Nachdem das wissenschaftliche Zeitalter im 17. Jahrhundert zu einem Bruch mit der etwa 30.000-jährigen Geschichte der Repräsentation des Tiers geführt hatte, erlebt das Tierbild gegenwärtig erneut einen radikalen Umbruch.
Einerseits werden erstaunliche Fähigkeiten entdeckt: denkende Raben und spielende Kraken. Ein zentraler Begriff hierbei ist Agency: Kann das Tier Subjekt sein und aktiv in die menschliche Gesellschaft eingreifen? Mit dem neuen Bild wächst das Bedürfnis nach emotionaler Nähe. Andererseits setzt sich der Anspruch der absoluten Macht des Menschen über das Leben der Tiere fort: Tiere werden geklont und die synthetische Biologie arbeitet am Tier aus der Retorte.
Bernd Hüppauf geht diesem Schisma zwischen dem Eingriff in die Evolution und einer Einstellung zum Tier, die Subjektivität postuliert und Tierrechte fordert, nach und beleuchtet die heterogenen Tierbilder von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart der ökologischen Krise.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift. Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der Geschichte der Zivilisation und ihrer gefährlichen Entfremdung von der Natur: Vom magischen Fruchtbarkeitssymbol in den frühen Kulturen wurde der Frosch im christlichen Mittelalter zum Inbegriff des Bösen und Hässlichen umgedeutet - um schließlich in der wissenschaftlich-technischen Welt als Labortier vernutzt und im ökologischen Desaster vom Aussterben bedroht zu werden. Doch auf dem Höhepunkt der Öko-Krise gibt die Kulturgeschichte des Frosches auch Anlass zur Hoffnung: Im Tierbild der Gegenwart wird der »Ökofrosch« zum Totemtier der Umweltbewegung. Ist er das Zeichen für das Aufbrechen eines neuen, eines wahrhaft ökologischen Zeitalters?
Die Kulturgeschichte des Frosches gibt uns nicht weniger zu denken als die Zukunft der Natur.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift. Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der Geschichte der Zivilisation und ihrer gefährlichen Entfremdung von der Natur: Vom magischen Fruchtbarkeitssymbol in den frühen Kulturen wurde der Frosch im christlichen Mittelalter zum Inbegriff des Bösen und Hässlichen umgedeutet - um schließlich in der wissenschaftlich-technischen Welt als Labortier vernutzt und im ökologischen Desaster vom Aussterben bedroht zu werden. Doch auf dem Höhepunkt der Öko-Krise gibt die Kulturgeschichte des Frosches auch Anlass zur Hoffnung: Im Tierbild der Gegenwart wird der »Ökofrosch« zum Totemtier der Umweltbewegung. Ist er das Zeichen für das Aufbrechen eines neuen, eines wahrhaft ökologischen Zeitalters?
Die Kulturgeschichte des Frosches gibt uns nicht weniger zu denken als die Zukunft der Natur.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift. Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der Geschichte der Zivilisation und ihrer gefährlichen Entfremdung von der Natur: Vom magischen Fruchtbarkeitssymbol in den frühen Kulturen wurde der Frosch im christlichen Mittelalter zum Inbegriff des Bösen und Hässlichen umgedeutet - um schließlich in der wissenschaftlich-technischen Welt als Labortier vernutzt und im ökologischen Desaster vom Aussterben bedroht zu werden. Doch auf dem Höhepunkt der Öko-Krise gibt die Kulturgeschichte des Frosches auch Anlass zur Hoffnung: Im Tierbild der Gegenwart wird der »Ökofrosch« zum Totemtier der Umweltbewegung. Ist er das Zeichen für das Aufbrechen eines neuen, eines wahrhaft ökologischen Zeitalters?
Die Kulturgeschichte des Frosches gibt uns nicht weniger zu denken als die Zukunft der Natur.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Carl von Clausewitz bestimmt den Krieg als Zweikampf. Bernd Hüppaufs Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs widerspricht: Es gibt keinen Krieg ohne Diskurs. Der Blick auf den Kriegsdiskurs von seinen Anfängen in Mesopotamien bis zu den intelligenten Waffen in Cyberwar und Drohnenkrieg zeigt, dass Krieg aus militärischem Kampf und kulturellem Diskurs besteht.
