Giuseppe Sinopoli war nicht nur eine der profiliertesten Musikerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, sondern auch ein universaler Geist von existentieller Tiefe und seltener Umtriebigkeit auf verschiedensten Gebieten: Der promovierte Mediziner setzte in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts als Exponent der italienischen Avantgarde mit seinen Kompositionen bedeutende Akzente. In den 80er Jahren avancierte er zu einem weltweit geschätzten Dirigenten, der das symphonische und musikdramatische Repertoire durch die Perspektive der Neuen Musik neu zu beleuchten verstand. Aus seinem Studium der Archäologie bezog Sinopoli Inspirationen für die kritische Refl exion der Gegenwart, die er in seinem literarischen Hauptwerk Parsifal in Venedig niedergelegt hat. Sinopoli verband gedankliche Präzision mit einer Radikalität des Deutens und Erlebens von Musik zu einer einzigartigen Synthese.
Aktualisiert: 2023-03-14
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S. Mauser: Wagner und die Neue Musik
W. Rathert: Offene Feinde und heimliche Freunde - Ursprünge und Motive des Anti-Wagnerismus in der Moderne
W. Hopp: Stimme als Paradigma - Wagner, Stockhausen: zwei musikalisch-„phonetische“ Zugänge zur tönenden Welt
M. Zenck: Wagner in perspective: Luigi Nonos Prometheo, Pierre Boulez und Wieland Wagner in Osaka/Bayreuth
M. Schwartz: „Der Unhold Wagner frisst alles.“ - Französischer wagnérisme nach Debussy – Julia Cloot: Gesamtkunstwerk und multimediales Musiktheater
S. Vill: Ring-Modulationen - Wagners Ring des Nibelungen in transmedialen Transformationen – Aufsätze: A. Jeßulat: Vergessen im Ring des Nibelungen - Zwischen Stilbruch und komponierter Geschichtsphilosophie
L. Lütteken: Der Wanderer und das Schwert - Siegfrieds Gesang an der Schmiede
Y. Nilges: Le vin herbé - Tristan nach Tristan. Frank Martins Post-Wagnerismus
Interviews: Mein Verhältnis zu Wagner - Zeitgenössische Komponisten zu Wagner
Aktualisiert: 2020-12-09
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Wolfgang Wagner zum Gedenken
M. Giani: Aspekte der Wagner-Rezeption in Italien
K. R. Syer: Wagner und das Erbe Carlo Gozzis
S. Stauss: Wagner und Belcanto
U. Schweikert: „Auch ich will die ‚Zukunftsmusik‘“. Verdi und Wagner – Bilanz einer einseitigen Beziehung
E. Voss: Palestrina im Weltbild Richard Wagners
D. Schickling: Nürnberg auf Italienisch. Giacomo Puccini und die Mailänder Erstaufführung der Meistersinger
E. Osterkamp: Wagner und die italienische Malerei
B. Vogel-Walter: D’Annunzios Wagner
D. Borchmeyer: Wagner und die spanische Literatur des goldenen Zeitalters
Aktualisiert: 2020-12-09
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Hans-Joachim Hinrichsen: Apostel und Apostat
Hans von Bülow als Wagner-Dirigent
Klaus Döge: Lehrling, Geselle und Meister - Richard Wagner und Hans Richter
Thomas Seedorf: Ein treuer Diener seines Herrn - Richard Wagner und Felix Mottl
Stephan Mösch: „Leidens- und Freudenszeit“ - Zum Verhältnis zwischen Hermann Levi und Bayreuth
Richard Klein: Raumkonstruktionen - Wagners Rheingold-Vorspiel mit Blick auf Solti und Karajan
Hans-Rudolf Vaget: „Den liebe ich besonders“: Hitlers Rienzi
Dorothea Baumann: Der Bayreuther Raumklang
Ulrich Müller: Das Nibelungenlied - ein gesungenes Heldenepos. Überlegungen zur mittelalterlichen Melodie und einem modernen Aufführungsversuch
Aktualisiert: 2020-12-09
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Editorial
