augmented by other documents, also provides insights into the working practices of a connoisseur for whom the polemical form was a constructive impetus to bring “gain to the practical study of art”. This is particularly evident in Rumohr’s confrontations with Johann David Passavant and Johann Dominik Fiorillo over the Nazarenes’ reverence for the Middle Ages and the Classicists’ standards of beauty.
Also reflected is the recognition that Schorn gave his influential collaborator as an original researcher, stylistic critic and Vasari expert, who also helped him with the preparation of the first complete German edition of Vasari’s Lives (vol. 1, 1832). In his historiographical essays for the Kunstblatt, which he mainly wrote from his lodgings in Florence, one of Rumohr’s chief concerns was to underpin his theses on the elucidation of the early phases of Italian painting with visual documentation. These preliminary studies grew into his major work Italienische Forschungen (1827-1831). This would open the way into the archives for younger colleagues such as Johannes Gaye, Alfred Reumont and Heinrich Wilhelm Schulz, and was a significant contribution to the development of art history studies based on original documents.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Carl Friedrich von Rumohrs Schreiben an den Cotta‘schen "Kunstblatt"-Redakteur Ludwig Schorn geben Einblicke in eine publizistische Interessengemeinschaft, die die beiden Briefpartner vor dem Hintergrund eines regen deutsch-italienischen Kulturtransfers verband: Die hier mitgeteilten Briefe (1820-1832) dokumentieren deren gemeinsames Engagement für die Kunstpraxis und -theorie im Zusammenspiel mit den Beiträgen, die Rumohr zeitgleich in Schorns Journal publizierte. Es wird nachgezeichnet, wie tatkräftig er auf das Programm des "Kunstblatts" einwirken konnte, das sich schon in der Aufbauphase zum Fachorgan der Kunstliteratur entwickelte.
Die anhand ergänzender Dokumente abgerundete Brieffolge gewährt auch Einsicht in die Werkstatt eines Connaisseurs, für den Polemik eine konstruktive Triebfeder war, um der »practischen Kunstlehre Gewinn« zu bringen. Dies geht insbesondere aus Rumohrs Konfrontation mit Johann David Passavant und Johann Dominik Fiorillo um die Mittelalterverehrung der Nazarener und die schönheitlichen Normen der Klassizisten hervor.
Ferner spiegelt sich die Anerkennung wider, mit der Schorn seinem impulsgebenden Mitarbeiter als Quellenforscher, Stilkritiker und Vasari-Kenner begegnete, welcher ihm auch bei der Bearbeitung der ersten deutschen Gesamtausgabe der "Vite" (Bd. I, 1832) Beistand leistete. In den "Kunstblatt"-Beiträgen historiographischen Inhalts, die Rumohr weitgehend in seinem Standquartier Florenz verfasste, war es ihm ein zentrales Anliegen, die Thesen zur Erhellung der Frühstufe italienischer Malerei durch ein visuelles Dokumentationsmaterial zu untermauern. Aus diesen Vorstufen erwuchs das Hauptwerk "Italienische Forschungen" (1827-1831): Es sollte jüngeren Fachkollegen, wie Johannes Gaye, Alfred Reumont und Heinrich Wilhelm Schulz, den Weg in die Archive bahnen und wesentlich zur Entfaltung einer urkundlich begründeten Kunstgeschichte beitragen.****************Carl Friedrich von Rumohr’s letters to the editor of Cotta’s Kunstblatt, Ludwig Schorn, offer new insights into the shared journalistic interest which united the two correspondents in the context of an active German-Italian cultural transfer. The letters reproduced here (1820-1832) document their mutual engagement with artistic practice and theory in conjunction with the essays that Rumohr was publishing in Schorn’s journal during the same period. They show how dynamically he influenced the programme of the Kunstblatt, which even in the initial phase of its development was becoming a journal for literature about art.
The correspondence, augmented by other documents, also provides insights into the working practices of a connoisseur for whom the polemical form was a constructive impetus to bring “gain to the practical study of art”. This is particularly evident in Rumohr’s confrontations with Johann David Passavant and Johann Dominik Fiorillo over the Nazarenes’ reverence for the Middle Ages and the Classicists’ standards of beauty.
