Forum Hamburger Autorinnen und Autoren. 23. Jahrbuch

Forum Hamburger Autorinnen und Autoren. 23. Jahrbuch von Behrens,  Sigried, Bertermann,  Anna, Bonné,  Mirko, Brumme,  Helge, Felder,  Martin, Göritz,  Matthias, Günther,  Britta, Habeck,  Robert, Hartmann,  Jonis, Helm,  Elisa, Kaptein,  Johanna, Keigel,  Nathalie, Keil,  Myriam, Köhler,  Karen, Mohl,  Nils, Münzner,  Andreas, Ottmar,  Johannes, Preiß,  Sascha, Rettig,  Maja, Richter,  Stefanie, Richter-Peill,  Charlotte, Roesnik,  Gordon, Sajuntz,  Sascha, Sawade,  Inga, Schiermann,  Sonja, Schulte,  Katha, Schwarz,  Tanja, Schwarze,  Tanja, Sodux,  Oskar, Stamm,  Silke, Stojanova,  Irena, Utz,  Birgit, Watnikowa,  Arkadjewna, Wendt,  Alicja
Unter dem Radar Fünfundzwanzig Jahre Mauerfall, fünfundzwanzig Jahre Arved Fuchs und Reinhold Messner zu Fuß am Südpol, fünfundzwanzig Jahre erstmaliger Europameistertitel der Frauenfußballnationalmannschaft, fünfundzwanzig Jahre Fantastische Vier, fünfundzwanzig Jahre Khomeinis Fatwa gegen Salman Rushdie, fünfundzwanzig Jahre Inthronisation von Akihito zum Tenno, fünfundzwanzigster Todestag von Salvador Dalí, fünfundzwanzig Jahre Transformation des Dichters Václav Havel zum Präsidenten, fünfundzwanzig Jahre seit 1989, fünfundzwanzig Jahre Forum Hamburger Aut… Nein, halt, stopp! Reinbekerhamburgerforumjungerdannnichtmehrganzsojungerschonganzschönalterendlichnichtmehrjungerautorenoderautorinnenundautor ndannwiederautorenendlichdochwiederautorinnenundautoren – wer bitte, was?! Nein, wahrlich, das Forum segelt unter dem Radar. Keine Gruppe 47, keine Leipziger Schule, kein Dadabrückeblauerreiter und auch kein Dogma. Nicht einmal eine Macht. Allenfalls mal eine Zeitungsnotiz im Lokalteil, Lesungen bevorzugt im Versteck eines Eppendorfer Kulturhauses. Und doch: Stolze fünfundzwanzig Jahre Textarbeit mit wechselnder Belegschaft, anfängliche Diadochenkämpfe testosterongesteuerter Junglyriker mit letal gespitzten Federkielen inklusive. Dein Versmaß ist der Untergang des Abendlandes! Bis der Aufruhr sich in den Zeilen- brüchen verlor und die Duellanten der Heißblutphase sich im Ungefähr verstreuten, der Metapherndampfer in ruhigeres Fahrwasser glitt, den Erzählfluss hinab, der Bewusstseinsstrom mündet ein, der perlende Quell verdichtet sich, quirlt und strudelt, Ozeane voller Worte – Romane werden zu den Leuchtschiffen der nächsten Generation. Die Protagonisten wechseln, mal kleckernd, mal in Schüben. Konstanz in der Veränderung. Stets aber die Verbindlichkeit einer festen Gruppe – in der Geborgenheit des umgrenzten Raums kann das Florett der Kritik vertrauensvoll umso schärfer stechen. Manch einen trifft liebevolle Schonungslosigkeit wie mit dem Skalpell. Lustvoller Masochismus, mentale Bruchlandung, wenn der eigene Text im Kreuzfeuer der Kritik zerpflückt, zerlegt, zerfleddert, auseinandergenommen, neu zusammengesetzt und in alle auch und insbesondere nichterdenklichen Richtungen fortgeschrieben wird. In der Dissonanz der Stimmen behauptet sich der eigene Stil. Einige nutzen das Forum als Durchlauferhitzer, als Schnellen Brüter, um auf Betriebstemperatur für den Literaturbetrieb zu kommen. Andere suchen eben hier ihren Schutzraum vor den Hyänenkämpfen der freien Wildbahn. Oder finden hier ihr Nischenbiotop. Dabei zugleich ein enger Bund, eine verschworene Truppe, Rudel – Horde – Heimat, von