Aufsätze zum Schwerpunkt: Hermann Danuser: Verheißung und Erlösung – Zur Dramaturgie des „Torenspruchs“ in Parsifal – William Kinderman: Gral und Gegengral – Die Klangräume des Parsifal-Dramas – Ulrike Kienzle: Die heilige Topographie in Wagners Parsifal – Volker Mertens: Wie christlich ist Wagners Gral? – Peter Moormann: Der Gral im Film – Aufsätze / Essays: Maurizio Giani: Erpresstes Verstummen - Zu Claude Debussys Wagnerkritik – Udo Bermbach: Wagners Weg in den Urwald - Zu Bernhard Försters Gründung von „Neu Germanien“ in Paraguay (1887–1889) – Karl-Heinz Reuband: Wagner im Kino. Der Chéreau-Ring und sein Publikum – Forum: Parsifal – christlich oder buddhistisch? Ein Briefwechsel des Philosophen Kurt Hübner mit Dieter Borchmeyer – Besprechungen / Bücher – CD – DVDs
Aktualisiert: 2020-12-09
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Aufsätze zum Schwerpunkt: Uwe Puschner: Ideologische Grundlagen und Ausformungen volskischer Religion – Claus-Dieter Osthövener: Konstellationen des Erlösungsgedankens – Micha Brumlik: Erlösung von der Erlösung – Richard Wagners Christologie – Udo Bermbach: Bayreuther Theologie – Arisches Christentum und deutscher Protestantismus bei Houston Stewart Chamberlain und Hans von Wolzogen – Claus- Dieter Osthövener: Bayreuther Theologie und Deutsche Christen – Zur Wirkungsgeschichte des Bayreuther Kreises – Wolf-Daniel Hartwich (†): Musik und Religion – Beispiel Parsifal – Nicholas Vazsonyi: Eine Pilgerfahrt zu Wagner: Kunstreligion und ihre Vermarktung – Diskussion: Jonas Karlsson: Wagner – Stoecker – Wagner – Besprechungen / Bücher – CD / DVD
Aktualisiert: 2020-12-09
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Susanne Vill: Wagner Visionen. Motive aus Werken Richard Wagners in Fantasyfilmen - Alex Ross: Der Herr der Ringe und der Ring des Nibelungen. Tolkien und Wagner - Albrecht Riethmüller: „All in the Family“ Cosima und Richard Wagner auf der Leinwandbühne von William Dieterle und Ken Russel - Tobias Plebuch: Richard Wagner im Film bis 1945 - Claudius Reinke: Richard Wagner im Film nach 1945 - Rüdiger Görner: Rheintöchter an der Themse. Zur Bedeutung von G.B. Shaws Wagner-Kritiken - Holger R. Stunz: Richard Wagners Partituren als Spielball der Zeitgeschichte. Eine Spurensuche - Johanna Dombois: Das Auge, das sich wechselnd öffnet und schließt
Zur Szenographie des Wagner-Vorhangs - Sue Cole/Kerry Murphy: Wagner in the Antipodes - Besprechungen von Büchern und CDs
Aktualisiert: 2020-12-09
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Sie war nicht nur die bedeutendste Pianistin ihrer Zeit, sondern auch eine moderne Unternehmerin: Nach dem frühen Tod des Komponisten Robert Schumann sorgte seine Frau Clara (1819 - 1896) durch höchst erfolgreiche Konzertreisen für den Unterhalt ihrer vielköpfigen Familie. Persönliche Schicksalsschläge meisterte sie im Zeichen der Kunst. 1878 ließ sie sich in Frankfurt nieder und prägte als "erste Klavierlehrerin" von Dr. Hochs Konservatorium das Musikleben der Stadt. Sie bildete eine Generation erstklassiger Pianisten aus und bezauberte das Publikum durch ihr Spiel. Frankfurt erlebte damals einen beispiellosen Aufschwung, bedeutende Institutionen und prachtvolle Bauten zeugten vom bürgerlichen Engagement für die Kultur. Das Buch sowie die Ausstellung zum 200. Geburtstag im Institut für Stadtgeschichte zeigen das bewegte Leben Clara Schumanns im Wechselspiel mit den Geschicken der sich wandelnden Stadt.
