KARFUNKELFLUG versammelt Natur- und Traumgedichte, kritisiert menschliches Fehlverhalten und betont die notwendige Ehrfurcht vor der Schöpfung. Jahresszeitengedichte stehen für das Aufblühen, Reifen und Erstarren, bringen aber auch Hoffnung auf neues Leben. Gedichte zu Grundfragen des Lebens wie Liebe und Glück oder Resignation und Beziehungskämpfe zeugen von der humanistischen Weltsicht der Autorin.
Aktualisiert: 2023-02-08
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Eine Familiensaga. Zwei Burschen unterschiedlicher Natur – Eulenspiegel und Münchhausen, Nachfahren ihrer berühmten Väter – erleben ihr erstes Studienjahr in Salzburg. Eine ereignisreiche Zeit! Den einen hält eine bewegte familiäre Vergangenheit auf Trab, der andere ist bemüht, sich seines Rufs als verwöhntes Nesthäkchen zu entledigen.
Eine vergnügliche Lektüre, der es aber auch an Dramatik und Berührendem nicht fehlt.
Aktualisiert: 2022-05-04
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Einer irischen Stadt verdankt er den Namen: der Limerick – vielleicht die prononcierteste Form improvisationsfreudiger Kurzgedichte, die sich denken lässt. Edward Lear (1812-1888), Großmeister der Gattung, dem u.a. Hans Magnus Enzensberger und H.C. Artman als Übersetzer ihre Reverenz erwiesen haben, war als Maler Spezialist für Papageien und auch sonst ein ziemlich bunter Vogel. Mithin sind reale Orte und skurrile Typen ein Muss für den Fünfzeiler, der gleichsam den Reim als Weltordnung generiert. Nicht die willkürlichste, denkt man, wenn man Inge Glaser souverän-verspielt auf seinen Spuren wandeln sieht. Nonsense? Durchaus. Aber vielleicht auch – mit einem Buchtitel Peter Horst Neumanns über das Spätwerk Günter Eichs – „Die Rettung der Poesie im Unsinn“. (Rüdiger Jung)
Aktualisiert: 2022-01-18
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»Petergstamm«, das neue Buch der Salzburger Autorin Inge Glaser, ist die Geschichte einer jungen Familie, die es aus der Steiermark nach Salzburg verschlagen hat und die den Weltereignissen zum Trotz ihr kleines Glück zu erhalten versucht. Den zeitlichen Rahmen bilden die Jahre zwischen 1937 und 1945. »Der Funker«, so nennt die Autorin ihren Protagonisten, ist Berufssoldat im österreichischen Bundesheer der Ersten Republik. Im Ennstal als ungeliebtes Kind aufgewachsen, kann er 1937 auf einer Schiffsreise im Mittelmeer sein Fernweh stillen. Wenig später tritt die »Junglehrerin« in sein Leben. Beide wünschen sich, bald zu heiraten und eine Familie zu gründen. Im März 1938 legt der »Funker« als österreichischer Patriot nur mit Widerwillen den Soldanteneid auf Adolf Hitler ab. Die Ablehnung des Nationalsozialismus behindert seine Karriere nachhaltig. Innerlich zerrissen zwischen christlicher Überzeugung und soldatischer Pflicht gerät er immer wieder in schwierige Situationen. Inge Glaser lässt stimmungsvolle Naturschilderungen und den trotz des Krieges kaum beeinträchtigten Familienalltag in Salzburg mit den politisch-militärischen Ereignissen der Zeit in Form »harter Schnitte« aufeinanderprallen. Dabei zeigt die Autorin in ihrem kaleidoskopischen Text die Verdrängung der Kriegsrealität und richtigerweise auch, dass die Reflexion über Verantwortung, Verstrickung und Schuld in den Kriegs- und ersten Nachkriegsjahren bestenfalls in Ansätzen stattgefunden hat. Es ist die Geschichte und das Lebensgefühl der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in dem Buch lebendig werden, es ist das kleine Leben, das doch so groß ist.