der Schweiz bis an die Elbe, von Lüneburg bis an die Alster. Balsam gegen Agenten, Lektoren, Verlagsabsagen. Sylt-Langeloh-Quaal-SalzauBleckede- Insel-Poel-Golsmaas-Schalsee-Thorstorf, seit 15 Jahren einmal jährlich ein Intensivbonding-Wochenende mit Textragout und Worteintopf, selbstplagiierendem Quaalbuch, gefakten Protokollen, fortgeschriebenen Schundfunden, gekaperten Feuerwehrfesten, zerredeten Strandwanderungen, kreischendkaltem Nacktbaden, nächtlichen Fahrradodysseen, viel Wein und kategorischen Statements. Bis sich Prioritäten verschieben, Erfolge einstellen, Enttäuschungen obsiegen, Reibungsfläche nicht mehr gebraucht oder nicht mehr ertragen wird. Die Meute lebt, die Karawane zieht weiter. Und natürlich driften einige ab, Scheitern inklusive, Rückzug ins Private, Generation Praktikum, Schauspielhoffnungen, prekäre Erwerbsverhältnisse, Programmzeitschriftenredaktion, die Erfolgreichsten fahren Taxi. Dr. phil., Dr. iur., Dr. phil. – Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität – Der rezipientenbezogene Schutz massenmedialer Kommunikation – The Reality of Tense, ein Handkuss, Hofknicks für die Queen, Adelsreportagen von philosophischer Warte aus, Associate-Professuren für Afrikanistik und Suaheliforschung in New York oder für Informations- und Kommunikationswissenschaft in Paris – und ja, selbst ein stellvertretender Ministerpräsident. Vor allem aber Literatur! Erste gedruckte Worte, das Forumsjahrbuch als Selbstvergewisserung – scripto ergo sum –, beständiges Lebenszeichen an der Schwelle zur Wahrnehmbarkeit in der unermesslichen Bleiwüste aus Gedrucktem. Obskure Gazetten, Hamburger Ziegel im Gardemaß 22 x 10,5 x 6,5 als Benchmark, Selbstverlegtes und – notfalls – auch E-Book. Aber auch Dumontrowohltsuhrkamphanserchbeckberlineichbornschöfflingfischergoldmannetcpp. Über Strecken ein gefühltes und von dritter Seite missgünstig unterstelltes Abonnement auf den Hamburger Förderpreis. Überhaupt: Orden, Tressen, Ehrenwürden zuhauf. Gewiss, bislang kein Bach- mann-Büchner-Deutscher-Buchpreis, im Programm aber immerhin – und das nur auswahlweise – Mara Cassens, William Gass, Robert Gernhardt, Irmgard Heilmann, Marie Luise Kaschnitz, Rainer Malkowski, Ernst Meister, Otfried Preußler, Martha Saalfeld, Ernst Willner, Bayrischer Rundfunk, Jürgen Ponto-Förderpreis, Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis, Deutscher Jugendliteraturpreis, Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Bis hin zum Spiegel-Covergirl als blechtrommelnde Oskaren. Weit mehr als ein Regalmeter gedruckte Literatur aus Forumsschreiberhänden, Übersetzungen aus aller Herren Länder noch gar nicht mitgezählt. Doch nirgendwo prangt ein offizieller Forumsstempel auf dem Cover – und auch im Klappentext sucht man meist vergeblich. Tja, das Forum. Ein Schattenwesen, ein Grottenolm. Nach einer prunken Geburtsstunde im Festsaal des bedeutendsten Renaissanceschlosses Norddeutschlands zu Reinbek drei Gäste bei der ersten Lesung mit festem Honorar in einer Buchhandlung im weiten Land, zwei Zufallsgäste, der Vermieter, ein Hund und eine Spinne in einer Esoterikpension auf Sylt, dort auch ein fürstliches Gehalt für mehr Autoren als Zuhörer zwischen Sprudelwasserflaschenkisten des örtlichen Quellwasserabfüllers. Trubeliger die heimischen Kneipen- und Galerielesungen in den goldenen Zeiten des