Die marktwirtschaftliche Transformation postsozialistischer Volkswirtschaften wird durch zahlreiche Umstände bestimmt. Besondere Bedeutung dürfte dabei der nach dem politischen Zusammenbruch des Sozialismus vorhandenen Wirtschaftsordnung zukommen. Damit muß aber das vom sowjetischen Modell so sehr abweichende System des Selbstverwaltungssozialismus im alten Jugoslawien auch zu anderen Voraussetzungen und Problemen des Transformationsprozesses führen als die ehemaligen Planwirtschaften sowjetischen Typs, auf die sich die Analyse der Transformationsprozesse bisher vor allem konzentriert hat. Hinzu kommt, daß die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens vor andersartigen ökonomischen Ausgangsbedingungen stehen als andere Reformländer Mittel- und Osteuropas. Sie haben nach der Auflösung des jugoslawischen Staatsverbandes eine eigene Volkswirtschaft aufzubauen und - wie im Falle Kroatiens - mit den ökonomischen Folgen der innerjugoslawischen Konflikte fertig zu werden. Damit stellen sich auch für Kroatien Bedingungen marktwirtschaftlicher Transformation, die sich deutlich von jenen anderer postsozialistischer Länder unterscheiden. Ziel der Untersuchung ist es daher, durch Analyse ausgewählter Aspekte des kroatischen Transformationsprozesses - insbesondere der Eigentums- und Wettbewerbsordnung einerseits, der Geld- und Währungsordnung andererseits - zu einem differenzierteren Verständnis nicht nur der aktuellen, sondern auch der grundsätzlichen Probleme der Systemtransformation, ihrer Zusammenhänge und Hintergründe beizutragen.
Dabei zeigt sich, daß es Kroatien seit seiner Lösung von Jugoslawien weitgehend gelungen ist, an die Stelle des alten Systems des Selbstverwaltungssozialismus neue marktwirtschaftliche Spielregeln und Institutionen zu setzen. Allerdings sagt die Einführung formaler Regeln allein noch nichts über deren Anwendung. Vielmehr besteht in Kroatien ein ausgesprochenes Spannungsverhältnis zwischen rechtlicher Normierung und tatsächlichen Abläufen. So ist denn auch nicht zu übersehen, daß Kroatien hinsichtlich der marktwirtschaftlichen Umgestaltung trotz beachtlicher Erfolge hinter den fortgeschrittenen Transformationsländern einzuordnen ist. Dafür sind neben den Problemen der Lösung von Jugoslawien und den Folgen von Krieg und Bürgerkrieg auch die außen- und innenpolitischen Bedingungen verantwortlich zu machen.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die marktwirtschaftliche Transformation postsozialistischer Volkswirtschaften wird durch zahlreiche Umstände bestimmt. Besondere Bedeutung dürfte dabei der nach dem politischen Zusammenbruch des Sozialismus vorhandenen Wirtschaftsordnung zukommen. Damit muß aber das vom sowjetischen Modell so sehr abweichende System des Selbstverwaltungssozialismus im alten Jugoslawien auch zu anderen Voraussetzungen und Problemen des Transformationsprozesses führen als die ehemaligen Planwirtschaften sowjetischen Typs, auf die sich die Analyse der Transformationsprozesse bisher vor allem konzentriert hat. Hinzu kommt, daß die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens vor andersartigen ökonomischen Ausgangsbedingungen stehen als andere Reformländer Mittel- und Osteuropas. Sie haben nach der Auflösung des jugoslawischen Staatsverbandes eine eigene Volkswirtschaft aufzubauen und - wie im Falle Kroatiens - mit den ökonomischen Folgen der innerjugoslawischen Konflikte fertig zu werden. Damit stellen sich auch für Kroatien Bedingungen marktwirtschaftlicher Transformation, die sich deutlich von jenen anderer postsozialistischer Länder unterscheiden. Ziel der Untersuchung ist es daher, durch Analyse ausgewählter Aspekte des kroatischen Transformationsprozesses - insbesondere der Eigentums- und Wettbewerbsordnung einerseits, der Geld- und Währungsordnung andererseits - zu einem differenzierteren Verständnis nicht nur der aktuellen, sondern auch der grundsätzlichen Probleme der Systemtransformation, ihrer Zusammenhänge und Hintergründe beizutragen.