Also reflected is the recognition that Schorn gave his influential collaborator as an original researcher, stylistic critic and Vasari expert, who also helped him with the preparation of the first complete German edition of Vasari’s Lives (vol. 1, 1832). In his historiographical essays for the Kunstblatt, which he mainly wrote from his lodgings in Florence, one of Rumohr’s chief concerns was to underpin his theses on the elucidation of the early phases of Italian painting with visual documentation. These preliminary studies grew into his major work Italienische Forschungen (1827-1831). This would open the way into the archives for younger colleagues such as Johannes Gaye, Alfred Reumont and Heinrich Wilhelm Schulz, and was a significant contribution to the development of art history studies based on original documents.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Carl Friedrich von Rumohrs Schreiben an den Cotta‘schen "Kunstblatt"-Redakteur Ludwig Schorn geben Einblicke in eine publizistische Interessengemeinschaft, die die beiden Briefpartner vor dem Hintergrund eines regen deutsch-italienischen Kulturtransfers verband: Die hier mitgeteilten Briefe (1820-1832) dokumentieren deren gemeinsames Engagement für die Kunstpraxis und -theorie im Zusammenspiel mit den Beiträgen, die Rumohr zeitgleich in Schorns Journal publizierte. Es wird nachgezeichnet, wie tatkräftig er auf das Programm des "Kunstblatts" einwirken konnte, das sich schon in der Aufbauphase zum Fachorgan der Kunstliteratur entwickelte.
Die anhand ergänzender Dokumente abgerundete Brieffolge gewährt auch Einsicht in die Werkstatt eines Connaisseurs, für den Polemik eine konstruktive Triebfeder war, um der »practischen Kunstlehre Gewinn« zu bringen. Dies geht insbesondere aus Rumohrs Konfrontation mit Johann David Passavant und Johann Dominik Fiorillo um die Mittelalterverehrung der Nazarener und die schönheitlichen Normen der Klassizisten hervor.
Ferner spiegelt sich die Anerkennung wider, mit der Schorn seinem impulsgebenden Mitarbeiter als Quellenforscher, Stilkritiker und Vasari-Kenner begegnete, welcher ihm auch bei der Bearbeitung der ersten deutschen Gesamtausgabe der "Vite" (Bd. I, 1832) Beistand leistete. In den "Kunstblatt"-Beiträgen historiographischen Inhalts, die Rumohr weitgehend in seinem Standquartier Florenz verfasste, war es ihm ein zentrales Anliegen, die Thesen zur Erhellung der Frühstufe italienischer Malerei durch ein visuelles Dokumentationsmaterial zu untermauern. Aus diesen Vorstufen erwuchs das Hauptwerk "Italienische Forschungen" (1827-1831): Es sollte jüngeren Fachkollegen, wie Johannes Gaye, Alfred Reumont und Heinrich Wilhelm Schulz, den Weg in die Archive bahnen und wesentlich zur Entfaltung einer urkundlich begründeten Kunstgeschichte beitragen.****************Carl Friedrich von Rumohr’s letters to the editor of Cotta’s Kunstblatt, Ludwig Schorn, offer new insights into the shared journalistic interest which united the two correspondents in the context of an active German-Italian cultural transfer. The letters reproduced here (1820-1832) document their mutual engagement with artistic practice and theory in conjunction with the essays that Rumohr was publishing in Schorn’s journal during the same period. They show how dynamically he influenced the programme of the Kunstblatt, which even in the initial phase of its development was becoming a journal for literature about art.
The correspondence, augmented by other documents, also provides insights into the working practices of a connoisseur for whom the polemical form was a constructive impetus to bring “gain to the practical study of art”. This is particularly evident in Rumohr’s confrontations with Johann David Passavant and Johann Dominik Fiorillo over the Nazarenes’ reverence for the Middle Ages and the Classicists’ standards of beauty.
Also reflected is the recognition that Schorn gave his influential collaborator as an original researcher, stylistic critic and Vasari expert, who also helped him with the preparation of the first complete German edition of Vasari’s Lives (vol. 1, 1832). In his historiographical essays for the Kunstblatt, which he mainly wrote from his lodgings in Florence, one of Rumohr’s chief concerns was to underpin his theses on the elucidation of the early phases of Italian painting with visual documentation. These preliminary studies grew into his major work Italienische Forschungen (1827-1831). This would open the way into the archives for younger colleagues such as Johannes Gaye, Alfred Reumont and Heinrich Wilhelm Schulz, and was a significant contribution to the development of art history studies based on original documents.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Von Burschenschmäusen und chinesischen Vatermahlzeiten, Forellen- und Pastetengenuss, Muskatellertrauben und Fliedermus: Zum 200-jährigen Buchjubiläum von Carl Friedrich von Rumohrs "Geist der Kochkunst" (1822) erscheint eine Anthologie, in der dieser Klassiker der Gastrosophie durchgehend präsent ist. Enrica Yvonne Dilk vereinigt weithin unbekannte Bilder vom Speisen aus dem facettenreichen Werk des Kunst- und Kulturkenners zu einem unterhaltsamen Lesebuch.