literarischen Hamburger Nachtlebens der zweitausender Jahre, subversiv, in kleinen Besetzungen, Ausbruch aus dem Buchhandelvolkshochschulkulturvereinsghetto. Dabei niemals Slam – Pop – Open Mike, aber im Kielwasser spült es als Antithese auch das Forum ins freie Meer. Am Puls der Zeit, aber niemals Zeitgeist hechelnd. Schließlich eine Sternstunde, Forum rockt Klassik vor ausverkauften Rängen und mit anschließender Megasause im Herzen der Goetheschillerherderwielandmetropole Weimar, magisterreife Organisationsleistung des seinerzeit nach Thüringen entliehenen High-&-Low-Level-Litbizz-Beauftragten. Bis der Elan irgendwann in der Schilleroper, letzter Widerstandshort, vertröpfelt. Familie, Kinder, Brotberuf – und irgendwo, irgendwann neben Kita, Jobakquise, Pflichtübersetzungen ein paar einsame Stunden für das Schreiben abknapsen. Bis die nächste Welle heranrollt, frisches Blut, neuer Enthusiasmus. Das ist – 25 Jahre nach dem Anfang – jetzt! Fazit: Nein, das Forum ist kein Flaggschiff, der Parade voran. Aber es erzielt Wirkung. Seit 25 Jahren. Es lohnt, es auf dem Schirm zu haben. Dank gebührt Inga Sawade für die organisatorische Leistung sowie Jonis Hartmann, Nathalie Keigel, Sascha Preiß und Tanja Schwarz für das Lektorat, ohne die es diesen Jubiläumsband nicht gäbe. Sascha Sajuntz Sascha Sajuntz – Unter dem Radar – Ein Präludium Karen Köhler – #Parkspaziergang Sigrid Behrens – Dorle Jünger nimmt Anlauf und steht Tanja Schwarze – Das Jahr der Aliens Wassilissa Arkadjewna Watnikowa – Der Europäer (übersetzt von Sascha Preiß) Sascha Sajuntz – Absturz Martin Felder – Die Welt ist ein solider Stoff Elisa Helm – Mit der Sehnsucht nach Wasser und dem Geruch nach Tannen Helge Brumme – Staatsstreich Myriam Keil – Abbilder Andreas Münzner – Deutsche Bahn und andere Gedichte Britta Günther – Alle verreist Charlotte Richter-Peill – Die Köchin (Auszug) Oskar Sodux – Invasion der Veganer und andere Geschichten Nathalie Keigel – Zwischen Katha Schulte – Schwamm (Romanauszug) Silke Stamm – Achtzig Arten, eine Antwort zu erhalten (Auszug) Matthias Göritz – Plastik Alicja Wendt – Gedichte Inga Sawade – So, wie es uns gut geht: Rebekka Stefanie Richter – Bibi Pöseldorf – Technischer Zeichner Maja Rettig – Das Meer glauben Mirko Bonné – Alter Landweg bei Bergedorf und andere Gedichte Johanna Kaptein – Schrecken und Reden (Auszug) Robert Habeck – versonnen und andere Gedichte Birgit Utz – Smalltown Blues (Auszug) Johannes Ottmar – Fünf kurze Texte Tanja Schwarz – Elysée Jonis Hartmann – Adé und andere Miniaturen Irena Stojanova – Ein Koffer voller Schminke Gordon Roesnik – Adjutant Nils Mohl – Lama I & II Sascha Preiß – Tomislav erzählt, wie es im Schützengraben zugegangen ist Sonja Schiermann – [Das träumende Auge, die Fliegenfalle]
Aktualisiert: 2023-01-18
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Die Abschaffung des Ponys. Stellwerck Lesebuch 2

Die Abschaffung des Ponys. Stellwerck Lesebuch 2 von Bartelmus,  Martin, Beez,  Katharina, Blanke,  Annika, Füg,  Pauline, Keigel,  Nathalie, Roitzsch,  Axel, Rosa, Schlereth,  Anna, Schwinghammer,  Stefan, Tetjatnikow,  Sergej, Weinstock,  Alexander, Weismantel,  Dorothea