Aktualisiert: 2020-01-07
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Stress belastet unsere Gesundheit: Bluthochdruck, Migräne, Schlafstörungen, Rückenschmerzen, ein schwaches Immunsystem – viele weit verbreitete Beschwerden sind die Folge davon, dass wir uns genervt, gereizt und überfordert fühlen. Stress lässt den Körper zudem altern und erhöht die Disposition für einen übersäuerten Stoffwechsel. Wer die Warnsignale der Stressüberlastung ignoriert, erhöht das Risiko, die körperliche und mentale Belastungsfähigkeit zu verlieren.
Die ayurvedische Gesundheitslehre kennt viele Mittel und Wege, dem vorzubeugen und zu entgehen. In diesem Buch finden Sie zahlreiche Rezepte für eine ausgewogene typgerechte Ernährung, Anregungen für hilfreiche Rituale im Alltag sowie Entspannungsübungen. Diese Methoden lassen sich leicht in den Alltag integrieren. Sie bieten wirksame Hilfe beim Abbau von Stress, fördern die Regeneration von Körper, Geist und Seele und führen zu neuer Kraft und stabiler Gesundheit.
Das Buch enthält einen Test zum Erkennen der individuellen Stressmuster.
Kerstin Rosenberg zählt zu den Pionieren des Ayurveda in Europa. Seit über 30 Jahren studiert und praktiziert die Dozentin und Direktorin der Europäischen Akademie für Ayurveda die traditionelle Heilkunde Indiens. Es ist ihr ein wichtiges Anliegen, die ganzheitliche Ernährungslehre des Ayurveda auf authentische Weise in den modernen Lebensstil zu integrieren. Außerdem entwickelt sie innovative Ayurveda-Produkte.
Dr. phil. Ulrike Kienzle ist Musikwissenschaftlerin, Yogalehrerin, Psychologische Ayurveda-Beraterin und Pflanzenheilkundige. Sie war lange Hochschullehrerin an der Universität Frankfurt am Main. Seit 2013 betreibt sie ein eigenes Yogastudio. Außerdem leitet sie die Yogalehrer-Ausbildungen an der Europäischen Akademie für Ayurveda.
Aktualisiert: 2022-01-12
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Aktualisiert: 2017-06-01
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'Irrelohe' - entstanden auf dem Zenit von Franz Schrekers künstlerischer Laufbahn in den frühen 1920er Jahren - markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der musikdramatischen Konzeption des Dichterkomponisten. Das Werk verbindet erstmals die Ästhetik des Wiener Fin de siècle mit der Neuen Musik, deren Entwicklung Schreker als Leiter der Berliner Musikhochschule maßgeblich mitgestaltete. Darüber hinaus stehen das Trauma des Ersten Weltkriegs und dessen Bewältigung durch die expressionistische Kunst im Zentrum der Oper.
Janine Ortiz beleuchtet diese einzigartige Synthese in einer interdisziplinär angelegten Studie, welche die Ergebnisse der musikalischen Analyse in Beziehung zur Literatur und bildenden Kunst der Zeit stellt. Damit eröffnet die Autorin neue Perspektiven auf ein bislang unbeachtetes Schlüsselwerk des modernen Musiktheaters, dessen psychologische und gesellschaftskritische Konfliktebenen sich als zeitlos aktuell erweisen.
Aktualisiert: 2021-01-09
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MUSIK IM KANON DER KÜNSTE
Die neue Schriftenreihe im Are Musik Verlag
". der Komponist offenbart das innerste Wesen der Welt und spricht die tiefste Weisheit aus, in einer Sprache, die seine Vernunft nicht versteht." (Arthur Schopenhauer)
Wer es unternimmt, diese Sprache zu verstehen und tiefster Weisheit auf den Grund zu gehen, der wird nicht umhin können, seinen Blick zu wei-ten. Er wird sich fragen, was Musik – über die immanente Logik ihrer Strukturen hinaus – ihm über das Wesen der Welt und über den Men-schen zu sagen hat. Er wird die Musik in ihren vielfältigen Korresponden-zen zu den anderen Schönen Künsten – zu Literatur und Theater, zu Tanz und Bildender Kunst –, aber auch zu kulturwissenschaftlichen Disziplinen wie Philosophie und Theologie, Psychologie und Rhetorik, Geschichtswis-senschaft und angrenzenden Gebieten betrachten.
