Die Entwicklung des heutigen Faches Hygiene in den Kronländern der österreichischen Reichshälfte der Doppelmonarchie bis zu deren Ende 1918 und danach in der heutigen Republik Österreich wird im Detail dargestellt. Am Beginn der Betrachtungen steht die Diätetik als Anleitung für ein gesundes Leben des einzelnen Menschen. In den Medizinisch-chirurgischen Lehranstalten der k. k. Lyzeen dieser Zeit wurden vorerst Diätetik und Rettungsmaßnahmen für in plötzliche Lebensgefahr Geratene gelehrt und daneben aus ökonomischen Gründen auch Tierseuchenlehre. Aber in der k. k. Militärmedizin des ausgehenden 18. Jahrhunderts und der Staatsarzneikunde und Medizinischen Polizei des beginnenden 19. Jahrhunderts verlagerte sich der Schwerpunkt hauptsächlich auf die Interessen des Staates, der gesunde und damit taugliche Untertanen wollte. Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Beginn der Hygiene schlug die Richtung wieder um. Am Josephinum und an den Universitäten in Wien und Prag und danach auch an denjenigen in Krakau, Lemberg und Klausenburg entstand aus der Staatsarzneikunde über die Medizinische Polizei die Hygiene. Die Medizinische Mikrobiologie dagegen entstand nicht nur in den Hygiene-Instituten, sondern auch in den Laboratorien der Pathologen. Anhand der zwei speziellen historischen Kapitel über die Wiener Wasserversorgung und über die Pockenbekämpfung in Österreich werden die seinerzeitigen Schwierigkeiten der Durchführung von Maßnahmen für die Volksgesundheit dargestellt. In sechsjähriger Arbeit in Archiven und Bibliotheken sowie auch durch persönliche Mitteilungen wurde das Schicksal und Wirken von über 470 Wissenschaftern in allen diesen Institutionen rekonstruiert. Diese und die wichtigsten Stichworte sind in zwei langen Verzeichnissen rasch auffindbar.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Die Entwicklung des heutigen Faches Hygiene in den Kronländern der österreichischen Reichshälfte der Doppelmonarchie bis zu deren Ende 1918 und danach in der heutigen Republik Österreich wird im Detail dargestellt. Am Beginn der Betrachtungen steht die Diätetik als Anleitung für ein gesundes Leben des einzelnen Menschen. In den Medizinisch-chirurgischen Lehranstalten der k. k. Lyzeen dieser Zeit wurden vorerst Diätetik und Rettungsmaßnahmen für in plötzliche Lebensgefahr Geratene gelehrt und daneben aus ökonomischen Gründen auch Tierseuchenlehre. Aber in der k. k. Militärmedizin des ausgehenden 18. Jahrhunderts und der Staatsarzneikunde und Medizinischen Polizei des beginnenden 19. Jahrhunderts verlagerte sich der Schwerpunkt hauptsächlich auf die Interessen des Staates, der gesunde und damit taugliche Untertanen wollte. Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Beginn der Hygiene schlug die Richtung wieder um. Am Josephinum und an den Universitäten in Wien und Prag und danach auch an denjenigen in Krakau, Lemberg und Klausenburg entstand aus der Staatsarzneikunde über die Medizinische Polizei die Hygiene. Die Medizinische Mikrobiologie dagegen entstand nicht nur in den Hygiene-Instituten, sondern auch in den Laboratorien der Pathologen. Anhand der zwei speziellen historischen Kapitel über die Wiener Wasserversorgung und über die Pockenbekämpfung in Österreich werden die seinerzeitigen Schwierigkeiten der Durchführung von Maßnahmen für die Volksgesundheit dargestellt. In sechsjähriger Arbeit in Archiven und Bibliotheken sowie auch durch persönliche Mitteilungen wurde das Schicksal und Wirken von über 470 Wissenschaftern in allen diesen Institutionen rekonstruiert. Diese und die wichtigsten Stichworte sind in zwei langen Verzeichnissen rasch auffindbar.
