In seiner hier wiederveröffentlichten Dissertation Zur Phänomenologie und Analyse des Ausdrucks expliziert Hans Kunz am Leitfaden des Verstehens des fremden und des Erlebens des eigenen Ausdrucks die zu differenzierenden intentionalen und emotional-vitalen konstitutiven Anteile, die dem Aufbau des Ausdrucksgeschehens strukturell zugrunde liegen. Neben Rezensionen zu Schriften, die einerseits die Ausdruckspsychologie in geschichtlicher oder theoretischer Darstellung, andererseits mit Blick auf ihr praktisches Anwendungsfeld thematisieren, finden sich in diesem Band auch die Erstveröffentlichungen zweier Fragment gebliebener Nachlass-Studien. Weiter sind dem Band Supplementa zur Forschungsbiographie von Hans Kunz beigegeben: Sein 1972 im Sammelwerk Psychologie in Selbstdarstellungen veröffentlichter Beitrag wird ebenso neu abgedruckt wie seine ehemals in renommierten Zeitschriften erschienenen Jugendschriften, die er in seiner Autobiographie von 1972 entschieden verworfen hat.
Aktualisiert: 2023-04-25
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In diesem Band werden erstmals Kunz’ Entwürfe und Aufzeichnungen aus den 1930er Jahren zu seinem Fragment gebliebenen Buch Die philosophische Bedeutung der Psychoanalyse veröffentlicht. Der latente «philosophische Gehalt» der Psychoanalyse manifestiert sich – wie Kunz meint – «in der verborgenen Bestimmung und Begrenzung der empirischen Forschung» und legitimiert den Versuch, die philosophische Bedeutung der Psychoanalyse zu klären. Kunz’ Überlegungen greifen in die damaligen Debatten um die Anerkennung der Freud’schen Psychoanalyse ein und vermitteln dadurch auch einen vertieften Einblick in die Geschichte der psychoanalytischen Bewegung, und die hier exponierten Fragemotive sind auch für Kunz’ spätere psychoanalytische Schriften grundlegend geblieben.
Im Zentrum des zweiten Teils steht der Wiederabdruck von Kunz’ 1928 veröffentlichter Schrift Zur grundlegenden Kritik der Individualpsychologie Adlers. Ergänzt wird der Band mit einer Auswahl von Rezensionen und anderen früher publizierten Beiträgen zur psychoanalytischen und individualpsychologischen Literatur.
Aktualisiert: 2021-10-04
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In diesem Band werden erstmals Kunz’ Entwürfe und Aufzeichnungen aus den 1930er Jahren zu seinem Fragment gebliebenen Buch Die philosophische Bedeutung der Psychoanalyse veröffentlicht. Der latente «philosophische Gehalt» der Psychoanalyse manifestiert sich – wie Kunz meint – «in der verborgenen Bestimmung und Begrenzung der empirischen Forschung» und legitimiert den Versuch, die philosophische Bedeutung der Psychoanalyse zu klären. Kunz’ Überlegungen greifen in die damaligen Debatten um die Anerkennung der Freud’schen Psychoanalyse ein und vermitteln dadurch auch einen vertieften Einblick in die Geschichte der psychoanalytischen Bewegung, und die hier exponierten Fragemotive sind auch für Kunz’ spätere psychoanalytische Schriften grundlegend geblieben.
Im Zentrum des zweiten Teils steht der Wiederabdruck von Kunz’ 1928 veröffentlichter Schrift Zur grundlegenden Kritik der Individualpsychologie Adlers. Ergänzt wird der Band mit einer Auswahl von Rezensionen und anderen früher publizierten Beiträgen zur psychoanalytischen und individualpsychologischen Literatur.
Aktualisiert: 2022-01-12
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Dieser Band macht nicht nur Kunz’ Frühschrift Die Grenze der psychopathologischen Wahninterpretationen wieder zugänglich, die der Schweizer Psychiater Ludwig Binswanger 1965 als epochemachenden Beitrag in der Geschichte der psychiatrischen Grundlagenforschung taxierte. Daneben vereinigt er auch Aufsätze und Vorträge, die direkt an den zweiten Band von Kunz’ Hauptwerk Die anthropologische Bedeutung der Phantasie und an seine breit angelegten späten Studien zur Endlichkeit des Menschen anknüpfen. Kunz fragt danach, was den gebrochenen Weltbezug und die Weltflüchtigkeit im Menschen ursprünglich ermöglicht hat, und versucht zu ergründen, weshalb die Vernunft – wie Kant formuliert – «durch einen Hang ihrer Natur getrieben wird, über den Erfahrungsgebrauch hinaus zu gehen, sich in einem reinen Gebrauche und vermittels blosser Ideen zu den äussersten Grenzen aller Erkenntnisse hinaus zu wagen». Nach Kunz dokumentiert das Denken – einst Zeuge für die Teilhabe an einem Göttlichen oder Überzeitlichen – die potenzierte Endlichkeit des Menschen.
