Choreographie und Distanz. Studien zur Ravel-Analyse

Choreographie und Distanz. Studien zur Ravel-Analyse von Helbing,  Volker
Erstmals bringt diese Publikation zwei grundlegende Aspekte der Musik Ravels (die als solche längst bekannt sind) auf den Begriff und macht sie für die Analyse fruchtbar: 1. die Beobachtung, daß seine Musik in hohem Maß durch choreografische Vorstellungen bestimmt ist, d.h. in weiten Teilen als periodische Bewegung innerhalb eines (umgrenzten) Raums aufgefaßt werden kann, 2. das Zugleich von Nähe und Distanz zur Tradition, das seine Musik auf nahezu allen strukturellen Ebenen kennzeichnet. Für den ersten, grundlegenden Teil der Arbeit erwies sich dabei – besonders im Bereich Syntax/Form (Kap. 1) – eine neue, auf die choreografische Ausrichtung zugespitzte Begrifflichkeit als notwendig; ähnlich ist das umfangreiche Harmonik-Kapitel ganz auf die Aspekte „Distanz“ und „Wiederholung und Kreisbewegung“ zugeschnitten. Der Kontakt zur traditionellen Musiktheorie (insbesondere der französischen) und ihrer Begrifflichkeit wird dabei keineswegs aus den Augen verloren; Analyse-Modelle des 20. Jh. werden diskutiert und, soweit sinnvoll, in modifizierter Form übernommen – vor allem Schenker, Kurth, die amerikanische Rhythmus-Forschung (Schachter, Rothstein, Krebs), Messiaen sowie die Literatur zur modalen Musik im 20. Jh. Der zweite, werkanalytische Teil erprobt die gewonnenen Erkenntnisse an vier Klavierstücken und einem Orchesterwerk: an Oiseaux tristes und Noctuelles aus den Miroirs, an der Fuge und der Toccata aus dem Tombeau de Couperin sowie an La Valse. Jedes der Klavierstücke fungiert zugleich als Paradigma für einen der im ersten Teil diskutierten Aspekte. La Valse, das bereits vom Sujet her Choreografie und Distanz in sich vereint, wird vor allem als der Versuch analysiert, eine große, symphonische Form als choreografisches Drama zu entwerfen. This study takes and subjects to analysis for the first time two fundamental (and long perceived as such) aspects of Ravel’s music: 1. the observation that his music is strongly influenced by choreographic ideas, i.e. it can be understood in large part as periodic movement within a (defined) space; 2. the equal closeness to and distance from tradition that characterises his music on practically every structural level. For the first part of the study, which lays out the basics of this approach, a new terminology was required, more finely nuanced towards choreography – especially in the area of Syntax/Form (chap. 1); the extensive chapter on harmony is similarly tailored to concepts of “distance” and “repetition and circularity”. Yet this by no means involves a loss of contact with traditional (especially French) music theory and its terminology; model analyses from the 20th century are discussed and, as far as possible, adapted – in particular Schenker, Kuth, American rhythm studies (Schachter, Rothstein, Krebs), Messaien and the literature on modal music in the 20th century. The second part is devoted to the analysis of Ravel’s works and tests the insights of part one on the basis of four piano pieces and one orchestral work: ‘Oiseaux tristes’ and ‘Noctuelles’ from the Miroirs, the fugue and toccata from the Tombeau de Couperin, and La Valse. Each of the piano pieces serves as a paradigm for one of the aspects discussed in part 1. La Valse, which by the very nature of its subject unites choreography and distance, is analysed first and foremost as an attempt to create a choreographical drama in a large symphonic form.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Choreographie und Distanz. Studien zur Ravel-Analyse

Choreographie und Distanz. Studien zur Ravel-Analyse von Helbing,  Volker
Erstmals bringt diese Publikation zwei grundlegende Aspekte der Musik Ravels (die als solche längst bekannt sind) auf den Begriff und macht sie für die Analyse fruchtbar: 1. die Beobachtung, daß seine Musik in hohem Maß durch choreografische Vorstellungen bestimmt ist, d.h. in weiten Teilen als periodische Bewegung innerhalb eines (umgrenzten) Raums aufgefaßt werden kann, 2. das Zugleich von Nähe und Distanz zur Tradition, das seine Musik auf nahezu allen strukturellen Ebenen kennzeichnet. Für den ersten, grundlegenden Teil der Arbeit erwies sich dabei – besonders im Bereich Syntax/Form (Kap. 1) – eine neue, auf die choreografische Ausrichtung zugespitzte