Erzählweisen des Sagbaren und Unsagbaren / Between Commemoration and Amnesia

Erzählweisen des Sagbaren und Unsagbaren / Between Commemoration and Amnesia von Arato Sulzer,  Valérie, Azaryahu,  Maoz, Bickenbach,  Wulff, Bogdal,  Klaus-Michael, Bonhage,  Barbara, Bossert,  Sabina, Einhaus,  Hannah, Fersztand,  Anna, Gautschi,  Peter, Gehring,  Ulrike, Gerson,  Daniel, Gysin,  Remo, Kanyar Becker,  Helena, Kaplan,  Nadev, Kieser,  Hans-Lukas, Kviat Bloch,  Sara, Ludi,  Regula, Meyer,  Fabienne, Minta,  Anna, Perrenoud,  Marc, Petry,  Erik, Picard,  Jacques, Rubin,  Joel E., Späti,  Christina, Spörri,  Balz, Spuhler,  Gregor, Staubli,  René, Stoffel,  Walter, Surber,  Kaspar, Tuchschmid,  Benno, Tydor Baumel-Schwartz,  Judy
Unterschiedliche Erzählweisen - ein Plädoyer der transnationalen Lesart von Holocaust-Gedenken
Aktualisiert: 2023-06-28
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Erzählweisen des Sagbaren und Unsagbaren / Between Commemoration and Amnesia

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Unterschiedliche Erzählweisen - ein Plädoyer der transnationalen Lesart von Holocaust-Gedenken
Aktualisiert: 2023-06-28
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Erzählweisen des Sagbaren und Unsagbaren / Between Commemoration and Amnesia

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Unterschiedliche Erzählweisen - ein Plädoyer der transnationalen Lesart von Holocaust-Gedenken
Aktualisiert: 2023-06-28
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Erzählweisen des Sagbaren und Unsagbaren / Between Commemoration and Amnesia

Erzählweisen des Sagbaren und Unsagbaren / Between Commemoration and Amnesia von Arato Sulzer,  Valérie, Azaryahu,  Maoz, Bickenbach,  Wulff, Bogdal,  Klaus-Michael, Bonhage,  Barbara, Bossert,  Sabina, Einhaus,  Hannah, Fersztand,  Anna, Gautschi,  Peter, Gehring,  Ulrike, Gerson,  Daniel, Gysin,  Remo, Kanyar Becker,  Helena, Kaplan,  Nadev, Kieser,  Hans-Lukas, Kviat Bloch,  Sara, Ludi,  Regula, Meyer,  Fabienne, Minta,  Anna, Perrenoud,  Marc, Petry,  Erik, Picard,  Jacques, Rubin,  Joel E., Späti,  Christina, Spörri,  Balz, Spuhler,  Gregor, Staubli,  René, Stoffel,  Walter, Surber,  Kaspar, Tuchschmid,  Benno, Tydor Baumel-Schwartz,  Judy
Unterschiedliche Erzählweisen - ein Plädoyer der transnationalen Lesart von Holocaust-Gedenken
Aktualisiert: 2023-05-28
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Erzählweisen des Sagbaren und Unsagbaren / Between Commemoration and Amnesia

Erzählweisen des Sagbaren und Unsagbaren / Between Commemoration and Amnesia von Arato Sulzer,  Valérie, Azaryahu,  Maoz, Bickenbach,  Wulff, Bogdal,  Klaus-Michael, Bonhage,  Barbara, Bossert,  Sabina, Einhaus,  Hannah, Fersztand,  Anna, Gautschi,  Peter, Gehring,  Ulrike, Gerson,  Daniel, Gysin,  Remo, Kanyar Becker,  Helena, Kaplan,  Nadev, Kieser,  Hans-Lukas, Kviat Bloch,  Sara, Ludi,  Regula, Meyer,  Fabienne, Minta,  Anna, Perrenoud,  Marc, Petry,  Erik, Picard,  Jacques, Rubin,  Joel E., Späti,  Christina, Spörri,  Balz, Spuhler,  Gregor, Staubli,  René, Stoffel,  Walter, Surber,  Kaspar, Tuchschmid,  Benno, Tydor Baumel-Schwartz,  Judy
Unterschiedliche Erzählweisen - ein Plädoyer der transnationalen Lesart von Holocaust-Gedenken
Aktualisiert: 2023-04-28
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Pionierin der Kinderzüge

