Adolf Glaßbrenner (1810-1876) kann nicht nur Berlinisch. Als „Hauptmitarbeiter“ der Zeitung „Der Freimüthige“ erprobt er an der Schwelle zum letzten Vormärz-Jahrzehnt neue Formen des Feuilletons. Dabei tritt er für eine liberale gesellige Kultur ein, bei der frei nach Schiller alle Menschen Brüder werden. In einer utopischen Verbrüderung gipfelt "Eine Fahrt nach Oranienburg". Die unbekannte Erzählung schildert zuvor einen Sonntagsausflug mit der Postkutsche und die Besichtigung der im Schloss Oranienburg untergebrachten Fabrik. Der Chemiker Runge gibt dabei die Parole zur Gründung eines von Glaßbrenner geleiteten Vereins aus, der im Zeichen von Humor und Champagner Egalité und Fraternité inmitten der preußischen Restauration inszenierte.
Zu den Neuentdeckungen des Bandes gehört neben dem Fragment eines Eulenspiegel-Romans die Reportage über ein Wal-Skelett, in der ein Berliner Kleinbürger – der auch aus anderen Glaßbrenner-Satiren bekannte Rentier Buffey – in bestem Hauptstadtjargon „den Fisch erklärt“.
Inhalt: Vorwort - Eine Fahrt nach Oranienburg - Kleine Beiträge zum "Freimüthigen" (1839): 1. Aus dem Berliner Volksleben. Brief des Herrn Buffey an Flitter, 2. Der Ball von Hoguet und C. Blum, 3. [Parodien auf Tieck, Spindler und Gutzkow], 4. Fastnachts-Feuilleton, 5. Königsstädter Theater. Sonnabend, den 23. Februar, 6. Rede an die Herren Aerzte Berlins, 7. Don Quixote im Ballet. Plauderei, 8. Der neue Eulenspiegel, 9. Herr Chevalier de Ferrer, 10. Höchst verwerfliche Scherze über ernste Gegenstände, 11. Carl Seydelmann’s Vorlesung zum Besten des Lessing-Denkmals, 12. Tagebuchblätter eines reisenden Hegelianers, 13. Volksblätter, 14. Der Wallfisch und Herr Buffey im Cirque olympique, 15. Don Carlos, 16. Herr Ludwig Rellstab - Kommentar - Index
Aktualisiert: 2022-05-04
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Adolf Glaßbrenner (1810-1876) kann nicht nur Berlinisch. Als „Hauptmitarbeiter“ der Zeitung „Der Freimüthige“ erprobt er an der Schwelle zum letzten Vormärz-Jahrzehnt neue Formen des Feuilletons. Dabei tritt er für eine liberale gesellige Kultur ein, bei der frei nach Schiller alle Menschen Brüder werden. In einer utopischen Verbrüderung gipfelt "Eine Fahrt nach Oranienburg". Die unbekannte Erzählung schildert zuvor einen Sonntagsausflug mit der Postkutsche und die Besichtigung der im Schloss Oranienburg untergebrachten Fabrik. Der Chemiker Runge gibt dabei die Parole zur Gründung eines von Glaßbrenner geleiteten Vereins aus, der im Zeichen von Humor und Champagner Egalité und Fraternité inmitten der preußischen Restauration inszenierte.
Zu den Neuentdeckungen des Bandes gehört neben dem Fragment eines Eulenspiegel-Romans die Reportage über ein Wal-Skelett, in der ein Berliner Kleinbürger – der auch aus anderen Glaßbrenner-Satiren bekannte Rentier Buffey – in bestem Hauptstadtjargon „den Fisch erklärt“.
Inhalt: Vorwort - Eine Fahrt nach Oranienburg - Kleine Beiträge zum "Freimüthigen" (1839): 1. Aus dem Berliner Volksleben. Brief des Herrn Buffey an Flitter, 2. Der Ball von Hoguet und C. Blum, 3. [Parodien auf Tieck, Spindler und Gutzkow], 4. Fastnachts-Feuilleton, 5. Königsstädter Theater. Sonnabend, den 23. Februar, 6. Rede an die Herren Aerzte Berlins, 7. Don Quixote im Ballet. Plauderei, 8. Der neue Eulenspiegel, 9. Herr Chevalier de Ferrer, 10. Höchst verwerfliche Scherze über ernste Gegenstände, 11. Carl Seydelmann’s Vorlesung zum Besten des Lessing-Denkmals, 12. Tagebuchblätter eines reisenden Hegelianers, 13. Volksblätter, 14. Der Wallfisch und Herr Buffey im Cirque olympique, 15. Don Carlos, 16. Herr Ludwig Rellstab - Kommentar - Index
Aktualisiert: 2019-10-30
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Adolf Glaßbrenner (1810-1876) ging, um ein mittlerweile geflügeltes Wort aufzugreifen, von Berlin aus „in die Provinz“, nämlich nach Neustrelitz. Die vorliegende Auswahl von bisher gänzlich unbekannten humorvollen Korrespondenzen, die Glaßbrenner pseudonym im Schweriner „Freimüthigen Abendblatt“ veröffentlichte, gibt auf unterhaltsame Weise Informationen über die norddeutsche Residenzstadt, über ihr Alltagsleben und ihre Institutionen. Ebenso bezeugt sie, wie Glaßbrenner sich im Vorfeld der Revolution von seinem Wohnort aus zunehmend für bürgerliche Reformen engagierte und die Adelsherrschaft mit wachsender Radikalität kritisierte. Nicht zuletzt erhält man auch Nachrichten über den Autor selbst, über seinen Freundeskreis und sein Leben, vor allem über die Arbeit am dichterischen Hauptwerk „Neuer Reineke Fuchs“. Damit wird eine äußerst wichtige Quelle über die zehn Lebensjahre in Neustrelitz, die als Glaßbrenners produktivste dichterische Zeit anzusehen sind, erstmals erschlossen: Unterhaltung garantiert!
Aktualisiert: 2019-11-18
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Adolf Glaßbrenner (1810–1876), in den letzten Jahrzehnten nicht nur als Vertreter eines belustigenden Volkshumors wahrgenommen, sondern als politisch engagierter Autor, verstand sich zeitlebens als politisch engagierter Dichter. Die vorliegende Auswahl bisher unerschlossener Narrentexte zeigt, wie im Modus dieser Narren auch Dichtung selbstreferentiell zum Thema wird. Intertextuell höchst virtuos, knüpft Glaßbrenner an bestimmte literarische Traditionslinien an, bekräftigt jedoch seinen Anspruch auf eine neue, zeitgemäße Literatur: jenseits herkömmlicher bildungsbürgerlicher Konventionen, aber immer Dichtung.
Aktualisiert: 2019-11-18
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