Militärgeschichte fetischisiert die Fakten, die Kulturgeschichte des Kriegs dagegen baut sie in ein Netz aus Bedeutungen ein. Erst so geraten Begeisterung, Angst, Grausamkeit und Grauen als Elemente des Kriegs in den Blick. Und erst so wird das Netz aus Symbolen, Handlungen und Bedeutungen beschreibbar, aus denen jede Erinnerung die Wirklichkeit des Kriegs konstruiert. Es ist der Blick auf Erlebnis, Ethik, Subjektivität und Identität, der die Kontinuität von Krieg über 3000 Jahre Kriegsgeschichte bis in die Gegenwart erweist. Daraus ergibt sich nicht weniger als das Erfordernis einer zu schreibenden Gefühlsmoral um die Frage: Dürfen Soldaten überhaupt töten?
Aktualisiert: 2023-06-23
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Carl von Clausewitz bestimmt den Krieg als Zweikampf. Bernd Hüppaufs Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs widerspricht: Es gibt keinen Krieg ohne Diskurs. Der Blick auf den Kriegsdiskurs von seinen Anfängen in Mesopotamien bis zu den intelligenten Waffen in Cyberwar und Drohnenkrieg zeigt, dass Krieg aus militärischem Kampf und kulturellem Diskurs besteht.
Militärgeschichte fetischisiert die Fakten, die Kulturgeschichte des Kriegs dagegen baut sie in ein Netz aus Bedeutungen ein. Erst so geraten Begeisterung, Angst, Grausamkeit und Grauen als Elemente des Kriegs in den Blick. Und erst so wird das Netz aus Symbolen, Handlungen und Bedeutungen beschreibbar, aus denen jede Erinnerung die Wirklichkeit des Kriegs konstruiert. Es ist der Blick auf Erlebnis, Ethik, Subjektivität und Identität, der die Kontinuität von Krieg über 3000 Jahre Kriegsgeschichte bis in die Gegenwart erweist. Daraus ergibt sich nicht weniger als das Erfordernis einer zu schreibenden Gefühlsmoral um die Frage: Dürfen Soldaten überhaupt töten?
Aktualisiert: 2023-06-23
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Carl von Clausewitz bestimmt den Krieg als Zweikampf. Bernd Hüppaufs Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs widerspricht: Es gibt keinen Krieg ohne Diskurs. Der Blick auf den Kriegsdiskurs von seinen Anfängen in Mesopotamien bis zu den intelligenten Waffen in Cyberwar und Drohnenkrieg zeigt, dass Krieg aus militärischem Kampf und kulturellem Diskurs besteht.
Militärgeschichte fetischisiert die Fakten, die Kulturgeschichte des Kriegs dagegen baut sie in ein Netz aus Bedeutungen ein. Erst so geraten Begeisterung, Angst, Grausamkeit und Grauen als Elemente des Kriegs in den Blick. Und erst so wird das Netz aus Symbolen, Handlungen und Bedeutungen beschreibbar, aus denen jede Erinnerung die Wirklichkeit des Kriegs konstruiert. Es ist der Blick auf Erlebnis, Ethik, Subjektivität und Identität, der die Kontinuität von Krieg über 3000 Jahre Kriegsgeschichte bis in die Gegenwart erweist. Daraus ergibt sich nicht weniger als das Erfordernis einer zu schreibenden Gefühlsmoral um die Frage: Dürfen Soldaten überhaupt töten?
Aktualisiert: 2023-06-23
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Nachdem das wissenschaftliche Zeitalter im 17. Jahrhundert zu einem Bruch mit der etwa 30.000-jährigen Geschichte der Repräsentation des Tiers geführt hatte, erlebt das Tierbild gegenwärtig erneut einen radikalen Umbruch.
Einerseits werden erstaunliche Fähigkeiten entdeckt: denkende Raben und spielende Kraken. Ein zentraler Begriff hierbei ist Agency: Kann das Tier Subjekt sein und aktiv in die menschliche Gesellschaft eingreifen? Mit dem neuen Bild wächst das Bedürfnis nach emotionaler Nähe. Andererseits setzt sich der Anspruch der absoluten Macht des Menschen über das Leben der Tiere fort: Tiere werden geklont und die synthetische Biologie arbeitet am Tier aus der Retorte.
Bernd Hüppauf geht diesem Schisma zwischen dem Eingriff in die Evolution und einer Einstellung zum Tier, die Subjektivität postuliert und Tierrechte fordert, nach und beleuchtet die heterogenen Tierbilder von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart der ökologischen Krise.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Nachdem das wissenschaftliche Zeitalter im 17. Jahrhundert zu einem Bruch mit der etwa 30.000-jährigen Geschichte der Repräsentation des Tiers geführt hatte, erlebt das Tierbild gegenwärtig erneut einen radikalen Umbruch.
