Forschen mit performativen Künsten in und an der Gesellschaft hat Konjunktur. Die Idee vom Forschenden Theater stellt die traditionelle Grenze zwischen Kunst und Wissenschaft, Theorie und Praxis auf die Probe: Theatermacher*innen bewegen sich in gesellschaftliche Felder, um soziale, (trans-)kulturelle Praxen und Sozialräume ethnografisch zu erfassen und Gesellschaft mit soziologischen Methoden zu befragen. Ihre Aufführungen werden oft zu performativen Testversionen einer zukünftigen Gesellschaft.
Damit ist eine künstlerische Forschung anvisiert, die mit den Mitteln der performativen Künste Gesellschaft untersucht, beschreibbar macht und verändert – eine Soziale Kunst, die sich an der Schnittstelle von politischer Bildung, Sozialraum- und Gesellschaftsforschung und Theater/Performancekunst verorten lässt.
Das Buch stellt den abschließenden Band der Trilogie „Theater als Soziale Kunst I-III“ dar. Die Bände BIOGRAFIEren auf der Bühne sowie PARTIZIPATION: teilhaben/teilnehmen erscheinen ebenfalls bei kopaed.
Aktualisiert: 2018-12-18
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Der Begriff Partizipation hat im Bereich des Theaters Konjunktur und wird seit einigen Jahren als erfolgreicher, allerdings wenig reflektierter Slogan in der Theaterpädagogik genutzt. Das vorliegende Buch unterzieht den Begriff der Partizipation einer kritischen Revision, indem es einen Blick auf seine Funktion und Verwendung in verschiedenen Prozesse, Probenräumen und Aufführungsereignisse wirft und dabei auch, die ihn jeweils begleitenden Diskurse in den Blick nimmt. Es fordert den Begriff der Partizipation insofern heraus, als es ihn gleichsam auf die Probe stellt und hinsichtlich seines Nutzens in Bezug auf szenische Praxen untersucht. Der Begriff der Partizipation wird so selbst zum Gegenstand der Verhandlung. Denn gerade das Theater, dessen charakteristische Merkmale die Kollektivierung von Prozessen in Probe und Aufführung und die Formung von Gemeinschaften (auf Zeit) sind, scheint ein ideales Laboratorium, Anordnungen von Beteiligung genauer zu untersuchen.
Das Buch stellt den zweiten Band der Trilogie „Theater als Soziale Kunst I-III“ dar. Die Bände BIOGRAFIEren auf der Bühne sowie Forschendes Theater in Sozialen Feldern erscheinen demnächst.
Aktualisiert: 2018-01-03
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Lebensgeschichtliche Kommunikation zu Lebens(ver)läufen, -lagen und -themen eines Theaterensembles zu inszenieren, ist eine facettenreiche Kunst. Insbesondere in theaterpädagogischen Zusammenhängen wird sie als Biografisches Theater bezeichnet. Der Band beleuchtet diese Begrifflichkeit aus theater-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive.
Biografisches Theater wird dabei nicht als Genre verstanden, sondern als Kommunikations- und Herstellungspraxis auf den sozialen, medialen und theatralen Bühnen des Lebens.
In der Publikation wird dabei eine Akzentverschiebung von Biografie als Ergebnis einer Darstellung hin zum Prozess des Biografierens (»doing biografy«) vorgeschlagen. Neben dem, was als Biografie auf der Bühne erscheint, geht es dann vor allem um die produktionsästhetische Frage: Wer biografiert wen, warum und vor allem wie im Theater?
Das Buch ist Teil der Trilogie Theater als Soziale Kunst. Neben BIOGRAFIEren auf der Bühne erschienen bereits die Bände PARTIZIPATION: teilhaben/teilnehmen (2017) und Forschendes Theater in Sozialen Feldern (2018).
Aktualisiert: 2020-07-16
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Forschen mit performativen Künsten in und an der Gesellschaft hat Konjunktur. Die Idee vom Forschenden Theater stellt die traditionelle Grenze zwischen Kunst und Wissenschaft, Theorie und Praxis auf die Probe: Theatermacher*innen bewegen sich in gesellschaftliche Felder, um soziale, (trans-)kulturelle Praxen und Sozialräume ethnografisch zu erfassen und Gesellschaft mit soziologischen Methoden zu befragen. Ihre Aufführungen werden oft zu performativen Testversionen einer zukünftigen Gesellschaft.