Pionierin der Kinderzüge von Kanyar Becker,  Helena
Die Baslerin Mathilde Paravicini (1875–1954) setzte sich während der beiden Weltkriege für Flüchtlinge, Verwundete, Gefangene und Rückkehrer ein. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme organisierte sie zusammen mit verschiedenen Hilfswerken Erholungsferien für circa 5000 jüdische Emigrantenkinder, die in Frankreich in misslichen Verhältnissen lebten. Am Kriegsende betreute sie französische Flüchtlingskinder, die elternlos über die Schweizer Grenzen kamen, und begann erneut, die sogenannten Kinderzüge zu organisieren, die kriegsgeschädigte Kinder aus ganz Europa zur Erholung in die Schweiz brachten. Bis in die 1960er Jahre gehörte Mathilde Paravicini zu den bekanntesten Schweizerinnen. Sie wurde von der Basler Universität als erste Frau mit einem Ehrendoktortitel ausgezeichnet (1942) und als Ritter und Offizier der Ehrenlegion von der französischen Regierung geehrt (1922 und 1946). In Basel wurde eine Strasse nach ihr benannt (1964), die erste, die einen Frauennamen trug. Die Universitätsbibliothek Basel widmete Mathilde Paravicini im Jahr 2014 eine Ausstellung, in deren Zusammenhang Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus unterschiedlicher Perspektive über diese mutige und charismatische Frau zu berichten begannen. Verwandte schilderten Mathilde als originelle Grosstante, ehemalige Pfadfinderinnen und Pfadfinder erzählten über die ihnen zugewiesenen Aufgaben bei der Ankunft der Kinderzüge. Ein ehemaliges Ferienkind erinnerte sich an seine Aufenthalte in der Schweiz. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschrieben Mathilde Paravicinis als grossherzige, aber auch energische Organisatorin. Mit niemandem, so heisst es, konnten sie so herzlich lachen wie mit dieser aussergewöhnlichen Frau. Ergänzt wird das Buch mit zahlreichen Zeitdokumenten und Fotografien, unter anderem aus dem Familienarchiv, und einer von Mathilde Paravicinis Neffe Nicolas Jaquet verfassten Familiengeschichte der Basler Paravicini, die im 17. Jahrhundert als Religionsflüchtlinge in die Stadt kamen.
Aktualisiert: 2023-03-07
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Karel Konrad und sein Roman Rozchod!

Karel Konrad und sein Roman Rozchod! von Kanyar Becker,  Helena
F. Konrad (1900-1971) gehört zu jenen tschechischen Autoren, die durch ihre Kriegserlebnisse gekennzeichnet sind. Sein autobiographi- scher Roman Rozchod! ist der Generation gewidmet, die mit siebzehn Jahren an die Fronten des 1. Weltkrieges einrücken musste. Die vorliegende Arbeit stellt eine umfassende inhaltliche, formale und sprachliche Interpretation dieses Romans dar. Sie skizziert seine Vor- und Enstehungsgeschichte und konfrontiert ihn mit bedeutenden anderen tschechischen Kriegsromanen der 20er und 30er Jahre.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Vergessene Frauen

Vergessene Frauen von Kanyar Becker,  Helena
Sie engagierten sich freiwillig – die Kranken- und Kinderschwestern, Lehrerinnen, Kindergärtnerinnen und andere Mitarbeiterinnen der Schweizer Kinderhilfe. Sie holten Kinder aus den Kriegsgebieten zur Erholung in die Schweiz und brachten mit den Kinderzügen deutsche Emigrantenkinder in Schweizer Patenfamilien. Im Spanischen Bürgerkrieg sorgten sie für Hungernde und arbeiteten in Kinderheimen. Die spanischen Flüchtlinge betreuten sie ab Winter 1939 in Südfrankreich, wo sie auch Kinderkolonien und eine Maternité gründeten. Die unterernährten französischen Kinder bekamen Zusatzmahlzeiten in den Kantinen. Die couragierten Frauen setzten sich auch für die jüdischen Häftlinge in den Internierungslagern ein, in den Schweizer Baracken sorgten sie für Kranke, Hungernde und vor allem für Kinder. Sie versuchten möglichst viele vor den Deportationen in die Vernichtungslager zu retten – entgegen der offiziellen Schweizer Flüchtlingspolitik. Für Flüchtlinge engagierten sie sich auch nach Kriegsende. Aus dem Inhalt: Georg Kreis, Vorwort Helena Kanyar Becker, Pionierin der Kinderzüge, Mathilde Paravicini Nicole Weil, Sozialdemokratin und Organisatorin Regina Kägi-Fuchsmann Ildikó Kovács, Bürgerliche Frauen und Nettie Sutro Aurel Waeber, Die Basler Aktivistin Georgine Gerhard Michel Puéchavy, L’expérience de la guerre espagnole, Ruth von Wild Guy Eckstein, Die Gründerin der Maternité suisse, Elisabeth Eidenbenz Therese Schmid-Ackeret, Unermüdliches Engagement für Verfolgte und Leidende, Elsbeth Kasser Antonia Schmidlin, Rösli Näf – eine der 'mutigen, heldenhaften Frauen, zu denen unsere Heimat mit Stolz hinaufblickt' Michel Puéchavy, Deux femmes héroiques aux portes de la Conféderation suisse, Renée Farny et Germaine Hommel Margot Wicki-Schwarzschild, Ich habe nur getan, was ich tun musste, Ehrungen lehnte Elsa Ruth ab Michèle Fleury-Seemuller, Zeichen der Hoffnung, Friedel Bohny-Reiter Helena Kanyar Becker, Frau im Hintergrund, die bescheidene Emma Ott Sandra Studer, Illegale Grenzgänge für die Menschlichkeit, Anne-Marie Im Hof-Piguet
Aktualisiert: 2020-11-18
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Unvergessene Geschichten