MUSIK IM KANON DER KÜNSTE versammelt ausgewählte Schriften, die sol-che Korrespondenzen beleuchten. Die Bücher dieser Reihe sind wissen-schaftlich innovativ, zugleich aber auf hohem Niveau allgemein verständ-lich geschrieben. Sie richten sich an alle, die auf eine interdisziplinäre Kunstbetrachtung Wert legen: an Forschende und Lehrende, an Studie-rende und an avancierte Musikliebhaber, die ihr Verständnis der Musik durch grenzüberschreitende Reflexionen erweitern möchten.
". die Künste sind so verwandt, daß man in einer seine Kenntnisse kaum erweitern kann, ohne auch in den andern in gewissem Maße fortzurü-cken." (Johann Wolfgang Goethe)
Aktualisiert: 2021-01-09
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Das Leben Franz Schrekers bietet dem Biographen alles, was zu einer
abwechslungsreichen und dramaturgisch geschickten Erzählung
gehört. Aufstieg, Erfolg und Niedergang drängen sich in 56 Lebensjahren,
historisch verankert in Zeiten großer Umbrüche, die Schrekers
geographischen Wirkungskreis Österreich und Deutschland in
den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts grundlegend veränderten.
Schreker gehört rein geschichtsphilosophisch betrachtet zu einer
Generation, die von den Gründerjahren des späten 19. Jahrhunderts
über das Aufkommen der Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts
bis hin zu den Weltkriegen alle epochalen Ereignisse miterlebte, deren
Konsequenz Europa in seiner heutigen Gestalt ist. Das Ausmaß
des Wandels, den diese Menschen in ihr persönliches Leben zu integrieren
hatten, kann heute nur schwer nachvollzogen werden.
Aktualisiert: 2021-01-09
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Franz Schrekers Oper "Der ferne Klang" ist ein Schlüsselwerk der Wiener Moderne und das Frühwerk eines Komponisten, der auf der Suche nach avanciertem Ausdruck für das Lebensgefühl seiner verwirrenden und von Paradoxien geprägten Zeit neue Wege musikdramatischer Gestaltung erschließt. Ulrike Kienzle bietet zum ersten Mal eine detaillierte Gesamtinterpretation dieses faszinierenden Musikdramas.
Zwei junge Menschen sind auf der Suche nach sich selbst, aber beide Versuche der Selbstfindung scheitern: Der Komponist Fritz, der auszieht, seine künstlerische Vision zu verwirklichen, verfehlt trotz äußerer Erfolge sein Ziel. Die romantische Hoffnung, er könne das Geheimnis des kosmischen Klingens ergründen, das er zu hören glaubt, wird ebenso enttäuscht wie die Sehnsucht seiner Geliebten Grete nach erotischer Erfüllung. Während Fritz auf der Suche nach dem "fernen Klang" den destruktiven Halluzinationen seiner Psyche verfällt, endet Gretes Sehnsucht nach Einswerden mit der Natur in der banalen Realität einer Existenz als Straßendirne. Für beide enthüllt sich hinter dem Traum das Trauma der Vergeblichkeit. Die Utopie einer Versöhnung von Kunst und Leben - die zentrale Vision des Jugendstils - versagt. Die fatalistische Aussage des Werks spiegelt damit die Befindlichkeit des Menschen in einer zunehmend fremdbestimmten Welt.