Einerseits werden erstaunliche Fähigkeiten entdeckt: denkende Raben und spielende Kraken. Ein zentraler Begriff hierbei ist Agency: Kann das Tier Subjekt sein und aktiv in die menschliche Gesellschaft eingreifen? Mit dem neuen Bild wächst das Bedürfnis nach emotionaler Nähe. Andererseits setzt sich der Anspruch der absoluten Macht des Menschen über das Leben der Tiere fort: Tiere werden geklont und die synthetische Biologie arbeitet am Tier aus der Retorte.
Bernd Hüppauf geht diesem Schisma zwischen dem Eingriff in die Evolution und einer Einstellung zum Tier, die Subjektivität postuliert und Tierrechte fordert, nach und beleuchtet die heterogenen Tierbilder von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart der ökologischen Krise.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Nachdem das wissenschaftliche Zeitalter im 17. Jahrhundert zu einem Bruch mit der etwa 30.000-jährigen Geschichte der Repräsentation des Tiers geführt hatte, erlebt das Tierbild gegenwärtig erneut einen radikalen Umbruch.
Einerseits werden erstaunliche Fähigkeiten entdeckt: denkende Raben und spielende Kraken. Ein zentraler Begriff hierbei ist Agency: Kann das Tier Subjekt sein und aktiv in die menschliche Gesellschaft eingreifen? Mit dem neuen Bild wächst das Bedürfnis nach emotionaler Nähe. Andererseits setzt sich der Anspruch der absoluten Macht des Menschen über das Leben der Tiere fort: Tiere werden geklont und die synthetische Biologie arbeitet am Tier aus der Retorte.
Bernd Hüppauf geht diesem Schisma zwischen dem Eingriff in die Evolution und einer Einstellung zum Tier, die Subjektivität postuliert und Tierrechte fordert, nach und beleuchtet die heterogenen Tierbilder von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart der ökologischen Krise.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift. Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der Geschichte der Zivilisation und ihrer gefährlichen Entfremdung von der Natur: Vom magischen Fruchtbarkeitssymbol in den frühen Kulturen wurde der Frosch im christlichen Mittelalter zum Inbegriff des Bösen und Hässlichen umgedeutet - um schließlich in der wissenschaftlich-technischen Welt als Labortier vernutzt und im ökologischen Desaster vom Aussterben bedroht zu werden. Doch auf dem Höhepunkt der Öko-Krise gibt die Kulturgeschichte des Frosches auch Anlass zur Hoffnung: Im Tierbild der Gegenwart wird der »Ökofrosch« zum Totemtier der Umweltbewegung. Ist er das Zeichen für das Aufbrechen eines neuen, eines wahrhaft ökologischen Zeitalters?
Die Kulturgeschichte des Frosches gibt uns nicht weniger zu denken als die Zukunft der Natur.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift. Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der Geschichte der Zivilisation und ihrer gefährlichen Entfremdung von der Natur: Vom magischen Fruchtbarkeitssymbol in den frühen Kulturen wurde der Frosch im christlichen Mittelalter zum Inbegriff des Bösen und Hässlichen umgedeutet - um schließlich in der wissenschaftlich-technischen Welt als Labortier vernutzt und im ökologischen Desaster vom Aussterben bedroht zu werden. Doch auf dem Höhepunkt der Öko-Krise gibt die Kulturgeschichte des Frosches auch Anlass zur Hoffnung: Im Tierbild der Gegenwart wird der »Ökofrosch« zum Totemtier der Umweltbewegung. Ist er das Zeichen für das Aufbrechen eines neuen, eines wahrhaft ökologischen Zeitalters?
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Aktualisiert: 2023-06-23
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Nachdem das wissenschaftliche Zeitalter im 17. Jahrhundert zu einem Bruch mit der etwa 30.000-jährigen Geschichte der Repräsentation des Tiers geführt hatte, erlebt das Tierbild gegenwärtig erneut einen radikalen Umbruch.
Einerseits werden erstaunliche Fähigkeiten entdeckt: denkende Raben und spielende Kraken. Ein zentraler Begriff hierbei ist Agency: Kann das Tier Subjekt sein und aktiv in die menschliche Gesellschaft eingreifen? Mit dem neuen Bild wächst das Bedürfnis nach emotionaler Nähe. Andererseits setzt sich der Anspruch der absoluten Macht des Menschen über das Leben der Tiere fort: Tiere werden geklont und die synthetische Biologie arbeitet am Tier aus der Retorte.
