Risiko- und Schutzfaktoren bei Jugendlichen mit schweren Gewaltdelikten

Risiko- und Schutzfaktoren bei Jugendlichen mit schweren Gewaltdelikten von Hinrichs,  Günter, Köhler,  Denis, Kraft,  Uta
Während Risikofaktoren seit längerem Beachtung hinsichtlich der Entstehung und Aufrechterhaltung jugendlicher Delinquenz finden, wird zunehmend auch die Bedeutung von Schutzfaktoren für die Prävention diskutiert. Die Heterogenität von Delinquenz wirft die Frage auf, ob nicht ein ebenso heterogenes Zusammenspiel von Risikofaktoren existiert, die verschiedene Entwicklungspfade entsprechend der verschiedenen Straftaten begünstigen, sowie unterschiedliche potentielle Schutzfaktoren eine Rolle spielen. Mit der vorliegenden Arbeit soll diesen Fragen nachgegangen werden. Erstmalig wurden dazu jugendforensische Gutachten über Tötungs-, Sexualdelinquenten und Gewalttäter hinsichtlich ihrer Risiko- und Schutzfaktoren analysiert und miteinander verglichen. Es zeigte sich u.a., dass die Entwicklung gewalttätiger und sexueller Delinquenz jeweils durch unterschiedliche Risikokonstellationen begünstigt wird. Für Tötungsdelinquenten und Gewalttäter finden sich bereits in der Kindheit belastende familiäre, individuelle sowie schulische Risikokonstellationen. Diese Problematik wird in der Adoleszenz noch zusätzlich durch Substanzmissbrauch und polytroper Delinquenz verstärkt. Ein anderer Entwicklungspfad zeigt sich hingegen für die jugendlichen Sexualstraftäter. Frühkindliche Entwicklungsverzögerungen und sexueller Missbrauch in der Kindheit zusammen mit sozialer Isolation bis in die Adoleszenz hinein zeigen sich hier als besonders bedeutsame Risikofaktoren. Die Untersuchung der Schutzfaktoren weist daraufhin, dass protektive Faktoren noch weitgehend bei der Begutachtung jugendlicher und heranwachsender Delinquenten vernachlässigt werden, so dass in diesem Zusammenhang dringend weiterer Forschungsbedarf besteht. Neben theoretischen Überlegungen und Diskursen bieten die Ergebnisse vor allem hinsichtlich der praktischen Relevanz für Prävention und Intervention eine Diskussionsgrundlage. 1 Einleitung 2 Theoretischer und Empirischer Hintergrund 2.1 Risikofaktoren 2.2 Risikofaktoren der spezifischen Deliktgruppen 2.3 Schutzfaktoren 3 Ableitung der Fragestellungen und Hypothesen 3.1 Fragestellungen und Hypothesen zu einzelnen Risikofaktoren 3.2 Fragestellung und Hypothese zu summierten Risikofaktoren 3.3 Fragestellungen und Hypothesen zu Früh- und Spätstartern 3.4 Fragestellung und Hypothese zur intellektuellen Begabung 3.5 Fragestellung und Hypothese zu Schutzfaktoren 4 Untersuchungsplanung 4.1 Untersuchungsdesign 4.2 Material 4.3 Untersuchungsstichprobe 4.4 Störvariablen 4.5 Untersuchungsinstrumente 4.6 Statistische Analyseverfahren 5 Ergebnisse 5.1 Beschreibung der Stichprobe 5.2 Ergebnisse zu Fragestellungen und Hypothesen zu einzelnen Risikofaktoren 5.3 Ergebnisse zur Fragestellung und Hypothese zu summierten Risikofaktoren 5.4 Ergebnisse zu Fragestellungen und Hypothesen zu den Früh- und Spätstartern 5.5 Ergebnisse zu Fragestellung und Hypothese zur intellektuellen Begabung 5.6 Ergebnisse zu Fragestellung und Hypothese zu den Schutzfaktoren 6 Diskussion 6.1 Diskussion untersuchungsimmanenter Einschränkungen 6.2 Diskussion der Unterschiede in den Risikofaktoren zwischen den spezifischen Deliktgruppen 6.3 Diskussion der Unterschiede in summierten Risikofaktoren 6.4 Diskussion der Früh- und Spätstarter 6.5 Diskussion der Intelligenzwerte 6.6 Diskussion der Schutzfaktoren 6.7 Zusammenfassende Diskussion der Unterschiede zwischen den spezifischen Deliktgruppen 7 Zusammenfassung und Ausblick 8 Literatur 9 Anhang 10 Über die Autoren
Aktualisiert: 2020-06-01
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Legalbewährung jugendlicher und heranwachsender Sexual- und Gewaltstraftäter

