Linoleum 1860-2020

Linoleum 1860-2020 von Kaldewei,  Gerhard
Der Oldenburger Designhistoriker Gert Selle hat einmal anläßlich einer Delmenhorster Ausstellungs-Eröffnung im Zusammenhang mit der EXPO 2000 davon gesprochen, dass auf dem überaus zeitgemäßen ökologischen Werkstoff Linoleum schon um 1900 „die Moderne tanzte“. An anderer Stelle nannte Selle weiter, dass das „Beispiel Linoleum, von seinen Bestandteilen her ein Naturprodukt, ebenfalls flächendeckend, vor dem Ersten Weltkrieg der modernste Fußbodenbelag, den es gab“, war. Vor allem zwischen 1900 und 1930 war Linoleum also ein total angesagter Werkstoff, der in Architektur und Design als vielfältiger (ein)farbiger oder auch speziell gemusterter, künstlerischer Bodenbelag verwendet wurde. Insbesondere als man ab 1900 das durchgemusterte, nicht abtretbare Inlaid-Linoleum – im Gegensatz zu dem bedruckten Linoleum – oft verwendete, obwohl die Herstellung sehr viel aufwändiger und damit auch teurer war, entwarfen eine ganze Reihe der zeitgenössischen Architekten, Designer und Raumplaner neue moderne florale oder grafische Dessins für Linoleum: von Peter Behrens bis Henry van de Velde, von Josef Hoffmann bis Bruno Paul etc. Für die „Raumkunst jener Zeit“ war Linoleum demnach auch „ein Stoff, der den heutigen Anforderungen im Sinne der Hygiene und Raumkunst genügt. Wir besitzen in Linoleum eines der wenigen Produkte neuen Ursprungs, denen das Prädikat 'modern' wirklich zugedacht werden kann (…).“ (H. M. Gubler). In der Nachkriegszeit stellte die neue DLW-Linoleum-Kollektion „Inlaid '57’“ auf der großen und wegweisenden Berliner Bauausstellung „Interbau 1957“ die Zukunft der Moderne in Deutschland vor. Insgesamt bis zu 78 moderne Wohnungen wurden in den Musterhäusern - u.a. von den berühmten Architekten Alvar Aalto und Pierre Vago - im Hansa-Viertel in Berlin vorwiegend mit dem neuartigen und jetzt wieder zeitgemäßen Linoleum als Bodenbelag verwendet. Auch die internationalen Architekten Oscar Niemeyer und Le Corbusier haben in ihren Großbauten im Berliner Hansa-Viertel fast ausschließlich Linoleum als Fußbodenbelag benutzt. In den 1960er Jahren vor allem wurde Linoleum dann jedoch zunehmend als ein oft nicht mehr zeitgemäßer, muffiger Bodenbelag angesehen. Doch das zunehmende Bewusstsein seit den 1970er Jahren, dass die Ressourcen dieser Erde endlich sind, bescherte der verbleibenden Linoleum-Industrie insbesondere ab den 1980er Jahren eine wahrhafte Renaissance. Die Nachfrage nach Linoleum, dem Produkt aus vorwiegend natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen, stieg wieder stark an. Linoleum wurde als ein ökologisch korrekter, klimaneutraler und auch farbig sehr interessanter Bodenbelag in Architektur und Design quasi wiederentdeckt; denn alle Werkstoff-Bestandteile von Linoleum sind natürlich und fast vollständig biologisch abbaubar. Durch seine Recyclingfähigkeit besitzt Linoleum also eine sehr gute Ökobilanz und ist zugleich ein belastbarer, elastischer moderner Bodenbelag, der, wenn dieses Linoleum heute neu auf den Markt käme, es wieder gut und gerne vermutlich eine der wichtigsten Erfindungen des Jahrhunderts wäre.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Der jüdische Sexualwissenschaftler Dr. med. Iwan Bloch (Delmenhorst 1872 – 1922 Berlin) und „Das Sexualleben unserer Zeit in seiner Beziehung zur modernen Kultur“