Aktualisiert: 2022-01-18
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Der neue Erzählband der in Salzburg geborenen und lebenden Autorin Inge Glaser, die in den letzten Jahren Lyrik, Erzählungen und einen umfangreichen Roman vorgelegt hat, versammelt zweiundzwanzig längere und kürzere Geschichten. Wahrhaft kunterbunt wechseln historische Ereignisse mit satirischen Texten, parabelhafte Miniaturen mit breiter erzählten Lebensentwürfen. Inge Glaser versteht es, mit knappen Strichen Situationen und Personen deutlich zu charakterisieren. Ihre Zuneigung gilt Kindern und Tieren, Familien und Außenseitern. Menschliche Schwächen deckt sie kritisch, jedoch einfühlend und großmütig auf. So verschieden die Inhalte und die Erzählweisen sind, so lässt die Autorin die Mehrzahl ihrer Texte – entsprechend ihrem humanistisch-christlichen Weltbild – positiv enden. Diese Kamingeschichten suggerieren nicht eine falsche Welt, sondern bilden ein Angebot, trotz allen Unheils der Welt, den Glauben an den Menschen nicht zu verlieren.
Aktualisiert: 2020-01-17
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»Ein besonderes Faible hat Inge Glaser für das Senryu und seinen spezifischen Humor, seine besondere Leichtigkeit. Aber auch zur Weisheit tendiert bei ihr die Form: zur Sentenz, die spielerisch variiert und moduliert wird.« (Rüdiger Jung)
Aktualisiert: 2020-01-08
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„Trutzgebete“ nennt Inge Glaser aus Salzburg, Autorin zahlreicher Lyrikbände, Erzählungen und eines umfangreichen Romans, ihr neuestes lyrisches Werk.
Trutz und Trotz, Hader, Anklage und Klage schleudern die Gedichte Gott entgegen, empören sich über den Herrn, der so viel Unglück, Verderben, Schuld und Ungerechtigkeit nicht verhindert, sondern zulässt.
Das erste Drittel der vierundsechzig Gedichte beklagt die Ferne Gottes, der die Menschen und die Welt in unzureichenden Verhältnissen belässt.Diese Gedichte führen Klage gegen die Abwesenheit Gottes („Herr, bist Du nicht an Bord?“), sein Schweigen („Herr, hat es Dir die Rede verschlagen?“), fragen nach dem Sinn des Gebets und rechnen mit Fehlentwicklungen kirchlicher Institutionen ab.
Der Mittelteil des Bandes enthält etwa zwanzig Gedichte, die Themen aus dem Alten und Neuen Testament sowie aus dem Kirchenjahr aufgreifen. Dominiert hier zu Beginn noch die Klage, so stellen die Gedichte nun vermehrt Fragen, z.B. zur Kluft zwischen der Weihnachtsbotschaft und dem gnadenlosen Kommerz oder zur schwierigen theologischen Frage der Dreifaltigkeit.
Im abschließenden Drittel sind der Wunsch nach Versöhnung mit Gott, die Sehnsucht nach einem Weg zum Herrn, die Bitten um Schutz und Geborgenheit thematisiert. In diesen Gedichten wird erkennbar, was die Triebkräfte für Klage, Trutz und Hader waren: die tiefe Sehnsucht nach einer gerechten Welt, der Wunsch von Gottangenommen zu sein und das Verlangen nach Vereinigung im Glauben.
In ihren Gedichten bedient sich die Autorin durchaus auch umgangssprachlicher Elemente, die sie aber bewusst verwendet, vor allem wohl deshalb, um dem falschen Pathos eines „hohen poetischen Tons“ zu widerstehen. In den Gedichten wechseln freie Rhythmen mit Binnen- und Endreim, vertraute Töne aus Kindheitsgebeten verschränken sich mit dem Wortschatz der Bibel, Redewendungen der Alltagssprache verbinden sich mit Fragen, die sich jeder wohl schon gestellt hat.
