Faszinierende Gestalten der Religionsgeschichte

Faszinierende Gestalten der Religionsgeschichte von Fischer,  Eva M
War Baal wirklich der Inbegriff von Hurerei und Götzendienst – und hatte nicht auch Jahwe eine Frau an seiner Seite? Wie kommt es, dass ein Schüler und Anhänger Jesu von Nazaret, von dem man nur eines sicher weiß, nämlich dass er nach Ostern nicht am Christusglauben festhielt, im Laufe der Geschichte mehr und mehr verteufelt wurde und schließlich zum Feindbild und Synonym für ein ganzes Volk, das nunmehr zum Sündenbock 'abgestempelt' für die Ausrede von Pogromen und eines Genozids herhalten musste? Warum ist der Name Judas als Schrecksymbol für den Verrat schlechthin noch heute so brauchbar für politische Denunzierungen? Weshalb darf (und will) ihn noch heute niemand als Taufpatron auswählen? Wie konnte die Großmutter Jesu, von der man aus historischer Sicht absolut nichts weiß, im Hochmittelalter trotzdem zu einer der meistverehrtesten Heiligen aufsteigen, so dass sogar Martin Luther in seinem 'Gewittererlebnis' das Gelübde abgelegt haben soll: 'Heilige Anna hilf, ich will Mönch werden!', während er später die populären Selbdrittbeldnisse scharf bekämpfte? Warum konnte Siddharta Gautama, obwohl er sich erklärtermaßen als Philosoph und Lehrer logischer Gesetzmäßigkeiten verstand und daher Kultübungen scharf kritisierte, bald nach seinem Tod als Buddha zum Ansatzpunkt für Legendenbildung, Opferpraktiken und Reliquienverehrung avancieren? Auch Konfuzius, der sich selbst keineswegs als weise oder gar verehrungswürdig betrachtete, wurde posthum durch den chinesischen Kaiser zum Heiligen stilisiert. Welche Beweggründe mochte er wohl haben? Wie kommt es, dass auch der streng monotheistisch ausgerichtete Islam in der Volksfrömmigkeit Heilsgestalten zulässt, sogar böse, schädliche, dämonenartige Wesen verehren lässt? Entspringen nicht beides, Ehrfurcht und Furcht, Faszination und Tabu, Heiligkeit und Fluch, derselben Quelle, dem (so gerne verdrängten) Gedanken an den (eigenen) Tod? Eva Maria Fischer nähert sich diesen schillernden Fragestellungen ohne Sensationslust, dafür mit sicherem Gespür für die Anwendung rezeptionsästhetischer, exegetischer und religionswissenschaftlicher Ansätze. Seit mehr als einem Jahrhundert ermöglichen zahlreiche Funde aus der altvorderorientalischen Umwelt Israels unmittelbare Rückschlüsse auf den Lebensalltag, auf kulturelle Errungenschaften und religiöse Vorstellungen der dort ansässig gewesenen Völker. Altorientalistik und Archäologie bemühen sich seitdem teilweise sehr erfolgreich um die Klärung der vielschichtigen Wechselbeziehungen im sogenannten 'fruchtbaren Halbmond' und darüber hinaus, namentlich in Ägypten, Mesopotamien, Syrien, Kleinasien, Palästina und im Libanon, wobei sich in dieser regen Diskussion Fragen nach der adäquaten Einschätzung und objektiven Gewichtung der verschiedenartigen Beziehungen, Parallelen und Vergleichsmöglichkeiten auftun. Für besonders bedeutsam erwies sich in diesem Zusammenhang die Entdeckung und Ausgrabung der altsyrischen Hafenstadt Ugarit, eine mehrsprachig ausgerichtete, internationale Metropole mit weitreichenden Handelsbeziehungen, fruchtbarem kulturellen Austausch und reichem geistigen Leben sowie einer langen, wechselvollen Geschichte. Als eine Art Pufferzone ermöglichte sie eine Vermittlung zwischen den ägäischen