Aktualisiert: 2020-01-28
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Dieser Band macht nicht nur Kunz’ Frühschrift Die Grenze der psychopathologischen Wahninterpretationen wieder zugänglich, die der Schweizer Psychiater Ludwig Binswanger 1965 als epochemachenden Beitrag in der Geschichte der psychiatrischen Grundlagenforschung taxierte. Daneben vereinigt er auch Aufsätze und Vorträge, die direkt an den zweiten Band von Kunz’ Hauptwerk Die anthropologische Bedeutung der Phantasie und an seine breit angelegten späten Studien zur Endlichkeit des Menschen anknüpfen. Kunz fragt danach, was den gebrochenen Weltbezug und die Weltflüchtigkeit im Menschen ursprünglich ermöglicht hat, und versucht zu ergründen, weshalb die Vernunft – wie Kant formuliert – «durch einen Hang ihrer Natur getrieben wird, über den Erfahrungsgebrauch hinaus zu gehen, sich in einem reinen Gebrauche und vermittels blosser Ideen zu den äussersten Grenzen aller Erkenntnisse hinaus zu wagen». Nach Kunz dokumentiert das Denken – einst Zeuge für die Teilhabe an einem Göttlichen oder Überzeitlichen – die potenzierte Endlichkeit des Menschen.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Der vorliegende fünfte Band von Hans Kunz’ Schriften präsentiert eine Auswahl von Studien, die für dessen Grundlegung der philosophischen Anthropologie wegweisend sind. Darunter finden sich Abhandlungen, insbesondere aus Hans Kunz’ später Schaffensperiode, die sich auf die Frage nach der Natur des Menschen innerhalb der natürlichen Welt konzentrieren. Der Autor begreift «Natur» nicht als das gegenständliche Korrelat der Naturwissenschaften, sondern
ursprungsphilosophisch als die Sphäre des aller Vergegenständlichung und allen Weltbezügen vorausliegenden ontisch Eigenständigen – als das Seiende und Geschehende, welches unabhängig von uns besteht und schon bestanden hat, bevor Menschen da waren. Dieses in der Natur begegnende Seiende in seiner Gesamtheit nennt er «Wirklichkeit». Damit artikuliert sich die Bedeutung der Faktizität der eigenständigen naturhaften Geschehen im Menschen und dessen Naturzugehörigkeit ohne Rückgriff auf übermenschliche, der Erfahrung unzugängliche, «transzendente Mächte».
Aktualisiert: 2020-01-01
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Der vorliegende fünfte Band von Hans Kunz’ Schriften präsentiert eine Auswahl von Studien, die für dessen Grundlegung der philosophischen Anthropologie wegweisend sind. Darunter finden sich Abhandlungen, insbesondere aus Hans Kunz’ später Schaffensperiode, die sich auf die Frage nach der Natur des Menschen innerhalb der natürlichen Welt konzentrieren. Der Autor begreift «Natur» nicht als das gegenständliche Korrelat der Naturwissenschaften, sondern
ursprungsphilosophisch als die Sphäre des aller Vergegenständlichung und allen Weltbezügen vorausliegenden ontisch Eigenständigen – als das Seiende und Geschehende, welches unabhängig von uns besteht und schon bestanden hat, bevor Menschen da waren. Dieses in der Natur begegnende Seiende in seiner Gesamtheit nennt er «Wirklichkeit». Damit artikuliert sich die Bedeutung der Faktizität der eigenständigen naturhaften Geschehen im Menschen und dessen Naturzugehörigkeit ohne Rückgriff auf übermenschliche, der Erfahrung unzugängliche, «transzendente Mächte».
Aktualisiert: 2020-07-01
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Neben einem nicht ausschliesslich für ein Fachpublikum verfassten Feuilletonartikel über die Schwierigkeiten des psychologischen Denkens versammelt dieser Band Aufsätze zur anthropologisch-daseinsanalytischen und phänomenologischen Interpretation psychopathologischer Phänomene aus allen Schaffensperioden von Hans Kunz sowie eine späte nachgelassene Studie zur phänomenologischen Psychologie. Der Titel des Bandes orientiert sich am zentralen Thema des Aufsatzes Die anthropologische Betrachtungsweise in der Psychopathologie aus dem Jahr 1941, in dem Kunz in einer höchst problembewussten Auseinandersetzung mit Heideggers existenzialer Analytik den spezifischen Sinn einer philosophischen Anthropologie und deren Verhältnis zur Psychologie und Psychiatrie klärt. Insbesondere in den subtilen Analysen zur Frage nach der konstitutiven Bedeutung der mitmenschlichen Rollen für das Verhalten des Menschen (1949) und zur Frage nach dem Wesen der Norm (1954) konkretisiert Kunz den spezifischen Sinn der anthropologischen Betrachtungsweisen. Dieser gründet in der Aufgabe, die nicht erlebbaren, die Grenzen der psychologischen und psychiatrischen Erfahrung durchbrechenden faktischen Geschehen in den menschlichen Daseinsvollzügen zu erschliessen. Ein weiterer wegweisender Beitrag, eine Studie zur phänomenologischen Psychologie und Psychopathologie, befasst sich kritisch mit der nivellierenden Nichtunterscheidung intentionaler und vitaler Bedeutungsgehalte in der Deutung zielgerichteten Verhaltens. Der Band wird ergänzt mit Rezensionen von Kunz zur psychologischen und psychopathologischen Literatur.
