Mit der Biografie eines der prominentesten Kriegsherren, die die Geschichte des „Reichs der Mitte“ vor hundert Jahren maßgeblich mitschrieben, setzt Rainer Kloubert seine erfolgreiche China-Trilogie fort und eröffnet erneut das Panorama einer Welt, die im Westen kaum bekannt ist und die auch heute noch erschreckende Nachwirkungen zeitigt.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Mit der Biografie eines der prominentesten Kriegsherren, die die Geschichte des „Reichs der Mitte“ vor hundert Jahren maßgeblich mitschrieben, setzt Rainer Kloubert seine erfolgreiche China-Trilogie fort und eröffnet erneut das Panorama einer Welt, die im Westen kaum bekannt ist und die auch heute noch erschreckende Nachwirkungen zeitigt.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Die Bewohner des alten Peking – vom Kaiser bis hin zum einfachsten Untertanen – waren darin vernarrt, den Lauten von Vögeln zu lauschen, neue für sie zu erfinden, natürliche zu verändern, sie ganze Strophen trällern zu lassen oder ihnen kuriose Manieren beizubringen, um sie anderen vorführen zu können. Die Utensilien: Käfige, Käfiggriffe, Sitzstangen, Fress- und Trinknäpfe, Gestelle, Rahmen, Halsfesseln, Kästchen, Schächtelchen und vieles mehr, von dem Rainer Klouberts grundlegend erweitertes und reich illustriertes Buch berichtet, sind leider für immer verschwunden – die konfuzianischen Tugendwächter hatten nur wenig für Vögel übrig. Die Mode, sie zum Vergnügen abzurichten, kam in den Regierungsjahren des Pracht und Spiel liebenden Kaisers Qianlong (1735–1799) auf, der etwa zu der Zeit, als August der Starke sein Grünes Gewölbe mit chinesischem Porzellan füllte, in Pekings Sommerpalast Versailler Bauten errichten ließ, in denen künstliche Nachtigallen sangen, Wasserkaskaden tanzten und Spieluhren sich im Kreis drehten. Unter seinen Nachfolgern gewann die Sitte, Vögel in Käfigen zu halten, immer mehr Anhänger. Mandschurische Beamte und Sinekuristen vor allem bezahlten Unsummen für besonders gelehrige oder farbenprächtige Exemplare, die so genannten 'Beamten-' oder 'Residenzvögel'. Als gegen Ende der Dynastie exotische Vögel auftauchten, trat für Pekings Bewohner ein weiteres Faszinosum hinzu: die berauschenden Farben des Federkleides, an der sie sich nicht satt genug sehen konnten, Gefieder nicht weniger prächtig als die Kostüme von aufgeplusterten Opernschauspielern, die auf der Bühne hin und her stolzierend ähnlich gellende und dramatische Laute von sich gaben, Schreie, die sich, wenn man sie nur genügend in die Länge zog, in Musik verwandelten, um den 'sieben Gemütsregungen' Ausdruck zu verleihen: Freude, Zorn, Trauer, Angst, Liebe, Hass und Begehren.
Aktualisiert: 2021-06-18
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Die Bewohner des alten Peking – vom Kaiser bis hin zum einfachsten Untertanen – waren darin vernarrt, den Lauten von Vögeln zu lauschen, neue für sie zu erfinden, natürliche zu verändern, sie ganze Strophen trällern zu lassen oder ihnen kuriose Manieren beizubringen, um sie anderen vorführen zu können. Die Utensilien: Käfige, Käfiggriffe, Sitzstangen, Fress- und Trinknäpfe, Gestelle, Rahmen, Halsfesseln, Kästchen, Schächtelchen und vieles mehr, von dem Rainer Klouberts grundlegend erweitertes und reich illustriertes Buch berichtet, sind leider für immer verschwunden – die konfuzianischen Tugendwächter hatten nur wenig für Vögel übrig. Die Mode, sie zum Vergnügen abzurichten, kam in den Regierungsjahren des Pracht und Spiel liebenden Kaisers Qianlong (1735–1799) auf, der etwa zu der Zeit, als August der Starke sein Grünes Gewölbe mit chinesischem Porzellan füllte, in Pekings Sommerpalast Versailler Bauten errichten ließ, in denen künstliche Nachtigallen sangen, Wasserkaskaden tanzten und Spieluhren sich im Kreis drehten. Unter seinen Nachfolgern gewann die Sitte, Vögel in Käfigen zu halten, immer mehr Anhänger. Mandschurische Beamte und Sinekuristen vor allem bezahlten Unsummen für besonders gelehrige oder farbenprächtige Exemplare, die so genannten 'Beamten-' oder 'Residenzvögel'. Als gegen Ende der Dynastie exotische Vögel auftauchten, trat für Pekings Bewohner ein weiteres Faszinosum hinzu: die berauschenden Farben des Federkleides, an der sie sich nicht satt genug sehen konnten, Gefieder nicht weniger prächtig als die Kostüme von aufgeplusterten Opernschauspielern, die auf der Bühne hin und her stolzierend ähnlich gellende und dramatische Laute von sich gaben, Schreie, die sich, wenn man sie nur genügend in die Länge zog, in Musik verwandelten, um den 'sieben Gemütsregungen' Ausdruck zu verleihen: Freude, Zorn, Trauer, Angst, Liebe, Hass und Begehren.