Unvergessene Geschichten von Bohny,  August, Kanyar Becker,  Helena, Wicki-Schwarzschild,  Margot, Wiehn,  Erhard R
Zwischen Herbst 2003 und Frühling 2005 führten der damalige Mitarbeiter des Schweizerischen Roten Kreuzes in Bern, Stéphane Gillioz, und August Bohny Gespräche über seine Tätigkeit bei der Schweizer Kinderhilfe in Südfrankreich 1941-1944 und über seine Nachkriegsjahre in Basel. Das Protokoll dieser Gespräche fanden wir beim Sichten des Archivs Friedel und August Bohny-Reiter im Februar 2009. Da wir das umfangreiche Material für das Archiv für Zeitgeschichte/ETH Zürich (AfZ) monatelang ordneten, stiessen wir stets auf neue interessante Dokumente, Fotos, Rapporte und Korrespondenzen. Während unserer Arbeitsgespräche entwickelten wir ein neues Erinnerungskonzept: Unser Dialog wandelte sich zu einem Monolog über die Unvergessenen Geschichten. August Bohny erzählte über die Vorkriegsjahre in Basel, über seine musikalische Familie, Schuljahre und Lehrerseminar, aber auch über seinen Militärdienst und die damalige politische Situation. Aufschlussreich waren seine Kontakte zum Zivildienst, die ihn 1941 zur freiwilligen Kinderhilfe in der zone libre in Vichy-Frankreich brachten. Nach frisch absolviertem Lehrerseminar engagierte er sich in Südfrankreich für die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für kriegsgeschädigte Kinder (SAK), die ab Anfang 1942 mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK, Kh) fusionierte. August Bohny evoziert in den vorliegenden Memoiren seine Tätigkeit als Leiter der Kinderkolonien für unterernährte Kinder und bedrohte jüdische Jugendliche. Er schildert den arbeitsintensiven Alltag und die Gefahren, denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderhilfe, besonders nach der Okkupation der freien Zone im November 1942, ausgesetzt waren. In Südfrankreich lernte August Bohny die Krankenschwester und Malerin Friedel Reiter kennen, die im Internierungslager Rivesaltes spanische und jüdische Kinder und Kranke betreute und vor der Deportation in die Vernichtungslager zu retten versuchte. August und Friedel heirateten im Frühjahr 1944, gründeten eine Familie und verbrachten fast 60 arbeitsreiche Jahre zusammen. In der Schweiz engagierte sich August Bohny weiterhin für das SRK und leitete unter anderem die Buchenwaldkinder-Aktion, die im Sommer 1945 über 370 Jugendlichen aus dem Konzentrationslager Buchenwald einen Erholungsaufenthalt bot. Im Frühling 1946 begann August Bohny in Basel schwer erziehbare Kinder zu unterrichten und wurde er Logopädie-Spezialist, auch engagierte er sich als Gewerkschafter, in der sozialen Arbeit und nicht zuletzt im Basler Musikleben. Als man sich während der 1990er Jahre auch in der Schweiz mit den Kriegsjahren auseinanderzusetzen und die Rolle der freiwilligen Kinderhilfe und des Schweizerischen Roten Kreuzes zu diskutieren begann, wurden Friedel und August Bohny-Reiter zu gefragten Persönlichkeiten. Für ihre Tätigkeit in Südfrankreich wurden sie mehrmals international ausgezeichnet – als Gerechte unter den Völkern in Yad Vashem zu Jerusalem, im Holocaust Memorial Museum in Washington und anderswo. Die preisgekrönte Verfilmung von Friedels Tagebuch Journal de Rivesaltes 1941-1942 der Regisseurin Jacqueline Veuve (1997) löste ein unerwartetes Echo aus. Überlebende aus aller Welt meldeten sich bei Friedel und August Bohny-Reiter. Eine französische Vorlage des Tagebuchs wurde von der Historikerin Michèle Fleury-Seemuller erstellt (1993). Die deutsche Ausgabe veröffentlichte Prof. Erhard Roy Wiehn unter dem Titel Vorhof der Vernichtung (1995). Wir möchten uns bei Prof. Erhard Roy Wiehn für seine Bereitschaft bedanken, die Erinnerungen von August Bohny in der gleichen Reihe des Hartung-Gorre Verlags herauszugeben. Unser Dank geht überdies an Margot Wicki-Schwarzschild für ihre Erinnerungsworte und an Stéphane Gillioz, der die ursprünglichen Gespräche mit August Bohny protokollierte. Wir danken Beat Wagner, Leiter Kommunikation des SRK in Bern, und Altnationalrat François Loeb für ihre Vermittlungen, Dr. Uriel Gast, Leiter der Jüdischen Dokumentationsstelle des AfZ in Zürich, für seine Zusammenarbeit, Peter Kanyar für seine Übersetzung aus dem Französischen, Jeannette Gschwind und Udo Breger für die Begleitung unseres Projekts, nicht zuletzt auch Krunoslav Kiko Keteleš für das fotographische Porträt der Umschlagrückseite. Da die Unvergessenen Geschichten während unserer Arbeit mit dem Archiv Friedel und August Bohny-Reiter entstanden, ergänzten wir den Text mit Hinweisen auf Quellen und Sekundärliteratur.
Aktualisiert: 2020-03-17
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Camp de Rivesaltes