Bernd Hüppauf geht diesem Schisma zwischen dem Eingriff in die Evolution und einer Einstellung zum Tier, die Subjektivität postuliert und Tierrechte fordert, nach und beleuchtet die heterogenen Tierbilder von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart der ökologischen Krise.
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Carl von Clausewitz bestimmt den Krieg als Zweikampf. Bernd Hüppaufs Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs widerspricht: Es gibt keinen Krieg ohne Diskurs. Der Blick auf den Kriegsdiskurs von seinen Anfängen in Mesopotamien bis zu den intelligenten Waffen in Cyberwar und Drohnenkrieg zeigt, dass Krieg aus militärischem Kampf und kulturellem Diskurs besteht.
Militärgeschichte fetischisiert die Fakten, die Kulturgeschichte des Kriegs dagegen baut sie in ein Netz aus Bedeutungen ein. Erst so geraten Begeisterung, Angst, Grausamkeit und Grauen als Elemente des Kriegs in den Blick. Und erst so wird das Netz aus Symbolen, Handlungen und Bedeutungen beschreibbar, aus denen jede Erinnerung die Wirklichkeit des Kriegs konstruiert. Es ist der Blick auf Erlebnis, Ethik, Subjektivität und Identität, der die Kontinuität von Krieg über 3000 Jahre Kriegsgeschichte bis in die Gegenwart erweist. Daraus ergibt sich nicht weniger als das Erfordernis einer zu schreibenden Gefühlsmoral um die Frage: Dürfen Soldaten überhaupt töten?
Aktualisiert: 2023-06-23
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Nachdem das wissenschaftliche Zeitalter im 17. Jahrhundert zu einem Bruch mit der etwa 30.000-jährigen Geschichte der Repräsentation des Tiers geführt hatte, erlebt das Tierbild gegenwärtig erneut einen radikalen Umbruch.
Einerseits werden erstaunliche Fähigkeiten entdeckt: denkende Raben und spielende Kraken. Ein zentraler Begriff hierbei ist Agency: Kann das Tier Subjekt sein und aktiv in die menschliche Gesellschaft eingreifen? Mit dem neuen Bild wächst das Bedürfnis nach emotionaler Nähe. Andererseits setzt sich der Anspruch der absoluten Macht des Menschen über das Leben der Tiere fort: Tiere werden geklont und die synthetische Biologie arbeitet am Tier aus der Retorte.
Bernd Hüppauf geht diesem Schisma zwischen dem Eingriff in die Evolution und einer Einstellung zum Tier, die Subjektivität postuliert und Tierrechte fordert, nach und beleuchtet die heterogenen Tierbilder von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart der ökologischen Krise.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Nachdem das wissenschaftliche Zeitalter im 17. Jahrhundert zu einem Bruch mit der etwa 30.000-jährigen Geschichte der Repräsentation des Tiers geführt hatte, erlebt das Tierbild gegenwärtig erneut einen radikalen Umbruch.
Einerseits werden erstaunliche Fähigkeiten entdeckt: denkende Raben und spielende Kraken. Ein zentraler Begriff hierbei ist Agency: Kann das Tier Subjekt sein und aktiv in die menschliche Gesellschaft eingreifen? Mit dem neuen Bild wächst das Bedürfnis nach emotionaler Nähe. Andererseits setzt sich der Anspruch der absoluten Macht des Menschen über das Leben der Tiere fort: Tiere werden geklont und die synthetische Biologie arbeitet am Tier aus der Retorte.
Bernd Hüppauf geht diesem Schisma zwischen dem Eingriff in die Evolution und einer Einstellung zum Tier, die Subjektivität postuliert und Tierrechte fordert, nach und beleuchtet die heterogenen Tierbilder von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart der ökologischen Krise.
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Nachdem das wissenschaftliche Zeitalter im 17. Jahrhundert zu einem Bruch mit der etwa 30.000-jährigen Geschichte der Repräsentation des Tiers geführt hatte, erlebt das Tierbild gegenwärtig erneut einen radikalen Umbruch.
