Ein in die Jahre gekommener Übersetzer mit einer Schwäche für labile Jünglinge nimmt sich von seiner jüngsten problematischen Bekanntschaft eine Auszeit. Er reist mit dem Zug in ein Land in Europa, wo sich in der Umgebung zahlreicher Wasserstraßen eine illustre Gesellschaft internationaler Übersetzer bei merkwürdigen Gastgebern ein Stelldichein gibt. Im abgelegenen Landhaus, das schon bessere Zeiten gesehen hat, findet er Gefallen an einem jungen Griechen, der sich über die eigene sexuelle Orientierung nicht ganz im Klaren ist.
Nach einem Eklat sucht der Übersetzer zunächst Ablenkung in einem Sado-Maso-Klub, in dem die Körper junger Prostituierter aus Südosteuropa zu bewundern sind. In der Folge eskalieren die Ereignisse: Der junge Gespiele reist ab, und der Übersetzer tröstet sich bei einer als Flohmarkt getarnten nächtlichen Veranstaltung in einem Industriekomplex am Rand einer Großstadt, die sich sich als straff durchorganisierter Sklavenmarkt herausstellt - auf dem Flüchtlinge aus dem mittleren Osten, mit mehr oder weniger offensichtlichen Behinderungen angeboten werden. Als der Erzähler wieder in der Kolonie landet, haben ihn die Menschen vom Flohmarkt schon überholt. Die Übersetzer werden delogiert, denn die Flüchtlinge brauchen Platz.
»Brane Mozetič lässt einen beeindruckbar und verstörungswillig wie ein Teenager, nachdenklich wie ein Vierzigähriger, melancholisch und pragmatisch wie ein Sechzigjähriger zugleich sein.«
Ann Cotten, kolik
Aktualisiert: 2020-02-25
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Aktualisiert: 2018-07-18
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Damian hieß früher Vesna, ist biologisch weiblich, 19 Jahre alt und wegen ihrer bzw. seiner Schwierigkeiten zu Hause und in der Schule von den Eltern in psychologische Behandlung geschickt worden. Dies Gruppensitzungen sind der Anlass für Damians Aufzeichnungen, ein Tonbandprotokoll, in dem er über seine Vergangenheit, die Familie, die Therapie, den Alltag, seine Kumpels und über seine große Liebe Nela erzählt:
Provokant, nonkonformistisch und selbstironisch. Psychologische Tiefe, ohne jemals mitleidheischend oder erklärend zu sein, und erfrischender Humor prägen Tratniks temporeiche Erzählweise, die aus dem Slang, der Alltagssprache schöpft und zugleich ihren eigenen literarischen Stil präsentiert.
Aktualisiert: 2018-07-10
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Scharfzüngig und selbstironisch spielt Brane Mozetič im zweiten Band seiner Banalien mit Klischees, Konventionen und Erwartungen. Die Prosagedichte erzählen von Gedächtnislücken, Lasten der Vergangenheit und meist düsteren Kindheitserinnerungen, von Problemen des Alterns und nicht zuletzt von den dichterischen Selbstzweifeln jemandes, dem von hoher Poesie schlecht wird. Andererseits: Kritiker erkennen in seinem Umschwenken »von Gedichten für Schwule auf Gedichte für Hunde« eine Weiterentwicklung. Die persönlichen Bekenntnisse des lyrischen Sprechers, der es vielfach darauf anlegt, mit der Person des Autors identifiziert zu werden, wachsen aus den Schnittstellen von Intimem, Öffentlichem und Alltäglichem. Sie zeigen eine Welt, die dem Menschen immer weniger Freiraum, immer weniger Luft zum Atmen lässt.
Aktualisiert: 2020-12-29
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Es ist schwierig, die Nähe von Männern zu suchen, und zugleich alles zu hassen, was diese Welt zu einer Männerwelt macht Es ist genau dieser Widerspruch, der die Welt des „Ichs“ dieser Gedichte prägt. Eines Nachts bemerkt er an seinem Freund einen Geruch, den er seit der Zeit des prügelnden Stiefvaters nur zu gut kennt, und er läuft davon. Uniformträger aller Art sind ihm ebenso unverständlich wie kluge Party-Schwätzer, egal ob in Ljubljana, Paris oder New York. Aber manchmal trifft er einen Anderen, der sich aus einer ähnlichen Einsamkeit heraus an ihn wendet und ihn berührt.
Der Zyklus dieser fünfzig Gedichte fügt sich zu einer Reise durch intime und soziale Räume, die nur selten von Erinnerungen an glückliche Momente erhellt werden. Am Ende dieser Reise steht eine Liste all dessen, was zu vergessen ist, und diese Liste schöner und schmerzlicher Erlebnisse beschwört die ganze Intensität des Lebensgefühls, das der Autor in seine Prosagedichte hat einfließen lassen. Niemand wird diese „Banalien“ je vergessen.
Aktualisiert: 2022-08-25
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Die Kurzpoeme verweben in expressiven lyrischen Bildern und Reflexionen intime Gefühle, rauschhafte Phantasien und Sehnsüchte mit Wahrnehmungen aus einer als zutiefst bedrohlich empfundenen Wirklichkeit, die von Unterdrückung, Feindseligkeit, Armut, Krieg und Tod gekennzeichnet ist. Die Liebe, der Rausch, die Flucht in ferne exotische Welten vermögen kurze Momente des Glücks zu verheißen, vergessen zu lassen, doch nirgends gibt es dauerhaften Schutz vor Gewalt. Selbst Schmetterlinge tragen Wesen, die alles hinter sich verwüsten.