Aktualisiert: 2020-12-15
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Wie nicht anders zu erwarten, sind auch Klouberts Erzählungen im Fernen Osten und zur Zeit der Jahrhundertwende angesiedelt – und dennoch scheinen sie aus einer anderen Welt. Geheimnisvoll und zuweilen bizarr, wie in Hoffmanns „Struwwelpeter“, entwickeln diese Geschichten eine geradezu legendenhafte Wirkung.
Aktualisiert: 2020-11-18
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Yuanmingyuan – das ist: der größte Palastgarten Chinas. Ehemals ein idyllisches Wunderland aus Villen, Tempeln, Pagoden, Seen und Hügellandschaften – heute ein Ruinenfeld. Im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert entstanden, erstreckt sich das Parkgelände im Pekinger Nordwesten über eine Gesamtfläche von 350 Hektar. Die Herrscher der Qing-Dynastie nutzten es als ihren Sommerpalast, horteten hier zahllose Kostbarkeiten und imposante Schätze und erweiterten ihn fortwährend – in Europa galt der Yuanmingyuan
deswegen als „Chinas Versailles“, ein gleichsam bedeutender wie tragischer Ort: Hier suchten die Kaiser Erholung und Zerstreuung. Hier empfingen sie die Unterhändler aus dem Westen, schlossen Staatsgeschäfte ab. Im Zweiten Opiumkrieg wurde er von englischen und französischen Truppen zerstört und später auch von den Einwohnern Pekings weiter verwüstet und geplündert. – Rainer Kloubert zeichnet diese Geschichte des Yuanmingyuan als einen Spaziergang auf den Spuren der Zerstörung nach. Der Erzähler porträtiert die versunkene Schönheit der Landschaft sowie der architektonischen Prinzipien und Besonderheiten des Palastes und flicht in seinen Bericht von der Zerstörung und Plünderung Episoden aus der chinesischen Kulturwelt ein, die dem Europäer mitunter kurios erscheinen. Eine Erzählung von Kaisern, Konkubinen und Eunuchen, Jesuiten, ausländischen Delegationen und Diplomaten, von Forschungsreisenden, Botanikern und Fotografen. – Der zweite Band der Trilogie über Chinas jüngste Geschichte, großformatig, mit zahlreichen Abbildungen und einem Register.