Aktualisiert: 2019-11-07
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Edition der Gesammelten Schriften von Hans Kunz
Die Edition der Gesammelten Schriften des in der Tradition der philosophischen Phänomenologie und Anthropologie stehenden Basler Philosophen Hans Kunz (1904–1982) ist auf 16 Bände angelegt. Die Ausgabe wird von der Hans-Kunz-Gesellschaft, unter der Leitung von Jörg Singer herausgegeben. Sie wurde seit 2001 beim Huber Verlag in Frauenfeld publiziert und hat nun beim Schwabe Verlag in Basel eine neue Heimat gefunden. Alle bereits erschienenen Bände sind beim Schwabe Verlag erhältlich.
Zur Philosophie des 20. Jahrhunderts
Der im Herbst 2012 erscheinende zwölfte Band Zur Philosophie des 20. Jahrhunderts versammelt Texte, die von der vielfältigen Auseinandersetzung Hans Kunz' mit den Hauptströmungen der Philosophie seines Jahrhunderts zeugen. Im Mittelpunkt stehen Analysen zu Denkern wie Martin Heidegger, Karl Jaspers, Ludwig Klages, Edmund Husserl, Max Scheler, Nicolai Hartmann, Helmuth Plessner, Hans-Georg Gadamer und Karl Löwith. Die Aufsätze, Vorträge und Rezensionen aus rund fünfzig Jahren legen ein facettenreiches Zeugnis nicht nur der vielfältigen philosophischen Debatte des 20. Jahrhunderts sondern auch von Hans Kunz' Denken im Kontext seiner Zeit ab. Jörg Singer hat die Texte ediert und mit einem historisch-kritischen Kommentar versehen – der Band enthält auch einen bislang unveröffentlichten Vortrag von Hans Kunz aus dem Jahr 1961: 'Zur besonderen Aufgabe der Philosophie der Gegenwart'.
Editionsplan
Zum Geleit der Gesammelten Schriften:
Erwartung, Bildwelt und Phantasie
Mit einer Autobiographie und Beiträgen zum Werk. In Zusammenarbeit mit der Hans-Kunz-Gesellschaft Frauenfeld hg. von Jörg Singer
2001. 138 Seiten, 1 Abbildung. Broschur mit Klappen.
SFr. 48.- / € (D) 40.50 / € (A) 41.50
ISBN 978-3-7965-2879-8
Die anthropologische Bedeutung der Phantasie
1. Teil: Die psychologische Analyse und Theorie der Phantasie
2. Teil: Die anthropologische Deutung der Phantasie und ihre Voraussetzungen
In Zusammenarbeit mit der Hans-Kunz-Gesellschaft Frauenfeld hg. von Jörg Singer 2005. In 2 Halbbänden. XXV, 706 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.
SFr. 148.- / € (D) 124.- / € (A) 127.50
ISBN 978-3-7965-2880-4
2
Die Endlichkeit des Menschen
Sieben Abhandlungen zur philosophischen Anthropologie
3
Sinn und Wesen des erfahrenden Erkennens
Schriften 1955-1975 zu Grundfragen der Psychologie und Philosophie. In Zusammenarbeit mit der Hans-Kunz-Gesellschaft Frauenfeld hg. von Jörg Singer
2009. IX, 493 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.
SFr. 98.- / € (D) 82.- / € (A) 84.50
ISBN Schwabe 978-3-7965-2881-1
4
Aggressivität, Zärtlichkeit und Sexualität
Phänomenologische und anthropologische Studien zur Psychologie und Psychopathologie
In Zusammenarbeit mit der Hans-Kunz-Gesellschaft Frauenfeld hg. von Jörg Singer. 2004. XV, 454 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.