Mit den Erinnerungen von Zeitgenossen, denen Rumohr großzügige Gastfreundschaft erwies, spiegeln die Texte das Ideal einer »wahrhaft diätetischen Kochart«, die auf dem Prinzip der Natürlichkeit und Schmackhaftigkeit der Speisen beruht. Sie geben Einblicke in Rumohrs Werkstatt und beleuchten den kulinarischen Spürsinn, mit dem er gegen Schlemmerei und Surrogate antrat. Thematisch passende Auszüge aus seinem Kochbuch sind den einzelnen Texten nachgestellt. Die Illustrationen stammen von Franz Horny, dem Weimarer Freilichtmaler, der in Italien oft bei Rumohr zu Tisch war. Die leuchtenden Pflanzen- und Früchteaquarelle lassen das horazische Motto durchschimmern, das sein Mentor Rumohr von der Bildkunst auf die Kochkunst übertrug: »Vermische Nützlichkeit mit Anmuth«.
Aktualisiert: 2023-06-19
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Von Burschenschmäusen und chinesischen Vatermahlzeiten, Forellen- und Pastetengenuss, Muskatellertrauben und Fliedermus: Zum 200-jährigen Buchjubiläum von Carl Friedrich von Rumohrs "Geist der Kochkunst" (1822) erscheint eine Anthologie, in der dieser Klassiker der Gastrosophie durchgehend präsent ist. Enrica Yvonne Dilk vereinigt weithin unbekannte Bilder vom Speisen aus dem facettenreichen Werk des Kunst- und Kulturkenners zu einem unterhaltsamen Lesebuch.
Mit den Erinnerungen von Zeitgenossen, denen Rumohr großzügige Gastfreundschaft erwies, spiegeln die Texte das Ideal einer »wahrhaft diätetischen Kochart«, die auf dem Prinzip der Natürlichkeit und Schmackhaftigkeit der Speisen beruht. Sie geben Einblicke in Rumohrs Werkstatt und beleuchten den kulinarischen Spürsinn, mit dem er gegen Schlemmerei und Surrogate antrat. Thematisch passende Auszüge aus seinem Kochbuch sind den einzelnen Texten nachgestellt. Die Illustrationen stammen von Franz Horny, dem Weimarer Freilichtmaler, der in Italien oft bei Rumohr zu Tisch war. Die leuchtenden Pflanzen- und Früchteaquarelle lassen das horazische Motto durchschimmern, das sein Mentor Rumohr von der Bildkunst auf die Kochkunst übertrug: »Vermische Nützlichkeit mit Anmuth«.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Von Burschenschmäusen und chinesischen Vatermahlzeiten, Forellen- und Pastetengenuss, Muskatellertrauben und Fliedermus: Zum 200-jährigen Buchjubiläum von Carl Friedrich von Rumohrs "Geist der Kochkunst" (1822) erscheint eine Anthologie, in der dieser Klassiker der Gastrosophie durchgehend präsent ist. Enrica Yvonne Dilk vereinigt weithin unbekannte Bilder vom Speisen aus dem facettenreichen Werk des Kunst- und Kulturkenners zu einem unterhaltsamen Lesebuch.
Mit den Erinnerungen von Zeitgenossen, denen Rumohr großzügige Gastfreundschaft erwies, spiegeln die Texte das Ideal einer »wahrhaft diätetischen Kochart«, die auf dem Prinzip der Natürlichkeit und Schmackhaftigkeit der Speisen beruht. Sie geben Einblicke in Rumohrs Werkstatt und beleuchten den kulinarischen Spürsinn, mit dem er gegen Schlemmerei und Surrogate antrat. Thematisch passende Auszüge aus seinem Kochbuch sind den einzelnen Texten nachgestellt. Die Illustrationen stammen von Franz Horny, dem Weimarer Freilichtmaler, der in Italien oft bei Rumohr zu Tisch war. Die leuchtenden Pflanzen- und Früchteaquarelle lassen das horazische Motto durchschimmern, das sein Mentor Rumohr von der Bildkunst auf die Kochkunst übertrug: »Vermische Nützlichkeit mit Anmuth«.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Von Burschenschmäusen und chinesischen Vatermahlzeiten, Forellen- und Pastetengenuss, Muskatellertrauben und Fliedermus: Zum 200-jährigen Buchjubiläum von Carl Friedrich von Rumohrs "Geist der Kochkunst" (1822) erscheint eine Anthologie, in der dieser Klassiker der Gastrosophie durchgehend präsent ist. Enrica Yvonne Dilk vereinigt weithin unbekannte Bilder vom Speisen aus dem facettenreichen Werk des Kunst- und Kulturkenners zu einem unterhaltsamen Lesebuch.
