Im Spiegel der großen Kunst der Vergangenheit ist das Bild des Menschen wirkmächtig eine erhöhte, verklärte, idealisierte Ansicht von sich selbst gewesen - anthropologisch vorgegeben im Selbstüberschätzungsbedürfnis menschlicher Individuen wie Kollektive und der von den Künstlern wahrgenommenen Aufgabe zur Selbstbehauptung des aus der Natur freigelassenen Menschen, der sich selbst zu dem zu schaffen hätte, der er sein kann und sein soll. Der Kunst verdankt, sind ihm zu Erleichterung und Gewährleistung seiner Selbstwahl begeisternde menschliche Möglichkeiten vor Augen geführt worden, Vorbilder menschlicher Größe oder eines höheren Selbst, ansehnliche, liebenswerte Wünschbarkeiten, die ihn der Erreichbarkeit, zumindest Erstrebbarkeit solcher zur Nachfolge auffordernder Vorbilder eines menschenwürdigen Lebens versichern konnten.
In diesem dritten Band "Bild des Menschen im Spiegel der Kunst" ist dementsprechend der "wahre" Mensch des Alten Ägyptens durch Hochbilder der für gottgleich gehaltenen Pharaonen sowie der für diese Kultur signifikanten, "ewigen" Pyramiden dargestellt worden; allemal, wie in den übrigen Kapiteln des Buches, auf dem Hintergrund des Selbstbildes der alten Ägypter in Geschichte und Mythos. - Der Geist der babylonischen Kultur wird durch Sinndeutung der Herrscherbildnisse als sprechendster Zeugnisse ihres Machtwillens im Glauben an ihre kriegerischen und eroberungslüsternen Götter zu kennzeichnen versucht. - Das Symbol "Roma aeterna" sollen die beiden bedeutendsten Römer, Julius Caesar und Augustus, zu klären helfen; veranschaulicht in ihren für die römische Kunst repräsentativen Porträts in Büsten und Standbildern; ergänzt durch Sichtung und Deutung von für den römischen Macht- und Reichswillen charakteristischen Bauwerken: Pantheon, Pont du Gard, Porta Nigra und Colosseum. - Der Islam wird als Glaube der Muslime an den Glauben Mohammeds an Allah aufgefasst, als vermeintlich absolute Offenbarung vom ewigen Wesen und unbedingt verpflichtenden Willen Gottes, mithin kompromisslos als Mohammedanismus - vom Standpunkt des Unglaubens aus gesehen mögen daher als das Beste an dieser Religion illusionärer, aber gegen Not und Tod vorzüglich immunisierender Hoffnungen auf ein paradiesisches Jenseits für die Rechtgläubigen und rachsüchtig eingebildeter Verdammung der Ungläubigen zu ewiger Höllenpein die Wunderwerke der Moscheen gelten, sinnfällige Bürgschaft für den beanspruchten Glauben an die göttliche Heilszusage, dass, wer sich dienstbar im Dar al-Islam, im heiligen Hause Allahs auf Erden, dem im Koran geoffenbarten Willen des Herrgotts unterwürfe, verlässlich vom barmherzigen und gnadenreichen Allerhöchsten ein glückseliges Leben in alle Ewigkeit geschenkt bekomme.
Aktualisiert: 2021-12-03
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Im verklärend-idealisierenden Spiegel der großen Kunst der Vergangenheit sind Bilder inspirierender humaner Wünschbarkeiten vor Augen geführt worden, Sinnbilder eines höheren Selbst. Im Falle des antiken Griechenland war dies Bestreben maßgeblich den Hochgestalten des Mythos anvertraut, Homer hatte seinen Göttern Menschenleib und Menschenantlitz geschenkt und die Naturmächte solcherweise zu Sinn- und Vorbildern geistigen Menschentums erhöht. Und einer menschenwürdigen Wünschbarkeit hochherzigen Standhaltens angesichts des allmenschlichen Leidens- und Todesverhängnisses hat er einen unsterblichen Namen verliehen: Achill. Dessen vom Dichter gerühmter Schicksalsweg zu sich selbst, zu seiner Selbstverwirklichung, bildet daher das Herzstück meiner Deutung des griechischen Menschen in Absicht eines Beitrags zu einer Pädagogik des Vorbilds oder der ästhetischen Erziehung; ergänzt durch Darstellungen der Sinngestalten tragischer Humanität bei Aischylos, Sophokles und Euripides und griechischer Philosophie von Thales bis Aristoteles sowie illustriert und kommentiert an Hand von Abbildungen einiger Wunderwerke der klassischen antiken Skulpturen- und Tempelkunst. Als Fazit solchen Versuchs, ein Sinnbild des antik griechischen Menschen zu zeichnen und es der Gegenwart nach dem Tode des metaphysischen Gottes als Vorbild zur Nachfolge zu empfehlen, ergäbe sich Pindars berühmte Aufforderung zu Selbstwahl und Selbstverwirklichung: "Werde, der du bist, lernend!"