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Die Entwicklung des heutigen Faches Hygiene in den Kronländern der österreichischen Reichshälfte der Doppelmonarchie bis zu deren Ende 1918 und danach in der heutigen Republik Österreich wird im Detail dargestellt. Am Beginn der Betrachtungen steht die Diätetik als Anleitung für ein gesundes Leben des einzelnen Menschen. In den Medizinisch-chirurgischen Lehranstalten der k. k. Lyzeen dieser Zeit wurden vorerst Diätetik und Rettungsmaßnahmen für in plötzliche Lebensgefahr Geratene gelehrt und daneben aus ökonomischen Gründen auch Tierseuchenlehre. Aber in der k. k. Militärmedizin des ausgehenden 18. Jahrhunderts und der Staatsarzneikunde und Medizinischen Polizei des beginnenden 19. Jahrhunderts verlagerte sich der Schwerpunkt hauptsächlich auf die Interessen des Staates, der gesunde und damit taugliche Untertanen wollte. Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Beginn der Hygiene schlug die Richtung wieder um. Am Josephinum und an den Universitäten in Wien und Prag und danach auch an denjenigen in Krakau, Lemberg und Klausenburg entstand aus der Staatsarzneikunde über die Medizinische Polizei die Hygiene. Die Medizinische Mikrobiologie dagegen entstand nicht nur in den Hygiene-Instituten, sondern auch in den Laboratorien der Pathologen. Anhand der zwei speziellen historischen Kapitel über die Wiener Wasserversorgung und über die Pockenbekämpfung in Österreich werden die seinerzeitigen Schwierigkeiten der Durchführung von Maßnahmen für die Volksgesundheit dargestellt. In sechsjähriger Arbeit in Archiven und Bibliotheken sowie auch durch persönliche Mitteilungen wurde das Schicksal und Wirken von über 470 Wissenschaftern in allen diesen Institutionen rekonstruiert. Diese und die wichtigsten Stichworte sind in zwei langen Verzeichnissen rasch auffindbar.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Alle in den einschlägigen Archiven Österreichs, Südtirols, der österreichischen Vorlande (Schwaben, Elsass), Sloweniens, Ungarns und Bayerns auffindbaren Infektions-Ordnungen und -Mandate des 16. Jahrhunderts wurden bearbeitet und komplett angeführt. Die ersten nachweisbaren Infektions-Ordnungen in den genannten Bereichen erschienen in Graz 1521, Sterzing für Innsbruck 1534 und Wien 1540 sowie für das Fürstliche Erzstift Salzburg 1547 und das damals bayerische Innviertel 1585. Als Ursachen für das Auftreten der Pest wurden oft der gerechte Zorn Gottes angeführt, immer aber „der“ böse giftige Luft, Nahrungsmittel, die in dieser Luft wachsen, Erdbeben, meteorische Ereignisse und mit der Pest behaftete Menschen. Dem entsprechend wurden religiöse Handlungen meist an erster Stelle empfohlen, dann aber Maßnahmen zur Luftverbesserung und sorgfältige Auswahl der Ernährung. Der Vermeidung des Kontaktes mit infizierten Menschen diente die Flucht der Gesunden und die Isolierung der Kranken in den Häusern, wozu die Bestellung von Ordinatoren, Ärzten, Aderlassern, Zuträgern, Auswärtern, Priestern und Totengräbern sowie die Aufnahme der Kranken in Bruderhäuser und Lazarette und das Verbot von Menschenansammlungen dienten. Auffallend ist, dass in den Infektions-Ordnungen und -Mandaten des 16. Jahrhunderts noch sehr viele mittelhochdeutsche Worte verwendet wurden, die in einem umfäglichen Glossarium mit Literaturangaben erklärt werden.
