Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/sfb496/sfb05.html
Inhalt:
Marian Füssel / Stefanie Rüther:
Einleitung
Christiane Witthöft:
Symbolische Raumordnung in der Literatur des Mittelalters – Zum gedranc als Raumkonstituente im 'Frauendienst' Ulrichs von Liechtenstein
Susanne Höfer:
Zur räumlichen Makrostruktur der adeligen Lebenswelt im 'Welschen Gast' des Thomasin von Zerklaere
Heike Bierschwale / Oliver Plessow:
Schachbrett, Körper, Räderwerk – Verräumlichte Gesellschaftsmetaphorik im Spätmittelalter
Ingmar Krause:
'. hinc principum discordia, nescio quando nisi illis obeuntibus conponenda?' – Bemerkungen zur Beilegung von Konflikten im westfränkisch-französischen Reich (10.–12. Jahrhundert)
Stefanie Rüther:
Von der Macht, vergeben zu können – Symbolische Formen der Konfliktbeilegung im späten Mittelalter am Beispiel Braunschweigs und der Hanse
Christoph Dartmann:
Furor – Konfliktpraktiken und Ordnungsvorstellungen im kommunalen Siena
Antje Flüchter:
Pastor Lauffs und die Frauen – Sexualität und Konflikt in einer frühneuzeitlichen Gemeinde
Marian Füssel:
Rang und Raum – Gesellschaftliche Kartographie und die soziale Logik des Raumes an der vormodernen Universität
Thomas Weller:
Ius subselliorum templorum – Kirchenstuhlstreitigkeiten in der frühneuzeitlichen Stadt zwischen symbolischer Praxis und Recht
Rüdiger Schmidt:
Die Eroberung des revolutionären Raums: Paris im Revolutionszeitalter
Das Problem der Konstituierung sozialer Ordnung bildet eine der Grundfragen der historischen Kulturwissenschaften. Dabei lautet die Frage weniger, ob soziale Ordnung möglich ist, als vielmehr wie sie möglich ist. In diesem Sinne fragen auch die Autoren des vorliegenden Bandes, wie in unterschiedlichen historischen Situationen soziale Ordnungsmuster etabliert, umkämpft und behauptet wurden. Als gemeinsamer Ausgangspunkt gilt zudem die Annahme, daß Ordnung nicht eine quasi ontologische, immer schon gegebene Realität repräsentiert, sondern zu jeder Zeit erst durch die jeweiligen Akteure hergestellt werden muß. Dabei scheint es ein besonderes Charakteristikum der Vormoderne zu sein, daß Konzeptionen sozialer und gesellschaftlicher Ordnung in räumliche Arrangements umgesetzt wurden. Soziale Gruppen und Stände fanden einen festen Ort in räumlichen Ordnungsmodellen, in denen gesellschaftliche Hierarchien über verschiedene räumliche Leitdifferenzen wie oben/unten, links/rechts oder innen/außen symbolisiert werden konnten.
Die Diskrepanz zwischen normativen Ordnungsentwürfen, also vor allem der Idee einer umfassenden räumlichen Verortbarkeit aller sozialen Gruppen und Individuen, und den konkreten Verhältnissen produzierte jedoch in der Praxis immer wieder soziale Konflikte. Durch Konflikte konnte die gesellschaftliche Ordnung gestört, ausgehandelt, wiederhergestellt und letztlich immer wieder neu definiert werden. In diesem Sinne folgen die Beiträge der methodischen Prämisse, daß gerade Ordnungsstörungen in besonderem Maße dazu geeignet sind, die impliziten Regeln, Geltungsbedingungen und Konstruktionsprinzipien einer Ordnung zu erschließen. Aus verschiedenen disziplinären Perspektiven wird aufgezeigt, wie gesellschaftliche Ordnungen als räumliche Metaphern vorgestellt, in Konflikten verarbeitet, ständig modifiziert und schließlich in die imaginären wie in die konkreten sozialen Räume eingeschrieben wurden.