Aktualisiert: 2021-12-03
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Das Libretto der "Zauberflöte" wird gemäß dem Untertitel des Buches hauptsächlich auf die verborgen in ihm nachwirkenden Märchen- und Mysterienmotive hin untersucht. Auf diese Weise weist der Autor die Aktualität der "Zauberflöte" nach, deren Geschichte dann nach Maßgabe der Individuationsidee Carl Gustav Jungs als Sinnbild und Vorbild der Menschwerdung oder Selbstverwirklichung des Menschen begriffen werden kann. So gesehen erweist sich die "Zauberflöte" von Schikaneder und Mozart als eine in Bildern und Symbolen dargestellte Erzählung von der ewigen Initiations- oder Bildungsaufgabe des Menschen, als ein Bildungsmärchen. Die vornehmlich aus den Wesensanteilen Tamino/Pamina sowie Papageno/Papagena bestehende, einig-geeinte Vorbildfigur darf solchermaßen als Modell einer hentischen Lösung der gegenwärtigen Existenzprobleme der Menschheit gelten.
Aktualisiert: 2020-12-04
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Der Titel "Das Bild des Menschen im Spiegel der Kunst" gibt Thema und Anliegen des Buches vor: Ästhetische Erziehung, genauer ästhetische Bildung - denn da es die Erziehung der Erzieher beträfe, ginge es um Selbstbildung. Abgesehen wäre es also auf Bildung durch Bilder, durch spezifisch verschiedenartige Bilder des Menschen im Spiegel von Meisterwerken der Kunst aus fünf Jahrtausenden. Konform mit dem Geist des jeweiligen Volkes oder seiner Kultur, wäre zu behaupten, sind zu deren Bestätigung und Verklärung von der großen Kunst Hochbilder geschaffen worden, Bilder des Menschen, wie er sein sollte, Bilder des "wahren" Menschen, Sinnbilder, die es zu deuten und zu verstehen gälte, mithin Bilder unterschiedlichster Wünschbarkeiten oder von den je kulturellen Selbstverständlichkeiten abhängige Möglichkeiten menschenwürdigen Daseins. In einheimisch pädagogischer Sprache ausgedrückt, wäre damit ein Angebot an attraktiven Vorbildern gemacht, die zur Nachfolge aufforderten, so ihnen denn geglaubt würde, d.h. jemand nach ihren Maßgaben leben wollte. Im christlichen Abendland sollte dergleichen 2000 Jahre lang durch die "Imitatio Christi" geleistet werden, die "Nachfolge Christi". Denn für den gläubigen Christen bildete Jesus, der Christus, d.h. der Messias, Sohn Gottes und Erlöser der sündigen Menschheit ein solches Hoch- und Vorbild gottgefälligen, d.h. "wahren" Menschseins - in Anbetracht und durch Deutung ausgewählter Bilder Jesu Christi und Marias von den Anfängen in der byzantinischen Kunst über Romanik und Gotik bis zu Renaissance und Barock ist dies Ansinnen in seiner Bedeutung zu vergegenwärtigen und nachzuvollziehen versucht worden. Im Rückhalt an einschlägige literarische Zeugnisse ist das nach Möglichkeit entmythologisierend geschehen, um empfehlend das menschheitlich Ansehnliche und noch für die Gegenwart Schätzenswerte am abendländischen Christentum herausstellen zu können, in Konsequenz der geschichtlichen Tendenz zunehmender Vermenschlichung des christlichen Gottesbildes, vollendet in den Idealen milder Mitmenschlichkeit Jesu und rein menschlicher Mütterlichkeit Mariens. Seit den Zeiten der großen Meister von Renaissance und Barock erübrigte es sich daher, den Umweg über die fiktiven Bildnisse der Gottheit zu nehmen, und es konnten persönlicher bezogene Bilder menschenwürdigen Menschseins vorgestellt werden, mit eingehender Deutung beispielsweise von Michelangelos "David" und "Moses", von Leonardos "Anna Selbdritt", Raffaels Madonnen-Gemälden und Rembrandts Selbstbildnissen. Außerdem wird in diesem ersten Band das Sinn- und Vorbild des buddhistischen Menschen vorgestellt, im Anhalt an Buddha-Bildnissen aus Indien bis Japan, sowie des indischen Menschen in Folge von Sinnbildern zumal Vishnus und Shivas - selbstverständlich in allen Fällen im Rückgriff auf diesbezügliche, hilfreiche Literatur; dazu aus der Antike die Menschenbilder nach Maßgabe des geistigen Selbstverständnisses Altkretas und der Etrusker, insgesamt illustriert mit fast 100
Aktualisiert: 2021-12-03
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Shakespeare wird hier in pädagogischer Absicht vorgestellt, als Erzieher. Gemeint ist nicht der Shakespeare im Fleisch, sondern sein Mythos. Mithin werden die unsterblichen Gestalten seiner Meisterwerke als Vorbilder gedeutet, als Modelle möglichen, wünschbaren Menschseins, in denen trotz aller Tragik das Diesseits heidnisch bejaht und gefeiert wird. Shakespeare selbst hat diese Lebenseinstellung genannt - edel in diesem Sinn sind alle seine großen Helden: und und und . Und solch heidnische Lebensbejahung hat Nachfolge gefunden; exemplarisch wird diese an Goethe und Schiller, Nietzsche und Klages angedeutet, die sich selbst als Heiden verstanden haben, als Ketzer in Ablehnung der tradierten christlichen Jenseitsgläubigkeit. Insgesamt mögen sie so für dieselbe Nachfolge Shakespeare heute werben.
Aktualisiert: 2019-12-19
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