Gustav Meyrinks okkulte Romane erlangten Weltruhm.
Henri Birven geht den Quellen nach, aus denen der Dichter schöpfte, wenn er leidenschaftlich im verführerischen Labyrinth der Okkultur forschte oder unermüdlich seine Yoga-Praktiken vollzog. Das Werk Meyrinks, der „fassweise“ Bücher kaufte und auf eine gewaltige Masse an einschlägiger Literatur zurückgreifen konnte, wird durch Birvens Blickwinkel höchst lebendig.
Meyrink litt, wie so viele, an den offenen Wunden der Moderne, doch hatte er ein Heilmittel aus den verschütteten und unverstandenen Lehren einer Geistestradition gefunden. Eine ganz bestimmte „aktive Geisteshaltung“: nicht die asketische Erlösung „von der Welt“, sondern eine aktivistisch realisierte Erlösung „in der Welt“.
Die Fremdheit dieser verschütteten Lehren dürfe aber nicht mit vulgärem Okkultismus verwechselt werden, betont Birven. Die Magie selbst sei etwas Wertneutrales, die man wie auch andere Urphänomene, weder gut noch böse nennen kann. Die eigenen Gedanken beherrschen zu können, d. h. die geheimsten Wurzeln ihres Entstehens aufzudecken, war für Meyrink nämlich dasselbe, wie zaubern.
Birven geht es darum, das Ringen Meyrinks auf seiner Gralssuche nach Wahrheit und Erkenntnis für den Leser durchschaubar zu machen. Dieses Buch widmet sich beiden Gestalten: dem Dichter Meyrink und dem Autor Birven. Damit auch Letzterer endlich ins verdiente Blickfeld rückt, geht Hans Thomas Hakl in seinem Vorwort auf die große Bedeutung Henri Birvens erstmals biografisch ein.
„Das Ich schweift solange ängstlich in dem ungeheuren Weltrade umher, als es in dem Herrn, der das Rad dreht, einen anderen wähnt, als sich selbst. Aber mit dem Augenblick, wo es als den Herrn des Rades sich selber weiß,
da hat es den Frieden der Unsterblichkeit erobert."
(Svetasvatara Upanishad)
Aktualisiert: 2023-03-15
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Mit „Yoga der Urkraft“ liegt Evolas „Tantra-Buch“ erstmals in deutscher Übersetzung vor. Es offenbart eine eher unbekannte Strömung indischer Geistigkeit: eine der bemerkenswertesten Formen des Yoga, den Kundaliniyoga, in seiner ursprünglichen Gestalt. Das vermag dauerhafte Impulse zu geben, auch außerhalb orientalischer Studien und außerhalb der Bereiche, die schon aus bloßer Neugier anziehend wirken. Tantrismus zählt zu den problematischsten und kontroversesten Kategorien der Religionswissenschaft. Beinahe jede Behauptung darüber ist umstritten. Doch die Faszination, die seit der Entstehung (um etwa 500 n. Chr.) davon ausging, beeinflusste Philosophie, Mystik, Moral und Literatur. Vom Tantrika werden extreme Geduld und Ausdauer als Grundvoraussetzungen erwartet, um ein „Vollendeter“ zu werden, im Sinne einer vollkommenen Askese. Evolas Urkraft-Begriff hat nichts mit Macht als Gewalt zu tun, denn Macht verliert ihr innerstes Wesen, wenn sie zu materiellen Mitteln wie Gewalt greift. Gemäß dem initiatischen Grundsatz, dass „nicht Du die Macht suchen darfst, sondern die Macht Dich suchen muss. In unserer Tradition ist die Macht weiblich“.
Hier stößt man auf Unerwartetes. Es ist kein dem Westen angepasster, vereinfachter und auf praktische Zwecke beschränkter Yoga. Vielmehr ein Tantrismus als allgemeine Lebensauffassung und Weltanschauung, mit besonderer Berücksichtigung des Śivaismus und des Weges der Linken Hand. Einiges mag fremdartig erscheinen, mit einer Sperrigkeit, die auch einfach den westlichen Denkgewohnheiten geschuldet sein könnte, denn wie der Tantra-Forscher John Woodroffe bemerkt, sehen „westliche Menschen oft dort Obszönität, wo es eigentlich nur Symbolik gibt“. Evolas „Yoga der Urkraft“ wird Einwände und Perspektiven gleichermaßen nähren, die Zeitlosigkeit seines Wissens aber
wird davon unberührt bleiben.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Unabhängige und wissenschaftsbegleitende Zeitschrift für Symbolsysteme; erscheint regelmäßig seit 1996. Erforschung der Grenzgebiete von Wissenschaft. GNOSTIKA richtet sich an Akademiker und an einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit esoterischen Themen Interessierte. GNOSTIKA bemüht sich um einen Brückenschlag zwischen Esoterik und Wissenschaft als Plattform einer größtmöglichen Pluralität von Meinungen.