Mit den Erinnerungen von Zeitgenossen, denen Rumohr großzügige Gastfreundschaft erwies, spiegeln die Texte das Ideal einer »wahrhaft diätetischen Kochart«, die auf dem Prinzip der Natürlichkeit und Schmackhaftigkeit der Speisen beruht. Sie geben Einblicke in Rumohrs Werkstatt und beleuchten den kulinarischen Spürsinn, mit dem er gegen Schlemmerei und Surrogate antrat. Thematisch passende Auszüge aus seinem Kochbuch sind den einzelnen Texten nachgestellt. Die Illustrationen stammen von Franz Horny, dem Weimarer Freilichtmaler, der in Italien oft bei Rumohr zu Tisch war. Die leuchtenden Pflanzen- und Früchteaquarelle lassen das horazische Motto durchschimmern, das sein Mentor Rumohr von der Bildkunst auf die Kochkunst übertrug: »Vermische Nützlichkeit mit Anmuth«.
Aktualisiert: 2022-12-05
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Carl Friedrich von Rumohrs Schreiben an den Cotta‘schen "Kunstblatt"-Redakteur Ludwig Schorn geben Einblicke in eine publizistische Interessengemeinschaft, die die beiden Briefpartner vor dem Hintergrund eines regen deutsch-italienischen Kulturtransfers verband: Die hier mitgeteilten Briefe (1820-1832) dokumentieren deren gemeinsames Engagement für die Kunstpraxis und -theorie im Zusammenspiel mit den Beiträgen, die Rumohr zeitgleich in Schorns Journal publizierte. Es wird nachgezeichnet, wie tatkräftig er auf das Programm des "Kunstblatts" einwirken konnte, das sich schon in der Aufbauphase zum Fachorgan der Kunstliteratur entwickelte.
Die anhand ergänzender Dokumente abgerundete Brieffolge gewährt auch Einsicht in die Werkstatt eines Connaisseurs, für den Polemik eine konstruktive Triebfeder war, um der »practischen Kunstlehre Gewinn« zu bringen. Dies geht insbesondere aus Rumohrs Konfrontation mit Johann David Passavant und Johann Dominik Fiorillo um die Mittelalterverehrung der Nazarener und die schönheitlichen Normen der Klassizisten hervor.
Ferner spiegelt sich die Anerkennung wider, mit der Schorn seinem impulsgebenden Mitarbeiter als Quellenforscher, Stilkritiker und Vasari-Kenner begegnete, welcher ihm auch bei der Bearbeitung der ersten deutschen Gesamtausgabe der "Vite" (Bd. I, 1832) Beistand leistete. In den "Kunstblatt"-Beiträgen historiographischen Inhalts, die Rumohr weitgehend in seinem Standquartier Florenz verfasste, war es ihm ein zentrales Anliegen, die Thesen zur Erhellung der Frühstufe italienischer Malerei durch ein visuelles Dokumentationsmaterial zu untermauern. Aus diesen Vorstufen erwuchs das Hauptwerk "Italienische Forschungen" (1827-1831): Es sollte jüngeren Fachkollegen, wie Johannes Gaye, Alfred Reumont und Heinrich Wilhelm Schulz, den Weg in die Archive bahnen und wesentlich zur Entfaltung einer urkundlich begründeten Kunstgeschichte beitragen.****************Carl Friedrich von Rumohr’s letters to the editor of Cotta’s Kunstblatt, Ludwig Schorn, offer new insights into the shared journalistic interest which united the two correspondents in the context of an active German-Italian cultural transfer. The letters reproduced here (1820-1832) document their mutual engagement with artistic practice and theory in conjunction with the essays that Rumohr was publishing in Schorn’s journal during the same period. They show how dynamically he influenced the programme of the Kunstblatt, which even in the initial phase of its development was becoming a journal for literature about art.
The correspondence, augmented by other documents, also provides insights into the working practices of a connoisseur for whom the polemical form was a constructive impetus to bring “gain to the practical study of art”. This is particularly evident in Rumohr’s confrontations with Johann David Passavant and Johann Dominik Fiorillo over the Nazarenes’ reverence for the Middle Ages and the Classicists’ standards of beauty.
