Acta diurna

Acta diurna von Forschner,  Benedikt, Willems,  Constantin
Dieser Sammelband vereint zehn Beiträge des IX. Jahrestreffens Junger Romanistinnen und Romanisten, das am 10. und 11. April 2015 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg stattfand. In ihrer inhaltlichen und methodischen Vielfalt stellen sie einen Querschnitt der unterschiedlichen Ansätze junger romanistischer Forschung der Gegenwart dar. Anhand von konkreten Rechtsproblemen erhält auch der juristisch nicht vorgebildete Leser einen Einblick in die Alltagswelt der römisch-antiken Gesellschaft mit ihren verschiedenen Mitgliedern: So wird die rechtliche Lage der römischen Frau auf die Vorbildfunktion weiblicher Rollenbilder in antiker Geschichtsschreibung bezogen. Ein anderer Beitrag fragt, ob die Pflicht zur Mitgiftleistung bei einer Eheschließung als „Recht“ oder „Sitte“ zu bewerten sei. In die Welt des Sklavenrechts führen Überlegungen, inwiefern Geschäftsleute Freie von Unfreien unterscheiden und demnach ihre wirtschaftliche Handlungsfähigkeit beurteilen konnten. Auch der „Fall des Saufeius“ ist ein Beispiel für den römischen Geschäftsalltag. Dieses bekannte Fragment der Digesta wird vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Interessensverhältnisse rekonstruiert und neu ausgelegt. Ein weiterer Beitrag thematisiert die Auswirkungen der adluvio – Landvermehrung durch Uferanschwemmung – für den Grundstückseigentümer, ein anderer die rechtlichen Folgen des „Wahnsinns“ in Bezug auf Entmündigung und juristische sowie medizinische Betreuung des Erkrankten. Zwei Beiträge befassen sich mit der Auslegung von Testamenten im Hinblick auf den (mutmaßlichen) Willen des Erblassers. Die Vorstellungen von Leben und Wirken zweier Wissenschaftspersönlichkeiten, des Erlanger Professors Christian Friedrich von Glück (1755–1831) und des italienischen Romanisten Edoardo Volterra (1904–1984), komplettieren den Band.
Aktualisiert: 2020-05-11
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Acta diurna

Acta diurna von Forschner,  Benedikt, Willems,  Constantin
Dieser Sammelband vereint zehn Beiträge des IX. Jahrestreffens Junger Romanistinnen und Romanisten, das am 10. und 11. April 2015 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg stattfand. In ihrer inhaltlichen und methodischen Vielfalt stellen sie einen Querschnitt der unterschiedlichen Ansätze junger romanistischer Forschung der Gegenwart dar. Anhand von konkreten Rechtsproblemen erhält auch der juristisch nicht vorgebildete Leser einen Einblick in die Alltagswelt der römisch-antiken Gesellschaft mit ihren verschiedenen Mitgliedern: So wird die rechtliche Lage der römischen Frau auf die Vorbildfunktion weiblicher Rollenbilder in antiker Geschichtsschreibung bezogen. Ein anderer Beitrag fragt, ob die Pflicht zur Mitgiftleistung bei einer Eheschließung als „Recht“ oder „Sitte“ zu bewerten sei. In die Welt des Sklavenrechts führen Überlegungen, inwiefern Geschäftsleute Freie von Unfreien unterscheiden und demnach ihre wirtschaftliche Handlungsfähigkeit beurteilen konnten. Auch der „Fall des Saufeius“ ist ein Beispiel für den römischen Geschäftsalltag. Dieses bekannte Fragment der Digesta wird vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Interessensverhältnisse rekonstruiert und neu ausgelegt. Ein weiterer Beitrag thematisiert die Auswirkungen der adluvio – Landvermehrung durch Uferanschwemmung – für den Grundstückseigentümer, ein anderer die rechtlichen Folgen des „Wahnsinns“ in Bezug auf Entmündigung und juristische sowie medizinische Betreuung des Erkrankten. Zwei Beiträge befassen sich mit der Auslegung von Testamenten im Hinblick auf den (mutmaßlichen) Willen des Erblassers. Die Vorstellungen von Leben und Wirken zweier Wissenschaftspersönlichkeiten, des Erlanger Professors Christian Friedrich von Glück (1755–1831) und des italienischen Romanisten Edoardo Volterra (1904–1984), komplettieren den Band.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Die Idee der Person als römisches Erbe?

