Falzvergleich: Zangenfalzen vs. Rollfalzen

Falzvergleich: Zangenfalzen vs. Rollfalzen von Grützner,  Raik, Hensel,  Sebastian, Jesche,  Fred, Landgrebe,  Dirk, Perera,  Chulaka
Das Rollfalzen gilt gegenwärtig als Alternative zum Maschinenfalzen. Als neues Verfahren wird das Zangenfalzen bezüglich der erreichbaren Falzqualität und erforderlichen Prozesszeiten für Stahl- und Aluminiumwerkstoffe an geraden und gekrümmten Falzkonturen systematisch untersucht und mit dem etablierten Rollfalzen verglichen. Dieses robotergestützte und inkrementelle Verfahren mit servoelektrischem Antrieb der Falzbacke eröffnet neues Potential für hohe Flexibilität und Produktivität. Ein geringerer Falzverlust und somit eine verbesserte Falzqualität werden beim Zangenfalzen mit hoher Backenfrequenz gegenüber dem Rollfalzen erzielt. Im Kostenvergleich der drei Verfahren ergeben sich wesentliche Unterschiede in den Stückzeiten, die aus den jeweiligen Werkzeuggeschwindigkeiten, den Werkzeugwegen und der Anzahl der Prozessstufen resultieren.
Aktualisiert: 2019-10-09
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Einfluss von Ringzackengestaltung, Schneidkantengeometrie und Prozesskräften auf das Feinschneiden

Einfluss von Ringzackengestaltung, Schneidkantengeometrie und Prozesskräften auf das Feinschneiden von Hoffmann,  Hartmut, Jesche,  Fred, Kasparbauer,  Martin, Voelkner,  Wolfgang
Die Untersuchung in vorliegendem Bericht sollen dazu beitragen, eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Fertigungsverfahrens Feinschneiden im wesentlichen dadurch zu erzielen, dass die Prozesssicherheit und die Werkstückqualität erhöht wird. Die Richtlinien sollen den Werkzeugkonstrukteuren in kleinen und mittelständischen Unternehmen konkrete Anweisungen geben, wie sie schnell zu einem Werkzeugkonzept kommen. Dabei sollen sie ihre Überlegungen nicht mehr auf Vermutungen stützen müssen. So kann verhindert werden, dass mehrmals Veränderungen am Werkzeug vorgenommen werden müssen, wenn dieses nicht die gewünschte Werkstückqualität erzeugt. Auch ein Versagen des Werkzeugs durch Bruch soll dadurch vermieden werden. Die daraus resultierenden Zeiteinsparungen sollen helfen, den Konstruktionsprozess erheblich zu verkürzen, um damit die Wirtschaftlichkeit des Feinschneidverfahrens zu verbessern. Auch Stanzereien haben wesentliche Vorteile von Richtlinien, die ihnen angeben, wie sie ihre Pressen einstellen bzw. die Werkzeuge gestaltet sollen, um die bestmögliche Werkstückqualität bei optimaler Prozessführung zu erzielen. Dadurch entfallen die oft lange andauernden Presseneinstellungen bzw. Anpassungsarbeiten an den Werkzeugen, die notwendig sind, bis die Werkstücke die geforderte Qualität aufweisen. Die Wirtschaftlichkeit steigt auch hier durch Zeit- und Materialeinsparungen. Die Ergebnisse aus den experimentellen Untersuchungen und der FEM-Analyse dieses Berichts lassen sich schwerpunktmäßig den Bereichen Einstellung der Presse sowie Auslegung der Werkzeuge zuordnen. Ausgehend von der Werkstückgeometrie, dem Werkstoff und der Teiledicke, sollen neue Ergebnisse für das Feinschneiden und ein kurzer Ausblick gegeben