Legalbewährung jugendlicher und heranwachsender Sexual- und Gewaltstraftäter von Hinrichs,  Günter, Köhler,  Dennis, Rotermann,  Ina
Risikofaktoren werden schon seit längerer Zeit als empirisch fundierte Variablen für die Einschätzung der Legalprognose bei jugendlichen und heranwachsenden Straftätern betrachtet. Zunehmend wird in diesem Zusammenhang aber auch die Bedeutung von Schutzfaktoren diskutiert. Die Heterogenität von Delinquenz und die multikausale Verknüpfung von Risiko- und Schutzfaktoren über den Entwicklungsverlauf werfen die Frage auf, ob unterschiedliche Variablen, wie z.B. differentielle Entwicklungspfade, Risiko- und Schutzfaktoren, die Legalbewährung von jungen Straftätern vorhersagen können. In der vorliegenden Arbeit werden die genannten Variablen hinsichtlich der prädiktiven Validität prospektiv untersucht.Erstmalig wurden dazu 153 jugendforensische Gutachten über Gewalt- und Sexualstraftäter auf das Vorliegen bestimmter Risiko- und Schutzfaktoren sowie differentieller Entwicklungspfade ausgewertet und (prospektiv) miteinander hinsichtlich der Legalbewährung/Rückfälligkeit verglichen. Die Ergebnisse zeigten dass der größte Teil der Straftäter auch nach der Bezugstat weiterhin straffällig bleibt. Weiter ließ sich feststellen, dass rückfällige Sexual- und Gewaltstraftäter in ihrem Entwicklungsverlauf mit vielfältigeren Risikofaktoren konfrontiert waren als solche Straftäter, die ihr delinquentes Verhalten wieder beendeten. Im Vergleich mit den nichtrückfälligen Straftätern entwickelte sich bei den Wiederholungstätern das delinquente Verhalten bereits in der Kindheit und setzte sich bis in die Adoleszenz fort. Weiterhin unterstützen die Befunde die Annahmen, dass nicht so sehr einzelne Risikofaktoren in der Entwicklung bedeutsam sind, sondern dass erst die Kumulation und die Wechselwirkungen vieler biologischer, sozialer und psychologischer Risiken die Wahrscheinlichkeit einer persistierenden delinquenten Entwicklung erhöht. Der Vergleich der protektiven Faktoren von rückfälligen mit denen von legalbewährten Sexual- und Gewaltstraftätern bestätigte, dass neben den bekannten Risikofaktoren besonders die Schutzfaktoren in der Entwicklung von Jugendlichen und Heranwachsenden bedeutsam sind.Zusammenfassend weist die Studie darauf hin, dass Rückfälligkeit ein sehr komplexes Phänomen ist. Die Legalbewährung kann nicht allein durch die Analyse von einzelnen Faktoren erklärt werden, welche aus dem Gesamtzusammenhang extrahiert werden. Vielmehr scheint Rückfälligkeit aufgrund von bestimmten Risikokonstellationen und Bedingungsgefügen im Laufe der Entwicklung zustande zu kommen. Die Befunde unterstreichen aber, dass protektive Faktoren bei Risikoeinschätzungen, Behandlungsprognosen und Interventionsmaßnahmen unbedingt berücksichtigt werden müssen, da sie offensichtlich wesentlich zu einer straffreien Entwicklung beitragen und somit die Prognose von jungen Straftätern verbessern.
Aktualisiert: 2020-09-24
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Ein Bündnis zwischen Bildung und Justiz gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

Ein Bündnis zwischen Bildung und Justiz gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit von Cornel,  Heinz, Diwell,  Lutz, Hasseln,  Sigrun von, Heitmann,  Helmut, Hinrichs,  Günter, Jaschke,  Hans-Gerd, Reiche,  Steffen, Rössner,  Dieter
Wie kann die Zivilgesellschaft durch die Justiz und ihre Partner vor rechten jugendlichen Gewalttätern geschützt werden? Was kann im Vorfeld, im Vor-, Haupt- und Vollstreckungsverfahren sowie bei der Nachbetreuung Jugendlicher bei Straftaten mit rechtem Hintergrund verbessert werden?Die Tagung diente dem Informations- und Erfahrungsaustausch im Netzwerk von Justiz, Strafvollzug, Sozialarbeit und politischer Bildung. Es wurde darüber debattiert, welche Schnittstellen es gibt, welche Defizite und Chancen bestehen und wie man die gemeinsamen Ziele optimal kommunizieren kann. Es wurden Bilanz und Aussichten der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland nach 2000 dargestellt. Nach Bestandsaufnahmen zu Persönlichkeitsprofilen und Schulkarrieren rechter Gewalttäter sowie zur schweren Gewaltkriminalität durch junge Täter in Brandenburg wurden Perspektiven einer nachhaltigen Jugend- und Bildungspolitik im Spannungsfeld von zivilgesellschaftlichen Zielstellungen und Präventionsmaßnahmen gegen rechte Gewalt aufgezeigt. Beiträge der Justiz zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dienten als Bestandsaufnahme und als Grundlage zur Podiumsdiskussion. Grundstrukturen wirksamer pädagogischer Maßnahmen gegen rechte Gewalttäter, präventive Arbeit mit rechtsextremistisch auffälligen Jugendlichen im Strafvollzug wurden ebenso wie Grundzüge der Rechtspädagogik vorgestellt.
Aktualisiert: 2019-03-20
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