Begrifflichkeit als notwendig; ähnlich ist das umfangreiche Harmonik-Kapitel ganz auf die Aspekte „Distanz“ und „Wiederholung und Kreisbewegung“ zugeschnitten. Der Kontakt zur traditionellen Musiktheorie (insbesondere der französischen) und ihrer Begrifflichkeit wird dabei keineswegs aus den Augen verloren; Analyse-Modelle des 20. Jh. werden diskutiert und, soweit sinnvoll, in modifizierter Form übernommen – vor allem Schenker, Kurth, die amerikanische Rhythmus-Forschung (Schachter, Rothstein, Krebs), Messiaen sowie die Literatur zur modalen Musik im 20. Jh. Der zweite, werkanalytische Teil erprobt die gewonnenen Erkenntnisse an vier Klavierstücken und einem Orchesterwerk: an Oiseaux tristes und Noctuelles aus den Miroirs, an der Fuge und der Toccata aus dem Tombeau de Couperin sowie an La Valse. Jedes der Klavierstücke fungiert zugleich als Paradigma für einen der im ersten Teil diskutierten Aspekte. La Valse, das bereits vom Sujet her Choreografie und Distanz in sich vereint, wird vor allem als der Versuch analysiert, eine große, symphonische Form als choreografisches Drama zu entwerfen. This study takes and subjects to analysis for the first time two fundamental (and long perceived as such) aspects of Ravel’s music: 1. the observation that his music is strongly influenced by choreographic ideas, i.e. it can be understood in large part as periodic movement within a (defined) space; 2. the equal closeness to and distance from tradition that characterises his music on practically every structural level. For the first part of the study, which lays out the basics of this approach, a new terminology was required, more finely nuanced towards choreography – especially in the area of Syntax/Form (chap. 1); the extensive chapter on harmony is similarly tailored to concepts of “distance” and “repetition and circularity”. Yet this by no means involves a loss of contact with traditional (especially French) music theory and its terminology; model analyses from the 20th century are discussed and, as far as possible, adapted – in particular Schenker, Kuth, American rhythm studies (Schachter, Rothstein, Krebs), Messaien and the literature on modal music in the 20th century. The second part is devoted to the analysis of Ravel’s works and tests the insights of part one on the basis of four piano pieces and one orchestral work: ‘Oiseaux tristes’ and ‘Noctuelles’ from the Miroirs, the fugue and toccata from the Tombeau de Couperin, and La Valse. Each of the piano pieces serves as a paradigm for one of the aspects discussed in part 1. La Valse, which by the very nature of its subject unites choreography and distance, is analysed first and foremost as an attempt to create a choreographical drama in a large symphonic form.
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Erstmals bringt diese Publikation zwei grundlegende Aspekte der Musik Ravels (die als solche längst bekannt sind) auf den Begriff und macht sie für die Analyse fruchtbar: 1. die Beobachtung, daß seine Musik in hohem Maß durch choreografische Vorstellungen bestimmt ist, d.h. in weiten Teilen als periodische Bewegung innerhalb eines (umgrenzten) Raums aufgefaßt werden kann, 2. das Zugleich von Nähe und Distanz zur Tradition, das seine Musik auf nahezu allen strukturellen Ebenen kennzeichnet. Für den ersten, grundlegenden Teil der Arbeit erwies sich dabei – besonders im Bereich Syntax/Form (Kap. 1) – eine neue, auf die choreografische Ausrichtung zugespitzte Begrifflichkeit als notwendig; ähnlich ist das umfangreiche Harmonik-Kapitel ganz auf die Aspekte „Distanz“ und „Wiederholung und Kreisbewegung“ zugeschnitten. Der Kontakt zur traditionellen Musiktheorie (insbesondere der französischen) und ihrer Begrifflichkeit wird dabei keineswegs aus den Augen verloren; Analyse-Modelle des 20. Jh. werden diskutiert und, soweit sinnvoll, in modifizierter Form übernommen – vor allem Schenker, Kurth, die amerikanische Rhythmus-Forschung (Schachter, Rothstein, Krebs), Messiaen sowie die Literatur zur modalen Musik im 20. Jh. Der zweite, werkanalytische Teil erprobt die gewonnenen Erkenntnisse an vier Klavierstücken und einem Orchesterwerk: an Oiseaux tristes und Noctuelles aus den Miroirs, an der Fuge und der Toccata aus dem Tombeau de Couperin sowie an La Valse. Jedes der Klavierstücke fungiert zugleich als Paradigma für einen der im ersten Teil diskutierten Aspekte. La