Dichter der Provinz

Dichter der Provinz von Kosellek,  Gerhard
In seinen Aufsätzen geht der Verfasser der Frage nach, inwieweit das Leben in einer Grenzregion das literarische Schaffen eines Dichters beeinflusst hat. Allgemein bekannt hierfür sind Martin Opitz und Joseph von Eichendorff, dessen Bezüge zu Polen in Unkenntnis damaliger Realitäten jedoch völlig verfälscht ausgelegt wurden. Andere Namen sind weniger geläufig: So etwa erhielt Georg von Hauenschild (Pseud. Max Waldau) im deutsch-polnisch-mährischen Raum die Anregung, slawische Volkslieder zu sammeln und ins Deutsche zu übersetzen: sie blieben bisher unbeachtet. Desgleichen wurde nicht erkannt, dass Gustav Freytag dessen Roman Aus der Junkerwelt als Vorlage für Soll und Haben genutzt hat. Wie Friedrich Schulz – seinerzeit Professor an der Academia Petrina in Mitau – die kurländische Bürgerschaft auf dem Vierjährigen Sejm in Warschau vertreten hat, ist Thema einer weiteren Abhandlung. Mit Hans Niekrawietz gedenkt Kosellek einen bedeutenden Lyriker aus seinem dichterischen Schattendasein zu befreien, und mit einem Abriss der Anfänge des Theaters in O/S auf ein unbestelltes Forschungsfeld hinzuweisen. Dass eine ausschließlich regional bedingte Sichtweise aber auch irreführend sein kann, beweisen sämtliche Interpretationen von Walter und Helgunda. Die lateinische Novelle des Posener Mönchs Baszko ist nämlich ein Paradebeispiel für den Kulturtransfer im hohen Mittelalter. – Die akribisch fundierten und in der Regel mit neuem Quellenmaterial angereicherten Ausführungen korrigieren überkommene Fehlurteile; in ihrer sachlich überzeugenden Darstellungsweise sind sie von großem Erkenntniswert.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Briefe an Dichter und Gelehrte, Verleger und Freunde

Briefe an Dichter und Gelehrte, Verleger und Freunde von Kosellek,  Gerhard, von Hauenschild,  Georg
Georg von Hauenschild, Gutsherr auf Tscheidt in Oberschlesien (1825–1855), ist unter dem Pseudonym Max Waldau in die Literaturgeschichte eingegangen, aber nach seinem frühen Tod mitsamt dem literarischen Oeuvre der Vergessenheit anheim gefallen. Obgleich von den Ideen des Vormärz maßgeblich beeinflusst, besteht bei ihm eine gewisse Affinität zur Romantik, wie dies schon der Titel seines ersten Werkes Ein Elfenmärchen (1846) bezeugt. Für den Verlauf von Hauenschilds Schaffensprozess und seiner literarischen Pläne waren die hier veröffentlichten Briefe, unter anderem an Justinus Kerner, Heinrich Heine, Leopold Schefer von enormer Wichtigkeit. Sie widerspiegeln sein immerwährendes Bestreben, sich als Autor zu profilieren. Andere wiederum werfen Schlaglichter auf sein Werk und seine Individualität, wobei den programmatischen Auslassungen über das Naturevangelium eine besonders wichtige Bedeutung zukommt. Großen Wert legte er auf historische Glaubwürdigkeit, wovon seine Bitten um Beschaffung wissenschaftlicher Literatur beredtes Zeugnis ablegen; diese seine Arbeitsweise hob er nachdrücklich hervor. Nicht zuletzt vervollständigen die Briefe die bisherigen bibliographischen Angaben um weitere Rezensionen und Artikel in den verschiedensten Journalen. Eine neue Bestandsaufnahme für diese wie auch für die Oberschlesien betreffenden Beiträge ist ein daraus resultierendes Desiderat, die systematische Sichtung der einschlägigen Zeitschriften hierfür unumgänglich. Im allgemeinen zeigen die Briefe Georg von Hauenschilds das Bild eines hoch gebildeten, mit Kunst und Literatur bestens vertrauten wie auch sprachbegabten Mannes, dessen geistiger Horizont über die Grenzen seines natürlichen Umfelds weit hinausreichte und der bestrebt war, sein Wissen und seine Stellung in der Gesellschaft zum Wohle seiner Mitbürger einzusetzen. Die immerwährenden Anerbieten an Zeitungsredaktionen, Berichte über Oberschlesien zu schreiben und damit die desolaten Zustände des Landes in ganz Deutschland bekannt zu machen, zeugen von der Erkenntnis, dass soziale Reformen von der preußischen Regierung nur unter dem Druck der Öffentlichkeit herbeigeführt werden können. Diesem Zweck dienten gleichfalls die Zustandsschilderungen in den beiden Romanen, worauf er seine Briefpartner nicht ohne Selbstgefälligkeit hinweist. Sein früher Tod setzte allen seinen literarischen und publizistischen Bestrebungen ein jähes Ende. Mit dem Faktenreichtum der hier veröffentlichten Briefe – es ist die erste Ausgabe dieser Art – und der Vielfalt der in ihnen aufgeworfenen Probleme wird sich die Forschung in Zukunft auseinandersetzen müssen, will sie Georg von Hauenschild aus der Vergessenheit entreißen und ihm mit seinem bisher nur selektiv erschlossenen Werk einen Platz – wenn auch nicht in der ersten Reihe – unter den Schriftstellern um die Mitte des 19. Jahrhunderts zuweisen. Eine allzu starke Fokussierung auf die Romane hat dies bisher verhindert. Erstmals ermöglichen die Briefe Rückschlüsse auf sein gesamtes literarisches Schaffen. Der Erkenntniswert, der aus der vielfachen Darlegung seines Standpunktes als Dichter resultiert, ist hierbei von größter Relevanz.
Aktualisiert: 2022-12-30
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Briefe 1783-1797