Die Idee der Person als römisches Erbe? von Forschner,  Benedikt, Mirschberger,  Michael, Spengler,  Hans-Dieter
Der Band beschäftigt sich mit den Ursprüngen des neuzeitlichen Personenbegriffs aus rechtshistorischer, philosophischer und philologischer Sicht. Er wirft dabei die Frage auf, ob und in welchem Ausmaß bereits in der römischen Antike Vorstellungen beheimatet sind, welche den genuinen Eigenwert des Menschen als "Person" in den Mittelpunkt rücken. Die in dem Band versammelten Aufsätze versuchen, die Frage dieses geistesgeschichtlichen Erbes aus verschiedenen thematischen Blickwinkeln und mit dem Instrumentarium unterschiedlicher Disziplinen zu beantworten; dabei spannen sie einen Bogen von den stoischen Ursprüngen des menschlichen Vernunftverständnisses bis hin zum Personenbild im Privatrecht des 19. Jahrhunderts. Methodisch setzt der Band nicht an gegenwärtigen Problemstellungen, sondern in Rom selbst an; das so entwickelte, unverstellte Bild soll mit dem Personenkonzept gespiegelt werden, welches sich schließlich im 19. Jahrhundert als Grundlage einer neuzeitlichen Privatrechtsordnung entwickelt hat. Dabei verfolgt der Band das übergeordnete Ziel, die im rechtshistorischen Bereich derzeit stark zivilistisch orientierte Diskussion über das römische Rechtserbe auf breiterer geistesgeschichtlicher Grundlage anzuregen.
Aktualisiert: 2020-01-09
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Die Einheit der Ordnung

Die Einheit der Ordnung von Forschner,  Benedikt
Ciceros Rede Pro Milone findet in der Forschung maßgeblich in Hinblick auf die rhetorischen Mittel Beachtung, mit denen Cicero die Tötung des Clodius durch Milo als Akt der Staatsverteidigung zu rechtfertigen sucht. Diese primär rhetorische Lesart lässt unbeachtet, dass hinter dem Mantel der Rhetorik staatstheoretische und philosophische Prämissen aufleuchten, die Ciceros Überzeugungen der Post-reditum-Zeit widerspiegeln. Die vorliegende Studie untersucht die philosophischen Strukturen, auf denen Cicero die Verteidigung Milos aufbaut. Dabei soll gezeigt sein, dass Cicero nach seiner Rückkehr aus dem Exil auf der Grundlage eines holistischen Rechtsmodells argumentiert, in welchem Natur, Recht und res publica als vernunftgeprägte Einheit erscheinen. Aus diesem Einheitsmodell leitet Cicero das existenzielle Recht des Bürgers ab, im Moment der Not die republikanische Ordnung ohne Inanspruchnahme staatlicher Strukturen zu verteidigen. Eine solche Verteidigung steht für Cicero nicht jenseits des Rechts. Er zeichnet sie vielmehr als summa ratio, und damit als Kern des Rechts. Die Studie liefert keine abschließende Interpretation der Miloniana, sondern greift einen zentralen Aspekt heraus; ihr Fokus liegt auf dem Problem der Staatsverteidigung. Daneben analysiert sie die Formalstrukturen der Quaestio, die gegen Milo eingesetzt wurde. Der Blick auf die Verfahrensstrukturen soll helfen, das Recht als law in action zu erfassen: Die Studie will also nicht bei der Frage zu verharren, was die republikanischen Juristen dachten, sondern – beschränkt auf einen Teilbereich – die Frage aufwerfen, wie sie dachten. Dieser prozedurale Blick schließlich verfolgt den Zweck, den Platz philosophischer und gesellschaftlicher Elemente im Prozess republikanischer Rechtsfindung zu beleuchten.
Aktualisiert: 2023-04-04
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