werden. Zunächst wird auf die Presseneinstellung eingegangen werden, insbesondere auf die Ringzackenkraft und die Gegenhalterkraft. Die Untersuchungen ergeben, dass die Ringzackenkräfte je nach Werkstoff bis zu drei mal höher liegen müssen, als nach der gängigen Formel im heutigen Stand der Technik vorgegeben, um die Ringzacke vollständig in den Werkstoff einzudrücken. Die Gegenhalterkraft reicht aus, wenn sie auf die Hälfte der Ringzackenkraft eingestellt wird und den Grenzwert der noch sinnvollen spezifischen Gegenkraft von etwa 70N/mm2 nicht weit überschreitet. Bei der Auslegung der Werkzeuge spielt der Fließscherfaktor ein wichtige Rolle. Aus den Untersuchungen kann geschlossen werden, dass der Fließscherfaktor beim Schneiden von runden Werkstücken, wie im Stand der Technik angegeben, einen Wert von 1,0 erreicht. Die untersuchten Verhältnisse von Blechdicke zu Durchmesser lagen dabei zwischen 0,04 und 0,25. Das Schneiden komplizierterer Teilegeometrien erfordert jedoch erheblich mehr Kraft. Für die hier verwendete eckige Geometrie ergibt sich beispielsweise ein Fließscherfaktor von 1,4. Die experimentellen Untersuchungen belegen, dass Mikrolegierte Feinkornbaustähle einen um etwa 10% geringeren Fließscherfaktor als die untersuchten Vergütungs- und Einsatzstähle aufweisen, da die mikrolegierten Stähle beim Schneiden nicht so stark verfestigen. Die anderen bei den Untersuchungen beobachteten Veränderungen des Fliess-Scherfaktors durch Ringzackenkraft, Gegenhalterkraft, Schnittgeschwindigkeit, Blechdicke, Verfahrensart Ausschneiden oder Lochen sowie die Ringzackenanordnung liegen im Bereich der Messgenauigkeit und sind damit vernachlässigbar - vorausgesetzt, die Ringzacken- und Gegenhalterkräfte sind so hoch gewählt, dass die Ringzacke vollständig eingedrückt ist und der Gegenhalter das Werkstück plan hält. Die Untersuchungen ohne Ringzacke zeigten bei den vorliegenden Werkstoffen, Blechdicken und Teilegeometrien, dass auf die Ringzacke beim Feinschneiden nicht verzichtet werden, da sonst die Schnittfläche Einrisse aufweist. Für die Praxis kann also aus den experimentellen Untersuchungen geschlossen werden, dass bei der Berechnung der Schneidkraft beim Feinschneiden zur Auslegung von Werkzeugen und Pressen für einfache Geometrien mit einem Fließscherfaktor von 1,0 und für komplizierte Geometrien mit mindestens 1,4 gerechnet werden muss. Dies gilt für Einsatz- und Vergütungsstählel beim Schneiden von Mikrolegierten Feinkornbaustählen kann der Fließscherfaktor um etwa 10% niedriger angesetzt werden. Maschineneinstellparameter und Ringzackenanordnung haben keinen Einfluss auf die Schneidkraft, solange die Werkstücke glattgeschnitten und plan sind: Verschlechtert sich die Teilequalität, z. B. durch Einrisse, Abrisse oder eine Unebenheit der Werkstücke, so ist wie beim Normalschneiden mit niedrigeren Fließscherfaktor zu rechnen. Die in diesem Bericht durchgeführten Untersuchungen leisten einen großen Beitrag dazu, das Feinschneiden einer wirtschaftlicheren Anwendung zuzuführen, indem Richtlinien zur feinschneidgerechten Anwendung des Verfahrens über den heutigen Stand der Technik hinaus