Damit ist eine künstlerische Forschung anvisiert, die mit den Mitteln der performativen Künste Gesellschaft untersucht, beschreibbar macht und verändert – eine Soziale Kunst, die sich an der Schnittstelle von politischer Bildung, Sozialraum- und Gesellschaftsforschung und Theater/Performancekunst verorten lässt.
Das Buch stellt den abschließenden Band der Trilogie „Theater als Soziale Kunst I-III“ dar. Die Bände BIOGRAFIEren auf der Bühne sowie PARTIZIPATION: teilhaben/teilnehmen erscheinen ebenfalls bei kopaed.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Der Begriff Partizipation hat im Bereich des Theaters Konjunktur und wird seit einigen Jahren als erfolgreicher, allerdings wenig reflektierter Slogan in der Theaterpädagogik genutzt. Das vorliegende Buch unterzieht den Begriff der Partizipation einer kritischen Revision, indem es einen Blick auf seine Funktion und Verwendung in verschiedenen Prozesse, Probenräumen und Aufführungsereignisse wirft und dabei auch, die ihn jeweils begleitenden Diskurse in den Blick nimmt. Es fordert den Begriff der Partizipation insofern heraus, als es ihn gleichsam auf die Probe stellt und hinsichtlich seines Nutzens in Bezug auf szenische Praxen untersucht. Der Begriff der Partizipation wird so selbst zum Gegenstand der Verhandlung. Denn gerade das Theater, dessen charakteristische Merkmale die Kollektivierung von Prozessen in Probe und Aufführung und die Formung von Gemeinschaften (auf Zeit) sind, scheint ein ideales Laboratorium, Anordnungen von Beteiligung genauer zu untersuchen.
Das Buch stellt den zweiten Band der Trilogie „Theater als Soziale Kunst I-III“ dar. Die Bände BIOGRAFIEren auf der Bühne sowie Forschendes Theater in Sozialen Feldern erscheinen demnächst.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Wie lassen sich biografische Erfahrungen im und durch Theater thematisieren und inszenieren?
Im Schnittfeld von theaterwissenschaftlicher Analyse und theaterpädagogischer Forschung entwickelt Norma Köhler ein didaktisches Modell biografischer Theaterarbeit. Anhand sechs Inszenierungen aus der Theaterpädagogik und der Freien Szene werden die unterschiedlichen ästhetischen Produktionsformen vergleichend vorgestellt und auf die jeweiligen Lernmöglichkeiten für die beteiligten DarstellerInnen untersucht.
Biografisches Theater wird so als eine Kunstform beschrieben, die sich im Proben- und Darstellungsprozess vom traditionellen Theater unterscheidet, indem die SpielerInnen durch individuelle oder kollektive Biografiedarstellung intensive ästhetische und individuelle Lernerfahrungen sammeln.
Die Publikation liefert einen wichtigen Beitrag zu einem theaterpädagogischen Selbstverständnis, das zwischen Kunst und Lebensweltorientierung vermittelt und eine Position markiert, die biographisches und ästhetischen Gestalten und Lernen integriert. Die Veröffentlichung wendet sich deshalb sowohl an Kultur-, Theater- und ErziehungswissenschaftlerInnen als auch an PädagogInnen wie Kulturschaffende im Bereich der Kulturellen Bildung und experimentellen Projektarbeit.
Die „Biografische Theaterarbeit“ von Norma Köhler ist nützlich und wichtig für die Praxis der Theaterpädagogik wie für ihr konzeptionelles Selbstverständnis.
Die Autorin beschreibt und analysiert die Möglichkeiten eines biografischen Ansatzes an drei markanten theaterpädagogischen Beispielen, kontrastiert sie mit drei ähnlich arbeitenden Inszenierungen der Freien Theaterszene und entwickelt aus diesem empirischen Material ein didaktisch brauchbares Ablauf- und Arbeitsmodell mit einer Fülle von hilfreichen Hinweisen.