Der jüdische Sexualwissenschaftler Dr. med. Iwan Bloch (Delmenhorst 1872 – 1922 Berlin) und „Das Sexualleben unserer Zeit in seiner Beziehung zur modernen Kultur“ von Kaldewei,  Gerhard
Iwan Bloch, gebürtig aus Delmenhorst, schrieb Medizingeschichte, zum einen ganz wörtlich als Medizinhistoriker, als der er sich u.a. auch der oldenburgischen Medizingeschichte widmete, zum anderen als in der Medizin des beginnenden 20. Jahrhunderts marksteinsetzender (Mit-)Begründer der Sexualwissenschaft. Da Bloch sich in seinen Werken nicht auf einen engen medizinisch-biologistischen Ansatz beschränkte, sondern auch soziale, kulturelle und historische Aspekte in den Blick nahm, legt die vorliegende Darstellung mehr als eine Biografie vor: Sie entwickelt ein Panorama der historischen, sozialen und kulturellen Faktoren, von denen anzunehmen ist, dass sie auf Bloch einwirkten.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Es wehte hier eine andere Luft

Es wehte hier eine andere Luft von Kaldewei,  Gerhard
Hertha Koenig (1884-1976) war Schriftstellerin, Mäzenin und Kunstsammlerin. In den 1920er Jahren zählte sie zu den bedeutendsten Lyri­kerinnen ihrer Zeit. Ihre Gedichte erschienen im Insel Verlag und ihre Prosa bei S. Fischer. In der Künstlerszene Münchens trat sie als Gastgeberin eines Literatursalons auf und pflegte Freundschaften u. a. mit Rilke und Graf. Frühzeitig begann sie den Aufbau einer Kunstsammlung, darunter Werke von Picasso, Vogeler, Nolde und Hodler. Als eine wichtige literarische Stimme zwischen den Weltkriegen verdient Hertha Koenig unser Interesse. Charakteristisch für sie ist die Verbindung von großzügigem sozialen Engagement mit der Leidenschaft für Kunst und ihrem eigenen künstlerischen Schaffen. Gerhard ­Kaldewei schildert eindringlich den Lebensweg dieser außergewöhnlichen Frau im Spiegel ihrer Zeit.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Gartenstädte und Zechenkolonien

Gartenstädte und Zechenkolonien von Kaldewei,  Gerhard
„Hier ist der Mensch und seine Wohnung dem Wahn des Mehrverdienstes geopfert. In trauriger Öde, zwischen Fabriken und Zechen eingeengt, ziehen die schwarzen Straßen zwischen schwarzen Häusern dahin. Der elende Ziegelbau mit rußig angelaufenem Zement scheint hier die einzige Bauart.: eine Höllengegend!" Dies schrieb der nationalkonservative rheinische Dichter Wilhelm Schäfer über Oberhausen in den 1880er Jahren und lehnte damit in sarkastischen Worten nebenbei auch die gesamte Geschichte der Industrialisierung im Ruhrgebiet im 19. Jahrhundert ab. W. Schäfers „Höllengegend" als Synonym zumindest für diesen westlichen Teil des Ruhrgebietes zwischen Rhein, Emscher und Ruhr zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte ihre industriellen Anfänge jedoch schon zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Dies bezog sich zuerst auf die im Jahre 1758 errichtete St. Antony-Hütte in Osterfeld als erste Eisenhütte im noch ländlichen Ruhrgebiet: die Wiege der Ruhrindustrie. Doch schon um 1850 hatte der englische Rheinreisende und "Industriespion" Thomas Charles Banfield in seinem umfangreichen Report über jene gleiche "Industry of the Rhine" zu der neuen Kolonie Eisenheim geschrieben: ,Unterwegs führte uns unser Gastgeber an einigen Siedlungshäusern (cottages) vorbei, welche die Gesellschaft nach einem ansprechenden Plan für die Arbeiter hatte bauen lassen. Die Häuser, von denen nur eine Reihe gebaut worden war, obwohl man ein großes Rechteck geplant hatte, standen zu zweit zusammen, in Gärten, die sie von der Provinzialstraße trennten." Nur wenige Jahre später hieß es dann in der neuen HüttenarbeiterKolonie Eisenheim: Es „hat sich in der neuesten Zeit eine bedeutende Colonie gebildet. Zahlreiche Häuser sind entstanden und vermehren sich fast mit jedem Monat, so daß mit Grund erwartet werden kann, daß hier in Mitten einer bisher fast wüstliegenden Heide in nicht langer Zeit eine blühende Ortschaft entstehen wird, wie denn jetzt schon vielfach die Rede davon ist, daß der Plan zur Gründung einer Stadt ausgearbeitet werden soll." In diesem Werk über „Gartenstädte und Zechenkolonien" vorwiegend im Ruhrgebiet -aber auch in Nordwestdeutschland - vor allem in den Jahren zwischen 1850 und 1918 werden beispielhaft solche negativen bzw. positiven "cottages" bzw. "Colonien" und aus der deutschen Gartenstadt-Bewegung entstandenen Siedlungen wie z.B. die Kolonie Oberhausen-Eisenheim (1846), die Walddorf-Siedlung in Hagen (1907), die Nordwolle-Kolonie in Delmenhorst (1907), die Gartenstadt Margarethenhöhe in Essen (1909) und die Zechenkolonie Maximilian in Hamm-Werries (1907) ausführlich in Bildern und Texten vorgestellt.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Schwierige Schauplätze