Valse, das bereits vom Sujet her Choreografie und Distanz in sich vereint, wird vor allem als der Versuch analysiert, eine große, symphonische Form als choreografisches Drama zu entwerfen. This study takes and subjects to analysis for the first time two fundamental (and long perceived as such) aspects of Ravel’s music: 1. the observation that his music is strongly influenced by choreographic ideas, i.e. it can be understood in large part as periodic movement within a (defined) space; 2. the equal closeness to and distance from tradition that characterises his music on practically every structural level. For the first part of the study, which lays out the basics of this approach, a new terminology was required, more finely nuanced towards choreography – especially in the area of Syntax/Form (chap. 1); the extensive chapter on harmony is similarly tailored to concepts of “distance” and “repetition and circularity”. Yet this by no means involves a loss of contact with traditional (especially French) music theory and its terminology; model analyses from the 20th century are discussed and, as far as possible, adapted – in particular Schenker, Kuth, American rhythm studies (Schachter, Rothstein, Krebs), Messaien and the literature on modal music in the 20th century. The second part is devoted to the analysis of Ravel’s works and tests the insights of part one on the basis of four piano pieces and one orchestral work: ‘Oiseaux tristes’ and ‘Noctuelles’ from the Miroirs, the fugue and toccata from the Tombeau de Couperin, and La Valse. Each of the piano pieces serves as a paradigm for one of the aspects discussed in part 1. La Valse, which by the very nature of its subject unites choreography and distance, is analysed first and foremost as an attempt to create a choreographical drama in a large symphonic form.
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Erstmals bringt diese Publikation zwei grundlegende Aspekte der Musik Ravels (die als solche längst bekannt sind) auf den Begriff und macht sie für die Analyse fruchtbar: 1. die Beobachtung, daß seine Musik in hohem Maß durch choreografische Vorstellungen bestimmt ist, d.h. in weiten Teilen als periodische Bewegung innerhalb eines (umgrenzten) Raums aufgefaßt werden kann, 2. das Zugleich von Nähe und Distanz zur Tradition, das seine Musik auf nahezu allen strukturellen Ebenen kennzeichnet. Für den ersten, grundlegenden Teil der Arbeit erwies sich dabei – besonders im Bereich Syntax/Form (Kap. 1) – eine neue, auf die choreografische Ausrichtung zugespitzte Begrifflichkeit als notwendig; ähnlich ist das umfangreiche Harmonik-Kapitel ganz auf die Aspekte „Distanz“ und „Wiederholung und Kreisbewegung“ zugeschnitten. Der Kontakt zur traditionellen Musiktheorie (insbesondere der französischen) und ihrer Begrifflichkeit wird dabei keineswegs aus den Augen verloren; Analyse-Modelle des 20. Jh. werden diskutiert und, soweit sinnvoll, in modifizierter Form übernommen – vor allem Schenker, Kurth, die amerikanische Rhythmus-Forschung (Schachter, Rothstein, Krebs), Messiaen sowie die Literatur zur modalen Musik im 20. Jh. Der zweite, werkanalytische Teil erprobt die gewonnenen Erkenntnisse an vier Klavierstücken und einem Orchesterwerk: an Oiseaux tristes und Noctuelles aus den Miroirs, an der Fuge und der Toccata aus dem Tombeau de Couperin sowie an La Valse. Jedes der Klavierstücke fungiert zugleich als Paradigma für einen der im ersten Teil diskutierten Aspekte. La Valse, das bereits vom Sujet her Choreografie und Distanz in sich vereint, wird vor allem als der Versuch analysiert, eine große, symphonische Form als choreografisches Drama zu entwerfen. This study takes and subjects to analysis for the first time two fundamental (and long perceived as such) aspects of Ravel’s music: 1. the observation that his music is strongly influenced by choreographic ideas, i.e. it can be understood in large part as periodic movement within a (defined) space; 2. the equal closeness to and distance from tradition that characterises his music on practically every structural level. For the first part of the study, which lays out the basics of this approach, a new terminology was required, more finely nuanced towards choreography – especially in the area of Syntax/Form (chap. 1); the extensive chapter on harmony is similarly tailored to concepts of “distance” and “repetition and