Inseln Zypern und Kreta im Westen, Ägypten im Süden sowie Kleinasien und dem Zweistromland im Norden und Nordosten. Die Erforschung dieses längst vergessenen Zentrums war dem Zufall zu verdanken, dass ein einheimischer Landwirt im März 1929 bei der Feldarbeit nahe der Bucht Minet el-Beida, dem antikenleukos limen (was beides 'weißer Hafen“) bedeutet auf eine unterirdische Grabanlage stieß. Der für dieses Gebiet zuständige französische Gouverneur Schoeffler informierte den Direktor der Französischen Archäologischen Kommission in Beirut, Charles Virolleaud, und noch im selben Monat wurde von Institut de France die erste Expedition unter der Leitung des Gelehrten Schaeffer entsandt, die auf Anhieb zur Entdeckung der Stadtanlage Ugarits auf dem Tell (Mau 2 L? Vgl. Tel Aviv!) Ras Schamra (dem Ruinenhügel 'Fenchel-Kap') führte. Schon Anfang Juni konnten die ersten spektakulären Funde dem Musée du (L’ouvre!) in Paris übergeben werden. Seitdem fanden dort rund 50 erfolgreiche Grabungskampagnen statt, wobei die Suche noch lange nicht abgeschlossen zu sein scheint.
Aktualisiert: 2019-01-03
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Die Suche nach Sinn und Geborgenheit in der „Postmoderne“ – Drei dialektische Annäherungen

Die Suche nach Sinn und Geborgenheit in der „Postmoderne“ – Drei dialektische Annäherungen von Fischer,  Eva M
Kroetz’ Absicht in seiner frühen Schaffensphase war, diesen Teufelskreis aufzudecken, was jedoch oftmals von Rezipienten missverstanden wurde. Man sprach von „. auffällig >stigmatisierte[n]“ Außenseiter[n], die allenfalls als Vertreter von Randgruppen der Gesellschaft repräsentativen Charakter beanspruchen können. und von „sozial beschädigte[n] Randexistenzen unserer Gesellschaft, die sich in extremen Situationen befinden.“, womit einige Kritiker dem Stück Allgemeingültigkeit absprechen wollten. Man muss jedoch dagegenhalten, dass in der Realität die Grenzen zwischen einem sicheren Stand im Leben und dem Status des Herumgestoßenen sehr fließend sind: Ein wichtiger Faktor für Sepps schwierige Situation ist sein fortgeschrittenes Alter (S. 13, I.4.; S. 29, III.1.), wegen Beppis unehelichem Kind müssen die Stallers die Brandmarkung der Dorfgemeinschaft fürchten (S. 28–29, III.1.; S. 38, I.2.). Der Autor setzte sich in seinem Aufsatz „Meine Männersache“ mit dem oben angesprochenen Vorwurf ausführlich auseinander. Mit folgendem Kommentar Kroetz’ soll diese Untersuchung schließen: „. Wie viele Menschen gibt es, die Heimarbeit machen. Wie viele Leibesfrüchte werden in der Bundesrepublik tagtäglich von Pfuschern, von Engelmachern abgetrieben. Vielleicht eine Million? Und kann man bei einem Volk von 60 Millionen guten Gewissens sagen: Na ja, eine Million, vielleicht auch ein bissel mehr, das ist halt der Preis des Wohlstands, das ist halt der menschliche Müll, die müssen halt draufgehen – Schicksal! Man kann es nicht sagen. Wenn man unsere 60 Millionen genau unter die Lupe nimmt, dann zerfallen sie zuletzt alle in Randerscheinungen. Die fette Mitte gibt es nicht, sie existiert nur in den Köpfen einiger denkfauler Politiker. Es gibt kein Volk. Es gibt den gewollten oder gezwungenen Zusammenschluss vieler Minderheiten zu einer Masse, die maßlos verschieden ist. Gemeinsam ist allen meinen Figuren die Unfähigkeit, sich genau auszudrücken. Minderheiten? Im Gegenteil: Wer stottert