Briefe 1783-1797 von Kosellek,  Gerhard, Schulz,  Friedrich
Die Briefe des zu seiner Zeit bekannten Belletristen und Reiseschriftstellers Joachim Christoph Friedrich Schulz (1762-1798) erhellen die Lebensumstände eines aufstrebenden Schriftstellers und widerspiegeln auf paradigmatische Weise dessen Situation in einer Zeit der sich rapide entwickelnden Lesekultur. Sie ermöglichen es, Schulzens Biographie weitgehend zu rekonstruieren und Rückschlüsse auf sein Werk zu ziehen, dessen wissenschaftliche Erschließung noch weitgehend aussteht. Überdies enthalten sie treffende Beobachtungen von Personen des kulturellen Lebens im ausgehenden 18. Jahrhundert. Die Einleitung umreißt Schulzens Stellung in der deutschen Literatur und seine Wertschätzung durch berühmte Zeitgenossen; sie macht auch auf die wichtigsten Forschungsdesiderate aufmerksam. In den ausführlichen Anmerkungen werden alle erklärungsbedürftigen Ereignisse, Begriffe und Anspielungen erläutert sowie Personen charakterisiert. Die Edition basiert auf drei geschlossenen Konvoluten aus den Nachlässen Bertuch, Böttiger und Vieweg; hinzu kommen weitere Schriftstücke aus anderen Bibliotheken. Von den insgesamt 80 hier dokumentierten Briefen sind 67 bisher völlig unbekannt, von den übrigen wurden bislang lediglich die drei an Friedrich Schiller und der an Christoph Martin Wieland von der Literaturgeschichtsschreibung zur Kenntnis genommen
Aktualisiert: 2019-11-18
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Die Anfänge des Schrifttums in Oberschlesien bis zum Frühhumanismus

Die Anfänge des Schrifttums in Oberschlesien bis zum Frühhumanismus von Kosellek,  Gerhard
Inhalt des Konferenzbandes ist das früheste Schrifttum Oberschlesiens wie Geschichtsdarstellungen, Klosterchroniken, Theologietraktate, natur- und rechtswissenschaftliche Abhandlungen, die Musikkultur sowie das einzige dichterische Werk jener Epoche, d.i. . Zusammen mit quellenkundlichen Angaben aus polnischen und ungarischen Archiven erweitern die Beiträge unser Wissen über die Kulturlandschaft Oberschlesien und vermitteln Anregungen für die Erforschung einer bisher kaum beachteten Region.
Aktualisiert: 2019-12-19
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