SFr. 88.- / € (D) 74.- / € (A) 76.-
ISBN Schwabe 978-3-7965-2882-8
5
Zur Frage nach der Natur des Menschen
6
Die eine Welt und die Weisen des In-der-Welt-seins
Bemerkungen zu den Voraussetzungen der daseinsanalytisch-anthropologischen Interpretationen psychopathologischer Phänomene
In Zusammenarbeit mit der Hans-Kunz-Gesellschaft Frauenfeld hg. von Jörg Singer 2007. XXXIV, 532 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.
SFr. 98.- / € (D) 82.- / € (A) 84.50
ISBN Schwabe 978-3-7965-2883-5
7
Die Wahnhaftigkeit des Menschen und die Gewissheit des Todes
8
Daseinsanalytische und anthropologische Studien zur Psychopathologie
9
Zu Sigmund Freud und zur Psychoanalyse
10
Die philosophische Bedeutung der Psychoanalyse Freuds
Aus dem Nachlass
11
Zur Phänomenologie des Ausdrucks
12
Zur Philosophie des 20. Jahrhunderts
Einzelgestalten und Probleme
Aufsätze, Vorträge und Rezensionen 1928-1975
In Zusammenarbeit mit der Hans-Kunz-Gesellschaft Frauenfeld hg. von Jörg Singer 2013. Ca. 530 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.
Ca. sFr. 98.- / € (D) 82.- / € (A) 84.50
ISBN 978-3-7965-2878-1
13
Philosophie, Psychologie und Kulturkritik
Rezensionen
14
Botanische Schriften
15
Zur Botanik
Aus dem Briefwechsel, mit Illustrationen
16
Nachträge und Verzeichnisse
Aktualisiert: 2019-10-30
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Die bis heute unveröffentlicht gebliebene Nachlass-Schrift Die Endlichkeit des Menschen liegt nun zum ersten Mal in einer sorgfältigen Edition vor.
Von 1947 bis in seine letzten Schaffensjahre arbeitete der Phänomenologe und Psychologe Hans Kunz intensiv und ohne längere Unterbrechungen an seiner umfangreichen, in der Gänze schliesslich unvollendet und bis heute unveröffentlicht gebliebenen Schrift Die Endlichkeit des Menschen. Unverkennbar knüpfen die sieben Abhandlungen dieses Textes zur philosophischen Anthropologie an das zentrale Thema des zweiten Teils seines Hauptwerkes Die anthropologische Bedeutung der Phantasie an. Wie in diesem 1946 erschienenen Buch steht auch in der Nachlassschrift die Explikation der These vom Todesursprung des Geistes im Mittelpunkt. Obwohl die geltend gemachte These sich einer direkten Verifikation entzieht und Kunz deren hypothetischen Charakter betont, lässt sich der innere Zusammenhang von Denken und Tod am Leitfaden wechselseitiger Merkmalszüge erhellen. So begnügt sich die vom Denken erschlossene These nicht mit der hypothetischen Relevanz. Der phänomenologischen Methode verpflichtet, will Kunz ein faktisches, ob - zwar verborgenes Geschehen im Mensch-sein erhellen, das sich als solches unabhängig davon ereignet, ob es gedacht, erlebt, erkannt wird – oder unerschlossen bleibt, das heisst, nicht wahrgenommen wird.
Aktualisiert: 2019-10-30
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Die Anthropologie in der Psychoanalyse
Im Bewusstsein der methodischen und existentiellen Konsequenzen hält Hans Kunz dem schonungslosen, ans Herz des Menschen greifenden Fragen der Psychoanalyse die Treue.
Seine die intime Kennerschaft bezeugenden und in hitzige Debatten eingreifenden Schriften zur Psychoanalyse aus den frühen 1930er-Jahren kulminieren im Aufsatz «Die Psychoanalyse als Symptom einer Wandlung im Selbstverständnis des Menschen». Darin wird deutlich, dass alles auf das adäquate Verstehen und Deuten der reichen empirischen Befunde Freuds ankommt.
Für Kunz ist eine Kritik der anthropologischen Implikationen der Psychoanalyse unumgänglich, um den von ihr entdeckten, nicht volitiv fundierten Sinn des faktischen Geschehens anthropologisch zu erhellen und zu würdigen.
Kunz’ kritischer Blick auf die latente Anthropologie der Psychoanalyse öffnet sich in seinen späteren Schriften hin auf die Natur des Menschen und deren immanente Sinnhaftigkeit. Die psychoanalytische Auffassung des Todes und des Geistes unterwirft er einer luziden Kritik und enthüllt das ihr innewohnende metaphysisch-weltanschauliche Menschenbild. Trotzdem räumt er «der Psychoanalyse – und das heisst dem Werke Sigmund Freuds – den ersten Rang der das anthropologische Wissen bereichernden wissenschaftlichen Bemühungen» ein.
Aktualisiert: 2019-10-30
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