Pony muss zum Schlachter oder: Alles ist Comment. Pony muss zum Schlachter, der zückt die Schere und schafft freie Sicht. Einen unverstellten Blick auf die Wirklichkeit richtet Pauline Fügs Band Die Abschaffung des Ponys, ein Textmosaik aus verschrifteten Kurzfilmen. In die Texte sind Ankerpunkte eingelagert, an denen sich der/die LeserIn von Bild zu Bild, Augenblick zu Augenblick entlanghangeln kann. Denn darum geht es gerade: Halt und Orientierung finden, um den eigenen Standort zu bestimmen. Und dann drehst du dieses Buch um 180° und die Rückseite ist eine zweite Vorderseite: zwei Bücher in einem, eine kleine Schatzkiste mit Texten handverlesener JungautorInnen. Du blätterst auf, und da brüllt ein Tarzan nach seiner Jane, an anderer Stelle liegen Goethes Unterhosen, die getragen werden wollen. Und immer dieses Küken, das nicht aufhören will, zu piepsen. --- Der Würzburger Stellwerck Verlag legt sein zweites Buch auf, das aus gleich zwei Titeln besteht: Eine Doppelpublikation aus "Die Abschaffung des Ponys" von der erfolgreichen Performance- und Sprachkünstlerin Pauline Füg sowie der Lyrik- und Kurzprosaanthologie "Stellwerck Lesebuch 2", das wieder 11 junge, vielversprechende AutorInnen der Jahrgänge 1979-1989 aus dem deutschsprachigen Raum vorstellt. Stellwerck will Weichen stellen, für seine AutorInnen und für die Literatur von morgen. Weitere Infos unter www.stellwerck.de
Aktualisiert: 2021-04-01
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Signalstärke: hervorragend. Stellwerck Lesebuch 1

Signalstärke: hervorragend. Stellwerck Lesebuch 1 von Berger,  Oliver, Blanke,  Annika, Braun,  Jürgen, Dietl,  Jan-Philipp, Geyer,  Stefan, Großmann,  Ralph, Held,  Maria, Herzhoff,  Simon, Kaufmann,  Annelie, Keigel,  Nathalie, Kraft,  Oliver, Krause,  Philip, Kruse,  Anja, Lerzer,  Martin, Podrez,  Peter, Ritter,  Christian, Roitzsch,  Axel, Rudolf,  Stefanie, Schepsmeier,  Christian, Schwinghammer,  Stefan, von Wedemeyer,  Catarina, Wacker,  Patrick, Weichand,  Sonja, Weismantel,  Dorothea, Werner,  Linda
Ein Mädchen erfriert vor verschlossener Tür, die Mutter ist verschwunden. Im Schattenkopf will es nicht wieder Tag werden und anderswo trägt Rotkäppchen schwarze Wäsche. Auf den ersten Blick lassen sich die formal wie thematisch unterschiedlichen Texte der 24 AutorInnen kaum auf einen gemeinsamen Nenner bringen. In "Signalstärke: hervorragend" ist eine neue Generation von AutorInnen zu entdecken. 24 AutorInnen der Jahrgänge 1972-1988 stellen in der Anthologie Auszüge ihres literarischen Schaffens vor. In "Signalstärke: hervorragend" sind die verschiedenen literarischen Formen und Themen ein vielseitiges Abbild dessen, was an jüngster deutschsprachiger Literatur besteht und schon heute einem Publikum vorgestellt werden soll. Neben Gedichten und Kurzgeschichten finden sich parabelhafte und szenische Texte. Sie wurden alle von Studierenden verfasst, für die meisten ist dies die erste Buchveröffentlichung. Die Zeichnungen stellen einen eigenständigen Beitrag dar. --- „Wer sind Sie?“, hatte sie ihn aus der Tiefe eines schwarzen Augenpaares gefragt, als sie sich das erste Mal auf einer Vernissage getroffen hatten. Und er war von der Aufrichtigkeit ihres Tonfalls so getroffen gewesen, dass er nicht anders antworten konnte. „Ich weiß es nicht.“ --- Stellwerck will Weichen stellen, für seine AutorInnen und für die Literatur von morgen. Weitere Infos unter www.stellwerck.de
Aktualisiert: 2021-04-01
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