nicht, wenn er vom Chef zurechtgewiesen wird, wer verliert nicht die Sprache, wenn ihm sein privates Liebstes genommen, wenn es ihm zurückgegeben wird?. Wer, wenn er zur Rede gestellt wird, vom Nachbar, von der eigenen Frau, vom Polizisten, vom Vertreter, kann kurz und schlüssig das sagen, was zu sagen er am nächsten Tag genau wüsste?. Was ist denn, wenn ein heutiger junger Mann in der Lage Romeos einem Mädchen wie Julia ein Liebesangebot macht? Er wird nicht wie Romeo einen seitenlangen, großartigen Monolog halten, sondern höchstens ein paar verstümmelte Sätze – sozusagen aus der Hosentasche – fummeln. Woher soll ein Mensch Liebenswürdigkeiten nehmen, wenn er nie gestreichelt worden ist, woher Verantwortung, wenn er als Kind nie gehört hat, brav warst du! Woher Nächstenliebe, wenn ihn die Nächsten nie geliebt haben?. Den Menschen, die diesen Eisberg (der Opfer, die zu Tätern werden – Anmerkung E.M.F.) ausmachen, versuche ich meine Stimme zu geben. Die Reichen können sich selber verteidigen und Gehör verschaffen, sie können sich teure Anwälte nehmen. Wir brauchen kein Theater, das denen, die sowieso alles haben, noch mehr zuschaufelt, wir brauchen Theater, das sich unablässig und unbestechlich um Gerechtigkeit, Frieden und sozialen Fortschritt bemüht.“
Aktualisiert: 2019-01-03
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… kleine bunte Blumen mit Stacheln und ätzenden Säften…

… kleine bunte Blumen mit Stacheln und ätzenden Säften… von Fischer,  Eva M
Eine Studie und Interpretation des kritischen Volksstücks „Für Frieden und Freiheit: Ein Holzweg in 14 Stationen“ und des Films „Schartl“ von und mit Sigfried Zimmerschied als persönliche Würdigung seiner über zwanzigjährigen satirischen Praxis. Als unerbittlicher Kritiker von Deformationen und Verkrustungen am Organismus der Gesellschaft, die er meist exemplarisch am falschen Bewusstsein einzelner, häufig im bayerischen Kleinbürgermilieu angesiedelter Figuren aufspürt und mit ausdrucksvoller, komödiantischer Virtuosität schildert, erreichte das skandalträchtige, kreative „Allroundtalent“ Siegfried Zimmerschied weit über Süddeutschland und Österreich hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad. Eva Maria Fischers Nahaufnahme seiner beiden umfangreicheren Projekte „Volkstheater“ und „Wanderkino“ nimmt zum einen textimmanent die dargestellten Figuren mit ihren Werten, Sehnsüchten und ihrer Sprache ernst, berücksichtigt zum anderen biographische, weltanschauliche und literarische Prägungen des Künstlers, ermöglicht ferner Einblicke in seine dramaturgischen, technischen und kompositorischen Methoden. Ihre induktive Vorgehensweise sowie die breit angelegte Beschäftigung mit Presserezensionen und Sekundärliteratur, die auf sorgfältige Recherchearbeit beruht, bieten eine Ergänzung zu den bisher erschienenen vorwiegend deskriptiven, chronologisch-linear angelegten Arbeiten. Das Hauptinteresse der Verfasserin richtet sich allerdings auf die Würdigung eines couragierten, trotzig engagierten Zeitgenossen. Darum Vorsicht! Um seiner ambivalenten Persönlichkeit gerecht zu werden, treibt sie nicht selten die enzyklopädisch-akademische Darstellung bis zur hintergründigen Ironie gegenüber wissenschaftlichem Arbeiten und bis zur Selbstpersiflage auf die Spitze!
Aktualisiert: 2019-01-03
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