Die Gedichte haben den christlichen Glauben als religiöses Fundament, sprechen aber darüber hinaus allgemeine Grundfragen des Menschseins an.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Inge Glaser holt heiße Eisen aus dem Feuer ihrer Poesie und schreckt nicht davor zurück, brandaktuelle Themen aufzugreifen. Wo andere sich die Finger verbrennen, schmiedet sie ein Schwert daraus – nicht um Krieg zu führen, sondern um Werte zu bewahren, zu verteidigen. Und ihre lyrischen Bilder? Das sind auch Flammen, aber sie muten wie Windlichter an. Geschützt gegen Sturm und die Widrigkeiten der Umwelt brennen sie weiter, was auch geschehen mag, leuchten versteckte Winkel aus, schenken durch ihr Licht Sicherheit und Vertrauen, und gleichzeitig geben sie Wärme und ein klein wenig Verträumtheit und Romantik. Man muss lediglich bereit sein dafür, man sollte nur sein Herz ein wenig öffnen …
Aktualisiert: 2020-01-08
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Die Texte des Buches sind ein buntes Kaleidoskop autobiografischer Erlebnisse, Eindrücke oder Begebenheiten aus der Zeit zwischen dem Zweiten Weltkrieg und jetzt. Mit den Augen eines Kindes werden dabei in eindrücklicher Weise die harten Jahre des Wiederaufbaus sichtbar, sensibel einschneidende Veränderungen beschrieben. Nicht ohne Augenzwinkern zeichnet die Autorin ein liebevoll-kritisches Porträt ihrer Heimatstadt – ein launiges Saitenspiel abseits des süßen Blickwinkels auf die Mozartkugel.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Der faszinierend widersprüchlichen und zugleich bedrängenden Poesie der Christine Lavant zwischen Gottsuche, religiöser Verzweiflung und existentieller Ausgesetztheit wurde schon in unzähligen Studien detailliert und aufmerksam nachgespürt. Dass die Lavant ein gleichermaßen beeindruckendes Prosawerk hinterlassen hat, ist hingegen noch nicht entsprechend gewürdigt worden. Inge Glaser rückt diese bisher im Schatten befindlichen Dimensionen der Kreativität Lavants in den Mittelpunkt ihrer textanalytischen Untersuchungen und Interpretationen. Zwischen den späten 1940er und 1960er Jahren sind immerhin auch viele spannende Erzählungen der Lavant entstanden, in denen erneut Opfer, Täter-Verfolger und Retter-Erlöser eine wichtige Rolle spielen sowie Nähe/Ferne, Selbst- und Fremdbestimmung, Heil und Unheil, Waisentum und Behindertsein als insistierend wiederkehrende Themen ausgefaltet werden. Den erzählten Frauen-, Männer- und Kinderbildern und vielen textlichen Querverweisen geht Inge Glaser geduldig nach. Lebensgeschichtliche und erzählerische Dimensionen werden in ihrem engen Wechselspiel erkennbar, sogar Lavants astrologische Kenntnisse und Überzeugungen werden in den interpretatorischen Überlegungen berücksichtigt.
Aktualisiert: 2022-01-13
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Inge Glaser und Erik Pühringer haben sich mit ihrem Gemeinschaftswerk „Literarische Etüden“ der Partnerdichtung nach japanischem Vorbild, dem Renga, verschrieben. Darunter versteht man ein fünfzeiliges Gedicht, bei welchem die ersten drei Verse von jemand anderem um zwei weitere ergänzt werden. Das Reizvolle und auch Spannende dabei ist, wie die Fortsetzung des vorgegebenen ersten Teiles ausfällt. Überraschende Wendungen bleiben da nicht aus. Die genau festgelegte Anzahl der Silben pro Vers wirkt da zuweilen wie ein Korsett, das oft eine entspechende Wortfindung erschwert. In einer poetischen Fernbeziehung mit verwandtschaftlicher Nähe entstand zwischen Aachen und Salzburg diese interessante Lektüre, die auch jenen zu empfehlen ist, die eine neue Seite der Lyrik kennen lernen möchten.