gegeben werden. Die durchgeführten Simulationen des Feinschneidvorganges mit der FEM haben bestätigt, dass der Spannungszustand beim Feinschneiden durch die Werkzeuggestaltung nachhaltig beeinflusst werden kann. Der Schneidspaltgröße, der Form der Schneidkante und der Ringzacke kommen dabei offensichtlich die größte Bedeutung zu. Die Simulationsergebnisse erklären verschiedene Phänomene des Feinschneidvorganges, bzw. Erkenntnisse aus dem Feinschneidvorgang bestätigen die Resultate der Simulation. Durch die Gegenüberstellung unterschiedlicher Modelle des Feinschneidens wurde der Einfluss von Verfahrensparametern auf den Spannungszustand dargestellt und diskutiert. So wurden die prinzipiellen Spannungsverhältnisse beim Feinschneiden analysiert und verschiedene Varianten von Schneidkantenformen und Ringzackenvarianten untersucht. Es wurden Hinweise für eine verbesserte Werkzeuggestaltung gegeben. Mit einer Schrägstellung der Ringzacke kann zum Beispiel der Spannungszustand an der Schneidkante des Stempels oder der Matrize gezielt beeinflusst werden. Die beste Wirkung erreicht eine Ringzacke, wenn sie auf der Matrize, also gegenüber dem Schneidstempel angeordnet ist. Zacken mit einer größeren Breite oder größeren Höhe wirken günstig auf den Spannungszustand in der Schneidzone. Die Vergrößerung des zu verdrängenden Werkstoffvolumens lässt hier jedoch die erforderlichen Ringzackenkräfte stark ansteigen. Die Form der Schneidkanten hat trotz ihrer geringen geometrischen Größe einen enormen Einfluss auf den Spannungszustand in ihrer Umgebung. Steilere Fasenwinkel der üblicherweise gebrochenen Schneidkante an der Matrize reduzieren die Zugspannungen im Bereich der Schneidkante. Eine Doppelfase kann Gebiete mit Zugspannungen an der Schneidkante vollständig zurückdrängen. In dem Forschungsvorhaben wurde das Schneiden relativ einfacher Werkstückformen simuliert. Die Untersuchungen haben ergeben, dass auch die Schnittlinienform den Spannungszustand beeinflusst. Insbesondere die Gestalt von Schnittlinien mit kleinen Radien hat Einfluss auf die Qualität des Schnittes. Die Untersuchung dieser Erscheinung kann die Entwicklung von Werkzeugen für das Feinschneiden komplexer, hochgenauer und fehlerfreier Werkstücke weiter vorantreiben bzw. erst ermöglichen.
Aktualisiert: 2022-02-08
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Grundlagenuntersuchungen zum neuen Fügeverfahren Fließbohrfügen (x-tack)

Grundlagenuntersuchungen zum neuen Fügeverfahren Fließbohrfügen (x-tack) von Jesche,  Fred, Neugebauer,  Reimund, Rabe,  Mario
Fließbohrfügen ist ein neues Fertigungsverfahren zum Verbinden zweier überlappt angeordneter Blechteile mit den Merkmalen: einseitige Werkzeugzugänglichkeit, Werkstoff-Mischbauweise (Stahl-Aluminiumverbindung), ohne Vorlochen, ohne Hilfsfügeteile und ohne Niederhalter. Es eignet sich besonders zum Fügen von Blechteilen aus Stahl mit Aluminium-Hohlprofilen und stellt eine einfache und kostengünstige Alternative zu etablierten Fügeverfahren dar. Der serienmäßige Einsatz des neuen Verfahrens scheitert zurzeit noch an der Verfügbarkeit verschleißbeständiger Fließbohrwerkzeuge.
