Der rätselhafte Autor, der sich selbst als Zeitgenosse der Apostel stilisierte, aber sicher erst Jahrhunderte später schrieb, steht am Anfang und Ursprung der christlichen mystischen Theologie und Literatur. Seine Hierarchien entwerfen ein ganzes von Gott geordnetes, gleichwohl verborgenes Weltgebäude.
Aktualisiert: 2023-02-07
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Gregor von Nyssa (+ 394) verstand sich zeit seines Lebens als Schüler und geistiger Erbe seines älteren Bruders Basilius von Cäsarea. Dessen literaturgeschichtlich folgenreichen Homilien zum Sechstagewerk fügte Gregor die verhältnismäßig häufig rezipierte Abhandlung de conditione hominis an und schrieb, angeregt durch seinen jüngeren Bruder Petrus, eine weniger bekannte apologia in hexaemeron. Darin verteidigt er das Hexameron des Basilius gegen Kritiker, wagt aber auch den Versuch, den Schöpfungsbericht nach dem Prinzip der Folgerichtigkeit (Akoluthia) selbständig und betont wissenschaftlich auszulegen.Erst in neuerer Zeit erkannte man die Originalität von Gregors Hexameron. In diesem "genialen Werk" (Hans von Balthasar) gelingt es Gregor, die einzelnen Verse des biblischen Berichtes mit erstaunlicher systematischer Geschlossenheit zu deuten. Dabei werden nicht nur die Einwände jener Kritiker an Basilius aufgelöst und der Nachweis der Wissenschaftlichkeit des Schöpfungsberichtes erbracht. Gregor bietet auch eine vollständige Kosmogenie nach griechischem Vorbild, in die zudem, reichlich ausgelegt mit naturkundlichem Material, eine Reihe bemerkenswerter philosophischer Ideen eingeflochten ist. So etwa die Überzeugung von der Einheit von göttlichem Logos und Natur und der damit zusammenhängenden Substanzlosigkeit der Materie, oder die Überzeugung von der logischen und quantitativen Identität der Elemente und damit der physikalischen Unvernichtbarkeit der Welt.Der inhaltlichen Vielfalt entspricht ein mehrfacher Skopos, demzufolge das Werk in einem als Apologie, als philosophisch-theologischer Traktat und als biblischer Kommentar angesehen werden muß. Gregor selbst, der im Schöpfungsbericht eine "Isagoge zur Gotteserkenntnis" erblickte, war offenbar seinerseits bemüht, durch Beachtung der Akoluthia zur Gotteserkenntnis zu führen.Den einleitenden Ausführungen und der um Wörtlichkeit bemühten Übersetzung des griechischen kritischen Textes von G. H. Forbes (1855) sind kommentierende Anmerkungen angefügt. In ihnen werden philologische Fragen behandelt, wird den auslegungsgeschichtlichen ebenso wie den naturphilosophischen Voraussetzungen von Gregors Denken nachgespürt, Gregors exegetische Theorie berücksichtigt und auf seine großen theologischen und philosophischen Überzeugungen eingegangen, soweit sie für das Hexameron bedeutend sind.In einem Anhang ist das Verzeichnis der Werke Gregors, ihrer Ausgaben und deutschen Übersetzungen aktualisiert und ein vierteiliges Register (Bibelstellen, Antike Namen, Moderne Namen, Sachen und Begriffe) beigegeben.
