Als der schwedische Skandalautor und berüchtigte Weiberhasser August Strindberg (1849 – 1912) Anfang 1893 im „radikalen“ Berlin die blutjung österreichische Journalistin Frida Uhl 81972 – 1943) kennenlernt, geht es ihm schlecht. Der 44-Jährige ist auf der Flucht vor seiner Vergangenheit: vor seiner gescheiterten Ehe, der anhaltenden Schreibblockade, den Schulden und der Einsamkeit im Exil. Die aus gutem Hause stammende Frida dagegen, die nach erstklassischer Ausbildung und mit Hilfe ihres einflussreichen Vaters auf dem besten Weg ist, sich als Literaturkorrespondentin der „Wiener Zeitung“ einen Namen zu machen, strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und Lebensfreude. Natürlich ist der Berlinneuling Strindberg kein Unbekannter für die umtriebige Insiderin, und getrieben von Übermut, Ehrgeiz und Neugierde ergreift sie die Initiative. Man kommt sich schnell näher. Strindberg gerät in ihren Bann, will sie zur Frau, und allen Warnungen und schlechten Vorzeichen zum Trotz, findet sich das ungleiche Paar nach kaum drei Monaten vor dem Traualtar wieder. Es kommt, wie es kommen muss: Die „Emanzipierte“ und der Chauvi durchleben alle Facetten eines Ehedramas. In einem Kampf der Geschlechter werden Strindbergs „Dämonen“ lebendig und stürzen ihn und seine junge Frau in ein Inferno. Doch obgleich Frida nach nur zweieinhalb Jahren die Scheidung einreicht, ist Strindbergs zweite und kürzeste Ehe keine Bagatelle. Während Frida den Namen Strindberg nie ablegen wird und lebenslang an dieser Beziehung leiden und von ihr zehren wird, entpuppt sie sich für Strindberg angesichts des literarischen Ertrags und abgesehen von den seelischen Wunden als Gewinn.
Katja Kolm als selbstbestimmte und unabhängige junge Frau, raffinierte Taktikerin, eigenwillige Tochter, Dame von Welt, altjüngferliche Tante, geschäftstüchtige Karrieristin und gebrochene Frau. André Jung als unberechenbarer, lebensuntüchtiger, krankhaft eifersüchtiger, zwischen Genie und Verzweiflung, Naivität und Bosheit, Moral und Abgründigkeit hin- und hergerissener Egozentriker. Die gebürtige Oberösterreicherin Ingrid Mülleder als Erzählerin und Marco Wittorf als Reporter. Untermalt von Musikpassagen aus Kompositionen von u.a. Claude Debussy, Erik Satie, Johannes Brahms sowie Robert Schumann und von dezenter akustischer Gestaltung gerahmt, erlebt der Hörer den Briefwechsel als klassisches Beziehungsdrama und tragischen Rosenkrieg.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Niemand kannte Rainer Maria Rilke besser als die Autorin und Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé. Als reife Geliebte setzte sie dem emotionalen Überschwang des jungen Dichters ihre klare Urteilskraft und ihren scharfen Intellekt entgegen. Als kluge Freundin spendete sie dem empfindsamen Menschen über drei Jahrzehnte Rat und Trost. Ihre 1927 entstandene Rilke-Biographie zählt zum Persönlichsten, was über den Dichter gesagt wurde – nicht zuletzt, weil Lou ihn selbst zu Wort kommen lässt.
Karin Neuhäuser als reife, lebenserfahrene, in sich ruhende Lou Andreas-Salomé, die sich, umfangen von der friedlichen Geborgenheit ihres Hauses „Loufried“, der Trauer über den Verlust des Freundes stellt. Vor dem Hintergrund ihrer Menschenkenntnis, ihrer Erfahrung als Psychoanalytikerin und ihrer Arbeit als Schriftstellerin versucht sie das Phänomen Rilke zu ergründen. Während sie „der Kunde, die vom Verstummten anhebt, lauscht“, nähert sich der Entschwundene, und Rainer Süßmilch lässt Rilke noch einmal zu Wort kommen. Im Verlauf eines imaginären Zwiegesprächs vergegenwärtigt sich das Bild des Dichters und wird immer greifbarer. Durch atonale Musiksequenzen untermalt, verdichtet sich die Atmosphäre und lässt Rilke fast physische Präsenz gewinnen.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Eine literarisch-musikalische Kollage aus Briefen und Tagebuchaufzeichnungen, Lebenslinien, Milieuschilderungen und Fiktion. Andrea Batz als widersprüchliche, possessive, unerbittlich fordernde und leidenschaftliche George Sand. Hendrik Hoffmann als melancholisch-larmoyanter und physisch labiler Frédéric Chopin. Am Piano Delia Stegarescu. Der Plot. Mitgerissen von den sich überstürzenden Ereignissen flieht der Hörer gemeinsam mit den Liebenden vor dem Eklat, den die Affäre zwischen George Sand und Frédéric Chopin in Paris ausgelöst hat. Er begleitet sie auf ihrer Reise nach Mallorca, wo sie, im vermeintlichen Paradies, einen Alptraum erleben. Zurück in Paris atmet er auf, als George und Frédéric die Strapazen des drei Monate währenden Inselabenteuers, die Tristesse der Regenzeit, die zugigen Quartiere und die Feindseligkeit der Mallorquiner, gegen die Geselligkeit der Salons und die Annehmlichkeiten des Stadtlebens eintauschen. Die Wogen des Skandals um ihre Beziehung haben sich geglättet, der Gesundheitszustand Chopins, der sich auf Mallorca dramatisch verschlechtert hat, stabilisiert sich. Gemeinsam mit den beiden Kindern von George, ihrer Tochter Solange und ihrem Sohn Maurice verbringt man die Sommermonate auf dem Landgut Nohant und den Winter in Paris. Ruhe kehrt ein. Sollte die schicksalhafte Begegnung zwischen der emanzipierten Autorin und dem melancholischen Pianisten, diese Amour fou, die für soviel Furore gesorgt hatte, schließlich im Alltag eines geordneten Familienlebens angekommen sein?
