Ad fontes – zu den Quellen – war die Devise, welche am Anfang der Geschichte als einer Wissenschaft in der Zeit des Humanismus um 1500 stand. Gilt dies noch heute im Zeitalter des Computers? Warum ist es noch immer so mühsam und langwierig, aber auch verdienstvoll, Quellen in editierter Form der Forschung und einem größeren Publikum zugänglich zu machen? Welche Bedeutung hat die wachsende Informationsflut und der Umgang mit Quellen für das politische und kulturelle Bewusstsein der Gegenwart? Wie kann man Urteile fällen und haltbare Wertungen vornehmen, wenn Quellen bekanntlich immer einem konkreten Handlungszusammenhang entspringen, aus denen sich ihr ursprünglicher Zweck und ihre ursprüngliche Zielrichtung ableiten lassen, und wenn Quellen immer nur Teilaspekte des Geschehens wiedergeben? Dies sind einige der Probleme, die in diesem Band aufgeworfen werden. Er berührt aber auch Fragen nach den zeitgemäßen Formen und Medien von Quelleneditionen, etwa den Einsatz elektronischer Datenträger, ferner Fragen zur Aufbewahrung und Archivierung des reichhaltigen und ungeheuer anwachsenden Quellenmaterials. Schließlich bietet der Band in standardisierter Form eine Dokumentation, welche Quelleneditionen vor allem von österreichischen Historikern für die Zeit von 1500 bis 2000 vorbereitet werden bzw. kürzlich abgeschlossen worden sind.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Die Beiträge der aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich stammenden Autorinnen und Autoren beschäftigen sich vor allem mit dem Stellenwert, den die Erinnerung an das Revolutionsjahr 1848/49 in der Geschichte der politischen Kulturen ihrer Staaten und Nationalkulturen einnimmt. Auch wenn sich die mitteleuropäischen Ereignisse jenes Jahres aus einer Kette von Begebenheiten mit internationalen Ursachen zusammensetzten, zogen sie nationale Folgen nach sich: Die Geschichtstraditionen wurden aufgespalten und voneinander durch eigene nationale Bildungssysteme, Unwissenheit gegenüber den anderen Kulturen und durch ihre Bindung an ein eigenes nationales Publikum abgegrenzt. Die Erinnerung an 1848 begünstigte jedoch nicht nur die inhaltliche Abschottung der politischen Kulturen voneinander. Sie trug auch zur Formierung lange wirksamer Selbst- und Fremdbilder bei, welche die Interaktion der politischen Kulturen wesentlich mitprägten. Mit dem Revolutionsjahr wurde zunächst auch die Konstitutionalisierung in Verbindung gebracht. Später rückte die soziale Emanzipation in den Vordergrund des Gedächtnisses. Damit diente die Erinnerung an 1848 vielfach auch innenpolitischer Propaganda und Mobilisierung.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Die Beiträge der aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich stammenden Autorinnen und Autoren beschäftigen sich vor allem mit dem Stellenwert, den die Erinnerung an das Revolutionsjahr 1848/49 in der Geschichte der politischen Kulturen ihrer Staaten und Nationalkulturen einnimmt. Auch wenn sich die mitteleuropäischen Ereignisse jenes Jahres aus einer Kette von Begebenheiten mit internationalen Ursachen zusammensetzten, zogen sie nationale Folgen nach sich: Die Geschichtstraditionen wurden aufgespalten und voneinander durch eigene nationale Bildungssysteme, Unwissenheit gegenüber den anderen Kulturen und durch ihre Bindung an ein eigenes nationales Publikum abgegrenzt. Die Erinnerung an 1848 begünstigte jedoch nicht nur die inhaltliche Abschottung der politischen Kulturen voneinander. Sie trug auch zur Formierung lange wirksamer Selbst- und Fremdbilder bei, welche die Interaktion der politischen Kulturen wesentlich mitprägten. Mit dem Revolutionsjahr wurde zunächst auch die Konstitutionalisierung in Verbindung gebracht. Später rückte die soziale Emanzipation in den Vordergrund des Gedächtnisses. Damit diente die Erinnerung an 1848 vielfach auch innenpolitischer Propaganda und Mobilisierung.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Ad fontes – zu den Quellen – war die Devise, welche am Anfang der Geschichte als einer Wissenschaft in der Zeit des Humanismus um 1500 stand. Gilt dies noch heute im Zeitalter des Computers? Warum ist es noch immer so mühsam und langwierig, aber auch verdienstvoll, Quellen in editierter Form der Forschung und einem größeren Publikum zugänglich zu machen? Welche Bedeutung hat die wachsende Informationsflut und der Umgang mit Quellen für das politische und kulturelle Bewusstsein der Gegenwart? Wie kann man Urteile fällen und haltbare Wertungen vornehmen, wenn Quellen bekanntlich immer einem konkreten Handlungszusammenhang entspringen, aus denen sich ihr ursprünglicher Zweck und ihre ursprüngliche Zielrichtung ableiten lassen, und wenn Quellen immer nur Teilaspekte des Geschehens wiedergeben? Dies sind einige der Probleme, die in diesem Band aufgeworfen werden. Er berührt aber auch Fragen nach den zeitgemäßen Formen und Medien von Quelleneditionen, etwa den Einsatz elektronischer Datenträger, ferner Fragen zur Aufbewahrung und Archivierung des reichhaltigen und ungeheuer anwachsenden Quellenmaterials. Schließlich bietet der Band in standardisierter Form eine Dokumentation, welche Quelleneditionen vor allem von österreichischen Historikern für die Zeit von 1500 bis 2000 vorbereitet werden bzw. kürzlich abgeschlossen worden sind.
Aktualisiert: 2023-02-23
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