Aktualisiert: 2022-11-14
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Die Psalmenhomilien sind zwischen etwa 395 und 410 entstanden. Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Wolfram Kinzig [2. Halbband: ISBN 978-3-7772-0202-0]
Aktualisiert: 2021-02-02
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Asterius [der Homilet]: Psalmenhomilien. 2. Halbband [1. Halbband: ISBN 978-3-7772-0201-3]
Aktualisiert: 2021-02-02
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Unter dem Namen des ägyptischen Mönchsvaters Makarios sind mehrere große Textsammlungen überliefert. Die hier übersetzten Reden und Briefe wurden erst spät entdeckt und 1973 durch Heinz Berthold in den Griechischen Christlichen Schriftstellern ediert. Die Sammlung dokumentiert in noch umfänglicherer Weise als die Geistlichen Homilien den Beitrag dieses Autors zur spätantiken und byzantinischen Spiritualität. In den letzten Jahrzehnten ist die wahre Identität des "Makarios" viel diskutiert worden, denn zweifelsohne ist der Autor nicht der berühmte Ägypter Makarios, sondern ein Anonymus, der in das ausgehende 4. Jahrhundert und geographisch nach Syrien gehört. Die Frage nach der Identität des Autors hat die Forschung auch deshalb beschäftigt, weil sein Werk eine inhaltliche Beziehung zu den Ansichten der Messalianer hat, einer ketzerischen Gruppierung, die im 4. und 5. Jahrhundert in Kleinasien und Syrien viel Aufsehen erregte. So hat sich einem Zweig der Forschung der Name Makarios / Symeon eingebürgert, weil man einen der Gründer des Messalianismus mit Namen Symeon für den Autor hielt. Die Frage der Autorschaft und der Beziehung zum Messalianismus sowie die Probleme der Textüberlieferung werden in der Einleitung zur Übersetzung zusammenfassend dargestellt.Die hier übersetzte Sammlung erbaulicher und belehrender Sentenzen und Abhandlungen des späten 4. Jahrhunderts ist erst im 13. Jahrhundert aus älteren Teilsammlungen komponiert worden. Insofern dokumentiert die Sammlung nicht nur die Gedankenwelt eines spätantiken Asketenvaters, in der visionäre nüchterne Menschenkenntnis, Hochstimmung, ein reicher Bilderschatz aus dem antiken Alltagsleben und erbauliche Betrachtungen ihren Platz haben, sondern auch eine lange Phase christlicher Literatur- und Frömmigkeitsgeschichte, in der das antike Erbe über Jahrhunderte aufgenommen und neu gelesen und meditiert wurde. Gerade der Reichtum an Bildern und Vergleichen, aber auch die Herkunft vieler Texte aus dem mündlichen Lehrvortrag erleichtern einen unmittelbaren Zugang zu dieser Art christlich-spätantiker Literatur.Der Übersetzung ist ein Quellen- und Literaturverzeichnis beigegeben, ebenso ein Verzeichnis der Werke des Pseudo-Makarios. Der Text wird durch Register der Bibelstellen, der biblischen Namen, antiker Personen, Autoren und Schriften sowie von Sachen und Begriffen zusätzlich erschlossen.
Aktualisiert: 2022-11-14
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Dem reichen Material zur Thematik von Eucharistie und Gemeinschaft will Gessel „das Strukturprinzip der eucharistischen Gemeinschaft“ abgewinnen. In den hier gebotenen Wortstudien zu den augustinischen Gemeinschaftsbezeichnungen und Gemeinschaftssymbolen liegt eine besondere Stärke der Arbeit.
Im letzten Abschnitt sucht der Verfasser „die dynamischen Relationen zwischen dem eucharistischen Leib Christi und dem „Christus totus, caput et corpus“ darzustellen. Dort wurzelt ja für Augustinus die eucharistische Gemeinschaft im Christus incarnatus, passus et resuscitatus und in der gegründeten Viel-Einheit der Eucharistieteilnehmer.