Aktualisiert: 2023-01-12
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Georg Weerth – einst Vormärz-Poet und Journalist der Neuen Rheinischen Zeitung, einst Revolutionär und Freund von Marx und Engels – ist nur auf der Durchreise, als er Betty Tendering Ende September 1855 in Köln wiedersieht. Bereits bei ihrer ersten Begegnung drei Jahre zuvor hatte die anmutige junge Frau einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen – doch nun ist es endgültig um ihn geschehen. Er, der draufgängerische Abenteurer, der erfolgreiche Geschäftsmann, der rastlose Weltreisende verliebt sich hoffnungslos in diese geheimnisvolle Schönheit. Obgleich er befürchtet, dass "sie zu schön und zu vornehm für einen Menschen sei, der sich mit den Äquinoktialstürmen herumzuschlagen hat, mit dem Vomito Negro und mit spanischen Kreolen", steht sein Plan fest: Er will Bettys Herz erobern. Gemeinsam mit ihm solle sie Europa verlassen und ihn auf seinen Reisen in die Neue Welt begleiten. Es bleibt ihm nicht viel Zeit, denn er hat das Ticket für die Rückfahrt in die Tropen bereits in der Tasche. Er macht ihr einen Heiratsantrag, es folgen leidenschaftliche Briefe, Paris, die Boulevards und die Cafés, eine überstürzte Reise von Manchester nach Marseille … Weerth setzt alles daran, um die Liebe seiner Angebeteten zu gewinnen.
20 Briefe – ein Zeitdokument, das vor dem Hintergrund der dynamischen politischen und gesellschaftlichen Ereignisse Mitte des 19. Jahrhunderts das Lebensgefühl von zwei jungen, vollkommen unterschiedlichen Menschen widerspiegelt. Rainer Süßmilch als leidenschaftlicher, idealistischer und abenteuerlustiger Georg Weerth, der zielstrebig die Realisierung seiner Träume verfolgt und mit Witz und Charme das Herz seiner Traumfrau zu erobern sucht. Katja Kolm als melancholische, launen- und rätselhafte Betty Tendering, die ihrer Umwelt und ihren zahlreichen Verehrern mit distanzierter Zurückhaltung begegnet. Während Betty in ihren Briefen das Panorama ihrer Seelenlandschaft entfaltet und über ihre Bestimmung reflektiert, stellt Weerth sein literarisches Talent nunmehr in der Briefstellerei unter Beweis. Die szenische Lesung "Geliebte Fortuna" spürt die Annäherungen, die Mißverständnisse und die leise Intimität, die zwischen Georg und Betty im Verlaufe des Briefwechsels entstehen, auf. Untermalt von Klavierpassagen aus Robert Schumanns ″Carnaval" sowie Franz Schuberts ″Valse Sentimentale" und von dezenter akustischer Gestaltung getragen, wird Briefkultur des 19. Jahrhunderts zu einem Hörerlebnis.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Wer war Franz Kafka? Warum ist er zeitlebens Junggeselle geblieben, obgleich ihm „die Heirat und Kinder zu haben als das Höchste, das einem Menschen gelingen kann“, galt? Seine „Briefe an Milena“ Jesenská und deren Briefe an Max Brod spiegeln Kafkas Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach Bindung und der Angst vor Nähe und Körperlichkeit wider. Wie war Franz Kafka? Darüber berichten vier Frauen, die seinen Lebensweg kreuzten: Zwei seiner Jugendfreundinnen – die Schwestern Gertrude Urzidil und Nelly Engel – die Sanatoriumsbekanntschaft Hermine Beck und seine letzte Lebensgefährtin Dora Diamant erinnern sich an sein Charisma, seinen Witz und seine Sensibilität. Was Franz Kafka bewegte, notierte er in seinen Tagebucheinträgen und Aphorismen. Fragmente, die sich im Verlaufe der inszenierten Lesung „Wartende Stille. Warum Kafka sich nicht traute“ zu einem Bild zusammenfügen, das den Menschen Kafka von seiner ganz privaten Seite zeigt.
Eine literarisch-musikalische Kollage aus Briefen und Tagebuchaufzeichnungen, Lebenslinien und Milieuschilderungen. Falko Glomm als zaghafter und grüblerischer, dann wiederum überraschend witziger Franz Kafka. Petra Preuß als lebenshungrige und leidenschaftlich fordernde Milena Jesenská sowie als Gertrude Urzidil und Nelly Engel, Hermine Beck und Dora Diamant. Das Prager Panocha Quartett setzt das Briefmotiv auch musikalisch fort. Mit seiner Interpretation des Streichquartett No. 2 “Intime Briefe” von Leoš Janáček gemahnt es an die Tragik des menschlichen Schicksals und erinnert daran, dass es wiederum Kafkas Freund und Förderer Max Brod war, der schließlich auch dem kompositorischen Werk ihres Zeitgenossen Janáček zum Durchbruch verhalf.
Aktualisiert: 2023-01-12
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