circularity”. Yet this by no means involves a loss of contact with traditional (especially French) music theory and its terminology; model analyses from the 20th century are discussed and, as far as possible, adapted – in particular Schenker, Kuth, American rhythm studies (Schachter, Rothstein, Krebs), Messaien and the literature on modal music in the 20th century. The second part is devoted to the analysis of Ravel’s works and tests the insights of part one on the basis of four piano pieces and one orchestral work: ‘Oiseaux tristes’ and ‘Noctuelles’ from the Miroirs, the fugue and toccata from the Tombeau de Couperin, and La Valse. Each of the piano pieces serves as a paradigm for one of the aspects discussed in part 1. La Valse, which by the very nature of its subject unites choreography and distance, is analysed first and foremost as an attempt to create a choreographical drama in a large symphonic form.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Erstmals bringt diese Publikation zwei grundlegende Aspekte der Musik Ravels (die als solche längst bekannt sind) auf den Begriff und macht sie für die Analyse fruchtbar: 1. die Beobachtung, daß seine Musik in hohem Maß durch choreografische Vorstellungen bestimmt ist, d.h. in weiten Teilen als periodische Bewegung innerhalb eines (umgrenzten) Raums aufgefaßt werden kann, 2. das Zugleich von Nähe und Distanz zur Tradition, das seine Musik auf nahezu allen strukturellen Ebenen kennzeichnet. Für den ersten, grundlegenden Teil der Arbeit erwies sich dabei – besonders im Bereich Syntax/Form (Kap. 1) – eine neue, auf die choreografische Ausrichtung zugespitzte Begrifflichkeit als notwendig; ähnlich ist das umfangreiche Harmonik-Kapitel ganz auf die Aspekte „Distanz“ und „Wiederholung und Kreisbewegung“ zugeschnitten. Der Kontakt zur traditionellen Musiktheorie (insbesondere der französischen) und ihrer Begrifflichkeit wird dabei keineswegs aus den Augen verloren; Analyse-Modelle des 20. Jh. werden diskutiert und, soweit sinnvoll, in modifizierter Form übernommen – vor allem Schenker, Kurth, die amerikanische Rhythmus-Forschung (Schachter, Rothstein, Krebs), Messiaen sowie die Literatur zur modalen Musik im 20. Jh. Der zweite, werkanalytische Teil erprobt die gewonnenen Erkenntnisse an vier Klavierstücken und einem Orchesterwerk: an Oiseaux tristes und Noctuelles aus den Miroirs, an der Fuge und der Toccata aus dem Tombeau de Couperin sowie an La Valse. Jedes der Klavierstücke fungiert zugleich als Paradigma für einen der im ersten Teil diskutierten Aspekte. La Valse, das bereits vom Sujet her Choreografie und Distanz in sich vereint, wird vor allem als der Versuch analysiert, eine große, symphonische Form als choreografisches Drama zu entwerfen. This study takes and subjects to analysis for the first time two fundamental (and long perceived as such) aspects of Ravel’s music: 1. the observation that his music is strongly influenced by choreographic ideas, i.e. it can be understood in large part as periodic movement within a (defined) space; 2. the equal closeness to and distance from tradition that characterises his music on practically every structural level. For the first part of the study, which lays out the basics of this approach, a new terminology was required, more finely nuanced towards choreography – especially in the area of Syntax/Form (chap. 1); the extensive chapter on harmony is similarly tailored to concepts of “distance” and “repetition and circularity”. Yet this by no means involves a loss of contact with traditional (especially French) music theory and its terminology; model analyses from the 20th century are discussed and, as far as possible, adapted – in particular Schenker, Kuth, American rhythm studies (Schachter, Rothstein, Krebs), Messaien and the literature on modal music in the 20th century. The second part is devoted to the analysis of Ravel’s works and tests the insights of part one on the basis of four piano pieces and one orchestral work: ‘Oiseaux tristes’ and ‘Noctuelles’ from the Miroirs, the fugue and toccata from the Tombeau de Couperin, and La Valse. Each of the piano pieces serves as a paradigm for one of the aspects discussed in part 1. La Valse, which by the very nature of its subject unites choreography and distance, is analysed first and foremost as an attempt to create a choreographical drama in a large symphonic form.