„Theologie und Glaube“
Aktualisiert: 2023-01-11
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Nach mehr als 250 Jahren wurden diese Reden des Johannes Chrysostomus (349?-407), der von der Nachwelt die Bezeichnung "Goldmund" erhielt, wieder in die deutsche Sprache übertragen. Das Wagnis war groß, nicht nur wegen des "boshaften" Inhalts der 386/387 gehaltenen Reden, sondern auch im Blick auf den besonderen Schwierigkeitsgrad der harten Ausdrucksweise des Antiocheners.Johannes' acht Reden gegen Juden richten sich in erster Linie gegen "judaisierende" Christen in Antiochien. Äußerungen des Johannes lassen vermuten, daß viele Christen in Antiochien Sympathien für das Judentum hegten. Die Reden wenden sich aber auch gegen Juden und versuchen, diese in den Augen der Christen und "Heiden" schlechtzumachen.Nicht mit Redeschmuck wollte Johannes prunken, sondern die Zuhörer zur "Heiligkeit" führen und die Einheit der Kirche fördern. Dazu bediente er sich des Attischen in asianischer Form. Komplizierte Wortfiguren und Vergleiche waren in ein lesbares Deutsch zu bringen, das die Gefälligkeit in Melodik, Rhythmus und Stil der johanneischen Redeweise widerspiegelt und zugleich seine polemisch-pamphletistische, sympathielose Grundhaltung offensichtlich werden läßt.Rudolf Brändle, der zugleich die Übersetzung sorgfältig überprüfte, bietet in der Einleitung ein auf den neuesten Stand gebrachtes Biogramm des Autors. Alle Fragen, beginnend mit dem Quellenproblem bis zu Absetzung, Exil und Tod des Johannes, sind minutiös dargestellt. Die Reden werden in die Zeitgeschichte integriert, in die Adversus-Judaeos-Literatur eingeordnet und abschließend die Wirkungsgeschichte erörtert.Die Anmerkungen von Rudolf Brändle stellen einen eigenständigen Kommentar dar, der die einschlägigen Fragestellungen aufgreift. Ein erschöpfendes Literaturverzeichnis sowie die Auflistung der Werke des Johannes mit deren Ausgaben und Übersetzungen gestalten diesen Band zu einem vorzüglichen Arbeitsinstrument, das durch ein vierfaches Register (Bibelstellen, antike Namen, moderne Namen, Sachen und Begriffe) detailliert erschlossen wird.
Aktualisiert: 2022-11-14
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Das Briefcorpus Gregors von Nyssa bietet durch die Vielfalt der von Gregor angesprochenen Themen einen hochinteressanten Einblick in Wirken und Schaffen des Kirchenvaters (geb. um 334, gest. nach 394).Überlieferungshistorisch hat das Briefcorpus zwei Teile: den ersten bilden die in verschiedensten Handschriften überlief'erten Briefe 1 - 3, den zweiten die in drei Handschriften mit gemeinsamer Quelle überlieferten Briefe 4 - 30, von denen zwei von Gregors Korrespondenten stammen.Die Briefe geben in unterschiedlicher Hinsicht Einblick in Leben und Werk Gregors. Die Briefe 4 - 30 spiegeln eine kurze, bewegte Phase seines Lebens wider. In ihnen lernen wir (Gregor sowohl in seinem Unmut über seine Zeit in Sebaste kennen als auch in seinen verschiedenen Funktionen als Bischof von Nyssa in der Sorge für vertraute Personen, als Schriftsteller, als Streiter für den rechten Glauben, aber auch als Kirchenbauer und als Privatperson. Ebenso legen die späteren Briefe 1 - 3 ein beredtes Zeugnis ab von persönlichen und theologischen Auseinandersetzungen wie von seiner Funktion als Ratgeber in speziellen Fragen.Fast jeder Brief zeigt eine sorgfältige Komposition. Gregor versteht es, die Gestaltung seiner Briefe dem jeweiligen Adressaten anzupassen. Dabei zieht er geschickt alle Register seiner großen klassischen als auch christlichen Bildung und verleiht so jedem Brief ein spezielles Kolorit.Die vorliegende deutsche Übersetzung, die erstmals alle Briefe auf der Grundlage der textkritischen Ausgabe der Gregorii Nysseni Opera umfaßt, ist bemüht, die Eigenheiten des griechischen Originals so weit wie möglich zu bewahren, um auf diese Weise dem des Altgriechischen nicht mächtigen Leser Einblick in die Struktur des Originals zu geben.Die Übersetzung wird erläutert durch eine Einleitung und Anmerkung. Sie bieten dem Leser auf der Grundlage der aktuellen Forschungslage eine schnelle Orientierung zu Sachfragen und in der Forschung kontrovers behandelten Problemen des Briefcorpus. Die Einleitung stellt die einzelnen Briefe thematisch geordnet vor und entwickelt unter Berücksichtigung der handschriftlichen Überlieferung und inhaltlicher Zusammenhänge einen Datierungsansatz für die Briefe.Der Band wird durch vier Register erschlossen und bietet darüber hinaus sowohl ein Verzeichnis der Briefe Gregors als auch ein Gesamtverzeichnis seiner Werke mit Auflistung textkritischer Ausgaben und bereits vorhandener deutscher Übersetzungen.
Aktualisiert: 2022-11-14
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