Camp de Rivesaltes von Bohny-Reiter,  Friedel, Fleury-Seemuller,  Michèle, Kanyar Becker,  Helena, Wicki-Schwarzschild,  Margot, Wiehn,  Erhard R
Aus der Einleitung von Michèle Fleury-Seemuller Zeichen der Hoffnung Fast fünfzig Jahre lang blieb das Tagebuch von Friedel Bohny-Reiter in der Schublade liegen. Als ich mir bewußt wurde, daß es verschwinden könnte und man nie davon erfahren würde, daß eine junge Schweizer Frau 1942 in einem Interniertenlager im Süden Frankreichs als Krankenschwester gearbeitet hat, wollte ich sie kennenlernen. Ich besuchte sie in Basel, wo sie seit vielen Jahren mit ihrem Mann wohnt, den sie seinerzeit in Frankreich kennenlernte. Sie ist achtzig Jahre alt und malt - viele Landschaften, die Wüste Algeriens, die Camargue, Erinnerungen ihrer zahlreichen Reisen - und heute noch Bilder vom Lager in Rivesaltes. Sie schreibt weiter in ihrem Tagebuch, wie sie es seit ihrer Jugend tut. Sie vertraute mir zwei dicke Schulhefte an, ein blaues und ein braunes. Das erste beginnt mit einer Notiz vom 6. Juli 1940 in Florenz, wo Friedel als Kinderschwester in einer italienischen Familie arbeitete und endet mit dem 13. Dezember 1941 im Interniertenlager in Rivesaltes. Das andere, viel dicker, handelt fast ausschließlich von ihrer Arbeit im Lager bis zu dessen Schließung Ende 1942. Ich war tief berührt, als ich diese Hefte las. In meiner Hand war ein Dokument, das von einer schrecklichen Zeit sprach. Tag für Tag notiert Friedel das Leiden der Internierten - ihren Kampf gegen Krankheit, Schmutz, Unterernährung und vom August 1942 an gegen den Abtransport der Juden - Männer, Frauen und Kinder -, der in die Todeslager führte. Zugleich entdeckte ich in der Autorin eine junge Frau, die nicht aufhörte, in diesem Elend ein Zeichen der Hoffnung zu suchen, die sich über einen Strauß Papierblumen freute, den ihr ein Kind hingestreckt hatte, über einen Sonnenaufgang, über Hündchen, die im Lager geboren werden. Als die Spannungen am größten waren, lernte sie August Bohny kennen, ihren künftigen Mann, der in Chambon-sur-Lignon für die Heime der Kinderhilfe verantwortlich war. Es handelt sich also um ein richtiges Tagebuch, worin man alles niederschreibt, ein Tagebuch einer erstaunlichen Frau, die sich in einer außergewöhnlichen Situation befand. Je weiter mich meine Lektüre führte, desto dringender schien es mir, diese Geschichte mit anderen teilen zu müssen. Friedel Bohny-Reiter zögerte lange, ihr Einverständnis zur Veröffentlichung zu geben. Sie zweifelte daran, daß ihr altes Tagebuch für andere interessant sein könnte; sie fand es zu persönlich, zu sehr von persönlichen Empfindungen geprägt. Schließlich stimmte sie der Publikation mit einigen wenigen Kürzungen zu. Das Buch erschien zuerst in einer französischen Übersetzung, weil sich das Geschehen in Frankreich abspielte. Bei einem solchen historischen Dokument sind sprachliche oder geographische Grenzen nicht vorrangig.
Aktualisiert: 2021-01-12
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Jenische, Sinti und Roma in der Schweiz