Aktualisiert: 2019-10-09
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Prüfmethode zur direkten Steifigkeitsmessung von punktförmigen Fügeverbindungen

Prüfmethode zur direkten Steifigkeitsmessung von punktförmigen Fügeverbindungen von Hahn,  Ortwin, Jesche,  Fred, Neugebauer,  Reimund, Wißling,  Matthias
Die treffsichere und korrekte Berechnung von Beanspruchungen an Strukturen mit einer Vielzahl punktförmiger Fügestellen ist immer noch eine Herausforderung insbesondere dann, wenn örtliche Beanspruchungen im Bereich der Fügestellen ausgewertet oder eine Bruchgefährdung beurteilt werden müssen. Ursachen hierfür sind neben unzulänglichen FE-Modellen für die Darstellung der Fügestellen der Mangel an exakten Primärdaten, die die Eigenschaften der Fügestellen beschreiben. Das Forschungsprojekt hatte daher das Ziel eine neue Methode zur Ermittlung des Steifigkeitsverhaltens von punktförmigen Fügeverbindungen systematisch zu untersuchen und zu bewerten sowie die Anwendbarkeit der ermittelten Kennwerte in der Strukturberechnung zu überprüfen. Das Prinzip dieser neuen Methode zur Ermittlung der Steifigkeit punktförmiger Fügeverbindungen beruht auf der Messung der Relativverschiebung der Bleche zwischen den Fügestellen bei Scherzugbelastung. Die gemessene Relativverschiebung ist proportional den Deformationen der Fügestelle. Dehnungen des Blechwerkstoffs sowie Verformungen des Lastrahmens oder der Kraftmesszellen haben keinen Anteil an der Relativverschiebung. Es wurden zwei Prüfmethoden und die notwendige Messtechnik entwickelt und getestet. Für symmetrische Fügeteilpaarungen, d.h. bei Paarungen gleicher Blechdicke und gleichen Werkstoffs erfolgten die Prüfungen an einer 2-Punkt-Scherzugprobe. Die Messung der Relativverschiebung erfolgt bei Scherzugbelastung im Symmetriepunkt zwischen den Fügestellen mit einem Ansatzsensor. Die Steifigkeit der Verbindung ergibt sich aus dem Quotienten von Kraft je Fügestelle und der Größe der gemessenen Relativverschiebung. Für nichtsymmetrische Blechpaarungen wurde der 3-Punkt-Verdrehversuch untersucht. Hier werden drei Fügestellen gleichmäßig durch Scherzug belastet. Die Messung der Relativverschiebung erfolgt auf dem Fügekreis mit einem Ansatzsensor. Die Steifigkeit der Verbindung ergibt sich aus dem Quotienten von wirkendem Moment und der Anzahl der Fügestellen, dem Fugekreisradius sowie der gemessenen Relativverschiebung. Ein Vergleich der Kraft-Relativverschiebungsverläufe für gleichartige Blechverbindungen, die mit der 2-Punkt-Scherzugprobe und der 3-Punkt-Verdrehprobe ermittelt wurden, zeigt gleiche Ergebnisse. Bei der Untersuchung verschiedener Fügearten wurde festgestellt, dass die Relativverschiebung sehr sensibel das Steifigkeitsverhalten spezifischer Feinheiten der Fügstellen wiedergeben kann. Eine Feinsimulation der Probenbelastung unterstützte die Interpretation des experimentell ermittelten Steifigkeitsverhaltens und die Definition der Eigenschaften der FE-Ersatzmodelle für die Fügestellen. Ziele der FE-Simulation der Belastung bauteilähnlicher Proben waren, geeignete Varianten für die Darstellung der Fügepunkte durch FE-Ersatzelemente in größeren Berechnungsmodellen zu finden sowie die experimentell ermittelten Steifgkeitskennwerte zu validieren. Das im Projekt entwickelte FE-Ersatzelement integriert lediglich sechs Freiheitsgrade pro Fügestelle in das Gesamtmodell und kann das komplette Trag- und Versagensverhalten der Fügestelle in sehr guter Übereinstimmung mit dem experimentell ermittelten Verhalten abbilden. Die Kalibrierung des Ersatzelementes erfolgt an dem vorab experimentell ermittelten Tragverhalten der Fügestellen. Als bauteilähnliche Probe wurde die H-Probe gewählt. Im Ergebnis des Projektes stehen eine systematisch untersuchte Methode zur Ermittlung von statischen Steifigkeitskennwerten und eine Vorgehensweise für die Darstellung punktförmiger Fügestellen in der FE-Strukturberechnung zur Nutzung zur Verfügung.
Aktualisiert: 2019-10-09
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