Postkartenbuch James Ensor

Postkartenbuch James Ensor von Ensor,  James
Der Maler James Ensor (1860–1949) gilt als wichtigster Vertreter des belgischen Symbolismus. In den 1920er-Jahren wurden ihm mehrere Ausstellungen gewidmet, u. a. in Deutschland und in Paris. Ein besonderes Merkmal seiner Werke sind die fantastischen Masken, vitalen Skelette und sonderbaren Wesen, die seine Landschaften, Stillleben oder burlesken Szenen bevölkern. Bekannt ist er heute daher als »Maler der Masken«. Die 20 Motive in diesem Postkartenbuch stammen aus dem Zeitraum zwischen 1888 und 1939 und spiegeln die Vielfalt seines künstlerischen Schaffens wider.
Aktualisiert: 2021-04-27
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James Ensor

James Ensor von Augustin,  Roland, Ensor,  James, Grewenig,  Meinrad Maria, Werner,  Anne-Marie
Ausstellungskatalog zur Ausstellung "James Ensor Sterben für die Unsterblichkeit. Meisterwerke der Grafik" im Saarlandmuseum Saarbrücken vom 16.12.2011 - 15.4.2012.Der belgische Künstler James Ensor (1860–1949) zählt zu den großen Vorläufern der Moderne. Seine radikale Modernität ist aber nicht die Folge eines neu geschaffenen formalen Stils. Vielmehr zeichnen sich seine Arbeiten durch Themen aus, die auch heute noch verwundern und schockieren können. Seine Bilder maskierter Menschenmassen, die sich dem Betrachter entgegen drängen, sind angefüllt mit ebenso kritischen wie spöttischen Kommentaren zu seiner sozialen und kulturellen Umgebung.Sie bringen seinen schwarzen Humor zum Ausdruck und gleichzeitig verbinden sie seine Gegenwart mit einer künstlerischen Tradition, die gut und gerne zwei- bis dreihundert Jahre zurückreicht. So findet man künstlerische Bezüge zu Rembrandt wie auch zu Hieronymus Bosch und Pieter Brueghel dem Älteren. Sie werden einerseits sichtbar in den ungeschönten Darstellungen niederer Volkstypen und andererseits in Visionen kaum denkbarer Höllen. Der Tod ist ein steter Besucher seiner Bilder, man möchte fast sagen ein guter Freund des Künstlers. So ist er als Sensenmann, Mordopfer oder Skelett – mit oder ohne Zylinder – in zahlreichen Motiven präsent. Mindestens ebenso oft begegnet dem Betrachter Christus als lichtumgebene Erlöserfigur. „Sterben für die Unsterblichkeit“ – der Untertitel der Ausstellung – ist deshalb als ein Schlüssel zur Kunst Ensors zu verstehen.Die Ausstellung zeigt Radierungen, Lithografien und eine eigenhändige Zeichnung, 52 Meisterwerke, die zum Teil schon in den 1920er Jahren für die Sammlungen des ehemaligen Staatlichen Museums in Saarbrücken erworben wurden.Das Werk von James Ensor beeinflusste viele berühmte Künstler der Moderne. Dazu zählt Emil Nolde ebenso wie Wassily Kandinsky. Auch der Surrealismus wäre ohne James Ensors fantastische Bilderwelt nicht denkbar gewesen.
Aktualisiert: 2020-06-26
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Oostender Stundenbuch

Oostender Stundenbuch von Ensor,  James, Gerresheim,  Bert, Roemer,  Werner, Tricot,  Xavier
Im Dialog mit James Ensor Seit vielen Jahren reist Bert Gerresheim in unregelmäßigen Abständen nach Ostende an die Kanalküste, um dort im Hotel ‚Rubens‘ am Visserskaai abzusteigen und tagsüber bei sonnigem als auch windigem Wetter in der Stadt oder am Meer zu sein. Was ihn immer wieder dorthin zieht, zeigen die Frottage-Zeichnungen des „Oostender Stundenbuches“. Immer dann, wenn Gerresheim durch größere Aufträge lange und intensiv von Arbeiten im plastischen Medium in Anspruch genommen war, bemüht er sich anschließend, seine spezifisch graphischen Fähigkeiten zu reaktivieren. Denn die Zeichnung erlaubt ihm, Distanz zu der repräsentativen Größe und dem dramatischen Ernst seiner bildhauerischen Werke zu nehmen. Wie zur körperlichen und seelischen Entspannung widmet er sich dann dem unprätentiösen, ludischen Arbeiten in seinen Zeichnungen, die auch das kleinere Format erlauben. Im Grunde sind es banale Bildgegenstände in den Blättern, die man anderenorts auch antreffen könnte, wäre da nicht eine eigenartige magische Atmosphäre in den Darstellungen, die auf den genius loci eines James Ensor zurückzuführen ist, der 1860 in Ostende geboren wurde, als Malergenie die längste Zeit seines Lebens dort verbracht hat und mit dem den Düsseldorfer eine langjährige Seelenverwandtschaft verbindet. Was Gerresheim an Ensor fasziniert, ist zunächst einmal eine tiefe Beziehung zum Phantastischen, die zweifellos ein Erbe der flämischen Tradition von Hieronymus Bosch bis Pieter Brueghel ist. Beide lassen ihrer Vorstellungskraft freien Lauf. Neben dem konkret Sichtbaren steht bei ihnen das bloß Vorgestellte, Erinnerte, Geträumte. In der barocken Realität, in der sie leben, werden der eine wie der andere durch bizarre Gegenstände erregt: Muscheln, Marionetten, Vasen und Schüsseln, Teppich- und Tapetenmuster, die den Keim der Phantasie bereits in sich tragen. Wellenförmige Linien entstehen, die durch ihre Assoziationen neue Motive schaffen und in ihrem imaginären Charakter dem Symbolisten Ensor wie dem Surrealisten Gerresheim nahestehen. So greift Gerresheim ganz selbstverständlich gewisse Motive und deren Stilmittel von Ensor auf. Dessen Anschauung kann ihm gerade so gut wie der eigene Stil zur unmittelbaren Erfahrung werden. Er schlüpft in die Gewänder Ensors und spricht doch mit eigener Stimme. Denn er durchschaut dessen Vorlagen, entrümpelt sie vom Zeitgeschmack und allen Accessoires, um die eigene Komplexität in den Bruchstücken zu erfassen. Gerresheim tritt in der Rolle Ensors auf, um sein Ureigenstes durch die Rekonstruktion verborgener Muster zu manifestieren. Er erfüllt den Vorgänger mit Leben, indem er dessen Herkunft rekapituliert. So entsteht ein Dialog mit ihm und seiner Geschichte. Von daher versteht sich der 1969 von Gerresheim erfolgte Ausspruch: „Die moderne Kunst beginnt in der Vlaanderenstraat.“ – Ensors Adresse. Vom obersten Eckfenster dieser Adresse besitzt der Künstler im übrigen einen alten Fensterrahmen, den er wie eine ehrwürdige Reliquiehütet, da von diesem Fenster der Wegbereiter der Moderne sein Leben lang die Welt betrachtet hat. (Auszug aus dem „Vorwort“ von Werner Roemer)
Aktualisiert: 2019-10-01
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