Dabei zeigt sich, daß es Kroatien seit seiner Lösung von Jugoslawien weitgehend gelungen ist, an die Stelle des alten Systems des Selbstverwaltungssozialismus neue marktwirtschaftliche Spielregeln und Institutionen zu setzen. Allerdings sagt die Einführung formaler Regeln allein noch nichts über deren Anwendung. Vielmehr besteht in Kroatien ein ausgesprochenes Spannungsverhältnis zwischen rechtlicher Normierung und tatsächlichen Abläufen. So ist denn auch nicht zu übersehen, daß Kroatien hinsichtlich der marktwirtschaftlichen Umgestaltung trotz beachtlicher Erfolge hinter den fortgeschrittenen Transformationsländern einzuordnen ist. Dafür sind neben den Problemen der Lösung von Jugoslawien und den Folgen von Krieg und Bürgerkrieg auch die außen- und innenpolitischen Bedingungen verantwortlich zu machen.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die marktwirtschaftliche Transformation postsozialistischer Volkswirtschaften wird durch zahlreiche Umstände bestimmt. Besondere Bedeutung dürfte dabei der nach dem politischen Zusammenbruch des Sozialismus vorhandenen Wirtschaftsordnung zukommen. Damit muß aber das vom sowjetischen Modell so sehr abweichende System des Selbstverwaltungssozialismus im alten Jugoslawien auch zu anderen Voraussetzungen und Problemen des Transformationsprozesses führen als die ehemaligen Planwirtschaften sowjetischen Typs, auf die sich die Analyse der Transformationsprozesse bisher vor allem konzentriert hat. Hinzu kommt, daß die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens vor andersartigen ökonomischen Ausgangsbedingungen stehen als andere Reformländer Mittel- und Osteuropas. Sie haben nach der Auflösung des jugoslawischen Staatsverbandes eine eigene Volkswirtschaft aufzubauen und - wie im Falle Kroatiens - mit den ökonomischen Folgen der innerjugoslawischen Konflikte fertig zu werden. Damit stellen sich auch für Kroatien Bedingungen marktwirtschaftlicher Transformation, die sich deutlich von jenen anderer postsozialistischer Länder unterscheiden. Ziel der Untersuchung ist es daher, durch Analyse ausgewählter Aspekte des kroatischen Transformationsprozesses - insbesondere der Eigentums- und Wettbewerbsordnung einerseits, der Geld- und Währungsordnung andererseits - zu einem differenzierteren Verständnis nicht nur der aktuellen, sondern auch der grundsätzlichen Probleme der Systemtransformation, ihrer Zusammenhänge und Hintergründe beizutragen.
Dabei zeigt sich, daß es Kroatien seit seiner Lösung von Jugoslawien weitgehend gelungen ist, an die Stelle des alten Systems des Selbstverwaltungssozialismus neue marktwirtschaftliche Spielregeln und Institutionen zu setzen. Allerdings sagt die Einführung formaler Regeln allein noch nichts über deren Anwendung. Vielmehr besteht in Kroatien ein ausgesprochenes Spannungsverhältnis zwischen rechtlicher Normierung und tatsächlichen Abläufen. So ist denn auch nicht zu übersehen, daß Kroatien hinsichtlich der marktwirtschaftlichen Umgestaltung trotz beachtlicher Erfolge hinter den fortgeschrittenen Transformationsländern einzuordnen ist. Dafür sind neben den Problemen der Lösung von Jugoslawien und den Folgen von Krieg und Bürgerkrieg auch die außen- und innenpolitischen Bedingungen verantwortlich zu machen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Die Wissenschaftsgeschichte erfreut sich wieder großer Beliebtheit. Diesem Interesse trägt dieses Taschenbuch Rechnung. Elf namhafte Autoren skizzieren in zwölf anregend zu lesenden Beiträgen die Hauptrichtungen der ökonomischen Theoriegeschichte. Inhalt: - Die Geschichte der Nationalökonomie als Geschichte ihres Fortschritts (Ernst Helmstädter) - Vorläufer der Nationalökonomie (Francesca Schinzinger) - Merkantilismus, Kameralismus, Physiokratie (Karl-Heinz Schmidt) - Die klassische politische Ökonomie (Bertram Schefold und Kristian Carstensen) - Sozialismus (Peter Dobias) - Sozialismus-Marxismus (Peter Dobias) - Historische Schulen (Heinz Rieter) - Die Wegbereiter der modernen Preis- und Kostentheorie (Jochen Schumann) - Der Keynesianismus (Hans-Joachim Jarchow) - Wohlfahrtsökonomik (Jochen Schumann) - Ordoliberalismus (Joachim Starbatty) - Neoklassik (Manfred Neumann) - Zeittafel großer Nationalökonomen und ihrer Vorläufer - Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaft
Aktualisiert: 2022-07-05
Autor:
Kristian Carstensen,
Peter Dobias,
Ernst Helmstädter,
Otmar Issing,
Hans-Joachim Jarchow,
Manfred Neumann,
Heinz Rieter,
Bertram Schefold,
Francesca Schinzinger,
Karl-Heinz Schmidt,
Jochen Schumann,
Joachim Starbatty
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Die Wissenschaftsgeschichte erfreut sich wieder großer Beliebtheit. Diesem Interesse trägt dieses Taschenbuch Rechnung. Elf namhafte Autoren skizzieren in zwölf anregend zu lesenden Beiträgen die Hauptrichtungen der ökonomischen Theoriegeschichte. Inhalt: - Die Geschichte der Nationalökonomie als Geschichte ihres Fortschritts (Ernst Helmstädter) - Vorläufer der Nationalökonomie (Francesca Schinzinger) - Merkantilismus, Kameralismus, Physiokratie (Karl-Heinz Schmidt) - Die klassische politische Ökonomie (Bertram Schefold und Kristian Carstensen) - Sozialismus (Peter Dobias) - Sozialismus-Marxismus (Peter Dobias) - Historische Schulen (Heinz Rieter) - Die Wegbereiter der modernen Preis- und Kostentheorie (Jochen Schumann) - Der Keynesianismus (Hans-Joachim Jarchow) - Wohlfahrtsökonomik (Jochen Schumann) - Ordoliberalismus (Joachim Starbatty) - Neoklassik (Manfred Neumann) - Zeittafel großer Nationalökonomen und ihrer Vorläufer - Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaft
Aktualisiert: 2023-04-04
Autor:
Kristian Carstensen,
Peter Dobias,
Ernst Helmstädter,
Otmar Issing,
Hans-Joachim Jarchow,
Manfred Neumann,
Heinz Rieter,
Bertram Schefold,
Francesca Schinzinger,
Karl-Heinz Schmidt,
Jochen Schumann,
Joachim Starbatty
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Die marktwirtschaftliche Transformation postsozialistischer Volkswirtschaften wird durch zahlreiche Umstände bestimmt. Besondere Bedeutung dürfte dabei der nach dem politischen Zusammenbruch des Sozialismus vorhandenen Wirtschaftsordnung zukommen. Damit muß aber das vom sowjetischen Modell so sehr abweichende System des Selbstverwaltungssozialismus im alten Jugoslawien auch zu anderen Voraussetzungen und Problemen des Transformationsprozesses führen als die ehemaligen Planwirtschaften sowjetischen Typs, auf die sich die Analyse der Transformationsprozesse bisher vor allem konzentriert hat. Hinzu kommt, daß die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens vor andersartigen ökonomischen Ausgangsbedingungen stehen als andere Reformländer Mittel- und Osteuropas. Sie haben nach der Auflösung des jugoslawischen Staatsverbandes eine eigene Volkswirtschaft aufzubauen und - wie im Falle Kroatiens - mit den ökonomischen Folgen der innerjugoslawischen Konflikte fertig zu werden. Damit stellen sich auch für Kroatien Bedingungen marktwirtschaftlicher Transformation, die sich deutlich von jenen anderer postsozialistischer Länder unterscheiden. Ziel der Untersuchung ist es daher, durch Analyse ausgewählter Aspekte des kroatischen Transformationsprozesses - insbesondere der Eigentums- und Wettbewerbsordnung einerseits, der Geld- und Währungsordnung andererseits - zu einem differenzierteren Verständnis nicht nur der aktuellen, sondern auch der grundsätzlichen Probleme der Systemtransformation, ihrer Zusammenhänge und Hintergründe beizutragen.
Dabei zeigt sich, daß es Kroatien seit seiner Lösung von Jugoslawien weitgehend gelungen ist, an die Stelle des alten Systems des Selbstverwaltungssozialismus neue marktwirtschaftliche Spielregeln und Institutionen zu setzen. Allerdings sagt die Einführung formaler Regeln allein noch nichts über deren Anwendung. Vielmehr besteht in Kroatien ein ausgesprochenes Spannungsverhältnis zwischen rechtlicher Normierung und tatsächlichen Abläufen. So ist denn auch nicht zu übersehen, daß Kroatien hinsichtlich der marktwirtschaftlichen Umgestaltung trotz beachtlicher Erfolge hinter den fortgeschrittenen Transformationsländern einzuordnen ist. Dafür sind neben den Problemen der Lösung von Jugoslawien und den Folgen von Krieg und Bürgerkrieg auch die außen- und innenpolitischen Bedingungen verantwortlich zu machen.
Aktualisiert: 2023-04-15
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