"Vierundneunzig Vierzeiler und ein längeres Abschlussgedicht umfasst die Sammlung höchst lyrischer Momentaufnahmen aus der Feder des slowenischen schwulen Kultautors Brane Mozetič. Auf so behutsame Weise niedergeschrieben, als fassten seine Worte die Welt und das – männliche – Wesen, das in dieser Welt seiner Worte immer wiederkehrt, höchstens mit der Aura seiner Fingerspitzen an, vielleicht auch nur mit dem Hauch des Dichteratems." (Helga Pankratz).
Aktualisiert: 2020-02-25
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Auf dem Parkplatz vor dem Club Ambasada Gavioli findet B. M. zufällig die Aufzeichnungen eines gewissen Bojan. Von den Notizen angetan, macht er sich auf die Suche nach dem Verfasser. Nach monatelanger erfolgloser Suche beschließt er, den Text zu veröffentlichen, um ihn womöglich doch noch ausfindig zu machen und ihm die Aufzeichnungen zurückgeben zu können. In ihnen protokolliert Bojan, der mit Tim in einer offenen Beziehung lebt, seinen von Partys, Sex und Drogen geprägten Alltag, der in Eintönigkeit zu ersticken droht. Bis Arjun auftaucht, ein junger Inder, der vorgeblich nur auf Frauen und Drogen steht. Als Arjun wieder einmal verschwindet, nimmt Bojan sich vor, mit Tim aus dem zermürbenden Kreislauf auszusteigen und zu verreisen, doch plötzlich ist Arjun wieder da und will mit.
„Die verlorene Geschichte erzählt keine klassische Story. Vielmehr geht es Brane Mozetič darum, über die Tagebuchnotizen einen Zustand, das Lebensgefühl einer Generation zu schildern, die geprägt ist von Internetdates und permanent realisierbaren Sex, durch Perspektivlosigkeit und dem Partyrausch als Mittel und Weg, sich endlich einmal selbst zu spüren. Würde es nicht konkret benannt, man käme nicht auf darauf, dass dieses Buch in Ljubljana und nicht etwa in Hamburg, London oder Chicago angesiedelt ist.“ (Axel Schock)
"Die vorliegenden Tagebucheintragungen fand ich am 29. August auf dem Parkplatzgrün vor dem Club Ambasada Gavioli in Izola. Ich überflog sie kurz, und weil sie mir interessant erschienen, nahm ich das ganze Bündel Papiere mit nach Hause. Meine Vermutung war, daß der Autor sie im Zustand der Unzurechnungsfähigkeit einfach dort vergessen hatte, was bei solchen Gelegenheiten mit noch wichtigeren Dingen passieren kann. Ich hielt es für angebracht, sie zurückzugeben, weshalb ich monatelang erfolglos den Besitzer suchte. Ich hörte mich auf diversen Parties um, sogar bei Leuten, von denen ich den Eindruck hatte, sie werden in der Schrift vielleicht erwähnt, kam aber zu keinem Ergebnis. Letzten Endes habe ich mich entschlossen, sie öffentlich zu machen, und so hoffe ich, daß sich vielleicht sogar der Autor selbst oder jemand, der ihn mir vorstellen kann, melden wird. Ich bin dankbar für jeden Hinweis, der zur Person führt, die diese Geschichte verloren hat. An den Autor können sich so auch all diejenigen wenden, die sich in den beschriebenen Personen oder Begebenheiten vielleicht erkennen."
Aktualisiert: 2020-02-25
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Darf man im Trauerfall in Farbe fernsehen? Kann aus Marina plötzlich Johann werden? Und woher kommen all die Cousins, wo doch weder Vater noch Mutter Geschwister haben? Diese und noch viele weitere Fragen beschäftigen die jungen Protagonist_innen der dreizehn Erzählungen in diesem Band, in dem Suzana Tratnik den Alltag in (Ex-)Jugoslawien aus kindlicher Perspektive schildert: Mal altklug, mal naiv kommentieren die Ich-Erzähler_innen das eigene Leben sowie das der Erwachsenen.
Die kindliche Perspektive verleiht einerseits dem ernsten und oft tragischen Geschehen eine gewisse Komik und Leichtigkeit, andererseits nimmt sie die Konflikte der Erwachsenen und Heranwachsenden besonders genau und kritisch unter die Lupe.
Aktualisiert: 2021-12-15
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Ben Marchera fühlt sich in Österreich zu Hause. Schon als Knabe ist er mit seinen Eltern aus Abidjan nach Wien gekommen. Doch die Sprache, in der er denkt und schreibt, bleibt die französische: Die literarischen Texte, die er deutschsprachigen Verlagen anbietet, werden der Reihe nach abgelehnt. Nach Bens plötzlichem Tod reist seine Lebensgefährtin Ulrike an die Elfenbeinküste und versucht von dort aus, jenes tagebuchartige Manuskript fertig zu stellen, in dem ihr Freund das niederschrieb, worüber er mit niemandem sprach.
Einfühlsam schreibt Stanislav Struhar über Erfahrungen, die ihm, der aus Tschechien stammt, nicht fremd sind: den versteckten und doch stets präsenten Rassismus, das zwiespältige Heimatgefühl und den schwierigen Balanceakt zwischen den Sprachen.
Aktualisiert: 2022-12-31
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