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All orders and rules concerning infections (especially the plague) in the Austria of the 16th century found in the archives of Austria, Southern Tyrolia, the former Austrian "Vorlande", Slovenia, Hungary and Bavaria were investigated and are stated in the book. The first ones for Graz, Innsbruck, Wien, Salzburg and Innviertel go back to 1521, 1534, 1540, 1547 and 1585 respectively. Causes of the appearance of the plague were considered to be the just anger of God, evil air, foodstuff, grown in this air, earth-quakes, meteoric occurrences and persons afflicted with plague. Accordingly religious acts were recommended primarily, but as well provisions for improvement of the air and accurate choice of foodstuff should be taken. To avoid the contact with infected patients the healthy persons should flee and the infected ones must be isolated. For the sake of isolated patients certain persons were charged with special duties as coordinators, physicians, blood-letters, carriers, assistants, priests and gravediggers. If possible the patients should be admitted to lazarettos or to so called "Bruderhäuser" (arsylams for poor people) and all gatherings of people were forbidden. It is striking that in the infection orders of the 16th century many expressions were used in the middle-high German language which are explained in the attached glossary.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Die Entwicklung des heutigen Faches Hygiene in den Kronländern der österreichischen Reichshälfte der Doppelmonarchie bis zu deren Ende 1918 und danach in der heutigen Republik Österreich wird im Detail dargestellt. Am Beginn der Betrachtungen steht die Diätetik als Anleitung für ein gesundes Leben des einzelnen Menschen. In den Medizinisch-chirurgischen Lehranstalten der k. k. Lyzeen dieser Zeit wurden vorerst Diätetik und Rettungsmaßnahmen für in plötzliche Lebensgefahr Geratene gelehrt und daneben aus ökonomischen Gründen auch Tierseuchenlehre. Aber in der k. k. Militärmedizin des ausgehenden 18. Jahrhunderts und der Staatsarzneikunde und Medizinischen Polizei des beginnenden 19. Jahrhunderts verlagerte sich der Schwerpunkt hauptsächlich auf die Interessen des Staates, der gesunde und damit taugliche Untertanen wollte. Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Beginn der Hygiene schlug die Richtung wieder um. Am Josephinum und an den Universitäten in Wien und Prag und danach auch an denjenigen in Krakau, Lemberg und Klausenburg entstand aus der Staatsarzneikunde über die Medizinische Polizei die Hygiene. Die Medizinische Mikrobiologie dagegen entstand nicht nur in den Hygiene-Instituten, sondern auch in den Laboratorien der Pathologen. Anhand der zwei speziellen historischen Kapitel über die Wiener Wasserversorgung und über die Pockenbekämpfung in Österreich werden die seinerzeitigen Schwierigkeiten der Durchführung von Maßnahmen für die Volksgesundheit dargestellt. In sechsjähriger Arbeit in Archiven und Bibliotheken sowie auch durch persönliche Mitteilungen wurde das Schicksal und Wirken von über 470 Wissenschaftern in allen diesen Institutionen rekonstruiert. Diese und die wichtigsten Stichworte sind in zwei langen Verzeichnissen rasch auffindbar.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Die Entwicklung des heutigen Faches Hygiene in den Kronländern der österreichischen Reichshälfte der Doppelmonarchie bis zu deren Ende 1918 und danach in der heutigen Republik Österreich wird im Detail dargestellt. Am Beginn der Betrachtungen steht die Diätetik als Anleitung für ein gesundes Leben des einzelnen Menschen. In den Medizinisch-chirurgischen Lehranstalten der k. k. Lyzeen dieser Zeit wurden vorerst Diätetik und Rettungsmaßnahmen für in plötzliche Lebensgefahr Geratene gelehrt und daneben aus ökonomischen Gründen auch Tierseuchenlehre. Aber in der k. k. Militärmedizin des ausgehenden 18. Jahrhunderts und der Staatsarzneikunde und Medizinischen Polizei des beginnenden 19. Jahrhunderts verlagerte sich der Schwerpunkt hauptsächlich auf die Interessen des Staates, der gesunde und damit taugliche Untertanen wollte. Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Beginn der Hygiene schlug die Richtung wieder um. Am Josephinum und an den Universitäten in Wien und Prag und danach auch an denjenigen in Krakau, Lemberg und Klausenburg entstand aus der Staatsarzneikunde über die Medizinische Polizei die Hygiene. Die Medizinische Mikrobiologie dagegen entstand nicht nur in den Hygiene-Instituten, sondern auch in den Laboratorien der Pathologen. Anhand der zwei speziellen historischen Kapitel über die Wiener Wasserversorgung und über die Pockenbekämpfung in Österreich werden die seinerzeitigen Schwierigkeiten der Durchführung von Maßnahmen für die Volksgesundheit dargestellt. In sechsjähriger Arbeit in Archiven und Bibliotheken sowie auch durch persönliche Mitteilungen wurde das Schicksal und Wirken von über 470 Wissenschaftern in allen diesen Institutionen rekonstruiert. Diese und die wichtigsten Stichworte sind in zwei langen Verzeichnissen rasch auffindbar.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Alle in den einschlägigen Archiven Österreichs, Südtirols, der österreichischen Vorlande (Schwaben, Elsass), Sloweniens, Ungarns und Bayerns auffindbaren Infektions-Ordnungen und -Mandate des 16. Jahrhunderts wurden bearbeitet und komplett angeführt. Die ersten nachweisbaren Infektions-Ordnungen in den genannten Bereichen erschienen in Graz 1521, Sterzing für Innsbruck 1534 und Wien 1540 sowie für das Fürstliche Erzstift Salzburg 1547 und das damals bayerische Innviertel 1585. Als Ursachen für das Auftreten der Pest wurden oft der gerechte Zorn Gottes angeführt, immer aber „der“ böse giftige Luft, Nahrungsmittel, die in dieser Luft wachsen, Erdbeben, meteorische Ereignisse und mit der Pest behaftete Menschen. Dem entsprechend wurden religiöse Handlungen meist an erster Stelle empfohlen, dann aber Maßnahmen zur Luftverbesserung und sorgfältige Auswahl der Ernährung. Der Vermeidung des Kontaktes mit infizierten Menschen diente die Flucht der Gesunden und die Isolierung der Kranken in den Häusern, wozu die Bestellung von Ordinatoren, Ärzten, Aderlassern, Zuträgern, Auswärtern, Priestern und Totengräbern sowie die Aufnahme der Kranken in Bruderhäuser und Lazarette und das Verbot von Menschenansammlungen dienten. Auffallend ist, dass in den Infektions-Ordnungen und -Mandaten des 16. Jahrhunderts noch sehr viele mittelhochdeutsche Worte verwendet wurden, die in einem umfäglichen Glossarium mit Literaturangaben erklärt werden.
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All orders and rules concerning infections (especially the plague) in the Austria of the 16th century found in the archives of Austria, Southern Tyrolia, the former Austrian "Vorlande", Slovenia, Hungary and Bavaria were investigated and are stated in the book. The first ones for Graz, Innsbruck, Wien, Salzburg and Innviertel go back to 1521, 1534, 1540, 1547 and 1585 respectively. Causes of the appearance of the plague were considered to be the just anger of God, evil air, foodstuff, grown in this air, earth-quakes, meteoric occurrences and persons afflicted with plague. Accordingly religious acts were recommended primarily, but as well provisions for improvement of the air and accurate choice of foodstuff should be taken. To avoid the contact with infected patients the healthy persons should flee and the infected ones must be isolated. For the sake of isolated patients certain persons were charged with special duties as coordinators, physicians, blood-letters, carriers, assistants, priests and gravediggers. If possible the patients should be admitted to lazarettos or to so called "Bruderhäuser" (arsylams for poor people) and all gatherings of people were forbidden. It is striking that in the infection orders of the 16th century many expressions were used in the middle-high German language which are explained in the attached glossary.
Aktualisiert: 2023-02-23
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