Aktualisiert: 2019-10-05
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Die Bewohner des alten Peking – vom Kaiser bis hin zum einfachsten Untertanen – waren darin vernarrt, den Lauten von Vögeln zu lauschen, neue für sie zu erfinden, natürliche zu verändern, sie ganze Strophen trällern zu lassen oder ihnen kuriose Manieren beizubringen, um sie anderen vorführen zu können. Die Utensilien: Käfige, Käfiggriffe, Sitzstangen, Fress- und Trinknäpfe, Gestelle, Rahmen, Halsfesseln, Kästchen, Schächtelchen und vieles mehr, von dem Klouberts kurioses Sittengemälde berichtet, sind leider für immer verschwunden – die konfuzianischen Tugendwächter hatten nur wenig für Vögel übrig. Die Mode, sie zum Vergnügen abzurichten, kam in den Regierungsjahren des Pracht und Spiel liebenden Kaisers Qianlong (1735–1799) auf, der etwa zu der Zeit, als August der Starke sein Grünes Gewölbe mit chinesischem Porzellan füllte, in Pekings Sommerpalast Versailler Bauten errichten ließ, in denen künstliche Nachtigallen sangen, Wasserkaskaden tanzten und Spieluhren sich im Kreis drehten. Unter seinen Nachfolgern gewann die Sitte, Vögel in Käfigen zu halten, immer mehr Anhänger. Mandschurische Beamte und Sinekuristen vor allem bezahlten Unsummen für besonders gelehrige oder farbenprächtige Exemplare, die so genannten 'Beamten-' oder 'Residenzvögel'. Als gegen Ende der Dynastie exotische Vögel auftauchten, trat für Pekings Bewohner ein weiteres Faszinosum hinzu: die berauschenden Farben des Federkleides, an der sie sich nicht satt genug sehen konnten, Gefieder nicht weniger prächtig als die Kostüme von aufgeplusterten Opernschauspielern, die auf der Bühne hin und her stolzierend ähnlich gellende und dramatische Laute von sich gaben, Schreie, die sich, wenn man sie nur genügend in die Länge zog, in Musik verwandelten, um den 'sieben Gemütsregungen' Ausdruck zu verleihen: Freude, Zorn, Trauer, Angst, Liebe, Hass und Begehren.
Aktualisiert: 2021-06-18
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Die Mandschurei, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der in den Vereinigten Staaten steckbrieflich gesuchte Betrüger McKinley sieht sich aus heiterem Himmel von einem amerikanischen Gesandten enttarnt und verfolgt. Diplomatische Verwicklungen, ein erfrischend authentisch gezeichnetes Personal und nicht zuletzt die brodelnden Eisenbahnknotenpunkte jener Tage bilden den virtuos geknüpften Hintergrund einer ungewöhnlichen Jagd.
Aktualisiert: 2019-10-05
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China. Ein großes deutsches Industrieunternehmen, das sich als diskreter Global Player versteht, tut sich schwer damit, im Land der Mitte lukrative Geschäftsfelder aufzubauen. Deshalb beauftragt die ansonsten so penibel auf „Stallgeruch“ bedachte Firma mit Sitz im Schwäbischen - eher aus Not als aus Überzeugung - einen „Quereinsteiger“ mit der schwierigen Aufgabe. Der nutzt seine Chance, während andere Unternehmensvertreter vor Ort ungeniert von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpern. Doch aus dem Erfolg des „Quereinsteigers“ erwachsen schon bald Probleme.
Staunen, schmunzeln Kopfschütteln – Rainer Kloubert ist in seinem literarischen, aber nichtsdestoweniger realen Protokoll eines Ein- und Aufstiegs als führender Unternehmens-Repräsentant in China eine glänzende Parabel auf unser Wirtschaftssystem gelungen. Doch Vorsicht: Was der Leser hier erfährt, ist geeignet, sein Bild über das Gebahren der deutschen Wirtschaft im Ausland nachhaltig zu verändern.
Aktualisiert: 2019-10-05
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Mit „Peking“ beschließt Kloubert nach „Peitaiho“ und „Yuanmingyuan“ seine China-Trilogie: In scharfem Kontrast zur Realität des 21. Jahrhunderts mit seinen Hochhäusern und Schnellstraßen führt der Erzähler in die alte Kaiserstadt mit ihren Mauern und Toren, Türmen und Palästen, ihren Gärten, Höfen, Häusern und Straßen, in ihre Restaurants, Spelunken, Läden und Bordelle, zu ihren Bewohnern und ihren Ritualen.
Aktualisiert: 2020-11-18
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Der wohl schönste Badeort Chinas, Peitaiho (Beidaihe), liegt, etwa drei Stunden Autofahrt von Peking entfernt, am Gelben Meer in idyllischer Lage am Fuße des Lotosberges. Hier, wo für über 300 Vogelarten, die im Frühjahr und Herbst das Land durchziehen, ein Rastort liegt, wurde chinesische und europäische Geschichte gleichermaßen geschrieben: Der Erbauer der Großen Mauer und Begründer des Kaiserreichs, Qin Shihuangdi (Ying Zheng), fiel hier im dritten Jahrhundert v. Chr. auf die Knie, um das ewige Leben zu erbitten. Peitaiho wurde zum Schauplatz großer politischer Entscheidungen, von Machtkämpfen, Putschen und Intrigen, von christlicher Mission, bedeutenden Geschäften und Liebesgeschichten.