Aktualisiert: 2023-06-29
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György Ligetis Violinkonzert: Konzeption, Schaffensprozess und (syn)ästhetische Welt

György Ligetis Violinkonzert: Konzeption, Schaffensprozess und (syn)ästhetische Welt von Helbing,  Volker
Mit dem Violinkonzert (1990/92) zieht Ligeti die Summe seines Schaffens, indem er wesentliche Aspekte früherer Schaffensperioden in seine zu Beginn der 80er Jahre erneuerte Musiksprache einbezieht; zugleich wagt er sich weiter als je zuvor in den Bereich der Mikrotonalität vor. Der hier vorgelegte Band vereint analytische Studien – mit Fokus auf der Tonalität, rhythmischen Konzeption, gattungsgeschichtlichen Position, ästhetischen Haltung und Dramaturgie – mit Studien zum Schaffensprozess und zur kreativen Welt des Violinkonzerts, möglich geworden durch die reichhaltigen Bestände an der PSS Basel. So gewähren die verbalen Skizzen Einblicke in Ligetis kreative Welt (in Gestalt von Namen, Begriffen und Werktiteln), dokumentieren seine permanente Suche nach einer in sich stimmigen Satzfolge, seine ›synästhetische‹ Phantasietätigkeit, formale und dramaturgische Überlegungen sowie harmonische, melodische und rhythmische Konzepte, während die Notenskizzen sein lang anhaltendes Bemühen um einen tragfähigen Einstieg in die Komposition zeigen, seine auch im Folgenden tastende Vorgehensweise und seine Gewohnheit, am Seitenrand stichwortartig vorauszuplanen. – Ein vergleichbar tiefer, exemplarischer Einblick in die Schaffensweise Ligetis und in seine kreative Welt liegt bislang nicht vor.
Aktualisiert: 2022-06-30
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Am Rand der Tonalität

Am Rand der Tonalität von Helbing,  Volker, Jeßulat,  Ariane, Polth,  Michael
Vorwort – I. Spezifische Tonalitäten – M. Polth: Zur Tonalität in La Mer von Claude Debussy. Harmonik, Rhythmus und Tonfelder in den ersten dreiundachtzig Takten von „De l’aube à midi sur la mer“ – H. Fladt: Meine Tonalitäten. Miszellen einer subjektiven Bestandsaufnahme – T. Popovic: Harmonische Tonalität als imaginäre Kulturgrenze. Betrachtungen zu Edward Elgars und Gustav Holsts ‚indischen Werken‘ – D. Schiltknecht: Tonalität als Inbegriff der Intervallwahrnehmung – T.R. Poller: Exzentrische Kreise. Über Tonalität und Totalität in zeitgenössischer Musik aus Sicht eines Komponisten – II. Brüche und Metamorphosen – Vorschein - A. Jeßulat: Mendelssohns Reihentechnik – T. Faßhauer: Zur Tonalität und Harmonik in der „mittleren Musik“ zwischen 1850 und 1920 – Strategien am Rande: Überschreitungen, Perspektivwechsel,Seitenwege – J. Kohlmann: „Klangliche Modifikationen“ der Tonalität im 19. Jh. Über die funktionale Rolle von Akkordverbindungen in Klangflächen – M. Lehner: „Bis an die äußersten Grenzen der Harmonik“ ? – Zur tonalen Dramaturgie in Richard Strauss’ Salome – G. Luchterhandt: Die ‚kühle‘ Emanzipation der Konsonanz. Harmonische Temperaturkontraste bei Reger – B. Haas: Töne auf Abwegen – C. Guillotel-Nothmann: „[...] so manche Wendung [...], die auf unserem tonalen Erfindungsfeld nicht wächst“?– Transformation der ‚alten Tonalität‘ bei Max Reger – S. Rohringer: Tonalität und Form im 1. Satz aus Jean Sibelius’ Streichquartett op. 56 – K. Steinhäuser: Verzerrte Wirklichkeit – Verzerrte Tonalität. Analytische Reflexionen zu Mahlers Fischpredigt und dem 3. Satz seiner 2. Sinfonie – S. Sönksen: Fragmentierung, Versetzung und Überlagerung. Drei Analysen zu Erik Saties Umgang mit tonalen Bausteinen nach 1910 – A. Gatz: Späte Tonalität beim frühen Webern - Strategien am Rande: Imaginäre Landschaften – M. Grabow: Zur Frage der Tonalität in Lutoslawskis frühesten Zwölftonkompositionen – U. Scheideler: Tonalität in Hans Werner Henzes Klaviertriofragment Adagio adagio und in seiner Sinfonie No. 8 – III. Tonale Konzepte in aktueller Komposition – M. Aydintan: Tonalität in Reinhard Febels Sonaten für Klavier – G. Schröder: Pop Art mit Exitus. Tonalitäten-Gefechte in Georg Friedrich Haas’ Anachronism – O. Janjuš / K. Thalmann / J. Stark: Grete Trakls Lieder. Versuch einer Kontrafaktur zwischen Expressionismus und zeitgenössischer Komposition – J.H. Schröder: Der solitäre Dur-Akkord als Relikt und Sehnsuchtsort – V. Helbing: Tonalität beim späten Lachenmann – Anmerkungen zu Grido – Autorinnen und Autoren