Schwierige Schauplätze von Kaldewei,  Gerhard
Im Oktober 1933 wurde im NS "Reichsmusterdorf" Dötlingen im Oldenburger Land ein gewaltiges sog. "Machtergreifungs-Denkmal" in Form eines regionaltypischen Findlingssteines- verziert mit einem großen ausgemeißelten Hakenkreuz und der entsprechenden Jahreszahl- auf dem Gierenberg errichtet. Es war eine der frühesten (NS) Kultstätten zur Machtergreifung der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler im Deutschen Reich. In der Zeit des Dritten Reiches wurden insbesondere auch in den nordwestdeutschen NS-Regionen Niedersachsen und Westfalen eine ganze Reihe solcher und anderer (NS) Kultstätten in verschiedenen kleinen und größeren Orten entweder neu errichtet oder zweckentsprechend aus- bzw. umgebaut. Diese nationalsozialistischen "kulturellen Mittelpunkte" - so merkten z.B. Heinrich Himmler und Alfred Rosenberg schon frühzeitig an - sollten vor allem auch in Nordwestdeutschland liegen, z.B. "in der Heimat des von Himmler so geschätzten Stammes der Sachsen." Deshalb sollten aber auch solche Zeugnisse nationalsozialistischer Selbst- oder Machtinszenierung durch Belege der Unterdrückung und des Zusammenbruchs in einen historischen Kontext gestellt werden. In diesem noch immer gültigen Gesamtkontext sollen die in dieser Studie vorgestellten nordwestdeutschen "NS) Kultstätten durchaus als zeithistorisch beispielhafte "Schwierige Schauplätze" identifiziert werden und damit auch einen notwendigen Beitrag zur regionalen Kulturgeschichte des Dritten Reiches liefern:
Aktualisiert: 2019-01-08
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Joseph von Lauff. 1855-1933

Joseph von Lauff. 1855-1933 von Dornick,  K L van, Erschens,  Hermann, Goedden,  Walter, Gorissen,  Friedrich, Hönes,  Winfried, Kaldewei,  Gerhard, Puyn,  Aloys, Rous,  Guido, Schwitzgebel,  Helmut, Strauch,  Rudi, Wegener,  Gertrud
Ein sachlich-kritischer Sammelband zu Leben und Werk von Joseph von Lauff (1855-1933), einem Dichter des Niederrheins und der Wilhelminischen Zeit, dem der Niederrhein viele populäre Heimatgeschichten zu verdanken hat.
Aktualisiert: 2019-01-22
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„‚Stedingsehre‘ soll für ganz Deutschland ein Wallfahrtsort werden …“