Aktualisiert: 2020-06-25
Autor:
Heike Bierschwale,
Christoph Dartmann,
Antje Flüchter,
Marian Füssel,
Susanne Höfer,
Ingmar Krause,
Oliver Plessow,
Stefanie Rüther,
Rüdiger Schmidt,
Thomas Weller,
Christiane Witthöft
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Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/sfb496/sfb13.html
Inhalt:
1. Teil: Einleitung
2. Teil: Begrifflichkeit, Forschung und Quellen
2.1 Das Postulat des gemeinsamen Begriffes
2.2 Aspekte der Forschung aus mediävistischer Perspektive
2.3 Quellenkritische Überlegungen
3. Teil: Grundbedingungen und symbolische Formen des Konfliktes
3.1 Der Konflikt – einführende Bemerkungen
3.2 Die Konfliktankündigung
3.3 Rat und Konflikt
4. Clementia und rigor, ira, iustitia und misericordia – zur Konzeption von Strenge und Milde
4.1 Clementia und iustitia aus biblischer und exegetischer Perspektive
4.2 Praxis und Beurteilungen von Strenge und Milde aus historiographischer Perspektive
4.3 Zusammenfassung
5. Wertewandel und symbolische Kommunikation
5.1 Zum Verhältnis von Wertewandel und symbolischer Kommunikation
5.2 Ein erstes Beispiel: die deditio
5.3 Ein zweites Beispiel: die exfestucatio
5.4 Zusammenfassung
6. Inszenierung
6.1 Aspekte des Begriffs und Problemstellung
6.2 Inszenierungen von Bericht und Ereignis
6.3 Zusammenfassung
4. Teil: Konflikt und Ritual
1. Einleitung
2. Anarchie versus Ordnung – zur Dauerhaftigkeit beigelegter Konflikte
2.1 Der erste Eindruck: Anarchie
2.2 Differenzierungen
2.3 Auf den zweiten Blick: Ordnung
2.4 Zusammenfassung
3. Vermittler, Publikum und Öffentlichkeit – Sicherungsinstanzen?
3.1 Die Rolle der Vermittler
3.2 Die Rolle des Publikums
3.3 Die Rolle der Öffentlichkeit
3.4 Zusammenfassung
4. Die Dauer und ihre Widerstände – strukturelle Bedingungen des Konflikts
4.1 Zusammenfassung
5. Teil: Schluß
Karte: Nordfrankreich
Die Jahrhunderte um die Wende des ersten Milleniums herum stellen für das westfränkisch-französische Reich eine Zeit des Umbruchs und des Wandels dar. Die Ablösung der Karolinger durch die Capetinger als Königsdynastie verband sich mit dem Beginn einer häufig ›mutation féodale‹ genannten Entwicklung, die durch den Aufstieg kleiner Burgherrschaften und die Herausbildung eines sog. ›ordre seigneurial‹ gekennzeichnet gewesen ist. Dabei ist die Debatte über die Natur, den Grad und den Zeitpunkt der derart apostrophierten Veränderungen nach wie vor offen.
Das Buch versucht unter der Perspektive der symbolischen Kommunikation und der ausgetragenen Konflikte zu einem vertieften Verständnis dieser im doppelten Sinne so umstrittenen Zeit beizutragen. Ausgehend von der Frage nach den Formen, nach der Veränderlichkeit sowie nach der Geltung und Verbindlichkeit der Akte symbolischer Kommunikation im Rahmen der Konfliktführung wird so ein Blick nicht nur auf einen Teil des das Verhalten der Protagonisten leitenden Regelwerkes geworfen, sondern zudem in allgemeiner Art die Funktionsweise mittelalterlicher Herrschafts- und Lebensordnungen erhellt.
Auf Grundlage der Diskussion um den Quellenwert der schriftlichen Überlieferung für die Analyse symbolischen Verhaltens werden im Zusammenhang der Konfliktführung Fragen nach der Dauerhaftigkeit, den inhaltlichen Bestimmungen und den an den Konflikten und Friedensschlüssen beteiligten Protagonisten behandelt. So zeigt sich, daß die Beilegung der auf den ersten Blick recht willkürlich anmutenden Konflikte einer rationalen Logik unterlag, die deren Beendigung in vielen Fällen dauerhafter als bisher angenommen regelte.
Die Rolle der Öffentlichkeit, des Rituals und der Mediatoren in diesem Prozess der Friedensstiftung und -wahrung wird ebenso diskutiert wie jene Faktoren, die einem dauerhaften Frieden im Wege standen.
Aktualisiert: 2020-06-25
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