Aktualisiert: 2020-09-03
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Choreographie und Distanz. Studien zur Ravel-Analyse

Choreographie und Distanz. Studien zur Ravel-Analyse von Helbing,  Volker
Erstmals bringt diese Publikation zwei grundlegende Aspekte der Musik Ravels (die als solche längst bekannt sind) auf den Begriff und macht sie für die Analyse fruchtbar: 1. die Beobachtung, daß seine Musik in hohem Maß durch choreografische Vorstellungen bestimmt ist, d.h. in weiten Teilen als periodische Bewegung innerhalb eines (umgrenzten) Raums aufgefaßt werden kann, 2. das Zugleich von Nähe und Distanz zur Tradition, das seine Musik auf nahezu allen strukturellen Ebenen kennzeichnet. Für den ersten, grundlegenden Teil der Arbeit erwies sich dabei – besonders im Bereich Syntax/Form (Kap. 1) – eine neue, auf die choreografische Ausrichtung zugespitzte Begrifflichkeit als notwendig; ähnlich ist das umfangreiche Harmonik-Kapitel ganz auf die Aspekte „Distanz“ und „Wiederholung und Kreisbewegung“ zugeschnitten. Der Kontakt zur traditionellen Musiktheorie (insbesondere der französischen) und ihrer Begrifflichkeit wird dabei keineswegs aus den Augen verloren; Analyse-Modelle des 20. Jh. werden diskutiert und, soweit sinnvoll, in modifizierter Form übernommen – vor allem Schenker, Kurth, die amerikanische Rhythmus-Forschung (Schachter, Rothstein, Krebs), Messiaen sowie die Literatur zur modalen Musik im 20. Jh. Der zweite, werkanalytische Teil erprobt die gewonnenen Erkenntnisse an vier Klavierstücken und einem Orchesterwerk: an Oiseaux tristes und Noctuelles aus den Miroirs, an der Fuge und der Toccata aus dem Tombeau de Couperin sowie an La Valse. Jedes der Klavierstücke fungiert zugleich als Paradigma für einen der im ersten Teil diskutierten Aspekte. La Valse, das bereits vom Sujet her Choreografie und Distanz in sich vereint, wird vor allem als der Versuch analysiert, eine große, symphonische Form als choreografisches Drama zu entwerfen. This study takes and subjects to analysis for the first time two fundamental (and long perceived as such) aspects of Ravel’s music: 1. the observation that his music is strongly influenced by choreographic ideas, i.e. it can be understood in large part as periodic movement within a (defined) space; 2. the equal closeness to and distance from tradition that characterises his music on practically every structural level. For the first part of the study, which lays out the basics of this approach, a new terminology was required, more finely nuanced towards choreography – especially in the area of Syntax/Form (chap. 1); the extensive chapter on harmony is similarly tailored to concepts of “distance” and “repetition and circularity”. Yet this by no means involves a loss of contact with traditional (especially French) music theory and its terminology; model analyses from the 20th century are discussed and, as far as possible, adapted – in particular Schenker, Kuth, American rhythm studies (Schachter, Rothstein, Krebs), Messaien and the literature on modal music in the 20th century. The second part is devoted to the analysis of Ravel’s works and tests the insights of part one on the basis of four piano pieces and one orchestral work: ‘Oiseaux tristes’ and ‘Noctuelles’ from the Miroirs, the fugue and toccata from the Tombeau de Couperin, and La Valse. Each of the piano pieces serves as a paradigm for one of the aspects discussed in part 1. La Valse, which by the very nature of its subject unites choreography and distance, is analysed first and foremost as an attempt to create a choreographical drama in a large symphonic form.
Aktualisiert: 2019-11-18
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