USA in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts: die Army der Nordstaaten hat den Bürgerkrieg gewonnen. Jetzt schickt das Kriegsministerium in Washington bevorzugt junge Offiziere in den Westen, um das ‚Indianerproblem‘ zu lösen. Mit von der Partie sind die Ehefrauen. Aus gutem Hause, gebildet und verwöhnt, folgen sie ihren Männern zu den einsamen Außenposten in Arizona, Colorado oder Texas.
Als die 19 jährige Fanny Boyd ihrem Ehemann, dem Kavallerieoffizier Orsemus Boyd in den Westen folgt, weiß sie noch nicht, was für ein hartes Leben sie dort erwartet. Schon die Reise nach Nevada wird daher zum strapaziösen Abenteuer. Endlich angekommen mitten in der trostlosen Prärie wird ihr klar, dass sie für die nächsten Monate in einem Armeezelt leben und sich vorwiegend von der üblichen Soldatenkost ernähren wird: Bohnen mit Speck. Wie jedes Army Girl muss sie schnell lernen, sich mit den Umständen zu arrangieren, seien es trostlose Behausungen voller Ungeziefer, endlose Trecks durch die Wüste oder die ständige Bedrohung durch feindliche Indianer.
Anfangs ist Martha Summerhayes entsetzt über die rauen Sitten im Wilden Westen. Gleich bei ihrer Ankunft macht sie die Bekanntschaft mit dem unbequemsten Gefährt, das die Armee zu bieten hat: dem Ambulanzwagen. Mit ihm wird sie noch viele Meilen dahinrumpeln, von einem Stützpunkt zum nächsten. Obwohl in einem puritanischen Umfeld aufgewachsen, lernt Martha überraschend schnell die weitaus laxeren Moralvorstellungen in Arizona zu tolerieren.
Frances Roe findet in Ehemann Fayette den perfekten Drillsergeant. Schon nach kurzem behauptet sie stolz von sich, Reiten und Schießen zu können wie ein Soldat. Ansonsten gibt es vieles was sie an Colorado hasst: übelriechende Wilde, schwarze Kavalleriesoldaten, andere Offiziersfrauen. Frust und Ärger schreibt sie sich in Briefen von der Seele.
Aktualisiert: 2021-04-15
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Wie kam eine viktorianische Lady ausgerechnet auf die verrückte Idee, ins Grab des weißen Mannes zu reisen, zeigte sich doch schon die Karte von Westafrika in Rabenschwarz, von Sierra Leone bis über den Kongo hinaus. Eine deutliche Warnung, um die sich Mary Kingsley jedoch wenig scherte. Mit ihren 30 Jahren galt die Viktorianerin als „alte Jungfer“, von der man keinesfalls erwartet hätte, dass sie ihren Seesack packt, einen alten Kohlendampfer besteigt und in der Gesellschaft trinkfester Händler alleine nach Westafrika fährt. Was sie auf ihren abenteuerlichen Reisen (1893 bis 95) an der Küste, in den krokodilreichen Flüssen und Mangrovensümpfen, in den Dörfern der kannibalischen Fang oder hoch oben auf dem Kamerunberg erlebte, hielt sie in Briefen, Buschjournalen und Tagebüchern fest. Ihre erste Begegnung mit Eingeborenen fand Miss Kingley allerdings erschreckend. Als in Tabu plötzlich eine Horde tätowierter schwarzer Männer an Bord erschien, flüchtete sie in ihre Kabine, wo bereits ein paar spärliche bekleidete Gentlemen ihre Koffer durchwühlten, ihre Käfersammlung begutachteten und die Funktion ihrer Zahnbürste erkundeten. Die gefährlichen „Wilden“ entpuppten sich jedoch als freundliche Kru, denen Mary Kingsley in Westafrika öfter begegnete als einem Krokodil, Elefanten oder einem Nilpferd.
Um ihre magere Reisekasse aufzubessern, marschierte sie mit einer Warenkiste voll Tabak, Schnaps und allerlei Krimskrams durch den Urwald. Als Buschhändlerin saß sie als Ehrengast am abendlichen Feuer, palaverte mit den Häuptlingen, entlockte dem Hexendoktor ein paar Fetischgeheimnisse und feilschte geschickt um den besten Preis für Rohgummikugeln und Elfenbein. Gefährliche Situationen, bei denen ein Haudegen wie Stanley wohl um sich geschossen hätte, löste Mary Kingsley mit „stundenlangem Palaver und etwas Tabak“. Trotz ihrer Begeisterung für Westafrika, fragte sich die Lady gelegentlich selbst: „Was mache ich kapitaler Esel eigentlich in diesem Land“?
Aktualisiert: 2020-07-01
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Wie kam eine viktorianische Lady ausgerechnet auf die verrückte Idee, ins Grab des weißen Mannes zu reisen, zeigte sich doch schon die Karte von Westafrika in Rabenschwarz, von Sierra Leone bis über den Kongo hinaus. Eine deutliche Warnung, um die sich Mary Kingsley jedoch wenig scherte. Mit ihren 30 Jahren galt die Viktorianerin als „alte Jungfer“, von der man keinesfalls erwartet hätte, dass sie ihren Seesack packt, einen alten Kohlendampfer besteigt und in der Gesellschaft trinkfester Händler alleine nach Westafrika fährt. Was sie auf ihren abenteuerlichen Reisen (1893 bis 95) an der Küste, in den krokodilreichen Flüssen und Mangrovensümpfen, in den Dörfern der kannibalischen Fang oder hoch oben auf dem Kamerunberg erlebte, hielt sie in Briefen, Buschjournalen und Tagebüchern fest. Ihre erste Begegnung mit Eingeborenen fand Miss Kingley allerdings erschreckend. Als in Tabu plötzlich eine Horde tätowierter schwarzer Männer an Bord erschien, flüchtete sie in ihre Kabine, wo bereits ein paar spärliche bekleidete Gentlemen ihre Koffer durchwühlten, ihre Käfersammlung begutachteten und die Funktion ihrer Zahnbürste erkundeten. Die gefährlichen „Wilden“ entpuppten sich jedoch als freundliche Kru, denen Mary Kingsley in Westafrika öfter begegnete als einem Krokodil, Elefanten oder einem Nilpferd.
Um ihre magere Reisekasse aufzubessern, marschierte sie mit einer Warenkiste voll Tabak, Schnaps und allerlei Krimskrams durch den Urwald. Als Buschhändlerin saß sie als Ehrengast am abendlichen Feuer, palaverte mit den Häuptlingen, entlockte dem Hexendoktor ein paar Fetischgeheimnisse und feilschte geschickt um den besten Preis für Rohgummikugeln und Elfenbein. Gefährliche Situationen, bei denen ein Haudegen wie Stanley wohl um sich geschossen hätte, löste Mary Kingsley mit „stundenlangem Palaver und etwas Tabak“. Trotz ihrer Begeisterung für Westafrika, fragte sich die Lady gelegentlich selbst: „Was mache ich kapitaler Esel eigentlich in diesem Land“?
Aktualisiert: 2020-02-15
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