Jenische, Sinti und Roma in der Schweiz von Kanyar Becker,  Helena
In der Schweiz leben etwa 35000 Jenische und Sinti, entweder in einer eigenen Kommunität oder als unsere unauffälligen Nachbarn. Etwa 2500 von ihnen sind noch als Fahrende vom Frühling bis zum Herbst unterwegs. Ein Teil von ihnen ist in den traditionellen Berufen der Jenischen wie Scherenschleifer, Schirmflicker, Korbflechter oder Marktfahrer tätig; andere haben sich als Eisen-, Kleider-, Möbel- oder Teppichhändler etabliert. Rund 30000 Roma-Flüchtlinge aus Südosteuropa werden in einem langzeitigen Prozess in der Schweiz integriert. Die Aufarbeitung des düsteren Kapitels der Hilfsaktion Kinder der Landstrasse seit den siebziger Jahren hat die lange Geschichte der Diskriminierung der Jenischen, Sinti und Roma ins Bewusstsein der Schweizer Öffentlichkeit gerückt. Mehrere Beiträge des Bandes befassen sich mit diesem Thema: Thomas Meier fasst den Stand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Hilfsaktion von den aufrüttelnden Artikeln im Schweizerischen Beobachter von 1973 bis zum im Jahr 2000 bewilligten Nationalen Forschungsprogramm zusammen. Graziella Wenger schildert das erschütternde Schicksal eines Opfers der Hilfsaktion, ihres Bruders Andreas, und illustriert den Fall mit zahlreichen Dokumenten aus dem Schweizerischen Bundesarchiv. Neben dem Blick zurück auf diesen Versuch, die Kultur der Fahrenden in der Schweiz zu zerstören, befasst sich das Buch aber auch mit der gegenwärtigen Situation der Jenischen, Sinti und Roma in Alltag und Gesellschaft. So erklärt Venanz Nobel unter anderem, was Betonjenische sind, und Cristina Kruck schildert die lebendigen Traditionen und Bräuche der Roma. Die Jenischen haben sich heute in der Radgenossenschaft der Landstrasse politisch organisiert und arbeiten im Rahmen der Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende mit Vertretern der Behörden von Bund, Kantonen und Gemeinden zusammen. Ergänzt und illustriert werden die Beiträge mit Aufnahmen des Fotografen Urs Walder, der Jenische, Sinti und Roma seit 1987 auf vielen Reisen durch die Schweiz begleitet hat. Seine Fotoaufnahmen sind keine Illustrationen eines romantisierten 'lustigen Zigeunerlebens', sondern zeigen ungeschönt den harten Alltag, aber auch das vielseitige kulturelle Leben der Fahrenden. Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft Begründet 1938 von E. Bonjour, W. Kaegi und F. Staehelin Weitergeführt von F. Graus, H. R. Guggisberg, H. Lüthy und M. Mattmüller Herausgegeben von K. v. Greyerz, H. Haumann, G. Kreis, W. Meyer, J. Mooser, A. v. Müller, C. Opitz, M. Schaffner und R. Wecker
Aktualisiert: 2019-10-30
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