„‚Stedingsehre‘ soll für ganz Deutschland ein Wallfahrtsort werden …“ von Kaldewei,  Gerhard
Dieser umfangreiche Band mit zahlreichen Bildern und informativen Texten ist Teil einer sachlich-historischen Analyse, die sich mit Orten in Niedersachsen und dem übrigen Deutschland auseinandersetzt, die von den Machthabern des Dritten Reiches zur Vermittlung ihrer Ideologie propagandistisch inszeniert oder missbraucht worden sind. Die Freilichtspielstätte „Stedingsehre“ ist nicht das einzige Beispiel für die Vereinnahmung der Bevölkerung durch vordergründig unpolitische Kulturveranstaltungen. Eine wissenschaftlich fundierte Darstellung der Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der NS-Kultstätte „Stedingsehre“ auf dem Bookholzberg bei Ganderkesee war längst überfällig.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Museumspädagogik und Reformpädagogische Bewegung 1900-1933

Museumspädagogik und Reformpädagogische Bewegung 1900-1933 von Kaldewei,  Gerhard
«Museumspädagogik» - in den siebziger Jahren wurde dieser alte Begriff gleichsam zum Zauberwort bei der so notwendigen Bewältigung der Krise der bürgerlichen Bildungsinstitution Museum. Doch die Praxis der Museumspädagogik jener Jahre war oft gekennzeichnet durch fast atemlose Aktivitäten im Museum - vorwiegend mit Kindern und Schülern -, einem Mangel an theoretischer Reflexion und durch Ignorierung historischer Bezüge und Erfahrungen. In der vorliegenden Untersuchung wird versucht, durch die Analyse exemplarischer und zugleich differenter, historisch relevanter Modelle und Projekte der frühen museumspädagogischen Reformbewegung zwischen 1900 und 1933 eine Grundlegung aktueller Museumspädagogik zu ermöglichen.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Johann Stephan von Calcar

Johann Stephan von Calcar von Ausserhofer,  Marta, Kaldewei,  Gerhard
Mit diesem Werk stellt die Autorin die künstlerische Persönlichkeit von Johann Stephan von Calcar dar - einem großen vom Niederrhein stammenden Künstler, der jedoch seit jeher zu den Niederländern gezählt wird und in seiner Heimat kaum bekannt ist. Die Erläuterungen erfolgen anhand des von ihm gefertigten Portraits vom Kölner Ratsherrn Melchior von Brauweiler und vor dem Hintergrund der Kunst- und Kulturgeschichte seiner Zeit.
Aktualisiert: 2019-01-22
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Der Rhein und Grieth – eine schicksalhafte Verbindung

Der Rhein und Grieth – eine schicksalhafte Verbindung von Arnds,  Andreas, Balthesen,  Ingo, Haag,  Bodo van, Kaldewei,  Gerhard
Diese Arbeit, prämiert mit dem 2. Platz beim Schülerwettbewerb "Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten", zeigt die wechselseitige Beziehung des Rheins und seiner Anwohner in der Umgebung von Grieth im Laufe der Geschichte.
Aktualisiert: 2019-01-22
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Das Ulftsche Haus „achter den kerckhoff“ als Beispiel für das Kalkarer Bürgerhaus im Spätmittelalter

Das Ulftsche Haus „achter den kerckhoff“ als Beispiel für das Kalkarer Bürgerhaus im Spätmittelalter von Gorissen,  Friedrich, Kaldewei,  Gerhard
Das Ulftsche Haus "achter den Kerckhoff" als Beispiel für das Kalkarer Bürgerhaus im Spätmittelalter. Dr. Friedrich Gorissen dokumentiert sowohl die Architekturgeschichte des Hauses als auch die Geschichte seiner Bewohner.
Aktualisiert: 2019-01-22
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