Die römische Zivilsiedlung von Vindobona – im heutigen 3. Wiener Gemeindebezirk gelegen – ist seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert einer der Schwerpunkte der archäologischen Forschung Wiens. Aufgrund von zahlreichen Bauvorhaben und den damit verbundenen Einzelfunden sowie immer gezielteren archäologischen Untersuchungen vervollständigt sich nach und nach das Bild der römischen Siedlungsstruktur.
Mit den in den Jahren 1989/1990 an der Adresse Rennweg 44 ermöglichten großflächigen Grabungen und der Auswertung des umfangreichen Fundmaterials gelang es, einen Einblick in diesen provinzialrömischen Lebensraum in der Zeit ab dem ausgehenden 1. bis hinein in die 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts zu gewinnen. Die Baustrukturen ließen sich zum Teil als Streifenhäuser erkennen, die auf die Limesstraße hin orientiert waren. Direkt an der Straße befanden sich Werkstätten und wohl auch Verkaufslokale, im mittleren Teil Wohnbereiche.
Dahinter lagen auf den langen Parzellen infrastrukturelle Einrichtungen wie Brunnen und Latrinen. Einige Öfen und andere Strukturen können von Manufakturen herrühren, denn Abfall- und Halbfertigprodukte deuten auf metall- und glasverarbeitende Werkstätten, Horn- und Beinschnitzerei sowie auf Keramikherstellung vor Ort oder zumindest in der näheren Umgebung hin.
Die Baustrukturen und viele Funde geben Zeugnis von einer ansässigen Bevölkerung, die – circa 2,5 km östlich des Legionslagers Vindobona – an der Fernstraße in Richtung der Provinzhauptstadt Carnuntum lebend, ihren Lebensunterhalt durch Handwerk und Handel erwirtschaftete. Zudem versorgten sich die Menschen zum Teil selbst mit Nahrungsmitteln, die sie in den Hinterhöfen und der Umgebung produzierten.
Im Zentrum des hier präsentierten Teils der Publikation steht die Auswertung der Keramik. Trotz aller Einschränkungen ist es die erste Fundstelle innerhalb der Zivilsiedlung, deren Fundmaterial mit dieser Ausführlichkeit bearbeitet wurde.
Aktualisiert: 2021-10-28
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Am Rennweg 44 wurde in den Jahren 1989/90 von der Stadtarchäologie Wien ein 1870 m² großes Baugelände archäologisch untersucht. Dieses Grundstück liegt inmitten des 3. Wiener Gemeindebezirkes, wo sich vom 1. bis zum 3. nachchristlichen Jahrhundert die – mit dem Legionslager Vindobona in Zusammenhang stehende – römische Zivilsiedlung befunden haben dürfte.
Die aufgedeckten baulichen Überreste können vermutlich als Teil einer römischen Handwerker- und Händlerniederlassung angesprochen werden. Darauf verweist nicht zuletzt ein Hort von 1268 römischen Münzen (1261 Silber- und 7 Goldmünzen), dem der erste Abschnitt dieser Publikation gewidmet ist. Die Untersuchung von Günther Dembski und Michaela Zavadil zeigt zwei Besonderheiten auf: Die eine ist die große zeitliche Streuung der im Fund vertretenen Münzen - von 157 v. Chr. bis 138 n. Chr., der Hort umschließt somit 295 Jahre – die andere der riesige Überhang von Münzen aus der Zeit der römischen Republik. Offensichtlich hatte sich hier ein Kaufmann ein beträchtliches Vermögen angespart.
Der zweite Teil enthält die Vorlage ausgewählten keramischen Fundmaterials durch Dénes Gabler. Hier wird vor allem auch ein Überblick über Verbreitung und Zeitstellung italischer und südgallischer Terra Sigillata geboten. Die verhältnismäßig große Anzahl an Bruchstücken dieser Waren am Rennweg veranlasste den Autor auch zu Überlegungen bezüglich siedlungsgeschichtlicher Aussagen der frühen Keramik. So greift er erneut die Frage nach der Lokalisierung des Lagers der ala I Flavia Augusta Britannica auf und er zweifelt die Interpretation der im 3. Bezirk archäologisch nachgewiesenen Grabenanlage als Teil einer Befestigung für die Zivilstadt zumindest für die Frühzeit an.
Die Vorlage des Münzhortes und der frühen Terra Sigillata verweist im Wesentlichen schon auf die wichtigsten Punkte, welchen sich auch die in Arbeit befindliche Gesamtauswertung widmen wird: Das ist einerseits die Lage der Fundstelle innerhalb des befestigten Areals der Zivilsiedlung und andererseits die Funktion der Bauten möglicherweise als Wohn- und Handwerksbereich.
Aktualisiert: 2020-03-16
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