Einerseits werden erstaunliche Fähigkeiten entdeckt: denkende Raben und spielende Kraken. Ein zentraler Begriff hierbei ist Agency: Kann das Tier Subjekt sein und aktiv in die menschliche Gesellschaft eingreifen? Mit dem neuen Bild wächst das Bedürfnis nach emotionaler Nähe. Andererseits setzt sich der Anspruch der absoluten Macht des Menschen über das Leben der Tiere fort: Tiere werden geklont und die synthetische Biologie arbeitet am Tier aus der Retorte.
Bernd Hüppauf geht diesem Schisma zwischen dem Eingriff in die Evolution und einer Einstellung zum Tier, die Subjektivität postuliert und Tierrechte fordert, nach und beleuchtet die heterogenen Tierbilder von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart der ökologischen Krise.
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Carl von Clausewitz bestimmt den Krieg als Zweikampf. Bernd Hüppaufs Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs widerspricht: Es gibt keinen Krieg ohne Diskurs. Der Blick auf den Kriegsdiskurs von seinen Anfängen in Mesopotamien bis zu den intelligenten Waffen in Cyberwar und Drohnenkrieg zeigt, dass Krieg aus militärischem Kampf und kulturellem Diskurs besteht.
Militärgeschichte fetischisiert die Fakten, die Kulturgeschichte des Kriegs dagegen baut sie in ein Netz aus Bedeutungen ein. Erst so geraten Begeisterung, Angst, Grausamkeit und Grauen als Elemente des Kriegs in den Blick. Und erst so wird das Netz aus Symbolen, Handlungen und Bedeutungen beschreibbar, aus denen jede Erinnerung die Wirklichkeit des Kriegs konstruiert. Es ist der Blick auf Erlebnis, Ethik, Subjektivität und Identität, der die Kontinuität von Krieg über 3000 Jahre Kriegsgeschichte bis in die Gegenwart erweist. Daraus ergibt sich nicht weniger als das Erfordernis einer zu schreibenden Gefühlsmoral um die Frage: Dürfen Soldaten überhaupt töten?
Aktualisiert: 2023-06-16
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Carl von Clausewitz bestimmt den Krieg als Zweikampf. Bernd Hüppaufs Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs widerspricht: Es gibt keinen Krieg ohne Diskurs. Der Blick auf den Kriegsdiskurs von seinen Anfängen in Mesopotamien bis zu den intelligenten Waffen in Cyberwar und Drohnenkrieg zeigt, dass Krieg aus militärischem Kampf und kulturellem Diskurs besteht.
Militärgeschichte fetischisiert die Fakten, die Kulturgeschichte des Kriegs dagegen baut sie in ein Netz aus Bedeutungen ein. Erst so geraten Begeisterung, Angst, Grausamkeit und Grauen als Elemente des Kriegs in den Blick. Und erst so wird das Netz aus Symbolen, Handlungen und Bedeutungen beschreibbar, aus denen jede Erinnerung die Wirklichkeit des Kriegs konstruiert. Es ist der Blick auf Erlebnis, Ethik, Subjektivität und Identität, der die Kontinuität von Krieg über 3000 Jahre Kriegsgeschichte bis in die Gegenwart erweist. Daraus ergibt sich nicht weniger als das Erfordernis einer zu schreibenden Gefühlsmoral um die Frage: Dürfen Soldaten überhaupt töten?
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Carl von Clausewitz bestimmt den Krieg als Zweikampf. Bernd Hüppaufs Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs widerspricht: Es gibt keinen Krieg ohne Diskurs. Der Blick auf den Kriegsdiskurs von seinen Anfängen in Mesopotamien bis zu den intelligenten Waffen in Cyberwar und Drohnenkrieg zeigt, dass Krieg aus militärischem Kampf und kulturellem Diskurs besteht.
Militärgeschichte fetischisiert die Fakten, die Kulturgeschichte des Kriegs dagegen baut sie in ein Netz aus Bedeutungen ein. Erst so geraten Begeisterung, Angst, Grausamkeit und Grauen als Elemente des Kriegs in den Blick. Und erst so wird das Netz aus Symbolen, Handlungen und Bedeutungen beschreibbar, aus denen jede Erinnerung die Wirklichkeit des Kriegs konstruiert. Es ist der Blick auf Erlebnis, Ethik, Subjektivität und Identität, der die Kontinuität von Krieg über 3000 Jahre Kriegsgeschichte bis in die Gegenwart erweist. Daraus ergibt sich nicht weniger als das Erfordernis einer zu schreibenden Gefühlsmoral um die Frage: Dürfen Soldaten überhaupt töten?
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