Mit ihrem Plädoyer für eine „soziale Ästhetik“ unterstreicht sie den seit einigen Jahren zu beobachtenden Trend zu einer stärkeren Berücksichtigung der sozialen Verantwortung innerhalb der Theaterpädagogik (verbunden mit einer Aufwertung von nicht aufführungsbezogenen Spielformen). Sie benennt klar das Pädagogische der Theaterpädagogik (Persönlichkeitsbildung; Mündigkeit; Gesprächs- und Reflexionskultur – um nur an einige Bereiche zu erinnern), ohne den ästhetischen Anspruch aufzugeben. Mehr noch: es könnte, so Norma Köhler, „angezeigt sein, sich wieder mehr und selbstbewusst in die kultur- und allgemeinpolitische Debatte einzumischen und den gesellschaftlichen Anspruch von Soziokultur zu stärken“ (157).
Prof. Dr. Hans Wolfgang Nickel (Universität der Künste Berlin), socialnet.de
Norma Köhler zeigt überzeugend auf, wie in der biografischen Theaterarbeit das soziale Potential von ästhetischer Orientierung in besonderem Maße ausgeschöpft werden kann und gerade für Menschen, die mit dem Theater bisher wenig in Berührung gekommen sind, den Zugang zur Kunst überhaupt motivieren kann.
Und so findet der Praktiker hier zum ersten Mal systematisch entwickelte Kategorien zur biografischen Theaterpädagogik, mit denen die eigenen Erfahrungen verortet werden können.
Die Fachwissenschaft erhält einen wichtigen Impuls für die Weiterentwicklung der Theorie, und dem biografischen Theater wird durch Köhlers Arbeit ein angemessener Platz im Orchester der Bühnenkünste zugewiesen.
Erika Römer, Zeitschrift für Theaterpädagogik | April 2011
Die Arbeit von Norma Köhler ist ein wichtiger Beitrag zur Klärung der Rolle biografischer Theaterarbeit im Rahmen einer theoretischen Fundierung von Theaterpädagogik. Gleichzeitig enthält sie eine Fülle praktischer Hinweise.
Paul Scheller, Spiel & Theater | April 2011
Aktualisiert: 2019-11-22
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Zwölf AutorInnen stellen sich der Frage, wie Theaterarbeit auf bedeutungsvolle Lebenslagen und Krisen eingehen kann. Es werden dabei die Schnittstellen von Pädagogik und Therapie, von Kunst und Heilung sowie von Neurobiologie und Körpertherapie in Bezug auf Drama- und Theatertherapie in den Blick genommen. Im Zentrum der Artikel stehen Methoden biografisch zentrierter Theaterarbeit (z.B. bei Obdachlosigkeit, Migration, Sterben und Tod). Zielgruppen sind Frauen, Kinder und Jugendliche, Straftäter und Personengruppen mit Persönlichkeitsstörungen.
Aktualisiert: 2020-12-21
Autor:
Gé Cimmermans,
Johannes Junker,
Norma Köhler,
Ronith Krenge,
Gandalf Lipinski,
Ingrid Lutz,
Simone Mahdal,
Gitta Martens,
Frank Matzke,
Bettina Merschmeyer,
Doris Müller-Weith,
Lilli Neumann,
Xenia Nüchter,
Erika Römer,
Heinz Schlage,
Bettina Stoltenhoff-Erdmann,
Angelika Wehr-Koita
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Lebensgeschichtliche Kommunikation zu Lebens(ver)läufen, -lagen und -themen eines Theaterensembles zu inszenieren, ist eine facettenreiche Kunst. Insbesondere in theaterpädagogischen Zusammenhängen wird sie als Biografisches Theater bezeichnet. Der Band beleuchtet diese Begrifflichkeit aus theater-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive.
Biografisches Theater wird dabei nicht als Genre verstanden, sondern als Kommunikations- und Herstellungspraxis auf den sozialen, medialen und theatralen Bühnen des Lebens.
In der Publikation wird dabei eine Akzentverschiebung von Biografie als Ergebnis einer Darstellung hin zum Prozess des Biografierens (»doing biografy«) vorgeschlagen. Neben dem, was als Biografie auf der Bühne erscheint, geht es dann vor allem um die produktionsästhetische Frage: Wer biografiert wen, warum und vor allem wie im Theater?
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Aktualisiert: 2021-03-18
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