Also reflected is the recognition that Schorn gave his influential collaborator as an original researcher, stylistic critic and Vasari expert, who also helped him with the preparation of the first complete German edition of Vasari’s Lives (vol. 1, 1832). In his historiographical essays for the Kunstblatt, which he mainly wrote from his lodgings in Florence, one of Rumohr’s chief concerns was to underpin his theses on the elucidation of the early phases of Italian painting with visual documentation. These preliminary studies grew into his major work Italienische Forschungen (1827-1831). This would open the way into the archives for younger colleagues such as Johannes Gaye, Alfred Reumont and Heinrich Wilhelm Schulz, and was a significant contribution to the development of art history studies based on original documents.
Aktualisiert: 2020-07-31
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»Mir fehlt ein junger, thätiger und mit der Literatur bekannter Famulus.« Die Worte des in Berlin zunehmend vereinsamten Ludwig Tieck gelten seinem Lieblingsschüler und engsten Mitarbeiter der späten Dresdner Zeit, Eduard von Bülow (1803–1853). Bülow stand immer im Schatten des »Königs der Romantik« Tieck, wenngleich sein Drang nach schriftstellerischem Ruhm ihn auch zu selbstständiger Leistung anspornte. Er trat durch Übersetzungen und Editionen hervor und veröffentlichte im Cotta-Verlag gesellschaftskritische Novellen. Zwischen 1846 und 1848 hielt er sich in Stuttgart auf, wo er freundschaftlichen Umgang mit Autoren des Cotta-Verlags pflegte und wo im stattlichen Wohnhaus des Hofmalers Franz Seraph Stirnbrand, Alleenstraße 6, Dichter, Künstler und Musiker zu Gast waren.
Aktualisiert: 2019-10-11
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Carl Friedrich von Rumohr (1785-1843), der Autor des Geistes der Kochkunst und der Italienischen Forschungen, war ein Grenzgänger zwischen den Disziplinen. Das hinterlassene Werk spiegelt die Komplexität seiner Leistungen im Bereich der Kunstwissenschaft; zugleich dokumentiert es die Vielfalt der immer neuen intellektuellen Anstöße des Agrarhistorikers und Gastrosophen, des Reiseschriftstellers und Romanciers. Im Mittelpunkt des vorliegenden Aufsatzbandes steht Rumohrs noch kaum erforschte Begegnung mit der Lombardei: Vor dem Hintergrund eines deutsch-italienischen Kulturtransfers werden sein Engagement als Kunstagent für die Berliner Gemäldegalerie und seine agrarökonomischen Studien über das traditionsreiche Bewässerungssystem der mailändischen Ebene nachgezeichnet.
Zwei Aufsätze wiederum vermitteln eine Vorstellung von Rumohrs Wirkungsradius als Förderer der Hamburger Künstlergeneration nach Runge: zum einen wird die Entstehungsgeschichte der von ihm initiierten Briefausgabe des Spätnazareners Erwin Speckter beleuchtet; zum anderen zeigen Friedrich Nerlys Briefe aus Venedig ein lebhaftes Bild der Lagunenstadt und ein Porträt seines Mentors. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit der Frühphase von Rumohrs Beschäftigung mit mittelalterlicher Baukunst. Speziell geht er der Mitarbeit an Friedrich Schlegels Deutschem Museum im Umfeld der architekturästhetischen Konfiguration um 1800 nach.
***
Carl Friedrich von Rumohr (1785-1843), the author of Geist der Kochkunst and Italienische Forschungen worked across many disciplines. His work reflects the complexity of his achievements in the sphere of art history and aesthetics; at the same time it documents the range of his new intellectual impulses as agricultural historian and gastrosoph, travel writer and novelist. The focus of this collection of essays is Rumohr’s as yet little studied encounter with Lombardy: against the background of German-Italian cultural transfer, the author traces his activity as an agent for the Gemäldegalerie in Berlin and his agricultural studies of the traditional irrigation system of the Milanese plain.
Two essays offer an introduction to Rumohr’s influence as a patron of the generation of artists who succeeded Runge in Hamburg: one sheds light on the edition of the letters of the late Nazarene Erwin Speckter which Rumohr sponsored; in the other Friedrich Nerly’s letters from Venice present a lively picture of that city and a portrait of his mentor. A further contribution looks at the early phase of Rumohr’s interest in mediaeval architecture, focussing in particular on his collaboration on Friedrich Schlegel’s Deutsches Museum in the context of architectural and aesthetic configurations around 1800.
Aktualisiert: 2022-11-18
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