Der Erzähler dieses weit gefassten Panoramas taucht in die Geschichte und die Geschichten dieses schillernden Ortes, seiner Bauwerke und früheren Bewohner ein und nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Zeit der Jahrhundertwende, als Europäer und Amerikaner im Fernen Osten Fuß zu fassen versuchten, um vom Kohleabbau und anderen Geschäften zu profitieren, und dabei auch diesen mythischen Ort des alten China in Besitz nahmen.
Aktualisiert: 2019-10-05
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Shanghai 1909: Der Opiumhandel blüht und mit ihm das Treiben der Unterwelt. Die Stadt ist ein Sammelbecken für Betrüger, Schurken und Draufgänger aus der ganzen Welt. Der junge Ire Seamus O’Nolan hat es – dank einer Handvoll gestohlener Empfehlungsschreiben und durch Protektion seines Onkels – zu einem angesehenen Polizeioffizier gebracht. Doch führt er ein Leben in zwei Welten: Am Tage verkehrt er in den vornehmen Kreisen der Taipans und Hongs. Nachts macht er Geschäfte mit illegalem Glücksspiel und Erpressung. O’Nolan freundet sich mit dem deutschen Offizier Roon an, der anlässlich des 'International Walking Contest' – dem gesellschaftlichen Ereignis des Jahres – mit seinem Flugzeug zur Schau über Shanghai fliegen soll. Er zieht Roon immer mehr in seine korrupten Machenschaften hinein. Als Roon eines Tages die wahre Identität O’Nolans aufdeckt, schmiedet dieser einen teuflischen Plan, um ihn loszuwerden …
'Roons letzter Flug' ist eine Hommage an die amerikanischen Kriminalromane der dreißiger und vierziger Jahre. Rainer Kloubert wirft hier einen unverstellten Blick auf die Club-Gesellschaften der Europäer in Shanghai am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Durch seinen sarkastischen Tonfall und die verdichtete Handlung erinnert 'Roons letzter Flug' an die Romane Raymond Chandlers.
Aktualisiert: 2019-10-05
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Glückliche Mörder, mißlungene Hinrichtungen, ein zerbissener Hodenstrang und ein zerfetzter Buddha – das waren nicht nur triviale Schlagzeilen und Randglossen in chinesischen Gazetten der Jahrhundertwende, sondern erzeugen auch heute noch lustvolle Gefühlsreize des Grauens. Geheimnisvoll-groteske Schauergeschichten stehen hinter den Shanghai-Moritaten von Rainer Kloubert, der als moderner Zeitungssänger die Tradition der einst moralischen Lieder umkehrt: immer in der Absicht zu belustigen, keinesfalls zu belehren. Der unbekannte, eigene Ton seiner kurzweiligen Sensationsminiaturen weist Kloubert neben den Bänkelsängern und ihren literarischen Nachahmern einen einzigartigen Rang zu.
Aktualisiert: 2019-10-05
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Angestellte: eine Spezies, der man in der deutschen Literatur meist nur die kalte Schulter zeigt, als hätten sie eigentlich nichts zu sagen – Repräsentanten, Prokuristen, Handlungsbevollmächtigte. Sie alle wollen in China Geschäfte machen – beileibe keine leichte Aufgabe, denn die Bräuche im Land der Mitte sind fremd, die Konkurrenten schneller und die Verführungen groß. Sie werden durch die Brille eines Erzählers gesehen, der aus Zufall in ihre Welt geraten ist: eine Welt voller Intrigen, Gier und Geld, aber auch eine von Schicksalsfügungen, Melodramen und Träumen von Glück. Man sieht den Erzähler leiden und will an seinen Triumphen teilhaben, seine verwundert boshaften Bemerkungen hören; manchmal freut man sich, wenn er angeschrien wird, oft weiß man nicht, auf wessen Seite man stehen soll. Das China zu Beginn des Romans ist ein völlig anderes als das zum Schluss – nur die Angestellten, die traurigen Helden der Geschichte, bleiben gleich.
Aktualisiert: 2019-10-05
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