Traum und Trauma sind Schlüsselbegriffe der Psychoanalyse, mit denen auch die Werkaussage des "Fernen Klang" beschrieben werden kann. Schreker gestaltet ein subtiles Psychogramm seiner Protagonisten, in dem die grundlegenden Werke der frühen Psychoanalyse ihre Spuren hinterlassen haben: Sigmund Freuds "Traumdeutung" und die gemeinsam mit Josef Breuer verfaßten "Studien über Hysterie". Zur Umsetzung dieser musikdramatischen Konzeption entwickelt Schreker eine neuartige Technik der musikalischen Vermittlung: Das Orchester zeichnet das Werden und Vergehen von Assoziationen und Gefühlen, die subtile Wandlung von Bewußtseinsprozessen, die Grenzgänge der Seele zwischen Wachbewußtsein, Somnambulismus und hysterischer Entfremdung in einer musikalischen Sprache nach, die bis an die Grenzen der Tonalität vorstößt, eine spezifische Methodik der Klangkomposition und der Leitmotivik einführt und Verfahrensweisen der Collage sowie die freie, assoziative Entwicklung formaler Modelle einschließt.
Das Buch beleuchtet Schrekers musikdramatische Technik von der Außenschicht der Handlungsmotivation und der Bilderwelt bis in die Tiefenschichten der textlichen und musikalischen Strukturen. Die Autorin geht dabei konsequent interdisziplinär vor: Die musikalische Analyse steht in Wechselwirkung mit vergleichenden Reflexionen zur Literatur und Bildenden Kunst ebenso wie zum zeitgenössischen Musiktheater; sie bezieht zudem geistesgeschichtliche Betrachtungen und Fragestellungen der frühen Psychoanalyse ein. Damit entwickelt sie zugleich eine neue, integrale Analyse-Methode, die das Zusammenwirken der unterschiedlichen Ausdrucksebenen im Musiktheater differenziert beleuchtet. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.editionargus.de
Als Ergänzung zu diesem Buch ist ebenfalls in der Edition Argus eine Studienpartitur der Oper "Der ferne Klang" erschienen (inzwischen vergriffen). Es handelt sich um die Reproduktion der Dirigierpartitur aus dem Jahre 1912, die bislang nur als Leihmaterial verfügbar war. Da noch keine kritische Ausgabe der Werke von Franz Schreker existiert, bietet diese Fassung den zur Zeit einzig verbindlichen Notentext der Partitur des "Fernen Klang". Verweise auf Notenbeispiele in den Analysen des Buches beziehen sich in der Regel auf diese Studienpartitur.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Ein ‚Mörike-Buch’ besonderer Art
Als Kind schon entzückten Eduard Mörike die Windharfenklänge im Ludwigsburger Schlossgarten, zwei Jahrzehnte später hat er sie zu einem magischen Schlüssel- und Leitmotiv im Künstlerroman „Maler Nolten“ erkoren; mit 32 schreibt Mörike das Meistergedicht "An eine Äolsharfe", und ein ‚großer Harfenton’ wird ihm an seinem 70. Geburtstag bedeuten, dass es sein letzter sei.
In einem Dutzend Werk- und Briefstellen bildet das berückende Klingen des windgespielten Instrumentes eine empfindsam-symbolische Begleitmusik zu Eduard Mörikes Leben; und genau sieben Komponisten haben die anspruchsvolle Huldigung "An eine Äolsharfe" später in Musik ‚übersetzt’, unter ihnen Johannes Brahms, Hugo Wolf, Hans Werner Henze.
So nimmt es nicht wunder, wenn Mörike den literarischen Schwerpunkt einer neuen Studie gibt, deren Haupttitel jenem (mit Hermann Kurz zu sprechen) ‚poetischen Triumph’ entliehen ist:
‚Einer luftgebornen Muse
geheimnisvolles Saitenspiel’.