Aktualisiert: 2020-01-08
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'Petergstamm', das neue Buch der Salzburger Autorin Inge Glaser, ist die Geschichte einer jungen Familie, die es aus der Steiermark nach Salzburg verschlagen hat und die den Weltereignissen zum Trotz ihr kleines Glück zu erhalten versucht. Den zeitlichen Rahmen bilden die Jahre zwischen 1937 und 1945. 'Der Funker', so nennt die Autorin ihren Protagonisten, ist Berufssoldat im österreichischen Bundesheer der Ersten Republik. Im Ennstal als ungeliebtes Kind aufgewachsen, kann er 1937 auf einer Schiffsreise im Mittelmeer sein Fernweh stillen. Wenig später tritt die 'Junglehrerin' in sein Leben. Beide wünschen sich, bald zu heiraten und eine Familie zu gründen. Im März 1938 legt der 'Funker' als österreichischer Patriot nur mit Widerwillen den Soldanteneid auf Adolf Hitler ab. Die Ablehnung des Nationalsozialismus behindert seine Karriere nachhaltig. Innerlich zerrissen zwischen christlicher Überzeugung und soldatischer Pflicht gerät er immer wieder in schwierige Situationen.
Inge Glaser lässt stimmungsvolle Naturschilderungen und den trotz des Krieges kaum beeinträchtigten Familienalltag in Salzburg mit den politisch-militärischen Ereignissen der Zeit in Form 'harter Schnitte' aufeinanderprallen. Dabei zeigt die Autorin in ihrem kaleidoskopischen Text die Verdrängung der Kriegsrealität und richtigerweise auch, dass die Reflexion über Verantwortung, Verstrickung und Schuld in den Kriegs- und ersten Nachkriegsjahren bestenfalls in Ansätzen stattgefunden hat. Es ist die Geschichte und das Lebensgefühl der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in dem Buch lebendig werden, es ist das kleine Leben, das doch so groß ist.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Findlinge – im geologischen Sinne – sind kleinere oder größere Steinblöcke, die von Gletschern oder Wassermassen über weite Strecken transportiert worden und irgendwann irgendwo zum Stillstand gekommen sind. Die Texte der Autorin gleichen solchen weit sichtbaren Steinblöcken. Sie bilden trigonometrische Punkte in Erlebniswelten, von welchen aus Schicksalhaftes in menschlichen Begegnungen und Beziehungen, außerordentliche Begebenheiten, aber auch Humorvolles und Märchenhaftes ins literarische Visier genommen werden. In den großen Steinblöcken, den „Romanellen“, aber auch in den kleineren, den „Miniaturen“, wird u. a. aufgezeigt, wie scheinbar Vergangenes oder unaufklärbar Dunkles prägend auf die dargestellten Menschen wirkt und sie nicht mehr loslässt. Das Buch von Inge Glaser erzählt in 21 Texten vom Umgang mit schuldhaften Verstrickungen, existentiellen Bedrängnissen und Verstörungen. Weiters erfährt der Leser, wie Menschen Schlüsselerlebnisse verarbeiten, Frustrationen bewältigen und wie Suchende sich bemühen, Konflikte zu lösen.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Lyrik und Prosa von Inge Glaser
Aktualisiert: 2020-06-02
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Einer irischen Stadt verdankt er den Namen: der Limerick – vielleicht die prononcierteste Form improvisationsfreudiger Kurzgedichte, die sich denken lässt. Edward Lear (1812-1888), Großmeister der Gattung, dem u.a. Hans Magnus Enzensberger und H.C. Artman als Übersetzer ihre Reverenz erwiesen haben, war als Maler Spezialist für Papageien und auch sonst ein ziemlich bunter Vogel. Mithin sind reale Orte und skurrile Typen ein Muss für den Fünfzeiler, der gleichsam den Reim als Weltordnung generiert. Nicht die willkürlichste, denkt man, wenn man Inge Glaser souverän-verspielt auf seinen Spuren wandeln sieht. Nonsense? Durchaus. Aber vielleicht auch – mit einem Buchtitel Peter Horst Neumanns über das Spätwerk Günter Eichs – „Die Rettung der Poesie im Unsinn“. (Rüdiger Jung)
Aktualisiert: 2020-01-08
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