Geschichtsmontagen

Geschichtsmontagen von Fischer,  Kai Lars
Geschichte wird nicht gemacht, sondern sie wird geschrieben. Daher können historische Ereignisse und Prozesse sowohl zu Gegenständen literarischer als auch historiographischer Repräsentationen werden. Seit der Antike besteht jedoch ein Konkurrenzverhältnis zwischen Literatur und Geschichtsschreibung, das die poetologische Tradition genauso geprägt hat wie das Selbstverständnis der Geschichtswissenschaft. Die historischen Erfahrungen der Moderne haben dabei die Möglichkeit einer angemessenen Darstellung von Geschichte zunehmend infrage gestellt. Mit Walter Benjamin und Alexander Kluge widmet sich der vorliegende Band zwei Autoren, die neuartige Text-Modelle auf der Grundlage von Montage-Verfahren entwickelt haben. Während Geschichte früher einfach erzählt werden konnte, wird sie bei Benjamin und Kluge zu einem flexiblen Arrangement historischen Materials. Ein solches Verfahren impliziert die Absage an eine Sinn verheißende, überhistorische und definitive Perspektive und weist sich selbst als geschichtlich kontingent und korrigierbar aus. Dem liegt die Auffassung zugrunde, dass Geschichte niemals zu Ende geschrieben sein kann, sondern als Möglichkeit zum Widerspruch offen gehalten werden muss.****************History is not made but written. Therefore historical events can be the subject of both literary and historiographical representation. But since antiquity there has been competition between literature and historiography, and this has influenced the poetological tradition just as much as the self-perception of historical studies. Today, the historical experiences of modernism have increasingly called into question the possibility of adequately depicting history. Taking as its subjects Walter Benjamin and Alexander Kluge, this volume focuses on two authors who developed new kinds of textual models based on the technique of montage. Where history had previously been a straightforward narrative, Benjamin and Kluge turned it into a flexible arrangement of historical material. Such a process implies the rejection of a supra-historical and definitive perspective which promises to provide meaning; instead it proves to be, even in itself, historically contingent and rectifiable. This is rooted in the understanding that history can never be written in a final and definitive form but must remain open to the possibility of contradiction.
Aktualisiert: 2021-12-20
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Enzyklopädien des Imaginären

Enzyklopädien des Imaginären von Fischer,  Kai Lars, Schmitz-Emans,  Monika, Schulz,  Christoph Benjamin
„Enzyklopädien des Imaginären“ war der Titel eines Symposiums und einer in der Bochumer Universitätsbibliothek gezeigten Ausstellung, deren Mittelpunkt das Werk des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges bildete. Nicht nur die literarische, sondern auch die Borges-Rezeption der bildenden Kunst hat viele Gesichter – begonnen bei Illustrationen, die Borges’ Texte in Buchausgaben begleiten, bis hin zu Kunstwerken, die durch ihre Thematik oder ihre Struktur Bezug auf Borges nehmen. Eine eminente Bedeutung kommt hierbei der Enzyklopädie als Darstellungsform zu, die es gestattet, eine Entdifferenzierung zwischen dem „Realen“ und dem sogenannten „Imaginären“ vorzunehmen – als Folge davon, dass die Darstellung imaginärer Objekte und realer Tatsachen auf gleicher Ebene und mit gleichen Mitteln stattfinden kann. Die von Borges vollzogene Entdifferenzierung zwischen literarischen, philosophischen und wissenschaftlichen Diskursen hat vor allem da eine vielschichtige Resonanz erfahren, wo es um das Wissen, seine Medien und seine Gegenstände geht. Die komparatistisch ausgerichteten Beiträge des vorliegenden Bandes dokumentieren dies mit Blick insbesondere auf innovative Formen der zeitgenössischen Borges-Rezeption. Inhalt: K. Alfons Knauth - Heterotopie und Heteroglossie in Tlön Achim Geisenhanslüke - Enzyklopädie des Unwissens. Zu einer Poetik des Imaginären bei Jorge Luis Borges und Michel Foucault Alfonso de Toro - Das Borgeswerk und die Hyperenzyklopädie Ulrich Ernst - Konstituenten postmoderner Ästhetik in der Nachfolge von Jorge Luis Borges. Die fünfzigbändige "Zweite Enzyklopädie von Tlön" und die Tradition des "Livre d'artiste" Martin Müller - Techniken enzyklopädischer Argumentation. Zu den Buchkunstobjekten einer Zweiten Enzyklopädie von Tlön Monika Schmitz-Emans - Kunst als Enzyklopädistik des Buchs: Borges, die beiden zweiten Tlön-Enzyklopädien und die Erkundung des Buchraums durch die Kunst Christoph Benjamin Schulz - Borgesianische Bücher. Ein Rundgang durch die Bibliothek der Borges-Rezeption in der bildenden Kunst Kai L. Fischer - Lektüren im Labyrinth. Zu Jorge Luis Borges' "El jardín de senderos que se bifurcan" und Mark Z. Danielewskis "House of Leaves" Achim Hölter - Bemerkungen über fiktive Dichterlexika Christoph Benjamin Schulz - Interview mit Barbara Fahrner
Aktualisiert: 2022-11-18
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Geschichtsmontagen

Geschichtsmontagen von Fischer,  Kai Lars
Geschichte wird nicht gemacht, sondern sie wird geschrieben. Daher können historische Ereignisse und Prozesse sowohl zu Gegenständen literarischer als auch historiographischer Repräsentationen werden. Seit der Antike besteht jedoch ein Konkurrenzverhältnis zwischen Literatur und Geschichtsschreibung, das die poetologische Tradition genauso geprägt hat wie das Selbstverständnis der Geschichtswissenschaft. Die historischen Erfahrungen der Moderne haben dabei die Möglichkeit einer angemessenen Darstellung von Geschichte zunehmend infrage gestellt. Mit Walter Benjamin und Alexander Kluge widmet sich der vorliegende Band zwei Autoren, die neuartige Text-Modelle auf der Grundlage von Montage-Verfahren entwickelt haben. Während Geschichte früher einfach erzählt werden konnte, wird sie bei Benjamin und Kluge zu einem flexiblen Arrangement historischen Materials. Ein solches Verfahren impliziert die Absage an eine Sinn verheißende, überhistorische und definitive Perspektive und weist sich selbst als geschichtlich kontingent und korrigierbar aus. Dem liegt die Auffassung zugrunde, dass Geschichte niemals zu Ende geschrieben sein kann, sondern als Möglichkeit zum Widerspruch offen gehalten werden muss. *** History is not made but written. Therefore historical events can be the subject of both literary and historiographical representation. But since antiquity there has been competition between literature and historiography, and this has influenced the poetological tradition just as much as the self-perception of historical studies. Today, the historical experiences of modernism have increasingly called into question the possibility of adequately depicting history. Taking as its subjects Walter Benjamin and Alexander Kluge, this volume focuses on two authors who developed new kinds of textual models based on the technique of montage. Where history had previously been a straightforward narrative, Benjamin and Kluge turned it into a flexible arrangement of historical material. Such a process implies the rejection of a supra-historical and definitive perspective which promises to provide meaning; instead it proves to be, even in itself, historically contingent and rectifiable. This is rooted in the understanding that history can never be written in a final and definitive form but must remain open to the possibility of contradiction.
Aktualisiert: 2022-05-12
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