Zum Sinn-Bild der Äolsharfe
in Texten und Tönen
Der Germanistik-Professor Klaus Jeziorkowski hat Windisch-Laubes Auslegung bescheinigt, dass sie "die Deutungsgeschichte jenes Gedichts zu einem nicht mehr für möglich gehaltenen Höhepunkt" führe, indem der Autor "auf musikwissenschaftlicher Folie die metrischen und rhythmischen Raffinements dieses Textes abhorcht wie kein zweiter vor ihm und in aller erfolgreichen Detailliebe auf das Fortleben der antiken Versstrukturen und Metrumseinheiten sich so kenntnisreich einlässt, dass dieses scheinbar bisher so gut bekannte Gedicht vollkommen neu zu leben und zu tönen beginnt", womit "sich noch ganz neue Deutungszugänge und hochdifferenzierte Aufschlüsse ergeben, die dieses Gedicht als wahrlich unerschöpfbar erscheinen lassen."
Die Äolsharfe:
ein sagenumwobenes, von selbst ertönendes Instrument, das nur vom Wind scheinbar absichtslos zum Klingen gebracht wird. Seine merkwürdigen Melodien und regellosen Klänge verzaubern die Menschen von je – glaubten sie doch in alter Zeit, geheimnisvolle Stimmen aus dem Jenseits oder die Musik der Sphären zu hören.
Das Schaffen großer Dichter und Musiker ist mit Äolsharfen verglichen worden: Claude Debussy, Franz Liszt oder Hector Berlioz, Johann Wolfgang von Goethe, Hugo von Hofmannsthal oder Franz Schreker. Sie und viele andere haben der Äolsharfe einige ihrer wichtigsten und schönsten Werke gewidmet. Das wohl bedeutendste Gedicht stammt von Eduard Mörike und hat der vorliegenden Studie mit zweien seiner Verse den Namen gegeben: ‚Einer luftgebornen Muse geheimnisvolles Saitenspiel.’
Die ebenso kenntnis- wie umfangreiche Studie von Walter Windisch-Laube geht den Spuren der Äolsharfe in Literatur und Musik der letzten zweieinhalb Jahrhunderte nach. Dabei fördert der Spürsinn des Autors auch Unbekanntes und zu Unrecht Vergessenes ans Tageslicht. Rund 1000 Fundstellen werden dokumentiert und kommentiert; 17 übergreifende Kapitel widmen sich der eingehenden Analyse maßgeblicher Werke und bieten eine Fülle gänzlich neuer Deutungen. Friedrich Schiller, Franz Schubert, Hector Berlioz, Frédéric Chopin und Ludwig van Beethoven, Eduard Mörike, Johannes Brahms, Max Reger, Franz Schreker, Thomas Mann, Henry Cowell und Jan Garbarek, aber auch Salonmusik und Jugendstil, Neoklassizismus, Zahlen- und Ton-artensymbolik, Frauenemanzipation und Romantik stehen im Mittelpunkt der Werkinterpretationen.
Der interdisziplinäre Ansatz dieser Studie verbindet musik- und literaturwissenschaftliche Methodik mit Ausblicken in die Kunstgeschichte. So entsteht ein spannend zu lesendes Panorama, das den eminenten geistesgeschichtlichen Rang der Windharfe als Symbol und Topos erstmals umfassend und tiefschürfend darstellt. Ein Standardwerk!
Aktualisiert: 2021-01-09
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Aktualisiert: 2018-07-12
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Aktualisiert: 2015-07-20
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Eigentlich verbindet man mit Richard Wagner ja eher große Gefühle und Tragödien von Liebe, Tod und Untergang. Raum für Vergnügen scheint da höchstens im unfreiwillig Komischen von Stabreimereien wie »Wagalaweia« zu sein. Dabei ist wenig bekannt, dass Wagner selbst ein durchaus humorvoller Mensch war, der seine eigenen Inspirationen mitunter weniger ernst nahm als das hochverehrte Publikum. Da der »Fall Wagner« (Friedrich Nietzsche) zu den am heftigsten diskutierten und umstrittensten Phänomenen der abendländischen Kulturgeschichte gehört, enthält »Wagner zum Vergnügen« nicht nur Selbstzeugnisse, sondern auch Anekdoten, Karikaturen, Parodien und Polemiken.
Aktualisiert: 2020-11-11
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Aktualisiert: 2015-07-20
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Aktualisiert: 2018-07-13
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