Aktualisiert: 2019-11-13
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Aktualisiert: 2017-10-15
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Motto der Nummer 59: Humanismus
Gnostika ist eine unabhängige und wissenschaftsbegleitende Zeitschrift für Symbolsysteme; erscheint regelmäßig seit 1996. Erforschung der Grenzgebiete von Wissenschaft. GNOSTIKA richtet sich an Akademiker und an einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit esoterischen Themen Interessierte. GNOSTIKA bemüht sich um einen Brückenschlag zwischen Esoterik und Wissenschaft als Plattform einer größtmöglichen Pluralität von Meinungen.
Aktualisiert: 2019-10-03
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Aktualisiert: 2019-10-03
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Aktualisiert: 2019-10-03
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Aktualisiert: 2019-10-03
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3 Aufsätze und Bibliografie von H.T. Hakl
“Nationalsozialismus und Okkultismus“ von H.T. Hakl
“Die Getreuen der Liebe – Mittelalterlicher Frauendienst als Initiationsweg“ von H.T. Hakl
“Hoher Blutdruck – Sanfte Heilung“ von H.T. Hakl
Vollständige Bibliografie H.T. Hakls
Aktualisiert: 2019-10-03
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Aktualisiert: 2019-10-03
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Ausgewogenste und bestinformierte Geschichte der Eranos-Tagungen, wo sich einmal im Jahr die interessantesten Denker der Welt trafen, um die dringlichsten Fragen der Gegenwart zu besprechen. Dank seines Insiderwissens und jahrzehntelanger Forschungsarbeit beleuchtet der Autor den Trialog von Religion, Esoterik und Wissenschaft, der mit Eranos begann und bis in die heutige Zeit fortdauert. Ein kompetenter Führer durch das komplizierte Labyrinth der Eranos-Tagungen und erste wissenschaftliche Abhandlung des Eranos-Phänomens die aufzeigt, welchen Einfluss es in der Geistesgeschichte der Moderne ausübte.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Papus, mit weltlichem Namen Dr. Gérard Encausse, kann als die beherrschende Gestalt der Esoterik im Frankreich der Jahrhundertwende bezeichnet werden. Der zeitgenössische Chemiker und Alchimist Jollivet-Castellot nannte ihn sogar den „außergewöhnlichsten und tiefsten Magier unserer Epoche“. Die Papus-Bibliografie umfasst 260 Nummern, darunter befindet sich auch das 100-seitige Werk Die Grundlagen der okkulten Wissenschaft, das der Fachkenner Pierre A. Riffard als eines der 12 wichtigsten je geschriebenen Sachwerke der abendländischen Esoterik bezeichnete. Literaturnobelpreisträger Anatole France forderte sogar einen Lehrstuhl für Magie am ehrwürdigen Collège de France. Gleichzeitig kann Papus als Neubegründer der hermetischen Medizin angesprochen werden. Zu alledem schuf er mehrere wichtige okkulte Gruppierungen und wesentliche esoterische Zeitschriften. Am russischen Zarenhof brachte er es zum einflussreichen Berater, sowie persönlichen Freund der Zarenfamilie. Papus hat in der Geschichte des Martinismus, bei freimaurerischen und rosenkreuzerischen Gruppierungen, in der Theosophie und der Gnostischen Kirche eine führende Rolle gespielt. Er stand in Verbindung mit Theodor Reuß und dem OTO, auch mit Rudolf Steiner; war Mitglied im Golden Dawn und in der Hermetic Brotherhood of Light.
Aktualisiert: 2019-06-20
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Esoterische und religionswissenschaftliche Forschungen von akademischen Autorinnen und Autoren als Aufsatzsammlung in deutscher Sprache – Band 1
Aktualisiert: 2023-03-14
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„Im Gral liegt ein lebendiger Inhalt, ein ‚Mysterium‘, verborgen, das heute noch als in hohem Maße unbekannt zu betrachten ist“, so Julius Evola selbst in seinen Auftaktworten. Das Mysterium des Grals in seiner Gänze begreifbar zu machen und die darin verborgenen Inhalte als das offenzulegen, was sie wirklich sind, dafür schrieb Julius Evola sein Gralsbuch. Beim „Gral“ handelt es sich um einen Mythos. Ein Mythos ist definitionsgemäß nicht ein-, sondern vieldeutig. Zudem erstreckt sich der Gralsmythos über mehrere, sehr verschiedenartige Einflüsse und zwar vor allem christliche Legenden, keltische Folklore und das sogenannte Isis-Buch (das elfte Buch der Metamorphosen des Apuleius, das, noch aus der Antike stammend, die Einweihung in die Isis- Mysterien beschreibt) sowie das Corpus Hermeticum. Julius Evola hatte durchaus Praktisches im Sinn, denn um bloße Phantasien in einem rein ästheisch-dichterischen Sinne dürfte es sich beim Gralsmythos nicht handeln. „Kein mittelalterlicher Schriftsteller hat je eine Zeile auf Grund seiner reinen und bloßen Phantasie geschrieben, und es wäre antihistorisch, sich so etwas vorzustellen.“ (Franco Cardini).
Aktualisiert: 2023-03-15
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